Mi

27

Mai

2015

Kirtap im Iran - und schon Millionaer...!!!

Liebe Alle

Ob Ihr es glaubt oder nicht: Ich bin im Iran angekommen - und freue mich daruber einfach grad sehr. Also so richtig bin ich noch nicht angekommen. Ich habe erst die Grenze passiert und mich mal in Bazarjan niedergelassen - dem Grenzort auf der iranischen Seite. Heute bin ich nur ca. 53 Kilometer gefahren. Aber das waren fuer mich sehr spannende Kilometer - ich habe mich sehr auf den Iran gefreut und je naehr er kam, je mehr Informationen ich bekommen habe etc., je nervoeser wurde ich. Doch auch heute alles der Reihe nach:

Ich bin also wacker um 09.00 Uhr losgefahren und habe mich auf den ersten Metern in Dogubeyazit bereits verfahren, weil ich die matschige Strasse umfahren wollte. Das war aber kein Problem - ich musste auf der Strasse nur fragen <Iran?> das haben alle verstanden und mir den Weg gezeigt. So war ich bald auf der richtigen Strasse - innerhalb der Stadt noch sehr staubig- ausserhalb alles bestens. Kaum Verkehr. Der Ararat auf der linken Seite, davor weidende Viehherden. Es war einfach nur zauberhaft schoen. Unwirklich. Und ich auf dem Weg in den Iran - he hier mit dem Velo und meinem ganzen Gruempel drauf - JUPIDUU!

Gute 15 Kilometer vor der Grenze standen dann die LKWs. Die Fahrer haben gekocht, gegessen, Karten gespielt oder lagen auf Decken am Boden und doesten vor sich hin. Beim fliegenden Baklavahaendler, der diese von mir so geliebte SUESSigkeit aus dem Kofferraum seines PKWs verkaufte, habe ich sofort einen Nothalt eingelegt und einen letzten Cay auf tuerkischem Boden getrunken - dazu wurde mir sofort ein Stueck Baklava gereicht. Ebenso sofort standen verschiedene Trucker um mich herum, bestaunten Passpartu und waren vor allem an seinem E-Werk interessiert. Lustig, zum ersten Mal hat sich jemand konkret danach erkundigt. Das E-Werk ist ein <Maschineli>, welches mit dem Nabendynamo von Passpartu verbunden ist. Es laedt einen Akku und von diesem Akku aus kann ich dann zB. mein Handy oder meinen iPod laden. Coole Sache. Sie waren begeistert, haben sowas noch nie gesehen... Dann die obligate Frage nach Woher-Wohin -die habe ich Ihnen auch gestellt - sie sind auf dem Rueckweg aus Georgien in den Iran und erklaerten mir, sie haetten ab hier drei bis fuenf Tage bis zur Abfertigung am Zoll - Achselzucken - ist nun mal so. Ein LKW-Fahrer sprach leidlich Englisch und hat uebersetzt. Ich will meinen Cay bezahlen und mein Baklava - das ist unmoeglich. Der fliegende Haendler wehrt heftig ab. DANKE!!

Rolle weiter Richtung Grenze und werde nur wenige 100 Meter spaeter von der Verkehrspolizei aufgehalten. Hoppla! Aber den Herren ist mehr nach einer Plauderei als nach Kontrolle - das soll mir nur recht sein. Wiederum die Frage nach dem Woher-Wohin. Das Wohin ist schnell geklaert, zumal die Strasse in meiner Fahrtrichtung ja nur ein Ziel hat - so wie ich auch : Iran! Das Woher wird schwieriger. Sie verstehen mich nicht... Erst als ich Ihnen sage <Roger Federer> da scheinen sie zu verstehen, dass ich aus dem gleichen Land komme wie er - welches Land das genau ist, haben sie - glaube ich - nicht ganz wirklich verstanden. Aber ich bin doch froh, kennt man Roger Federer auch in der Tuerkei... Sie wollen mit mir Cay trinken - Jungs gerne, aber wenn das so weiter geht, bin ich an Weihnachten noch nicht im Iran- also ein ander Mal - sie reichen mir zum Abschied die Hand, ich ziehe meine Fahrradhandschuhe aus, was sie fuer unnoetig, ich fuer anstaendig halt - und tschuess...

Weiter gehts ohne Stop zur Grenze - ich kenne den weg durch die ersten Haeuschen. Dann kommt das erste Haeuschen mit Kontrolle. Passpartus Heldenbrust schwillt an als die Zoellnerin erklaert, er sei ein Fahrzeug und entsprechend haette ich die Spur fuer Fahrzeuge zu waehlen. OK! Mit Passpartu - also meinem Fahrzeug - finde ich den Weg zur Passkontrolle. Dort gibt es ein Problem, weil ich ja mit der Identitaetskarte eingereist bin und das kleine Zettlechen bekommen habe, welches ich nicht verlieren durfte und auch nicht verloren habe, nun aber mit dem Pass ausreise, in welchem das Visum fuer den Iran klebt, welches der Zoellner hier sehen will. Ein laengeres Telefongespraech spaeter bekomme ich einen Ausreisestempel auf das kleine Zettelchen und in meinen Pass (wo es nun halt keinen Einreisestempel gibt...). Da mein Fahrzeug vor dem Gebaeude der Passkontrolle steht, kaempfe ich mich gegen den Strom der vielen Leute in verkehrter Richtung wieder zurueck ins Freie und fahre - wie die PKWs - mit Passpartu vor das Tor des Zolls der I.R. Iran - aber erst, nachdem tuerkische Zoellner meine Ausreisestempel kontrolliet haben und dann das lange Prozedere folgen kann, welches offenbar fuer die Ausfuhr von Fahrzeugen in der Tuerkei noetig ist. Das Prozedere an und fuer sich ist nicht schwierig. Dumm nur, dass vor mir zwei Tuerken mit einem Auto aus Deutschland ausreisen wollen und irgendwie etwas mit den Papieren nicht zu stimmen scheint... Das dauert.... Und es gibt nur diesen einen Schalter... - ... - ... - ... - und keinen Cay weit und breit. Ich werde nervoes, weil sich ein Gewitter ankuendigt - macht vorwarts... Dann endlich bin ich an der Reihe. Die Dame ist verwirrt, dass ich mit dem Velo da bin. Sie fragt, ob das Velo einen Motor oder eine Nummer habe: Nein, hat es beides nicht! Dann meint sie bestimmt: You can go!! Danke,haette man mir doch schon vor 20 Minuten sagen koennen...

Dann oeffnet sich das Schiebetor zur I.R. Iran - ein ganz wichtiger Moment fuer mich, ueber diese Schwelle zu gehen und Passpartu andaechtig in den Iran zu schieben. Ich muss aufpassen, dass ich keine waessrigen Augen bekomme, so emotional ist dieser Moment fuer mich - ich will aber nicht mit waessrigen Augen vor dem naechsten Zoellner stehen.....

Sofort steht ein Geldwechsler/Schlepper da, er mich freundlich begruesst:Welcome in my Country my Friend - give me your Passport! Und ehe ich raffe was laeuft liegt mein Pass schon auf dem Pult des iranischen Zoellners. Der prueft sorgfaeltig, erfasst alle Daten, plaudert mit dem Geldwechsler, der mit mir plaudert und seine Dienstleistungen anbietet zu den besten Kursen und ueberhaupt. Habe Muehe, ihm klar zu machen, dass ich nicht wechseln werde bei ihm, weil ich schon genuegend Geld gewechselt haette! Dann der ersehnte Einreisestempel. Der Schlepper hat Unterstuetzung von einem Kollegen bekommen und sie erklaeren mir, dass wir nun zum naechsten Teil der Einreisekontrolle muessten, was mir nicht geheuer ist, weil ich Passpartu unbeaufsichtigt stehen lassen muss - aber hier am Zoll klaut wohl keiner ein Velo... Ich durchlaufe eine naechste Kontrolle, wobei sich mir nicht erschliesst, was da kontrolliert wird in meinem Pass und sitze vor einer Dame, die meine Angaben zur Reiseroute erfasst, meine CH-Adresse aufnimmt, sich nach meinen Beruf erkundigt und und und. Sie spricht perfekt Englisch. Frage sie, ob ich den Schlepper fuer seine Dienste zu bezahlen haette - sie erklaert entschieden: NO! Der lebe vom Geldwechsel, werde aber vom Zoll beaufsichtigt. Aha... Wie ging das mit dem Taler, wenn wir schon beim Geld sind...

Kaum wieder zurueck bei Passpartu prasseln RIESIGE REGENTROPFEN zu Boden - wir stellen uns vor die naechste Barriere, waren bis diese aufgeht und stehen unter dem Vordach des Warteraums des Zollgebauedes auf der iranischen Seite. Wunderbar: Ich werde im Iran mit einem HEFTIGEN HAGELGEWITTER BEGRUESST - das kann ja heiter werden. Hieve Passpartu in den Warteraum und trinke einen Cay und kaufe mir dazu ein Pack Gebaeck. Das kostet mich 20 000 Rial - habe Hemmungen so viel Geld auf die Theke zu legen doch schnell gerechnet sind das kaum ein Euro. OK! 

1 Euro entspricht ca. 35500 Rial, so die Dame bei der Einreise, die so viele Fragen gestellt hat. Da wird man locker-flockig zum Millionaer, selbst als Budgetreisender... Waehrungsrechner im Internet sagen, dass 1 Franken 30250 Rial sind. Ich muss zuerst lernen, so viel Geld im Sack zu haben... >:-))

Der Regen laesst nach einem zweiten Cay nach und ich radle ins Staedtchen, wo ich ein Zimmer fuer 10 Dollar finde inkl. Dusche, Toilette auf dem Gang. OK - in Dogubeyazit bezahlte ich fuer deutlich mehr Luxus das Doppelte.Wie auch immer - es ist gut, wie es ist. Ich muss mir hier zuerst wieder ein Preis-Leistungs-Verhaeltnis erarbeiten. 10 Dollar sind in der Schweiz nicht viel - hier aber sicher mehr wert - und ich muss den lokalen Massstab kennen, um Preise verhandlen zu koennen... Wie auch immer. Mehmend hat mir gesagt, dass ich kaum ein Zimmer unter 7 Dollar finden werde.

Nach der Dusche hilft mir der Hotelier ein Internetcafe zu finden, wo das WWW einigermassen dreht - ich aber keine Fotos hochladen kann. Meine Videos scheinen hier auch nicht zu laufen, da die entsprechende Website, ueber welche ich sie hochgeladen habe, hier nicht zugaenglichist. Hauptsache, meine Website funktioniert. Umlaute kann ich auf der Tastatur hier auch nicht schreiben - ...

Und der Hotelier hift mir auch, mein zweites Handy iranisch zu machen - ein Probeanruf in die Schweiz hat ergeben, dass es funktioniert - einfach mit einer sehr schlechten Verbindung... Aber besser als nix. 

Fazit 1: Mein einziges <Problem> mit der Einreise in den Iran war die Ausreise aus der Tuerkei... Passpartu weiss im Fall zwischenzeitlich wieder, dass er ein Fahrrad ist und damit nur ein Untergruppe von Fahrzeugen...

Fazit 2: Empfang scheint gewaehrleistet - wenn halt auch via Internetcafe und schlechter Telefonverbindung...

Mein Einstieg in den Iran ist somit sehr gut verlaufen - trotz Hagel...

Auf Fotos muesst ihr warten - ... auch wenn es da noch schoene drunter haette vom Ararat, Passpartu und mir...

Herzlich in die Welt hinaus!
Patrik Kirtap

 

 

3 Kommentare

So

31

Mai

2015

Sir, do you want to go with THIS...??

ACHTUNG NIX FUER LESEFAULE!!!

Und doch konnte ich plötzlich recht gut Einzelbilder hochladen - ganz am Schluss des Textes - als Belohnung... Eine kleine Auswahl - halt was mir wichtig war, Euch zu zeigen... Es gäbe noch sooo vieeeel mehr zu berichten und zu zeigen - aber Euer Sonntag ist ja schon bald rum - meiner noch schneller - habe ich doch 2.5 Stunden Vorsprung auf Euch...

 

Liebe Alle

Heute Morgen bin ich in meinem Zelt auf dem Campingplatz erwacht, der mir von einem Velofahrer aus Hongkong empfohlen wurde, der meine Route von Osten her fährt. Wir haben uns hinter Bazargan gekreuzt - ich wurde dort aber nicht wirklich glücklich auf diesem Platz und bin heute Morgen in ein Guesthouse in der Stadt gezügelt,  welches mir Mehmet in Dogubeyazit empfohlen hat - ein KLUGER ENTSCHEID!!

Heute Morgen, als ich die fremden Stimmen um mein Zelt herum hörte, musste ich wirklich zuerst überlegen: WO BIN ICH NUN EIGENTLICH??? Ich bin in Tabriz!!  Alles noch immer irgendwie unwirklich, dass ich schon so weit ostwärts bin...

Aber auch heute wieder alles der Reihe nach. Habe grad einige Tage in meinen Blog gepackt...

28. Mai 2015

Dass ich in den Iran eingereist bin und das für mich ein sehr emotionaler Moment war, habe ich Euch ja bereits berichtet.

Nicht mehr berichten konnte ich, dass Passpartu heute Morgen - unserem ersten Reisetag im Iran - mich mit einem Plattfuss überraschte. Der Vorderreifen war platt, als ich aus dem Internetcafé kam, wo ich nochmals meine Mails gelesen und beantwortet habe. Das hat mich grad sehr gestresst, wollte ich doch nur einfach losfahren - Velofahren im Iran. 

Haben die Kinder, welche Passpartu bestaunt haben, mir etwa einen Strich gespielt und die Luft abgelassen? Das wäre ja das kleinste Übel. Der Betreiber des Internetcafes erklärt mir, dass es 200 m in meiner Fahrrichtung einen Bikeshop gibt, wo ich den Platten flicken lassen könne. Das sind ja gute Neuigkeiten! Ich schiebe Passpartu mindestens 600 Meter, ohne auf den Bikeshop zu treffen. Frage einen Passanten, der mich in de LKW-Werkstatt schickt, wo das Vorderrad Luft kriegt - und ich Passpartu wieder erklären muss, dass er ein Velo und kein Fahrzeug im zolltechnischen Sinne und schon gar kein LKW sei...!!

Ich quere die Strasse wieder und lasse mich zum Frühstück nieder und will mal beobachten, ob die Luft im Reifen bleibt oder nicht. Sie bleibt nicht. Also rolle ich mit der verbleibenden Luft langsam weiter, um den Bikeshop hoffentlich doch noch zu finden. Und siehe: Aus den 200 Metern wurde gut ein Kilometer und der Bikeshop ist da. Ich schildere mein Problem, indem ich auf den Vorreifen zeige und "Psssssssst....." zische - der Mechaniker begreift sofort und will pumpen. Ich erkläre auf Schweizerdeutsch (er spricht kein Englisch...), dass ich einen neuen Schlauch brauche. Er erklärt auf Farsi, was er meint - ich weiss es bis heute nicht wirklich. Auf jeden Fall werden wir uns einzig - jeder in seiner Sprache und mit Händen und Füssen - dass Passpartu im Vorderrad einen neuen Schlauch bekommen soll. Der Mechaniker stellt Passpartu in seiner Werkstatt auf den Kopf und zieht den Pneu und den Schlauch vom Vorderrad, pumpt den Schlauch auf und beauftragt einen seiner vielen Gehilfen, den Schlauch im Wasserbad zu überprüfen, während er den Pneu sorgfältig nach steckengebliebenen Gegenständen absucht, die auch im neuen Schlauch wieder Löcher machen könnten - ohne etwas zu finden... Der Gehilfe meldet zurück: Schlauch OK! Ich insistiere - ich will einen neuen Schlauch. Der Mechaniker deutet mir ich soll mitkommen und prüft den Schlauch erneut vor meinen Augen im Wasserbad und siehe da: Ein fieses Loch!! Der Gehilfe wird zitiert und mir scheint, er bekomme einen ZS...

Dann wird ein neuer Schlauch montiert - iranische Qualität, das ist dem Mechaniker wichtig, mir zu zeigen!! Ich nicke anerkennend!

Ich trinke in dieser Zeit mit 6 anderen Männern, die ins Geschäft gekommen sind, um den Touri anzuschauen, Cay und supervidiere den Velomech (ich weiss ja, was ich will - nur selber ausführen ist schwierig für mich...). Schlussendlich sind Passpartu und ich nach gut 1.5 Stunden reisefertig und es gilt nun noch die Fotos zu schiessen, die sie von mir möchten und ich von ihnen... - als es ums Bezahlen geht, fangen die Probleme von vorne an: Ich darf nichts bezahlen - die Schweiz und Iran seien Freunde...!

Ich rolle weiter durch eine mir unbekannte Gegend, die mir aber sehr gut gefällt. Grüne Weiten, karge Hügel, karge Weiten, grüne Hügel, am Horizont Berge - überall winken die Menschen mir fröhlich zu und wenden ihre Englischkenntnisse an: "Hello Sir", "Hello Mister", "Good Morning", "I love you", "How are you" - verschiedenste Sprachfetzen fliegen mir zu. Ich winke heftig zurück und realisiere: Ich sollte im Iran wohl mindestens 10 Arme mehr haben, um all den Leuten zu winken, die mir so fröhlich zuwinken...

Ich erreiche mit Gegenwind Maku wo ich offenbar in die Falsche Richtung fahre. Jedenfalls deuten mir viele Fahrer aus dem Gegenverkehr, sich soll wenden. Woher wisst ihr denn, wohin ich will?? Ein Autofahrer wendet und fährt mir nach, um mich zu fragen, wohin ich wolle - und siehe da: Ich bin falsch - drehe um und lande pünktlich zu Beginn des Regens vor einer Konditorei, in die ich gerufen werde. Ich bin noch nicht vom Velo gestiegen, da stehen schon Patisserie auf dem Tisch und Eiscreme. Der Cay wird auch gleich serviert. Ich komme kaum mehr aus dieser Runde - es werden immer mehr Leute, die mich und Passpartu bestaunen kommen.

Sie fragen mich natürlich auch nach der Schweiz aus. Wollen wissen, was ich verdiene, was mein Velo gekostet hat, ob ich verheiratet bin und wie viele Kinder ich habe und und und...

Bezüglich Einkommen und Kosten meiner Ausrüstung werde ich immer sehr unsicher und verlegen - was hilft es, wenn ich über meinen (letzten) Lohn berichte und dann doch nicht nachvollziehbar erklären kann, was wir davon für Steuern und Krankenkasse bezahlen oder für die Pensionskasse und die dritte Säule - alles Dinge, von denen die Menschen hier wohl noch nie etwas gehört haben - geschweige dann davon je profitieren können. Ich versuche dann immer mein Einkommen und den Preis für das Fahrrad so zu reduzieren, dass es aus meiner Sicht realistisch sein könnte für die Menschen hier und doch teuer wirkt - und erkläre, dass in der Schweiz alles sehr teuer sei... Ein Schweisser am Strassenrand hat mir erklärt, er arbeite für 7 Dollar pro Tag 10 Stunden pro Tag - hm. Da kann ich schlecht sagen, was ich pro Stunde verdient habe und noch sechs Wochen bezahlte Ferien hatte...

HE, ES GEHT UNS VERDAMMT GUT IN DER SCHWEIZ, IM FALL!!!

Die Schweiz wird übrigens auch hier oft mit Schweden verwechselt. Roger Federer ist nach wie vor ein guter Türöffner - mein Onkel Pierre hat mir noch den Tip mit dem Rolexland gegeben...

Wo war ich denn - ja in der Konditorei.... Da muss ich mich wirklich unfreundlich aus der Runde lösen und mich wieder auf mein Velo schwingen, sonst komme ich nie nach Tabriz...

Am Abend ziehen dann Gewitterwolken auf und ich suche mir einen sicheren Platz zum Übernachten - und finde ihn bei einer Station, wo LKWs gewogen werden. Die ist 24/24 Stunden bedient. Das ist auch so eine Story: Ich fahre da vor und frage auf Englisch und mit meinem Ohne-Wörter-Wörterbuch, an welchem die Menschen hier übrigens immer sofort einen Narren fressen, ob ich hier mein Zelt für eine Nacht aufstellen dürfe. Ein junger LKW Fahrer zückt sein Handy und mit Hilfe des Uebersetzungsprogramms ist schnell klar, dass ich hier SELBSTVERSTÄNDLICH für eine Nacht bleiben darf und das auch sicher sei und mir wird auch gleich die Toilette gezeigt. Der junge Mann versteht nicht, weshalb ich kein Übersetzungprorgramm auf meinem (alten) iPhone habe und versucht, mir dieses zu installieren. Da ich kein Internetzugang habe, dient sein Handy als Hotspot - doch er bringt es leider nicht hin. Er ruft sogar meinen lokalen Provider an und will, dass für meine iranische Nummer Internet installiert wird - geht nicht, da ich PrePaid habe. Ich muss im Shop vorbei (das muss ich noch tun). 

Ein anderer LKW-Fahrer hilft spontan mir mein Zelt aufzustellen. Der hat sofort raus, wie das geht und ruckzuck steht mein mobiles Daheim in einer Pic-Nic-Box. Das sind überdachte Betonklötze, in welche die Iraner ihre Campingdecken oder Campingteppiche legen und die Kissen zum anlehnen an die Seitenstagen stellen. Die Iraner sind voll Camping vernarrt - oder PicNic vernarrt. Der Mann, der mit beim Aufstellen des Zeltes hilft bemerkt, dass meine Uhr noch in der falschen Zeitzone ist und richtet sie mir grad - Bambi...

Ich verpflege mich mit kalter Küche und will mich in der Toilette "duschen" gehen - also mit dem kalten Wasser, welches dort aus dem kleinen Hahn kommt, aus welchem hier die Behälter mit Wasser gefüllt werden, dessen Wasser hier als Toilettenpapierersatz dient - da kommt der Chef der Station und winkt, ich solle kommen. Das ist übrigens lustig: "Komm zu mir" wird hier so gewunken wie wir in der Schweiz "geh weg" winken - muss man auch zuerst merken... Ich gehe also schauen und werde zum PicNic eingeladen, in die mit Teppich und Kissen ausgekleidete PicNic Box hinter dem Haus. Seine Frau grillt, es gibt Fleisch (weiss nicht was es war - aber lecker...!!) dazu Fladenbrot und Käse und Zwiebeln und und und...

Ich muss auf vollen Magen nochmals essen - und während dem Essen wir ein Freund des Ehepaars angerufen, der sehr gut Englisch spricht und ich werde mit ihm verbunden. Der Freund hört sich meine Reiseroute an, erklärt, vor drei Wochen hätte am gleichen Ort ein CH-Ehepaar mit Fahrrad übernachtet. Er gibt mir seine Handynummer und sagt, wann immer ich ein Problem hätte im Iran, solle ich ihn anrufen - er werde dann mindestens für mich übersetzen - und er sei stolz, dass ich sein Land besuche!! Er ist Arzt in einem Krankenhaus in der Nähe meiner Übernachtungsstelle. Das ist aber so gut, einen solchen Kontakt zu haben - hoffe, ich brauche ihn nie...

So geht für mich ein ereignisreicher erster Reisetag im Iran zu Ende...

Ich schlafe soweit gut - auch wenn die ganze Nacht über viel Betrieb ist, die LKWs lärmen und die Stimmen mich immer wieder aus meinem Schlaf zerren - aber ich weiss: Ich bin sicher hier!!

29.05.2015

Kaum habe ich den Reissverschluss meines Zeltes geöffnet, kommt auch schon ein Mitarbeiter der Wiegestation und bringt mir ein Glas Cay - und wünscht mir in seiner Sprach wohl guten Morgen. WOW - das ist aber lieb: Cay ans Bett serviert - hatte ich daheim noch nie!!

Ich packe zusammen, verabschiede mich von den Menschen hier - ich lege meine rechte Hand auf mein Herz und verbeuge mich - sie machen es genauso. Gastfreundschaft pur!

So radle ich weiter - ich will den Ort erreichen, wo ich bei der Polizei zu übernachten versuchen soll, gemäss Empfehlung von Mehmet aus Dogubeyazit. Kaum gestartet kommt mir ein Tourenvelofahrer entgegen - aus Hongkong. Er fährt meine Route in umgekehrter Richtung... Er berichtet mir nur positiv über den Iran - mein Bild bestätigt sich. Er empfiehlt mir, in Tabriz auf einem bestimmten Campingplatz zu übernachten. Das sei SUPER dort. Er gibt mir seine Karte aus Tabriz, auf welcher der Camping eingezeichnet ist - es habe da auch WiFi... :-))

Unterwegs alle Kilometer mindestens eine Einladung zum Cay am Strassenrand oder gar zum Essen. Ich muss so viele Einladungen ablehnen, weil ich sonst schlicht nicht vorwärts komme. Das schmerzt...!

Es ist gute 35 Grad warm, viel Gegenwind und ich radle in den langen Hosen - und verschmachte fast... Ich trinke Wasser - wohl mehr als eine Kuh in der Schweiz... Sattle auch genügend Wasser auf mein Rad, damit ich wild campen, mich damit versorgen und auch duschen könnte. Ich durchradle weiterhin schöne Landschaften - über weite Strecken nichts - ganz, ganz viel NICHTS - ausser Felder, Steppen und hin und wieder einige Häuser. 

In den grösseren Dörfern gibt es am Strassenrand ein Lädeli neben dem anderen - alle verkaufen die gleichen Produkte. In solchen Lädelis verpflege ich mich mit dem, was greifbar ist - Früchte, Gutzi, Fladenbrot etc. - und vor allem mit Wasser. Wasser kaufen kann schon mal 20 bis 30 Minuten dauern, weil ich sofort umzingelt von Männern bin, die mit mir plaudern wollen - und dann sitze ich in der Cay-Runde und "muss" erzählen, Fragen beantworten - so gut es sprachlich eben geht. Die Postkarte aus Bern macht die Runde und erfreut die Menschen. Spannend auch, was ihnen ins Auge sticht: Dem Barber aus Dogubeyazit waren es die Bären - den Männern gestern im einen Dorf (siehe Foto weiter unten) der Turm des Münsters...

Ich erreiche mein Tagesziel mit viel Kraftaufwand - der Gegenwind und die Temperaturen fordern mich!! Der Polizeiposten ist derart eingemauert, dass ich da gar nicht erst frage, ob ich dort schlafen könne - gefällt mir optisch nicht. So radle ich weiter und finde in einem ganz neu erbauten Restaurant ein Hinterzimmer. Alles sehr sauber und ganz neu - so neu, dass es in "meinem" Zimmer noch kein Bett gibt. Die wollen doch glatte 10 Dollar für eine Nacht ohne Bett - ich versuche den Preis zu drücken - sie bleiben hart - es gibt hier halt kaum was anderes... Ich verlange, dass Passpartu im Innern des Gebäudes stationiert werden kann, was die Besitzer klar ablehnen. Erst als ich anfange, Passpartu wieder zu beladen und mit der Abreise drohe, lenken sie ein. Geht doch. So haben wir 1:1 in unserem Machtkampf.

Ich dusche mit richtigem warmem Wasser - nicht wie gestern kalt auf dem Stehklo.. - und geniesse diesen Luxus SEHR!! Dann wasche ich meine Wäsche, welche im Gegenwind, der nun ein veritbaler Sturm wurde, in Windeseile trocknet. 

Dann esse ich noch einen feinen Pouletschenkel, dazu Gemüse, Salat und Fladenbrot und ziehe mich in mein Zimmer zurück, wo ich meine Campingmatratze aufgeblasen habe und in Boxershorts und Leibchen sitze, meine Tagebuchnotizen in mein MacBook haue und mich über die lästige Fliege ärgere, welche den Narren an mir gefressen hat, aber immer schneller ist als ich... 

Da geht die Türe auf, und der Opa der Familie erklärt einem Gast, in welcher Richtung Mekka liegt - der Gast beginnt zu beten - ich perplex. Das müsst ihr Euch vorstellen: Da sitze ich für hiesige Verhältnisse quasi nackt auf meiner Matratze und ein mir völliger fremder Mann betet neben mir. Und während dem Gebet gelingt es mir auch, die Fliege mit dem FlipFlop zu erschlagen. DAS IST NICHT ERFUNDEN - hat sich so ereignet!! Ich dachte, ich sei im falschen Film...

So schliesse ich meine Zimmertüre nach der Gebetsstunde mit dem Schlüssel ab. Bald klopft das Sprachrohr der Jungmannschaft der Wirtsfamilie an die Türe und erklärt, der Opa werde dann auch noch in diesem Zimmer schlafen. Ich interveniere. Wenn ich schon 10 Dollar für ein Zimmer ohne Bett bezahle, dann nutze ich dieses ALLEINE!! Der Opa könne seine Decken und Medis aus dem Zimmer holen und dann schlafen, wo er schlafe - das meine Haltung - Türe zu und abschliessen.

Ich habe gegenüber dem Opa aber ein arg schlechtes Gewissen. Aber ich kann nichts dafür, wenn seine Jungmannschaft hier sein Zimmer vermietet. Das muss er mit ihnen regeln. Kurz nach Mitternacht gehe ich noch schnell zur Toilette und als ich wieder im Zimmer bin hat sich der Opa auf seinen Decken häuslich am Boden eingerichtet - he nu so de... 2:1 für die "Gastgeber"...

Der Opa röchelt sich in den Schlaf und ich habe wirklich Angst, er überlebe die Nacht nicht, so laut röchelt... Einige Zeit später steht er auf und geht duschen - dann kommt er zurück - ich finde den Schlaf auch und so habe ich "mein" Zimmer in einer Nacht mit zwei verschiedenen Männern geteilt...

30.05.2015

Aus der Temperaturerfahrung von gestern fahre ich heute früher los. Es ist kühl am Morgen und ich komme gut voran. Unterwegs geniesse ich einen Cay und rufe meine Eltern an - eine perfekte Verbindung. SUPER!

Je wärmer es wird, je stärker wird der Gegenwind. Ich kämpfe mich zum Teil nur mit 10, 12 km/h gegen den Wind. Das ist echt ermüdend - und ich habe den Eindruck, nicht vom Fleck zu kommen, zumal ich dauernd auch noch trinken muss... 

Auch auf dieser Strecke: Die Autofahrer, die mich überholen und die mir entgegenkommen winken, hupen! Anstrengend, bei diesen Temperaturen zurückzuwinken. An einer Steigung hält ein Lieferwagen an - der Fahrer fragt, ob er mich mitnehmen soll. Nein, danke - ich möchte aus eigener Kraft nach Tabriz kommen... Aus einem Auto werden mir Früchte gereicht (Papi, die kleinen grünen Früchte, die wir in Istanbul in Kadiköy versucht haben - damals schmeckten sie mir zu säuerlich - hier waren sie einfach nur wunderbar!!)

Ich rolle weiter, bis kurz vor Marand, wo ich länger Mittagsrast mache, esse und trinke und meine Beine auf einen Stuhl strecke - der Wirt bietet mir sofort ein Zimmer an - nein, nein - ich will noch weiter...

Die Hitze erschlägt mich fast und ich entscheide kurz vor Marand den lokalen "Bus" zu nehmen - also das, was der Rost vom einstigen Bus übrig gelassen hat - für die letzten ca. 10 Kilometer. Passpartu und meinen Gepäck einzuladen in den Fahrgastraum? KEIN PROBLEM!! Niemand ärgert sich - selbstverständlich! Die Busfahrt kostet knappe 30 Rappen. 

In Marand mache ich, was ich mir vorher lange überlegt habe auf dem Velo und hart mit mir gerungen habe, ob ich es tun soll oder nicht: Ich steige in den Bus nach Tabriz - gewinne so einen Tag - das Turkmenistanvisum stresst mich noch immer...! Ich weiss...

In Marand also zum Busterminal - da fahren Minibusse nach Tabriz - immer wenn einer voll ist, fährt er ab. Ich erkundige mich, ob ich mit Passpartu mitfahren könne. Kein Problem. Doch der Fahrer des startbereiten Buses hat ein solches Chaos in seinem Kofferraum, dass Passpartu unmöglich Platz findet. Er wird von seinen Kollegen herzlich ausgelacht - so kommt der nächste Busfahrer zum Handkuss, dessen Kofferraum aufgeräumt ist. Passpartu findet nur knapp Platz - die versammelten Fahrer wollen, dass ich das Vorderrad abmontiere, das will ich nicht aus div. Gründen! Da meint einer, ich solle doch den Lenker quer stellen - OK, da helfe ich mit. Ich grüble mein Multitool aus der Werkzeugtasche - als sie dieses kleine, feine Teil sehen streiten sie sich darum, wer Passpartus Lenker querstellen darf - so ein Teil haben die Männer hier offenbar noch nie gesehen. Die Busfahrt dauert eine Stunde und kostet 100'000 Rial oder 10'000 Tuman (? weiss nicht, ob man das so schreibt...) - hier werden die Preise eben in Tuman angegeben - bezahlt wird aber in Rial - das heisst, man muss zum Preis in Tuman immer eine Null hinzufügen - Tuman ist nur eine virtuelle Grösse, welche den Umgang mit den vielen Nullen erleichtern soll - Touristen wie mich verwirrt es hingegen massiv...

Also: Busfahrt kostet 10'000 Tuman oder 100'000 Rial - für einen Euro kriegt man hier etwa 35'000 Rial oder 3'500 Tuman  - das heisst, die Busfahrt kostet etwas 3 Franken. Wenn ich "etwa" schreibe, dann halt, weil es schwierig ist einen konkreten Kurs zu kennen - je nach je, wo man wechselt, hat man den deutlich besseren oder schlechteren Kurs. Bei Banken sollte man nicht wechseln, weil die aus Gründen des Wortes, welches wie Embrach anfängt aber mit argo aufhört, nur schlechte Wechselkurse anbieten dürfen. Man muss ins Changeoffice - dort wird das Wort mit E offenbar umgangen. Gut so für die lokale Wirtschaft!!

Ich lande orientierungslos am Stadtrand von Tabriz und will zum erwähnten Camping, der so toll sein soll. Ich frage zwei Männer in Anzug nach dem Weg. Sie schicken mich über die Autobahn, um die Stadt zu umfahren und dann soll ich bei der Ausfahrt XX die Autobahn verlassen und den Rest durch die Stadt. Das ist mir nicht wirklich sympathisch - aber eine andere Lösung scheint es nicht zu geben. Die offiziellen Taxis lehnen den Transport von mir und Passpartu ab - die privaten Autos, die ebenfalls Taxi spielen ebenso. Viele fahren hier mit Gas - und haben einen Tank im Kofferraum - und somit keinen Platz für meinen mobilen Haushalt...

So fahre ich halt einmal mehr auf der Autobahn - bis es plötzlich hinter mir heftig hupt - und aus einem der vielen blauen Lieferwagen (eine Art PickUp - alle blau angemalt) einer der beiden Männer, die ich nach dem Weg gefragt habe frag: Sir, do you want to go with this?? Ja klar! Der blaue Lieferwagen hält auf der rechten Spur der 3spurigen Umfahrungsstrasse an und in einer Seelenruhe werden meine Taschen und Passpartu aufgeladen - ich finde auch noch neben dem Fahrer und dem Herrn im Anzug meinen Platz. Dann geht die Fahrt rund um halb Tabriz, der 2. oder 3. grössten Stadt des Irans und ich bin froh, die Strecke nicht selber fahren zu müssen - sehr dynamische Fahrweise hier...

Der Mann im Anzug kennt die Adresse sehr genau und lotst den Fahrer des Lieferwagens direkt vor den Eingang des Campings - ich bin vom Ort sehr enttäuscht - aber es ist nun zu spät - ich checke für eine Nacht ein, stelle mein Zelt auf, dusche und gehe essen. Bin erstmals auf meiner Reise mit meinem Tag nicht wirklich zufrieden... Das gehört auch dazu - und Morgen ist einer neuer Tage - neuer Tag - neues Glück!!

Treffe nach einem Telefongespräch mit schlechter Verbindung mit meinem "Gschbusi" noch einen pensionierten Franzosen, der mit seiner Frau in einem sehr schönen (!!) VW Bus unterwegs ist. Sie kurvten durch den Iran und sind nun auf dem Heimweg via Türkei. Er war lange für Ritter in Asien tätig - kennt meine "Geburtsstadt" Winterthur entsprechend gut - die Welt ist klein...

Als ich zu Bett gehe und schlafen will, stehen dauernd die Kinder der Nachbarzelte vor meinem Zelt und rufen mir - sicher wollen sie mich einladen - ich bin aber zu müde und brauche nun einfach Zeit für mich - ich gebe einfach keine Antwort mehr - unfreundlich, aber für mich die einzige Möglichkeit, verständlich zu machen, dass ich meine Ruhe möchte...

31.05.2015

Ich schlafe aus - bis die Sonne die Temperatur in meinem Zelt so ansteigen lässt, dass ich freiwillig aufstehe - es ist 08.30 Uhr... packe langsam zusammen. Mein Ziel heute: Ins Guesthouse zu kommen, welches mir von Mehmet in Dogubeyazit empfohlen wurde. Ich will dahin radeln - doch ohne GPS ist das ein Unterfangen in dieser Stadt, das ich recht schnell aufgebe. Ich winke mir einen Lieferwagen herbei, der mich quer durch die Stadt zum Guesthouse fährt - ich hätte das nie gefunden... Das ist es mir auch Wert, wenn der Fahrer schlussendlich 200'000 Rial will - ... Teurer als die Fahrt im Minibus, die doch eine Stunde gedauert hat - hier ca. 40 Minuten... Aber das ist hier offenbar der Preis für solche Fahrten - gestern habe ich auch soviel bezahlen müssen. Die anderen 200'000 hat der Herr in Anzug übernommen, weil er im gleichen Quartier wohnt... Übrigens: Für 90'000 Rial esse ich perfekt ein gutes Kebab im Restaurant mit zwei Getränken (90'000 / 35'000 = kapp 3 Franken). Ich weiss nicht, ob die Fahrer der Lieferwagen meine "Notlage" ausnutzen - oder ob das lokale Tarife sind. - Spielt auch keine Rolle...

Im Guesthaus angekommen treffe ich auf L., der sehr westlich aussieht - und das auch ist, kommt er doch aus Deutschland und trampt per Anhalter in sechs Monaten nach Vietnam. Er reist derzeit zusammen mit Y. - aus der Schweiz. Y. hat seinen Zivildienst-Einsatz in der Schweiz in Velowerkstätten absolviert und schaut sich auch gleich noch die Schaltung und die Bremsen von Passpartu ein - alles wieder sauber eingestellt. SO GUET!!! TAUSEND DANK Y. - danke Zivi-Schweiz...!!

L. holt Instantkaffee und eine Art Pizza (lecker gefülltes Brot) und wir essen zu Dritt in der Lobby des Guesthouses und tauschen über unsere Reisen und Leben aus. Die beiden sind natürlich ungleich jünger als ich... - ich liebe solche Begegnungen!!

Einer von ihnen braucht das gleiche Visum wie ich, wird vor mir auf der Botschaft sein und mir dann mitteilen, wie das gelaufen sei... Sie reisen Anfang Nachmittag weiter.

In der Lobby hier gibt es WiFi. Ich freue mich, meine Mails lesen zu können. Versuche ob Skype funktioniert und klicke einfach mal den Kontakt von "Zoo-Thesi" an um zu schauen, ob eine Verbindung aufgebaut würde, so sie denn online wäre - und siehe da, sie meldet sich völlig unerwartet... So gut! Ein kurzer Schwatz - dann SMS an meine Eltern - und anschliessend Skype mit ihnen - mit einer leider schlechter Verbindung - aber wir haben uns gesehen - und das tut gut!! Kann ihnen noch den Senior-Wirt des Guesthouses zeigen und ihm meine Eltern vorstellen - Winke-Winke - skypen ist halt schon genial... 

Schreibe meinen Blog und mache mich nun mal auf in die Reiseagentur, welche sich in meiner Strasse befinden soll... Brauche ja noch ein Busticket nach Teheran...

Bin froh, hier im Guesthouse zu sein - hätte gestern Abend schon hierher kommen sollen - aber da habe ich anders entschieden und jeder Entscheid bedeutet Verzicht...

Fotos hochzuladen ist schwierig - ich versuche es weiterhin - habe nur in der Lobby WiFi, kann also nicht über Nacht im Bett... 

Mein Zimmer hier übrigens sehr karg:  Ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, Resten von einem Teppich. WC auf dem Gang. Dusche ebenfalls auf dem Gang und kostet extra - 40'000 Rial. Das Zimmer kostet pro Nacht 250'000 Rial ohne Frühstück - rechnen könnt ihr ja nun "etwa" selber... 

 

Mein Bild vom Iran:

Ich erlebe hier sehr interessierte, gastfreundliche Menschen. Sie sind neugierig, wollen wissen, wie es in der Schweiz funktioniert. Zum Teil kennen sie die politische Rolle der Schweiz - zum Teil gar nicht. Die Menschen hier - ich komme halt vorwiegend bis ausschliesslich mit Männern ins Gespräch - sind nicht dumm - einzig haben sie halt eine Bildung erfahren, welche anders ist als unsere - ich sage bewusst anders - weil ich mir nicht anmasse über richtig oder falsch zu urteilen. Mir scheint zudem, dass die meisten von ihnen handwerklich sehr begabt sind und auch ein gewisses technisches Verständnis haben - Dinge, die bei uns eher verloren gehen/gegangen sind...

Es wird sehr viel körperliche Arbeit verrichtet. Gestern in einem Dorf habe ich einen Mann getroffen, der am Stock geht und den ich auf Ende 60 geschätzt habe - er freute sich, dass wir gleich alt sind - geht hinkend am Stock. Das Leben schreibt eben nicht auf Papier - und hier ganz besonders nicht!! (Auszug aus Schlagertext von Monica Morell - fiel mir ein, weil das in der Begegnung mit diesem Mann so treffend war...). Siehe Foto unten!

Viele Männer haben stark beeinträchtigte Schaufelzähne - oder gar keine Schaufelzähne mehr. Das kommt wohl davon, dass sie den Zucker zum Cay zwischen die Vorderzähne klemmen und den Cay dann so durch die Zähne schlurfen. Dass ich den Tee ohne Zucker trinke, ist für sie meist ungewöhnlich...

Die Frauen sind mehr oder weniger stark verhüllt - es begegnen mir in der Stadt viele auffällig "stylisch" verhüllte Frauen - in glitzernden Roben, geschminkt - mit Handy am Ohr. Die Rollen sind klar verteilt. Auch hier masse ich mir kein Urteil an.

Ih stelle mir aber vor, dass es für www.seithes13.ch doch ungleich anspruchsvoller gewesen sein muss, alleine im Iran zu reisen - Chapeau!!

Und nun noch einige Fotos - musste sie einzeln laden - eine Bildergalerie zu erstellen hat das WiFi hier nicht verkraftet...

Kirtap vor Mount Ararat - mein bisher liebstes Selfie.... - habe lange geübt... ca. 25 km vor Grenze zu Iran...
Kirtap vor Mount Ararat - mein bisher liebstes Selfie.... - habe lange geübt... ca. 25 km vor Grenze zu Iran...
Kirtap trifft in Bazargan ein - dem ersten Ort im Iran... JUDIHUI!!!
Kirtap trifft in Bazargan ein - dem ersten Ort im Iran... JUDIHUI!!!
Schaut Euch mal meine Dusche an, wie liebevoll sie mit einem Stoffband an die Wasserleitung gebunden und in der Kurve mit Klebeband geflickt wurde - und es kam warmes Wasser - mehr braucht es schliesslich nicht... - und es funktioniert...!
Schaut Euch mal meine Dusche an, wie liebevoll sie mit einem Stoffband an die Wasserleitung gebunden und in der Kurve mit Klebeband geflickt wurde - und es kam warmes Wasser - mehr braucht es schliesslich nicht... - und es funktioniert...!
Während Passpartu seine Luft verliert, frühstücke ich in Bazargan. Die Tomaten sind gekocht und pikant gewürzt - die Kräuter frisch, knackig und würzig - alles ins Fladenbrot wickeln - HERRLICH!! Die Cola gegen den Stress und für den Magen - ich lebe gesund... >:-))
Während Passpartu seine Luft verliert, frühstücke ich in Bazargan. Die Tomaten sind gekocht und pikant gewürzt - die Kräuter frisch, knackig und würzig - alles ins Fladenbrot wickeln - HERRLICH!! Die Cola gegen den Stress und für den Magen - ich lebe gesund... >:-))
Beim  Velomechaniker in Bazargan...
Beim Velomechaniker in Bazargan...
Auf diese eigenhändig erstellte Sonderanfertigung ist mein Velomechaniker zur recht besonders stolz - insbesondere gilt es die Gangschaltung zu beachten... Spannende Konstruktion!!
Auf diese eigenhändig erstellte Sonderanfertigung ist mein Velomechaniker zur recht besonders stolz - insbesondere gilt es die Gangschaltung zu beachten... Spannende Konstruktion!!
Gruppenbild mit zwei der anwesenden "Gäste" in der Vetowerkstatt...
Gruppenbild mit zwei der anwesenden "Gäste" in der Vetowerkstatt...
Mein Nachtlager bei der Lkw-Wägestation
Mein Nachtlager bei der Lkw-Wägestation
Pic-Nic wie in 1001 Nacht - wobei diese Städte ja noch auf mich warten... Leider konnten wir uns nur bedingt unterhalten... 1001 Dank für die Einladung, die ich sehr genossen habe!!!
Pic-Nic wie in 1001 Nacht - wobei diese Städte ja noch auf mich warten... Leider konnten wir uns nur bedingt unterhalten... 1001 Dank für die Einladung, die ich sehr genossen habe!!!
Einladung bei Bauern am Strassenrad zum Cay - die Männer ackern im wortwörtlichen Sinne des Wortes auf dem Acker - alles von Hand - keine Maschinen wie bei uns!!!  H A R T E   A R B E I T  für ein bescheidenes Leben - und dann für den Touri noch Cay...
Einladung bei Bauern am Strassenrad zum Cay - die Männer ackern im wortwörtlichen Sinne des Wortes auf dem Acker - alles von Hand - keine Maschinen wie bei uns!!! H A R T E A R B E I T für ein bescheidenes Leben - und dann für den Touri noch Cay...
So sieht es aus, wenn ich in ein Dorf komme - die Männer und Kinder laufen zusammen... Der Mann hinter mir mit Stock ist GLEICH ALT wie ich.... Das Leben schreibt nicht auf Papier...!!
So sieht es aus, wenn ich in ein Dorf komme - die Männer und Kinder laufen zusammen... Der Mann hinter mir mit Stock ist GLEICH ALT wie ich.... Das Leben schreibt nicht auf Papier...!!
Typische Landschaft auf meinem weg in Richtung Tabriz => Teheran hinter Bazargan...
Typische Landschaft auf meinem weg in Richtung Tabriz => Teheran hinter Bazargan...
Es folgen auch grüne Abschnitte - die Landschaft ist sehr abwechslungsreich - immer begrenzt von Hügelzügen oder Bergen...
Es folgen auch grüne Abschnitte - die Landschaft ist sehr abwechslungsreich - immer begrenzt von Hügelzügen oder Bergen...
Hier steckt überall sehr viel HANDwerk in der Arbeit...
Hier steckt überall sehr viel HANDwerk in der Arbeit...
Ein Bauernhof...
Ein Bauernhof...
Scheinbar unendliche Strecken habe ich zu bewältigen - da können mir schon mal graue Haare wachsen... ABER das Salz meines Schweisses kommt ja noch dazu...!!
Scheinbar unendliche Strecken habe ich zu bewältigen - da können mir schon mal graue Haare wachsen... ABER das Salz meines Schweisses kommt ja noch dazu...!!
Frühstück unterwegs irgendwo am Strassenrad: Faldenbrot mit salziger Butter bestrichen, eine Pellkartoffel darin zerdrückt und noch frische schmackhafte Kräuter dazu - schmeckt sehr gut (auch wenn ich streng schaue...) und sättigt...!!
Frühstück unterwegs irgendwo am Strassenrad: Faldenbrot mit salziger Butter bestrichen, eine Pellkartoffel darin zerdrückt und noch frische schmackhafte Kräuter dazu - schmeckt sehr gut (auch wenn ich streng schaue...) und sättigt...!!
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Mo

01

Jun

2015

Tabriz...

Liebe Alle

Heute war ein fauler Tag - und doch habe ich einiges erledigt...

Ich habe meine Weiterreise in Richtung Teheran organisiert und den ganzen Basar von Tabriz nach neuen Schuhen für mich abgesucht, weil ich die günstigen Nikeschuhe aus Istanbul in Dogubeyazit ausgesetzt habe - die haben mir doch zu übel gerochen und die Sohle löste sich bereits...

Wollte mir auf dem Bazar eine Art "Adiletten" kaufen, so wie sie hier ganz viele Leute tragen - da kann ich mit und ohne Socken rein... Das war im Fall gar nicht so einfach, denn: Die Händler hatten die Dinger konsequent nur bis Grösse 41 im Angebot - und ich lebe doch auf grösserem Fuss - das fällt ja auch auf den Fotos auf, dass ich länger bin, als viele Einheimische...

Schlussendlich fand ich die Schuhe bei einem fliegenden Händler vor dem Guesthouse und investierte die 2 Franken in neue, schwarze "Adiletten" - bei der Hitze mag ich keine geschlossenen Schuhe tragen - Probleme habe ich...

Der Basar hier ist sehr ähnlich wie in Istanbul - einfach keine westlichen Touristen - wohl daher alles viel ruhiger, unaufgeregt - echt?!!

Dann habe ich die Wäscherei gesucht und meine Kleider abgeben - im Guesthouse wollen die nicht, dass man selber am Lavabo wäscht und da alles mit Videokameras überwacht ist, gibt es auch keine Möglichkeit "schwarz" zu waschen - da blieb mir nur die Wäscherei... Hoffe, die waschen meine Verlosachen nun so, wie es auf dem Etikett angeschrieben steht und ich ihnen gezeigt habe...

Auf dem Rückweg von der Wäscherei habe ich ein Café oder Teehaus gesucht, wo ich etwas kleines hätte essen können - es gab aber nichts gescheites, das ist ein grosser Unterschied zur Türkei. Nun sitze ich halt bei einem späten, kleinen  Mittagessen im Restaurant in der Lobby meines Guesthouses und nutze den Moment grad, um Euch noch den einen oder anderen Eindruck aus Tabriz hochzuladen - wie ihr seht, ist es mir sogar gelungen, eine Bildergalerie hochzuladen - WOW! Sobald es etwas kühler ist, werde ich mein Gepäck mal wieder vollständig "durchpacken" - heisst alle meine Taschen mal wieder vollständig ausräumen und alles ganz ordentlich einräumen, damit alles wieder dort ist, wo es wirklich hingehört - die Winterkleider ganz zu unterste in der Tasche... Kann mir derzeit gar nicht vorstellen, diese überhaupt anzuziehen - aber es kommen auch andere Zeiten auf meiner Reise... Bis dahin mache ich aber noch eine Runde Siesta...

Heute in der Stadt hatte es viele Frauen - einkaufen, shopping. Spannend für mich zu sehen, wie unterschiedlich gekleidet sie sind. Von sehr traditionell bis stylisch - das Kopftuch fest über der Stirn und über sich drüber noch ein grosses Tuch bis zu Frauen, welche das Kopftuch locker auf dem Hinterkopf tragen - unabhängig vom Alter - geschminkt, ungeschminkt - flache Schuhe bis High Heels. High Heels scheinen hier so oder so hoch im Kurs zu stehen - viel Geschäfte haben sich darauf spezialisiert, die Schaufenster sind voll davon - und hohe Absätze alleine genügen nicht: Die Schuhe glitzern und glänzen und sind übervoll mit Strass besetzt. Überhaupt wird so gut wie alles angeboten in den Geschäften - alle internationalen Marken sind da - ebenso hoch im Kurs wie bei uns sind die übergrossen HD-TV-Geräte - ich denke, die müssen für die allermeisten Menschen hier so gut wie unerschwinglich sein - aber es hat unzählige Geschäfte, die diese Geräte anbieten...

Auf dem Basar werden auch ganz offen "gewagte Kleidungsstücke" ausgestellt - auch trägerlosen Abendroben oder sehr kurze Minis. Es muss also Gelegenheiten geben für die Frauen, solche Kleidung zu tragen. Vielleicht erfahre ich mal noch mehr darüber - dann berichte ich Euch wieder

Herzlich in die Welt hinaus...

Patrik Kirtap

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Mi

03

Jun

2015

You can't find it...

Achtung, wenn ich den Blog offline erfasse, wird er noch länger - aber gestern war auch wirklich ein anstrengender Tag!! Viel administrativer Kram - doch ich glaube, es hat sich gelohnt... 

Auf meiner Reise durch Malaysia hat mir eine älter Reisende damals ja gesagt, Reisen sei harte Arbeit. Und JA, das bestätige ich - Reisen IST HARTE ARBEIT - einfach ohne materielles Einkommen - dafür werde ich mit unendlich vielen Eindrücken belohnt, an welchen ich mich (meist) extrem freuen kann - und das ist unbezahlbar!!

So, nun quasle ich schon wieder - dabei wollte ich doch meinen Blog von gestern hochladen... Also - anschnallen und lesen...:

 

Liebe Alle

Ich werde verschiedentlich gefragt, ob ich nicht zu viel Zeit mit bloggen verbringe. Nein – für mich ist das gut so. Ich schreibe dabei gleich mein (öffentliches) Tagebuch und schreibe dann noch die Gedanken für mich persönlich auf, welche ich mit Euch hier nicht teilen will. Alles, was ich in den Blog tippe, würde ich eh für mich aufschreiben, um dann daheim – z.B. später im Altersheim - wiederum in meinen Erinnerungen schwelgen zu können... Und ich würde es eh in mein MacBook tippen, weil ich meine Schrift ja hin und wieder selber nicht mehr lesen kann... Somit: ALLES GUT FÜR MICH - und ihr macht damit, was ihr wollt...!

 

Gestern Abend (also 01.06.2015) habe ich DIE Krise meiner bisherigen Reise geschoben:

Ich habe alle meine Taschen sorgfältig neu gepackt, so dass ich heute Abend (02.06.2015) dann ganz gemütlich auf den Bus nach Teheran kann und heute nochmals schön ausschlafen, gemütlich frühstücken und mich dann durch Tabriz treiben lassen kann. Wunderbar so gepackte Taschen, alles ist wieder dort, wo es sein soll – nun noch den richtigen Platz für meine Ersatzspeichen frei machen, die ich in einer Posterrolle sorgfältig transportiere, damit ihnen nichts geschieht. Genau: Die Ersatzspeichen. Verdammt wo sind die Ersatzspeichen, mein mir wichtigstes Ersatzteil, weil die genau auf das Rad stimmen müssen und nicht einfach immer und überall greifbar sind, wie die meisten anderen Ersatzteile. Verflixt:

DIE ERSATZSPEICHEN SIND WEG – ich habe die irgendwo zwischen Istanbul und Tabriz verloren, liegen gelassen – diese Tatsache löst grad eine wirklich heftige Wallung aus – so heftig, dass ich nochmals duschen gehen muss. Ich ärgere mich masslos über mich – wie konnte ich nur so fahrlässig sein – warum habe ich die Speichen nicht wie andere Tourenfahrer in die Sattelstange... - doch die Speichen sind weg – da nützt alles sich ärgern nichts!! Punkt!!

Ich schreibe meiner Velowerkstatt in der heimatlichen Länggasse in Bern ein E-Mail und bestelle Erstazspeichen an die Adresse meines Vaters, der sich sicher freuen wird dafür besorgt sein zu dürfen, mir diese nach Zentralasien zukommen zu lassen – Papi, Du packst das schon...!! >:-)) - wir haben uns ja noch zum Skype verabredet, da kann ich ihm die frohe Botschaft grad persönlich übermitteln...

Wie sagte das Nepalthesi doch: Eine solche Reise geht nicht ohne die Menschen daheim. Und wenn ich vor dem Pamir Highway die Ersatzspeichen nicht habe, dann fahre ich diesen eben ohne Ersatzspeichen - ich kann sie ja eh nicht selber montieren... Doch: Wenn ich die richtigen Speichen dabei habe, finde ich vielleicht jemanden, der mir das machen kann – z.B. ein Zivi aus der Schweiz, der durch Zentralasien reist... und sonst finde ich im Falle eines Falles halt einen LKW-Fahrer, der Passpartu und mich mitnimmt. Irgendwie kommt es schon gut – ich denke vor und während meiner Reise viel an mein Grossmüeti. Sie hat immer von Gottvertrauen gesprochen – und ich vertraue einfach in das Übergeordnete. Irgendwie wird es schon gehen – und doch wären Ersatzspeichen im Gepäck halt schon noch so eine Beruhigung... Wir haben jetzt ja einige Wochen Zeit, diese Dinger einfliegen zu lassen...

Es folgt ein Skypeabend – u.a. mit meinen Eltern, Freunden und meinem „Gschbusi“ – tut mir grad verdammt gut, dass sich an diesem schönen CH-Sommerabend doch so viele Leute auf Skype tummeln...! Schön, so eingebettet und aufgehoben zu sein daheim - während ich mir die Welt anschauen darf. Nicht selbstverständlich!! DANKE, liebe Alle daheim!!!

Es gelingt mir beim skypen sehr gut, meine Krise zu verscheuchen, bevor sie zum Reisekoller wird... Habe grosse Mühe, den Schlaf zu finden – die warme Nacht und ein Gast in einem Nachbarzimmer, der wirklich sehr laut schnarcht - dramatisch laut!! -  und alle Bewohner mit Fenster zum Innenhof nervt – so auch mich - , hindern mich nebst meiner Speichengeschichte am Einschlafen...

Ich entscheide gestern Abend, heute Morgen zuerst den Camping aufzusuchen, wo ich die erste Nacht in Tabriz übernachtet habe – vielleicht liegen die Speichen ja dort. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Im Zimmer merke ich, dass ich meine Tabrizkarte bereits entsorgt habe – der Müll ist geleert. Mist – ich habe keine Adresse des Campings – nur den Eintrag auf dem Stadtplan, der mir der Tourenfahrer aus Hongkong hinter Bazargan.... OK – ich frage beim Frühstück dann einfach den Wirt. Dieser will heute Morgen aber keine wirkliche Ahnung von Campingplatz und so haben... Also muss ich heute Morgen zuerst zum Touristoffice, mir einen neuen Stadtplan besorgen, auf welchem der Camping eingezeichnet ist.

Der Juniorwirt im Guesthouse erklärt mir, das Touristoffice sei ganz nah – das war einmal so. Da ist nun eine Bank. Ich frage am Bankschalter nach, wo das Touristoffice denn sei. Der Mitarbeiter erklärt mir grob die Richtung und erklärt: You can’t find it! Ja Bravo! Das nützt gar viel, wenn die Touris das Touristoffice nicht finden können. Er telefoniert und notiert mir dann in Farsi eine Adresse, schickt mich durch die Haupteinkaufsstrasse, die ich von gestern kenne und am Ende der Strasse soll ich den Leuten den Zettel zeigen, die würden mir dann sagen wohin. Alles klar.

Es ist in der Tat so, dass das Touristoffice erst direkt vor der Eingangstüre mit einem einzigen Wegweiser ausgeschildert ist. So gut versteckt liegt es in einem Museum. Ich werde von einem Stadtführer empfangen, der mir sehr gut weiterhilft. Er schreibt mir die Adresse des Campings auf und sagt, ich solle für das Taxi für beide Wege nicht mehr als 50'000 Rial bezahlen inkl. Wartezeit für den Chauffeur, während ich nach den Speichen frage. OK - das bringe ich hin!

Der erste Taxifahrer will für beide Wege 60'000 Rial. Der zweite 100'000 Rial. Für 50'000 will mich keiner fahren. Da kommt ein altes – seinem Zustand nach diplomatisch gesagt, längst amortisiertes Taxi – der Fahrer mit wohl ähnlichem Alter in Menschenjahren verlangt 80'000 Rial und zeigt das mit acht Fingern – ich zeige sechs – er bleibt bei acht - ich versuche, ihm zwei Finger nach unten zu biegen – müsste sie ihm aber brechen, um auf 60'000 Rial zu kommen, so sehr ist er von seinem Preis überzeugt.  Und für 60 Rappen breche ich keinem alten Mann auch nur einen Finger - ich sperre sie höchstens aus ihrem Zimmer aus... So wende ich mich halt ab und versuche ein nächstes Taxi zu finden. Er ruft mich zurück und fährt mich für 70'000 Rial. Kompromiss - geht doch!

Auf dem Camping ist es schwierig zu erklären, was ich suche, da niemand Englisch spricht. Immerhin erinnert sich der Wächter an mich und schickt mich mit meinem Taxifahrer in ein Bürogebäude, wo eine junge Iranerin in perfektem Englisch zu übersetzen hilft. Dann zurück zum Wächter, wo der Taxifahrer alles erzählt – der Wächter erklärt, sie hätten nichts gefunden. Die junge Frau aus dem Büro kommt zum Camping um sicher zu sein, dass alles klappt mit der Übersetzung – schlussendlich stehen eine Bürolistin, ein Wächter, ein Gärtner, ein Campinggast und ein Taxifahrer um mich herum und nehmen Anteil an meinem Speichenverlust....

Der Taxifahrer fährt mich nach erfolgloser Speichensuche in die Stadt zurück und ich gebe ihm für seine Dienstleistung ein schönes Trinkgeld!

Zurück in der Stadt will ich im Handyladen erfahren, warum ich nicht mehr in die Schweiz anrufen kann. Die schicken mich weiter an einen Ort, den ich nicht finde. Dann frage ich im nächsten Handyladen nach. Da ist ein richtiger Handyfreak. Der ruft meinen Provider an, nachdem er das Problem nicht selber lösen konnte und meint nach dem Telefon mit dem Provider, die Mitarbeiterin des Callcenters habe "Bullshit" erzählt – wir gingen nun zum Servicecenter – dieses liegt im Untergeschoss eines ca. 400 Meter von seinem Laden entfernten Gebäudes. Dort grosse Diskussion, der ich nicht folgen kann - fällt aber auf, wie aufgebrezelt die Mitarbeiterin des Kundenzentrums gekleidet und geschminkt ist. Doch alles diskutieren hilft nix: Keine Lösung. Wir tauschen Simkarten unter den Geräten aus etc. etc. - schlussendlich rufe ich mit meiner SIM-Karte im Gerät des Mitarbeiters des Handyladens meine CH-Nummern an - nix geht. So bleibt es halt: Ich kann mit meiner Simkarte nicht mehr in die Schweiz anrufen. Es bleibt wie es ist. So der Rat des Mannes der mich so intensiv begleitet und betreut: Den Provider wechseln – ich soll zum halbstaatlichen Anbieter wechseln!! Der staatliche blockiere schon mal gewisse Dienstleistungen – insbesondere über Feiertage, wie jetzt grad aktuell drei am Stück wären - aha, good to know...

Den Wechsel des Providers fädelt er mir dann auch ein. Ich muss ins Hotel, meinen Pass holen und in den Telefonschop zurück. Wohlverstanden: Nicht in den Telefonshop des Mannes der mir geholfen hat. Der verkauft nur Geräte, keine SIM-Karten. In einen anderen Telefonshop in der gleichen Strasse. Der Verkäufer, der mich begleitet und sich sicher 40 Minuten Zeit für mich genommen hat, konnte mir gar nichts verkaufen – er hat nur geschaut, dass der Touri zu einer funktionierenden Simkarte kommt. He, ist das nicht wirklich sehr lieb - beeindruckend für mich, einfach so, Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft...!

Für die neue SIM-Karte wird mein Pass kopiert, ich muss einmal mehr unterschreiben, was ich nicht lesen kann – insgesamt braucht es drei Unterschriften und zu jeder Unterschrift noch den Fingerabdruck des Zeigefingers der rechten Hand – dazu hält mir der SIM-Karten-Verkäufer ganz selbstverständlich ein Stempel-kissen hin...

Ein Testgespräch mit meiner Mutter zeigt: Anrufe in der Schweiz aktuell wieder möglich. Nur das Internet funktioniert nicht auf dem Handy. Kein Drama – aber gäbig kann es eben schon sein.  Ich bin froh, wieder eine Nabelschnur in die Heimat zu haben, auf die ich mich verlassen kann - zumal es ja noch die Speichensache zu regeln gilt....

Auf dem Rückweg zum Hotel brauche ich nach so viel Hin-und-Her erstmals eine ruhige Minute bei einem Cay und einem Stück Baklava, welches hier in ähnlicher Form wie in der Türkei angeboten wird... Das Teehaus gleicht einer Garage – und wie überall hinter Istanbul sitzen hier nur Männer... Aber für mich ist es grad ein Ort der Erholung...

Dann zurück ins Hotel, wo ich noch Geld wechseln will. Geht nicht, weil der Juniorchef abwesend – dabei muss ich doch nun noch meine Kleider aus der Reinigung holen und habe nicht mehr genug Geld in der Tasche, weil ich die Simkarte bezahlen und aufladen musste. Mist. So wechsle ich halt auf der Strasse bei  dem Herrn, der hier unermüdlich seine Runden dreht und der mir den gleichen Kurs wie das Hotel bietet – wohl nicht wirklich gut – wohl nicht wirklich schlecht. Aber siehe da – der fliegende Geldwechsler ist ausgeflogen. Ich bin blockiert, weil mir niemand will sagen können, wo es ein Changeoffice gibt...

So trinke ich im Hostel halt eine Cola und warte – ich habe ja Zeit – bis der Juniorchef da ist... Erfasse den ersten Teil meines Blogs offline, da ich grad keinen Internetzugang mehr bekomme - irgendwie stimmt was nicht mehr...

Geldwechsel beim Juniorchef – dann mache ich mich auf den Weg in die Wäscherei und beschliesse, meine neue Simkarte grad nochmals aufzuladen, damit ich genügend Guthaben habe, falls es noch Speichentelefone geben sollte. Das ist auch recht schnell gemacht – doch die Probleme fangen an, als ich die junge Frau am Postschalter frage, ob sie mir grad noch das Internet aktivieren könne... Ihr glaubt es nicht: Drei junge Frauen bemühen sich sicher wiederum 40 Minuten um mich bzw. mein Handy, bis das Internet läuft. Es braucht alles so viel Zeit hier – aber die Menschen haben diese Zeit offenbar oder nehmen sie sich einfach. Sie brauchen auch unheimlich viel Zeit, das viele Geld zu zählen, das sie zum Teil unsortiert einfach in grosse Schubladen werfen und dann darin wühlen, wenn sie Wechselgeld brauchen... In solchen Momenten lobe ich mir die funktionierende Schweiz – auch wenn die manchmal halt überorganisiert ist...

Dafür kann ich mich im Postbüro gleich noch auf die Waage im Kundenbereich stellen (wäre eigentlich für Pakete vorgesehen...), was bei den drei jungen Frauen, welche eigentlich mein Internet auf dem Handy aktivieren wollten..., Lachkrampf auslöst, von welchem sie sich erst wirklich erholen, als eine Kollegin offenbar Feierabend hat... Mir ist auf der Waage auch ums Lachen: Ich löse mich weiterhin auf – obwohl ich futtere, was das Zeugs hält - so macht das Leben doch Spass...

Ich esse halt nicht mehr so viel Schockolade, wie daheim – habe auch deutlich weniger/anderen Stress hier, bin nur für mich verantwortlich – auch stark fremdbestimmt durch die nicht immer nachvollziehbaren Umstände - aber nie versucht, dagegen wirklich anzukämpfen - bin ja nur auf der Durchreise - das war halt im Beruf schon anders... - diese Situation ist schon entlastend senkt den Schockoladebedarf massiv – Spannung habe ich trotzdem mehr als genug... Wie auch immer: Bald bald bin ich wieder auf meinem Konfirmandengewicht J...

Übrigens habe ich „Ambusch“ zu essen entdeckt: Das sind Kartoffeln und Kichererbsen und wenig Schaffleisch in Suppe gekocht – die Suppe wird zuerst gegessen – dann werden die Kichererbsen und die Kartoffeln zusammen mit dem Fleisch mit einem Stössel zermanscht und dieses „Einerlei“ dann mit Fladenbrot gegessen – herrlich gewürzt hier im Hotel in Tabriz – nicht scharf – aber pikant. Muss ich nun grad nochmals essen, bevor es unter die Dusche und auf den Bus geht...!

Die Männer in der Wäscherei haben sich übrigens gut um meine Wäsche gekümmert und wollen dafür knappe 100'000 Rial – also etwa drei Franken.

Ich bin heute den ganzen Tag nur durch die Stadt gerannt, um mich zu organisieren – das gehört dazu – nervt aber auch, zumal ich ja keine grossen Dinge zu organisieren hatte.  Alles braucht hier eben seine Zeit – alles geht auch irgendwie langsam – kein Wunder bei diesen Temperturen...

Die Locals bezahlen im Fall ganz einfach mit der Kredit- oder Debitkarte – wie wir daheim. Die Infrastruktur ist also vorhanden – einzig sind ausländische Karten nicht zugelassen – wegen dem E-Wort – aber das wäre hier so praktisch, dann müsste man auch als Tourist nicht mehr mit diesen Geldbergen durch die Gegend springen...

Von Marianne und Tömu – ihr erinnert Euch, ich habe die beiden Velofahrer aus Belp bei Bern in Istanbul getroffen, die Floristin aus Thun – habe ich per E-Mail erfahren wo sie stecken und dass das Päckli, auf welches sich Marianne in Istanbul so gefreut hat, weit hinter Istanbul zugestellt wurde – da schöpfe ich doch Hoffnung für meine Speichen. Marianne und Tömu sind mir hart auf den Fersen - wir treffen - wenn das so weitergeht, treffen wir uns nochmals im Iran - und das wäre ja WUNDERBAR!!

Habe eben noch meine Velowerkstatt angerufen – die Jungs dort machen sich auch an die Arbeit für mich in Sachen Speichen. 1001 DANK!!

SO NUN PACKE ICH FERTIG – packe ALLES EIN, wirklich ALLES und melde mich dann aus Teheran wieder, wo die Visajagd eine nächste – und hoffentlich vorerst wirklich letzte - Runde geht...

Die Busfahrt nach Teheran verläuft sehr ruhig und ich kriege auch eine Mütze voll Schlaf - gegen halb zwei sehe ich auch den Vollmond - ob man ihn daheim auch sieht und wir ihn uns gemeinsam anschauen - zu spät, um SMS zu senden - heute Morgen dann der Kommentar von ka  zum Tabrizblog- hat mir grad sehr berührt. MERCI!!

03.06.2015

Wie bereits auf der Homepage mitgeteilt bin ich gut in der Hauptstadt angekommen - und muss nun schauen, wie ich die Feiertage hier optimal einsetze und meine Weiterreise planen - aber zuerst Frühstück, duschen, dösen, organisieren - Tagesstruktur ist wichtig!

HEZRLICH IN DIE WELT HINAUS!!

Patrik Kirtap

 

2 Kommentare

Mi

03

Jun

2015

Teheran...

Gestern Abend bin ich also um 20.30 Uhr von meinem Hostel abgeraldelt in Richtung Busbahnhof von Tabriz. Ich habe mindestens 3x unters Bett geschaut, ob ich da auch nichts habe lieben lassen. Gebrannte Kinder...

Im Feierabendverkehr ging das ganz gut, weil die Autos sich gegenseitig blockiert haben, so dass ich mich mich auf  Passpartu ganz gäbig durch den zähfliessenden Verkehr schlängeln konnte. Obwohl es abgekühlt hatte war es recht schwül - es lag ein Gewitter in der Luft - und ich kam auf ebener Strecke doch ins Schwitzen... Ein Vater mit seinem ca. 14jährigen Sohn sind ein Stück mit mir auf ihren Velos mitgefahren. Der Vater hat an mir seine Englisch-Kenntnisse ausprobiert - eine Konversation konnte nicht entstehen, da er einfach seine Fragen gestellt hat - auf meine Antworten aber nicht reagiert hat - aber er hat gestrahlt wie ein Marienkäfer - und das ist doch gut so!!

Bei der Information des Busbahnhofs erkundige ich mich, ob das Abfhartsperron noch stimmt  - ja, ich sei jedoch zu früh deutet mir der Herr hinter dem Glasfensterchen. Ich weiss, das werde ich wohl nie mehr los in diesem Leben, dass ich immer zu früh bin... Er schickt einen Mitarbeiter zu mir raus, der mich zu den Restaurants des Busbanhofs bringen soll - alleine hätte ich das auch gefunden - aber dem Touri wird hier geholfen!! Das finde ich sehr nett und stosse Passpartu vor einen Laden, wo ich mir eine Limo und Cay kaufe  - ich sezte mich auf eine Parkbank, trinke Tee und warte ab.

Der Bus kommt schlussendlich 15 Minuten vor Abfahrt. Ein wirklich schöner MAN-Bus mit grossen breiten Sesseln. Pro Reihe nur drei Sitze und ich habe das Glück, einen Einzelsitz am Fenster zugewiesen zu bekommen. Also kein Sitznachbar - das gibt eine ruhige Nacht. Super!
Der Buschauffeur hat an Passpartu gar keine Freude - aber mit etwas gutem Willem (den ich ihm eher aufdränge) findet Passpartu Platz. Den Nuggi jagt es dem Buschauffeur, als ich mit meinem Velotaschen und dem Zelt vor der Ladelucke stehe - da spricht er für mich eher ungehalten auf mich ein - English kann er nicht - ich kein Farsi - er aber eine Geste: Daumen und Zeigefinger werden aneinander gerieben und dann doch ein Wort in einer Fremdsprache: Money! Ich antworte OK, OK! Dann wird eingeladen.

Ich setze mich in meinen Sessel und bn gespannt, was von mir verlnagt wird. Für das Bustieckt habe ich 385'000 Rial bezahlt. Der zweite Buschauffeur nötigt eine junge Passagierin, mir auf Englisch zu erklären, dass ich Übergewicht im Umfang von 150'000 Rial habe - also etwa 5 Franken. Da ist ja günstig - nur entspricht es fast dem halben Fahrpreis für mich und scheint mir im Verhältnis wieder teuer. Ich bin aber deutlich am kürzeren Hebel, bezahle und habe meine Ruhe. Die Fahrt verläuft sehr ruhig, professionelle Fahrweise, ich kriege die eine oder andere Mütze voll Schlaf und schon komme ich in Teheran an. Da bekomme ich ein privates Taxi für einen eher stolzen Preis - aber das ist jetzt nach einer doch kurzen Nacht egal. Passpartu wird auf das Dach geschnallt, mein Gepäck auf die Rückbank und los eht die Fahrt in die Hauptstadt. Da Feiertage sind, ist die Stadt wie ausgestorben - da hätte ich gut radeln können... Werde im von mir gewünschten Hotel habe ich ein Zimmer, welches ich für 2, 3 oder 4 oder mehr Nächte haben kann - hängt von der Visajagd ab... Passpartu und meine Campingausrüstung können hier bleiben, wenn ich nach Isfahan, Shiraz und Yazd gehe - so mache ich keinen Buschauffeur mehr hässig...

Ich komme eh nach Teheran zurück, weil ich hier das fehlende Visum abholen muss und meine Speichen, welche hoffentlich bis dahin auch da sein werden und dann in die Sattelstange eingebaut werden (ja, Pierre - ich weiss...).

Ich geniesse das Frühstück im Hotel, unterhalte mich mit zwei Deutschen Studenten, die den Iran auch auf eigene Faust bereisen und mache mich dann auf den Weg in die Stadt - es ist warm bis heiss. Teheran erstaunlich grün - viele Grünanlagen, die aufwändig gepflegt werden (und gegeossen werden müssen bei der Hitze). Wenig Hochhäuser - fast wie Istanbul - aber doch ganz anders. Ich will mit der Metro fahren - erkenne aber den Eingang nicht als ich davor stehe - meine, das sei eine Moschee... Die moderne Metro ist sehr schön ausgebaut - im Zug gibt es viele fliegende Händler die alles Un-mögliche anbieten...

Am späteren Nachmittag versuche ich mit E-Mail-Support aus Bern meine Zugriffprobleme auf meine Website und auf meinen Mailaccount zu lösen, was nur bedingt gelingt - ich habe eher zufällig Zugriff oder nicht... Verteife noch zwei Reiseszenarien mit oder ohne Visum  und bekomme vom Manager des Hotels bereitwillig Auskunft zu Bus und Zugverbindungen...

Habe meinem Vater noch eine Anleitung geschickt, dami er dann allfällige E-Mail-Texte von mir als Blog hochladen kann. Meine Schwester, die mein Backoffice führt, ist bald selber in den Ferien - daher kommt Papi zum Handkuss, wenn ich selber nicht zugreifen kann... DANKE PAPI!!

Morgen der nächste Anlauf, zum Visum zu kommen.Nun will ich schlafen - hier ist es schon wieder 21.30 und die letzte Nacht war ja nicht nur erholsam...

HERZLICH IN DIE WELT HINAUS

Patrik Kirtap

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Do

04

Jun

2015

Immer wieder Sonntags...

Liebe Alle

Uff, das war jetzt ä Chrampf, Zugang zum Erfassungsmodus meiner Seite zu bekommen... Gefühlte 10000 Versuche brauchte es - aber jetzt scheint alles zu klappen...

Herausfinden, ob das Konsulat, welches mir das letzte fehlende Visum ausstellen soll geöffnet hat oder nicht, war telefonisch nicht möglich. Also blieb mir nur auf gut Glück hinzufahren, was ich dann auch getan habe. Um Zeit zu sparen, habe ich ein Taxi genommen für den Hinweg. Vor dem Konsulat füllte ein Mann Formulare aus - mein Herz pochte schneller - sollte das Konsulat tatsächlich geöffnet sein?? Der Wächter deutete mir, ich soll bei der Holztüre der Visaabteilung klopfen - und siehe da: Das Fensterchen in der Türe öffnet sich und der nette Herr dahinter erklärt mir, dass - ja was wohl?? - geschlossen sei. Erst am Sonntag wieder offen - nein, ich könne nichts abgeben oder so! Ich frage nach, erkläre meine Situation, die auf Verständnis stösst aber am Umständ nichts ändert, dass erst ab Sonntag wieder gearbeitet wird. Ich bekomme aber schon mal das Antragsformular ausgehändigt und weitere wichtige Informtionen, die mir die Antragstellung am Sonntag erleichtern sollten. Immerhin... So warte ich halt nochmals zwei Tage hier in Teheran ab. Die Stadt finde ich nun wirklich nicht so "der Brüller". Wegen der Feiertage ist zudem nach wie vor alles geschlossen.

Ich lasse mich von meinem Taxifahrer zur Endstation der Metro fahren, damit ich den Weg in die Stadt kostengünstig machen kann. Das Konsulat liegt nämlich deutlich hinter der Endstation der Metro - also wiederum quasi in einem Vor-Vor-Ort. Eine schöne Wohnlage, edle Häuser hinter hohen Mauern - keine arme Gegend - aber ab vom Schuss.

Bei der Metrostation hat es einen Basar der geöffnet ist. Da schlendere ich durch. Habe ja mehr als genug Zeit... Lasse mich mal wieder rasieren - hier läuft das weniger sinnlich ab, als in der Türkei. Einzig wird das Gesicht mit Wasser benetzt und dann wird mit der Klinge geschabt - nicht wirklich angenehm... Und preislich auch uninteressant... - also vergleichsweise teuer! Trinke Cay im einzigen Teehaus weit und breit und fülle mal sorgfältig und ganz leserlich das Antragsformular aus.

Auf dem Rückweg kaufe ich mir noch ein kaltes Nachtessen ein. Schockoladenjoghurt und Honigjoghurt, Gemüse zum rohessen und WASSER - es ist nach wie vor heiss - 36 Grad - in Yazd unten sollen es dann 40 Grad oder mehr sein, habe ich von Touristen geört, die heute Abend hier angekommen sind. Die vier Grad machen den Braten auch nicht mehr fett...

Mit der Metro zurück in die Stadt. Will mir ein Ticket kaufen und brauche einen Moment, bis ich realisiere, weshalb man den anderen Kunden und mir kein Ticket verkaufen will: Es ist Feiertag - heute fährt die Metro GRATIS...! So schön - MERCI!!

Für die 15 Metrostationen, die ich abfahren muss bis zu meiner Station unweit des Hotels, brauche ich gute 45 Minuten - und das, obwohl kaum jemand ein- oder aussteigt. Es ist ja Feiertag. Kaum jemand unterwegs hier. Hm - am Sonntag - hier ein Arbeitstag - werde ich wohl länger brauche - heisst sehr früh aufstehen. Dann werde ich nämlich mit der Metro zur Endstation fahren und das Taxi erst dort nehmen für die letzten Kilometer. Günstiger und schneller - das Taxi werde nämlich sonst lange im Stau stehen, hat mir der Manger des Hotels erklärt. Ich will am Sonntag also das Visum beantragen gehen und am späteren Nachmittag den Bus nach Isfahan nehmen.

Im Hotel mache ich mir noch einen Terminplan, wann ich wo sein werde und hier nochmals in Teheran vorbeikommen kann, um mein Gepäck abzuholen, welches ich während meiner Rundreise hier deponieren kann. Der Plan steht - inkl. Abholung der Ersatzspeichen, welche meine Velowerkstatt zwischenzeitlich bestellt und  an meinen Vater verschickt hat -  VIELEN DANK!!

So bleibt mir noch den Freitag und den Samstag in Teheran rum zu bringen.

Am Samstag ist wohl das Nationalmuseum geöffnet - da werde ich mal vorbeischauen.

Am Freitag werde ich mich in meinen Reiseführer für die kommenden Länder befassen und etwas in Vorfreude schwelgen.

Ich werde auch noch Wäsche waschen und ihr zuschauen, wie sie trocknet...

Liebe Grüsse in die Welt hinaus...

Patrik  Kirtap

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Fr

05

Jun

2015

Das Übergeordnete...

Liebe Alle

Gestern Nacht kam ich mit einem anderen Reisenden ins Gespräch, der auch in meinem Hotel wohnt und sich hier auch langweilt. Wir haben vereinbart, dass wir uns heute zusammen langweilen wollen in der grossen Stadt, in der noch alles geschlossen ist.

Wir hatten aber grosses Glück: Der Golestan Palast hatte heute offen. So haben wir uns zu Fuss auf den Weg gemacht, diesen äusserst Geschichtsträchtigen Ort zu besuchen. Mir ist es noch "eingefahren" in diesem Gebäude unterwegs zu sein, wo der letzte Schah von Persien gekrönt wurde - aus geschichtlichen Gründen. Aber auch, weil Iran halt seit Ende der 1970er Jahre für mich durch die ganzen Irrungen und Wirrungen, welches dieses Land erlebt hat und damit auch eine hohe Präsenz in der Presse bei uns hatte, eine gewisse Fasznation auf mich ausübte. Und nun bin ich da und sogar noch im Gebäude, wo der Schah bis 1979... Schon faszinierend!!

Aus meiner Sicht "leider" sind grosse Teile des Palastes einem neuen, modernen Stadtteil geopfert worden. Da stehen nun quadratische, schmucklose Betonklötze (Bürogebäude), die das Ensemble des Palastes aus meiner Sicht brutal beeinträchtigen. Im Innern des Palastes durfte man leider nicht fotografieren. Versuche, noch einige Aussenaufnahmen anzuhängen...

Dann war da noch das Problem, dass wir beide knapp an iranischem Geld waren. Und da der grosse Basar geschlossen hatte, war es auch nicht einfach einen Geldwechsler zu finden. Wir hatten aber Glück und konnten zu einem erstaunlich guten Kurs wechseln. Schon komisch, so auf offener Strasse - hier aber offensichtlich gang und gäbe...

Als Millionäre stellten wir uns dann natürlich die Frage: Was jetzt? So entstand die Idee, mit der Metro ganz in den Norden zu fahren und von da aus zu schauen, wie wir nach Darband kommen. In Darband soll es nämlich ganz vieeele Cafés und Restaurants haben, was wir beide in der Innenstadt sehr vermissen...

Es war dann auch gar nicht schwierig nach Darband zu kommen - viele in-offizielle Taxis bieten ihre Dienste an. Wir haben uns in ein Sharedtaxi geklemmt - eine Art alter Opel Corsa. Shared Taxis fahren dann, wenn sie voll sind. Der private Fahrer verdient sich offenbar ein Zubrot, indem er am Wochenende Besucher von der Metrostation die steile Strasse hoch nach Darband fährt, bis zum Eingang der Schlucht, welche in die Berge führt und in der sich all die vielen Restaurants befinden. Einmal oben angekommen - da auf der offiziellen Strecke der Einbahnstrasse Stau herrschte sind wir, wie viele andere Autos auch, einfach den verkehrten Weg durch die Einbahnstrasse gefahren, das gab zwar etwas ein Gnusch mit den Autos die talwärts gefahren sind, aber mit etwas gutem Willen - nimmt er dann Leute mit, die nach unten wollen. So verdient er pro Bergfahrt 4x  50'000 Rial oder insgesamt um die 6 Franken. Das ist gutes und leicht verdientes Geld - ohne  Quittung, Steuern oder sonstige Taxen...

Oben angekommen wird man von einer Art Chilbistimmung empfangen. Wir haben uns einen schattigen Platz in der angenehm kühlen Schlucht gesucht und etwas gegessen, Cay getrunken, geplautert und das Sein an diesem irgendwie doch besonderen Ort genossen...

Ich habe von ihm erfahren, dass er etwas von Computer versteht und ihn gefragt, ob er sich noch mein Maschineli anschauen könnte, welches seit einigen Tagen bockt. Klar konnte und wollte er und hat mein Maschineli auch gleich geflickt. Auf jeden Fall funktioiert es nun wieder - und das freut mich!! Doch schön, so eine Nabelschnur nach Hause zu haben...

So hatte ich einen guten Tag in angenemer Begleitung eines anderen Reisenden, der mit dem Nachtbus nun unterwegs ist durch den Iran - und einmal mehr hat das Übergeordnete mir geholfen, mein Maschineli läuft wieder - einfach so, weil ich gestern Nacht einen Reisenden in meinem Hotel gefragt habe, woher er komme...

Versuche noch, Euch einige Fotos anzuhängen...

HERZLICH IN DIE WELT HINAUS!!
Patrik Kirtap

In Tabriz auf den Nachtbus nach Teheran warten und Cay trinken...
In Tabriz auf den Nachtbus nach Teheran warten und Cay trinken...

Die Busreisen nach Isfahan, Shiraz und Yazd werde ich ohne Passpartu und  grosses Gepäck machen: Das kann ich alles hier im Hotel lassen, was sehr praktisch ist! Ich werde es geniessen, unkompliziert und nur mit einer Tasche unter- wegs zu sein - und Passpartu gleichwohl vermissen und mich um ihn sorgen...

Basar von Tajrish: Kräuterhändler...
Basar von Tajrish: Kräuterhändler...
Hier werden die Kräuter für die Kundschaft frsich gehackt und dann in Plasticsäcke abgepackt...
Hier werden die Kräuter für die Kundschaft frsich gehackt und dann in Plasticsäcke abgepackt...
Eingang zur Haupthalle des Golestan Palastes - im Innern durfte man leider keine Fotos mehr machen...
Eingang zur Haupthalle des Golestan Palastes - im Innern durfte man leider keine Fotos mehr machen...

Darband....

Seine Wellensittiche ziehen die Zettelchen aus dem Rechen - darauf steht dann offenbar so eine Art Horoskop...

Ich habe darauf verzichtet, die Wellensittiche für mich die Zukunft zu ziehen - vertrauen dem Übergeordneten mehr als den armen Tieren mit gestutzen Flügeln...

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Sa

06

Jun

2015

Teheran IV...

Liebe Alle

Heute keine speziellen Informationen oder Erlebnisse - ausser: Heute hat mich Teheran doch als lebendige Stadt überrascht - wo die letzten Tage alles ausgestorben war, herrschte heute hektisches Treiben und buntes Leben. Die Stadt ist plötzlich voller Motorräder, die Taxi spielen. Menschen, die einkaufen und Handel betreiben, Lieferwagen, die abgeladen werden und, und, und....

Habe mich über den riesigen Basar treiben lassen. War einer von wirklich ganz wenigen westlichen Touris. Der Basar richtig authentisch - also eben keine Touristen, nur Locals die einkaufen. Es gibt lange Ladenstrassen, da werden nur Knöpfe und Gurtschnallen verkauft. In anderen nur Unterwäsche (meist für Damen - die Verkäufer praktisch ausschliesslich Männer - finde ich sehr komisch, dass zum Teil sehr junge Männer, den zum Teil stark verhüllten Damen Unterwäsche verkaufen...), in anderen nur Stoffe  und dann gibt es auch Hallen für Teppiche - und Lebensmittel - und ... und ... und.... Der Basar ist aufgeteilt, wie bei uns ein grosses Warenhaus. Wenn man weiss, in welchen Strassen sich welche Abteilungen befinden, kann man sich wohl recht schnell orientieren. Aber die Distanzen sind lang und die Wege entsprechend weit - man brauch Zeit, sehr viel Zeit... Und in den einzelnen Strassen oder Gassen des Basar reiht sich dann auch ein Geschäft neben dem anderen mit den gleichen oder ähnlichen Artikeln auf - da kann/muss man vergleichen, feilschen - auch das braucht seine Zeit. Zeit, die durch meine westlich geprägten Augen betrachtet, wohl effizienter eingesetzt werden könnte...

Auch in Teheran sind alle grossen Marken vertreten. Handwerker tragen Bosch Bohrmaschinen herum, Samsung- und Appleprodukte sind problemlos zu finden, Ariel, Nivea und Rexona sind genauso zu bekommen, wie Yves Rocher oder Eucerin - da staune ich, ich hätte das weniger vielfältig erwartet - dachte immer, das E-Wort würde den Handel mit dem Westen stärker beeinträchtigen und bin für die Menschen hier froh, dass dem nicht so ist - sofern sie sich diese Produkte denn auch leisten können...

In einer Bäckerei habe ich mir ein süsses Brötchen gekauft und dann am Schatten unter den Bäumen vor den Markthallen vom fliegenden Händler einen Cay dazu genossen. Alles zusammen hat zwar 25'000 Rial gekostet - aber das ist ja nicht einmal 1 Franken - und doch passe ich immer ganz fest auf, wenn ich so hohe Beträge hinblättern muss - irgendwie kann ich mich einfach nicht so daran gewöhnen...

Fotos hochladen ist so eine Sache für sich - habe im Moment die Musse grad nicht dafür - vielleicht dann nach dem Nachtessen... Hier ist es ja schon 18 Uhr - ich wasche nun schon wieder meine Wäsche (bei der Hitze kann ich alle Tage waschen - kaum trocken - schon wieder verschwitzt und so viel habe ich ja nicht dabei...) und packe meine Taschen definitiv für die Rundreise in den Süden...

Ach ja: Ich habe noch versucht, weiter an meinem Maschineli zu basteln um noch optimaler online sein zu können - der letzte Schritt scheint mir nicht zu gelingen - aber dazu hoffe ich nun noch auf Support - dann kann ich vielleicht auch das blaue Fenster der Schweiz öffnen und mal lesen, was mit Herrn Blatter so geschieht oder meine Mails zu checken versuchen, die beim blauen Fenster stecken oder... Aber auf der blauen Fenster Seite sind wohl zu viele Nachrichten, um diese auf dem offiziellen Weg lesen zu können... Hier im Hostel läuft aber tagsüber CNN - spannend...

ABER Hauptsache, meine Seiten laufen - und das seit gestern ja recht problemlos, was mich eben doch sehr freut...

Der nächste Bericht kommt dann aus dem Süden - aus den Städten, von denen ich so viel gehört und gelesen habe - und nun gespannt bin, wie sie mir gefallen werden - die Vorfreude ist GROSS...

HERZLICH IN DIE WELT HINAUS!!!

Patrik Kirtap

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Mo

08

Jun

2015

WE NEED GLUE...!

Liebe Alle

Gestern Abend (07. Juni 2015) bin ich per Bus in Isfahan eingetroffen. Heute (08. Juni 2015) habe ich erste Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt - WUNDERBAR SAGE ICH EUCH!!! 

Wisst Ihr, ich habe schon soooo lange davon geträumt, einmal hier in Isfahan zu sein - und es dann endlich zu sein - und alles auf dem Landweg angereist - DAS BEWEGT MICH SEHR!!

Bilder wage ich aktuell nicht hochzuladen, da das WiFi hier im Hostel sehr langsam dreht und wohl zusammenbrechen würde, wenn ich Bilder hochladen - aber ich finde unterwegs sicher eine Möglichkeit....

Es geht mir nach wie vor sehr gut - bin aktuell grad in Begleitung eines deutschen Backpackers und finde es auch ganz gäbig, mit nur einer Tasche zu reisen...

Heute habe ich einen anderen Veloreisenden getroffen, der tapfer aus Deutschland jeden Meter gefahren ist - nun aber entschieden hat, die Städte Shiraz und Yazd zu streichen - also nicht zu besichtigen -, weil es zu warm wäre, diese mit dem Velo zu erreichen.

Persönlich habe ich grosse Achtung vor Veloreisenden, die wirklich jeden Meter fahren - es ist für mich aber keine Option, wegen der Hitze das Velofahren einzustellen und auf den Besuch der Städte Shiraz oder Yazd zu verzichten - da fahre ich eben mit dem Bus hin!! So sind die Reisen eines jeden unterschiedlich - und das ist gut so!! Und doch: Ich freue mich, dann vor/hinter Mashad wieder aufs Velo zu kommen und wieder zu trampen. Für den Pamirhighway will ich ja gewappnet sein...

Habe Euch nachstehend noch den Blog der letzten Tage verfasst - echli kompliziert mit den Daten und Formulierungen wie "gestern Abend" - denn das ist zum Teil schon vorgestern... Doch ihr kommt schon mit...

Liebe Grüsse in die Welt hinaus...

 

Gestern Abend (06.06.2015) komme ich bei einem späten Abendessen, welches ich mir im Takeaway geholt habe (ja hier kann man Kebab mit Trockenreis und gegrillten Tomaten im Takeaway haben – viel edler als andernorts die runden Fleischstücke im schwammigen Brötchen...), in der Lobby des Hotels mit einem Ehepaar aus Holland ins Gespräch, die heute (07.07.2015) auch zur Botschaft Turkmenistans wollen, um ihr Transitvisum zu beantragen. Wir plaudern und sie erzählen von Ihrer Reise per Motorrad nach Neuseeland. Und ich erfahre, dass man auch Motorräder im Flugzeug transportieren könne – dürfte noch etwas aufwändiger sein, als ein Velo... Wie auch immer: Wir beschliessen, uns heute Morgen um 07.00 Uhr gemeinsam zur Botschaft aufzumachen.

07. Juni 2015

Gesagt getan – das Hotel kann uns um 06.30 Uhr noch kein Frühstück servieren – so offeriere ich zum Tee drei Bananen, die ich noch im Kühlschrank in meinem Zimmer hatte. In der Metrostation scheint der Tag noch nicht richtig erwacht – diesem Eindruck verfallen wir aber auch nur, bis wir unseren Bahnsteig erreicht habe... Der ist voll – genauso voll, wie die Metrozüge, die hier ankommen. Und es wollen mehr Menschen ein- als aussteigen. Obwohl wir uns verhalten wie Einheimische schaffen wir es nicht in den ersten Zug der einfährt, können uns aber gut positionieren für den nächsten Zug. Und da schaffen wir es dann auch rein. Wie Sardinen in der Büchse liegen, stehen wir im U-Bahn-Wagon. Der Holländer und ich pferchen uns in den normalen Wagon, während seine Frau sich für das Women only Abteil entscheidet... Wir sind durch ein Gitter voneinander getrennt und können dem regen Handel zuschauen, welchen eine Iranierin mit BHs in der morgentlichen Rushhour in der U-Bahn betreibt – kommt mir irgendwie komisch vor, wie die mehr oder weniger stark verhüllten Frauen hier öffentlich BHs kaufen...

Nein, ich geniesse die Fahrt nicht in vollen Zügen... Berührungsängste wären hier wirklich fehl am Platz. Die Fahrt dauert mindestens 30 Minuten, das weiss ich ja von meinen Ausflügen in den Norden der Stadt - ... Mit den vielen Menschen die ein- und aussteigen, dauert die Fahrt heute gute 45 Minuten – also fast so lange wie Bern – Zürich mit den SBB... Und wir sind nur in Teheran unterwegs – alles auf Stadtgebiet - und nicht quer durch die Schweiz...

An der Endstation kaufen wir uns Brot und Wasser und nehmen ein Taxi zur Botschaft. Da wartet bereits ein Antragsteller aus Italien und erklärt uns gleich, welche Position wir in der Warteschlange hätten. Mir weist er Position drei zu, da noch ein Visaagent vor ihm sei. Der Italiener erklärt uns den Ablauf des Visaantragsverfahren - und den Rest der Welt ungefragt gleich dazu... Leiser wird er erst, als er auf den Fussballfinal angesprochen wird, den Juventus offenbar verloren hat - eine Thema, welches mich wohl nie interessieren wird, auch wenn Jardenah mich zum FC Basel Fan bekehren will, wen ich zurück bin...

Wir lesen, dass man noch einen Brief schreiben und darin erklären soll, weshalb man nach Turkmenistan reisen will, das genaue Ein- und Ausreisedatum angeben muss und auf welchen Routen man reisen kann. Das alles ist für uns drei absolut OK – nur haben wir kein Papier dabei, um einen Brief zu schreiben. Der Italiener opfert drei Seiten aus seinem A5-Notizheft, nachdem wir ihn auf dieses zusätzlich notwendige Dokument aufmerksam machen. Wir verfassen unsere Antragsbriefe. Es gesellen sich immer mehr Leute – vor allem Visaagenten mit BEIGEN von Anträgen – zu uns und drücken nach vorne. Der Italiener bemüht sich, eine gewisse Ordnung in der Warteschlange herzustellen und vor allem zu erhalten...!

Dann öffnet sich das Fensterchen in der Holztüre unerwartet – eine gute halbe Stunde vor den offiziellen Bürozeiten -  und die Visaagenten stehen natürlich an erster Postition  - sehr zum Entsetzen des Italieners, der wie wir nicht mit einer vorzeitigen Öffnung des Visabüros gerechnet hat... Er insistiert in perfektem Englisch, dass die Reihenfolge einzuhalten sei – was niemanden wirklich interessiert...  Ein Schauspiel erster Güte...

Wir drei erfahren in der Zwischenzeit, dass wir unser Passfoto noch aufkleben müssen – doch niemand von uns hat Leim dabei. Ein Visaagent hat einen Bostitch – doch er erklärt, wir müssten unsere Passbilder auf den Visaantrag aufkleben... Ob das so ist oder nicht, wissen wir nicht – aber wir wollen alles korrekt machen und glauben schon, unsere Antragstellung könnte daran scheitern, dass das Passfotot nicht aufgeklebt werden kann. Gemäss Visaagenten macht das das Büro der  Botschaft nämlich nicht selber (ist irgendwie ja auch nachvollziehbar bei den vielen Anträgen...). In meiner Verzweiflung rufe ich einfach mal in die Runde der Visaagenten: PLEASE CAN YOU HELP US - WE NEED GLUE!!! Da dreht sich ein Agent um und streckt mir seinen Leimstift hin – wir sind gerettet, quasi in letzter Sekunde, denn es scheint, dass nach den Visaagenten nun die Touristen an der Reihe sind.

Der Italiener an erster Stelle – Ordnung muss sein. Sein Problem nur, dass er sein Passfoto weder auf das verlangte Format zugeschnitten noch aufgeklebt hat – geschweige seinen Antragsbrief geschrieben hat. Er ellbögelt sich nach vorne, schreibt im Stehen seinen Brief fertig und lässt sich von einem Visaagenten sein Passfoto ausschneiden und das Geschrei nach dem Leim geht von vorne los...

Irgendwie unterstützt sich die Kombination des südländischen Temperaments und Organisationstalents des Italieners mit den vor Ort angetroffenen  organisatorischen Abläufen kontraproduktiv – verkürzt uns aber immerhin die Warteizeit mit einer Art Situationskomik...

Dann darf ich meine Dokumente durch das Fensterchen in der Türe einreichen und stecke meinen Kopf grad mit durch – erkenne und grüsse den netten Herrn, der mir am Donnerstag schon Auskunft und das Antragsformular gegeben hat. Meine Unterlagen werden geprüft – insbesondere das Ein- und Ausreisedatum auf meinem Brief, welches ich korrekt auf 5 Tage Transit und die Laufzeit meines Anschlussvisums ausgerichtet habe. Ich bekomme freundlich und auf mich recht verbindlich wirkend mündlich zugesichert, dass ich mein Visum frühestens in einer Woche in Mashad abholen kann. Arbeitstage wäre immer von Montag bis Freitag in Mashad und Feiertage wären in den nächsten beiden Wochen keine. Alles klar – vielen Dank!! Bezahlen muss ich die Visagebühr auch erst, wenn ich das Visa abhole in Mashad. Cool!

Vor der Botschaft treffe ich noch andere Schweizer und ein Paar aus Deutschland, welche wie ich unterwegs sind – aber nach mir in Turkmenistan einreisen wollen und noch weitere Visa beschaffen müssen, die ich in Istanbul gemacht habe. Ich bin übrigens doch froh, habe ich meinen Visarun in Istanbul gemacht habe. Das war – so scheint mir – doch einiges einfacher, als in Teheran – da die Stadt hier viel weitläufiger ist.

Mache mich nach einer kurzen Plauderei auf zurück zur Metrostatin und erwische ein Sharedtaxi, welches mich sehr kostengünstig zur Metro bringt – zu Fuss wären das doch mindestens 30 Minuten...

Zurück im Hotel kann ich mein Gepäck und Passpartu in den verschlossenen Gepäckraum bringen und bekomme bestätigt, dass ich dieses hier kostenlos und sicher aufbewahren dürfe. Dauer spiele keine Rolle. Ein Veloreisender habe sein  Velo hier zwei Jahre eingestellt, dann Geld geschickt um es nach Frankreich zu schicken – das für den Aufwand des Hotelpersonals in Aussicht gestellte Geschenk aus Frankreich sei aber nie eingetroffen...  Mir scheint, das nie eingetroffene Geschenk habe das Hotelpersonal nachhaltig verletzt – aber aus europäischer Sicht ist wohl alles geregelt, wenn die Kosten für den Transport bezahlt sind – nicht aus lokaler Sicht, wie ich das zu empfinden glaube... Ich versichere dem Hotelmanager, dass ich mein Fahrrad in about 10 Days abholen werde – und dann wohl nochmals eine Nacht bei ihm übernachten möchte. Alles NO PROBLEM...

Ein Backpacker aus Deutschland fragt mich, ob er sich mir für die Busfahrt nach Isfahan anschliessen dürfe – er müsste aber noch packen, sei frühestens in eine halben Stunde fertig. NO PROBLEM – ich trinke einen Cay und warte auf ihn. Ich bin mindestens zwei Stunden auf meinen Wunschfahrplan im Vorsprung, so kann ich gut ne halbe Stunde warten. Der Hotelmanager empfiehlt uns, mit dem Expresszug nach Yazd zu fahren und dann von dort aus mit dem Bus weiter – ich will und werde die Runde aber andersrum machen, wie ich das immer wollte – und dann halt allenfalls mit dem Expresszug von Yazd nach Teheran reisen – das wird sich noch ergeben. Ich will mir Yazd, welches die eindrücklichste der drei Städte sein soll und wo ich ein Geschenkli von Nepalthesi abholen darf, als Dessert meiner Rundreise aufsparen...!!

Der deutsche Backpacker schliesst sich mir an, wir nehmen ein Taxi zum Busbahnhof und wollen uns da ein Busticket kaufen. Wir erschrecken, als die Dame am Schalter der Busgesellschaft uns eröffnet, die Fahrt koste 550'000 Rial – also knappe 20 Franken. Das ist für lokale Verhältnisse auch für eine Busfhart von fünf bis sechs Stunden im VIP Bus doch eher sehr teuer! NEIN – günstigere Busse gibt es nicht. Es dauert einen Moment bis wir realisieren, dass die 550'000 Rial der Preis für ZWEI Tickets sind – und somit sind wir mit knappen 9 Franken doch wieder auf dem Boden unserer Realität angekommen. Die Tickets werden ausgedruckt und die Abfahrtszeit in unserer Schrift auf das Ticket geschrieben. Das nächste „Problem“ taucht auf, als ich nach der Nummer des Abfahrts-perrons frage. Da ist das Personal hinter der Schalterscheibe und wir auf der anderen Seite gleichermassen gefordert – bis ein Mitarbeiter der Busgesellschaft das Büro verlässt und uns zu einem Bus führt und uns davor stellt: DIESER Bus fahre in einer Stunde nach  Esfahan – wir können unser Gepäck bereits einladen. SUPER – vielen Dank. Dann wird noch geklärt, dass mein Reisekollege aus Germany und ich aus Suisse, Switzerland, Rolexland und nicht aus Schweden komme, auch wenn wir in einem Volvo-Bus reisen werden... So können wir in geklärten Verhältnissen zum Mittagessen...

Schon bald hinter Teheran fängt im Fall die Wüste an. Ich habe – um wieder einmal mit Osch’s Worten zu reden – also alles richtig gemacht für mich, wenn ich die Strecken nach bzw. zwischen den Städten Esfahan, Shiraz und Yazd nicht per Velo zurücklege. Es ist HEISS hier. Vor der Botschaft habe ich vom Velofahrer aus der Schweiz erfahren, ein Kollege von ihm sei diese Strecken gefahren – er sei spätestens um 05.00 Uhr am Morgen abgefahren und habe dann ab spätestens 10 oder so für vier bis fünf Stunden Pause mache müssen. Wenn er Schatten gefunden hätte, sei es nur noch 38 Grad gewesen – sonst halt 40 oder mehr. Das brauche ich hier jetzt grad nicht, wenn ich andere Optionen habe. Velotour hin oder her!!

Ich glaube hier auf der Fahrt nach Esfahan, wo ich den Blog offline erfasse, einen Vorgeschmack auf meine Turkmenistan-Transitfahrt zu bekommen – das dürfte doch anspruchsvoll werden... Aber das ist ein Thema, welches mich aktuell noch nicht beschäftigen muss – nun warten schöne Städte auf mich...

Die Fahrt durch die Wüstengegend gefällt mir im klimatisierten Bus gut, sher gut – landschaftlich wäre es hier sehr schön, mit dem Velo... Doch körperlich...

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Di

09

Jun

2015

Esfahan wirken lassen...

Liebe Alle

Gestern habe ich mir auf dem Basar eine Wolldecke gekauft - ihr glaubt es kaum: Tagsüber ist es hier heiss - gegen Abend wird es angenehm warm - nachts aber erfrischend kühl - da kann ich gut schlafen. Nur habe ich  ja meinen Daunenschlafsack in Teheran gelassen weil ich nicht damit gerechnet habe, hier nachts in meinem Inletschlafsack zu frösteln... Und die vom Hostel angebotenen Decken - hm, da habe ich lieber gefröstelt.

Nun habe ich also eine iranische Campingdecke, in welche ich mich nachts einkuscheln kann - die Investition hat mich 10'000 Tuman oder 100'00 Rial gekostet - also etwa drei Franken. Das bin ich mir wert!!

Ein Niveaduschmittel hingegen kostet hier locker 5 Franken - das finde ich dann wieder teuer - aber eben: Es muss importiert werden. 

Bei einer nächsten Iranreise - ja, ich werde den Iran sicher nochmals besuchen!! - möchte ich mehr über die wirtschaftlichen Abläufe erfahren können. Hier sind alle grossen Marken vertreten, zu finden. Und irgendwie müssen die Fremdwährungen, welche die Geldwechsler einnehmen, ja auch wieder in den Finanzkreislauf kommen... Spannend! 

Gestern wollte uns ein älterer Mann im Basar Eintrittskarten zu einer Volkstanzveranstaltung oder so verkaufen - als wir sagten, wir hätten keine 30 Dollar für diese Veranstaltung, wurde er fast etwas ärgerlich. Er meinte, alle reichen Iraner hätten ihr Geld in der Schweiz versteckt, wo wir damit gutes Geld verdienen würden - und dann würde ich sagen, ich hätte keine 30 Dollar für eine Folkloreveranstaltung übrig... - das wollte er nicht so recht verstehen - und das habe ich wiederum verstehen können... Da prallen halt unterschiedliche Vorstellungen und Bilder aufeinander...

Heute habe ich Esfahan dann einfach noch einmal auf mich wirken lassen...

Habe heute Morgen gepackt und mich dann als erstes um den Geldwechsel gekümmert. Vom Hostelpersonal wurde ich quer über die Strasse in die Ladenpassage gegenüber geschickt - doch da war weit und breit kein Geldwechsler zu sehen. Die erkennt man nämlich an ihren Umhängetaschen, dem Rechner oder dem Handy in der einen und den Geldbeigen in der anderen Hand. So frage ich einen Herrn, der da eher unmotiviert herumsteht, wo ich Geld wechseln könne. Er reagiert zurückhaltend, zückt sein Handy, wählt eine Nummer, spricht Farsi und reicht mir dann das Handy. Seine Frau ist am Apparat und erklärt mir, ihr Mann werde mich zur Wechselstube führen. Ich gehe davon aus, dass diese hier ganz in der Nähe sein muss - Irrtum! Wir spazieren gute 20 Minuten und dann stehe ich in der Wechselstube, wo mir für Dollar ein lausiger Kurs geboten wird - für Euro einen sehr guten. So muss ich mit dem Geldwechsler zuerst mal um den Dollarkurs feilschen - laufe ihm davon, weil er nicht auf mindestens 33'000 Rial pro Dollar kommen will. Das wirkt - ich bekomme meine 33'000 Rial pro Dollar. Draussen auf der Strasse frage ich bei den fliegenden Geldwechslern dann den Kurs auch noch nach - hätte nicht mehr gekriegt - Glück gehabt - nächstes Mal frage ich nämlich zuerst die fliegenden und dann den "Wechselstübler" und dann wechsle ich dort, wo es die bessere Rate gibt... Es braucht halt alles seine Zeit hier...

Auf dem Rückweg kaufe ich noch Guthaben für mein Irandandy, welches nach einem Gespräch mit der Heimat seit gestern Abend leer ist - überfordere den Kisokbetceiber, als ich für 200000 Rial Guthaben laden will - wir einigen uns bei 60'000 Rial - werde dann bei einem anderen Kiosk noch aufstocken...

Der deutsche Backpacker und ich verbringen den heutigen Tag getrennt - treffen uns aber gegen Abend, um dann gemeinsam den Bus nach Shiraz zu nehmen, der Isfahan um Mitternacht verlässt. Also so haben wir das mit dem Hotelpersonal abgesprochen, welches kein Englisch spricht. Sie wollten uns unsere Plätze reservieren und die Tickets ins Hostel kommen lassen - telefoniert haben sie - was am Telefon vereinbart wurde, konnten wir natürlich nicht mitverfolgen - aber es wird schon klappen... Es fasziniert mich, wie hier Business mit Touristen gemacht werden kann, ohne wirklich English sprechen zu können. Es wird gezeichnet, gedeutet, gestikuliert, geraten und gehofft, das Gegenüber habe verstanden, was man sagen wolle...

Wenn wir also den Bus um Mitternacht bekommen, kommen wir Morgen um 06.00 Uhr in Shiraz an - zwar wohl etwas "verchrugelet" (für meine nicht CH-Leser: zerknittert) aber wir haben dann schon mal den Tag in Shiraz und ein Hostel für diese Nacht brauchen wir auch nicht... Ich lerne hier noch sparen - und das Hostel hier in Esfahan hat mit Qualität auch nicht wirklich überzeugt, obwohl es uns sehr empfohlen wurde...

Ich finde zufällig ich Internetcafé, wo ich mal wieder auf das Fenster in der Schweiz zugreifen kann - zum ersten Mal, seit ich im Iran bin... 

Anschliessend schlendere ich nochmals durch den Basar und lasse Isfahan einfach auf mich wirken - Tagträumereien, Cay trinken, letzte Fotos - mich von Isfahan verabschieden - sehr dankbar und auch glücklich, dass ich hier sein durfte, mit eigenen Augen sehen durfte, was ich schon sooo lange sehen wollte...

Und nun geht es dann auf nach Shiraz - ein weiteres Highlight auf meiner Reise. Von Shiraz aus will ich Persepolis besuchen und den Salzsee, den es in der nähe geben soll... In Shiraz werde ich wohl länger bleiben als in Isfahan, bevor es dann nach Yazd geht... Irgendwo muss ich dann noch mein Iranvisum verlängern lassen...

Ihr seht, ich bin nach wie vor sehr gut und fröhlich unterwegs - und auch unterwegs sehr gut aufgehoben in meinem Daheim in der Schweiz - einfach wunderbar, so aufgehoben, verbunden und getragen unterwegs sein zu dürfen...!!

Herzlich in die Welt hinaus!!

Patrik Kirtap

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Mi

10

Jun

2015

Shiraz I...

In Innenhof des Golshan Hostels in Shiraz, wo ich mich schon zum Frühstück auf den mit Teppichen und Kissen ausgelegten Podesten gefläzt habe... Ein cooler Ort... Traveler-Feeling...
In Innenhof des Golshan Hostels in Shiraz, wo ich mich schon zum Frühstück auf den mit Teppichen und Kissen ausgelegten Podesten gefläzt habe... Ein cooler Ort... Traveler-Feeling...

Liebe Alle

Auso - hier nochmals der Versuch, einen ersten Bericht aus Shiraz inkl. Foto zu posten. Die Fahrt im Nachtbus verlief wie erwartet absolut problem-los und jederzeit sicher. Ich habe zwischendurch sogar den Schlaf gefunden - bin nur erwacht, als Andrea Berg die Stimme verloren hat, weil mein iPod keinen Strom mehr hatte - wie dumm von mir... >:-))! Ich bin nach wie vor in Begleitung des deutschen Backpackers und wir haben uns nach der Ankunft in Shiraz gleich auf den Weg ins Golshan Hostel gemacht, welches mir in Teheran von einem andern deutschen Backpacker empfohlen wurde. Der Nachtwächter hat uns ein 4Bett-Zimmer mit eigenem Bad gezeigt und erklärt, wir könnten dieses für 150'00 Rial beziehen - umgerechnet also etwas 4.5 Dollar. Mir kam das unmöglich günstig vor - habe wiederholt nachgefragt - er hat wiederholt bestätigt  - also haben wir uns gefreut... Dann kam das Tagespersonal und erklärte, der Preis sei 150'000 Human - also 1'500'000 Rial - oder 45 Dollar und das Zimmer sei eh nur für eine Nacht frei. So sind wir dann halt ins Dormitory gezogen - für 12 Dollar die Nacht - aus Budgetgründen und so... Erstaunlich für dieses Land: Das Dormitory ist gemischt - also Frauen und Männer schlafen im gleichen Raum - ich werde hier immer wieder überrascht.

Auffällig auch heute wieder, wie "teuer" Taxifahrten im Vergleich zu Busfahrten sind. Der VIP-Nachtbus hat pro Person 300'000 Rial gekostet - also knapp 10 Franken für um die 500 Kilometer - die Fahrt vom Busbahnhof mit dem Taxi ins Guesthouse hat 70'000 Rial gekostet - und das waren keine 10 Kilometer... 

Habe eben noch mit dem Besitzer des Guesthouses sprechen können, der mit meiner Visumagentur in Zürich zusammenarbeitet. Die Welt ist klein...

Habe ihn auch bezüglich Embargo gefragt und er erklärte, dass die Importe halt über Drittstaaten liefen, welche sich dem Embargo nicht angechlossen hätten - das Embargo sei für die Wirtschaft sehr belastend... Das Geld, welches die Moneychaner in Fremdwährungen einnehmen, würde lokalen Firmen verkauft, welche damit wiederum internationale Geschäfte machen würden - oder ihre Gewinne im Ausland in Sicherheit brächten - zB. in der Schweiz...

Nach dem Frühstück einen ersten Rundgang in der Stadt - sehr schöne Ecken gibt es hier zu besuchen. Dazu Morgen dann aber mehr...

HERZLICH AUS DEM HEISSEN SHIRAZ...

Patrik Kirtap

Do

11

Jun

2015

Bilder aus Esfahan


Liebe Alle
Da ich die Bilder von hier aus nicht auf meine Website bringe, habe ich sie meinem Vater geschickt, der damit meinen Blog für Euch füttert - VIELEN LIEBEN DANK PAPI!!

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Fr

12

Jun

2015

Persepolis

Liebe Alle
Heute habe ich Persepolis besucht - im Taxi mit einem deutschen Velofahrerehepaar und dem Backpacker, der mich seit Sonntag begleitet. Gestern wollten wir das schon machen mit anderen Backpackern hier aus dem Hostel, das hat dann aber nicht geklappt, weil der über Couchsurfing kontaktierte Einheimische, der uns fahren wollte, sich zurückgezogen hat. So klappte es heute und ich war darüber sehr glücklich!! Ich stand in Persepolis, wo ich schon vor zwei Jahren hin wollte - hier wohnten die Könige des damals noch riesigen Weltreiches Iran immer im Frühling für gewisse Zeremonien - dafür haben sie einen immensen Palast gebaut, von welchem auch heute noch - 2500 Jahre später!! - Grundmauern und Säulen stehen. Eindrücklich - bin glücklich, habe ich diesen Ort besuchen dürfen und haben wir uns zu viert einen Führer geleistet. Enorm viel Geschichte hier in Persepolis - eindrückliche Handwerks- und Baumeisterkunst - ...
Am Nachmittag haben wir dann noch die Resten unseres Pic-Nics von gestern verdrückt und ich schreibe hier im Hof des Guesthouses nun noch meinen heutigen Blogeintrag per Mail an meinen Vater, und hoffe natürlich, dass dieser Zeit, Lust und Laune hat, für mich wieder Sekretär zu spielen und Text und Fotos in meinen Blog zu stellen - denn das WiFi hier dreht sehr langsam - fast mechanisch...
Morgen Abend reise ich wohl nach Yazd - wiederum per Nachtbus - so kann ich mir das Zimmer sparen...
Herzlich in die Welt hinaus
Patrik Kirtap


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So

14

Jun

2015

DANKE...

Liebe Alle

Ich habe hier im Silk Road Hotel in Yazd direkten Internetzugriff auf meine Website - WOW, das geniesse ich grad... Papi, brauchst keine Angst zu haben - mir fällt schon was ein, wie ich Dich wieder beschäftigen kann... >:-))!

Heute früh kurz vor 06.00 Uhr Lokalzeit bin ich mit dem Nachtbus in Yazd angekommen. Auch diese Fahrt war recht angenehm, verlief absolut problemlos - OK, ich kann im Bus nicht gleich gut schlafen, wie in (m)einem Bett - aber es ist prima so über Nacht zu reisen! Wir waren ingesamt 6 Reisende, die sich im Golshan Hotel in Shiraz getroffen und den gleichen Bus genommen haben - 3 Deutsche, 1 Holländer, 1 Pole und ich... International halt, wie ich mir das so vorgestellt habe...

In Shiraz habe ich auch Karin und Fritz von www.weltradeln.de getroffen. TAUSEND DANK, liebe Karin und lieber Fritz für die gemeinsamen Stunden, die guten Gespräche, die ich sehr genossen habe, unser Pic-Nic, das gemeinsame Kochen - und dass Ihr mir und anderen auch zum Vorbild wurdet, dass man auch in  "Eurem Alter" mit dem Radel um die Welt kann... >:-))! Verdammt cooool im Fall, was Ihr da anstellt!!!

Ich bin vielleicht grad etwas müde und daher vielleicht auch grad besonders emotional drauf, aber:

Es ist irgendwie an der Zeit, mal wieder DANKE zu sagen.

Danke meiner Familie und meinem "Gschbusi" daheim, dass Ihr mich so wunderbar trägt und unterstützt, mir den Raum für diese Reise gewährt und mich begleitet, mein Backoffice führt...! Für die Führung meines Backoffice ist meine Schwester verantwortlich - und ich weiss, dass sie dies äusserst gewissenhaft führt und sich auch noch mit den "Nachwehen" meiner Ausreise aus der Schweiz kämpft, Krankenkassenkram erledigt, Swisscom Abrechnungen korrigiert, Stromrechnungen erledigt und und und...

Danke lieber Papi, dass Du plötzlich auch mein Webmaster wurdest, als ich keinen Zugriff mehr hatte und meinen wohl nicht immer ganz einfachen Anleitungen per E-Mail folgend meinen Blog für alle Leserinnen und Leser und mich gefüttert hast - DANKE für Deine Zeit und Deine Neugier, Dich nebst der Beschaffung von Ersatzspeichen (dazu folgt dann ein separater Blogeintrag, weil das eine ganz andere Geschichte ist und ich noch nicht so richtig weiss, wie ich das bloggen soll...) auch noch um meinen Blog zu kümmern und Dich in das Contentmanagementsystem meiner Website einzuarbeiten...!

Danke der Veloterra in Bern, die sich so prompt um die Beschaffung der Ersatzspeichen gekümmert hat...

Danke liebe Blogleserinnen und Bolgleser für Eure Kommentare und E-Mails - die freuen mich immer ganz besonders - so ist mein Blog halt auch eine Art Nabelschnur zu Euch daheim...

Danke liebe ka für den Kuchen und die Konfitüre, die Du mir durch die Luft geschickt hast - das sind ganz schöne Bilder, über die ich mich sehr freue - die Regentropfen zur Abkühlung habe ich sehr genossen und den Rosenduft stelle ich mir süsslich vor, in dieser Hitze, wo ich einfach nur schwitze... >:-)). Übrigens liebe Blogleserinnen: ka war nebst Mth eine ganz wichtige Motivatorin für mich, diese Reise zu machen - und bleibt halt für Euch etwas geheimnisvoll verborgen, wie die Städte Esfahan, Shiraz, Yazd, Samarkand - passend zu meiner Reise durch Zentralasien...

Danke den CH-Botschaften, die sich ausnahmsweise als Adresse für die Zustellung der Ersatzspeichen zur Verfügung gestellt haben - nicht selbstverständlich, die haben ja auch anderes zu tun als sich um unordentliche Velofahrer zu kümmern...

Danke aber auch dem Übergeordneten, dass ich 10 Wochen unterwegs sein durfte und überall nur auf positive Erfahrungen gestossen bin - das ist nicht selbstverständlich - und ich bin dafür sehr, sehr dankbar...

Spätestens als ich in Persepolis stand und "diese alten Steine" und die Bau- und Handwerkskunst von vor 2500 Jahren bestaunt habe, ja da kam ich mir schon sehr klein und auch unbedeutend vor - was vollbringe ich in meinem Leben auf dieser Welt, was hinterlasse ich? Grosse Fragen, auf die es wohl keine wirkliche Antwort gibt, geben kann oder geben muss...

Auf jeden Fall finde ich es einfach unbeschreiblich, dass ich jetzt knapp über 10 Wochen unterwegs sein darf und nur auf positive Menschen gestossen bin, es mir bisher nur sehr gut ergangen ist...

Ich lernte übrigens auch, mich an die Gegebenheiten unterwegs anzupassen - viele von Euch, die mich näher kennen, würden staunen, wie anpassungsfähig ich bin - am meisten staune ich wohl selber über mich...!!

Die Gemeinschaftsunterkünfte (Einzelzimmer leiste ich mir nur noch bedingt - sie belasten das Budget doch recht stark - und kommen nur noch für Einzelnächte in Frage, wenn ich  mal wieder Privatsphäre, Ruhe brauche - sie wie jetzt, wo ich nach einer Woche Mehrbettzimmer halt mal wieder ein "Daheim" für mich brauche - und den Einzelzimmerpreis von offiziell 50 Dollar/Nacht auf 25 Dollar inkl. Frühstück und funktionierendem WiFi drücken konnte :-))...), Gemenschaftsduschen und -toiletten entsprechen längst nicht dem Standard, den ich mich von daheim gewohnt bin. Weder bezüglich Infrastruktur noch Sauberkeit - ABER: Ich lernte, dass es nicht mehr braucht, als ein für lokale Verhältnisse sauberes Bett, eine Rohr, aus welchem Wasser kommt oder eine Petflasche, mit der ich mich mit Wasser übergiessen kann, um mich sauber und erfrischt zu fühlen - plötzlich hat halt Wasser einen ganz anderen Stellenwert: Hier ist es eine Kostbarkeit, daheim ein Einweg- oder gar Wegwerfartikel, welchem nicht der Stellenwert beimessen, den es eigentlich verdient hat...! 

Froh zu sein bedarf es wenig - und wer froh ist, ist ein König - oder wie ging dieses Lied aus Kindertagen, welches für mich auf meiner Reise tägliche Präsenz hat und inhaltlich in meinem Leben noch nie so bedeutsam war... Und ich fühle mich oft wie ein König - oder gar Kaiser, weil ich froh und glücklich unterwegs sein darf, magische Namen und Städte für mich ein Bild bekommen, ich hier zu Gast sein darf, ich diese Ort besuchen und erfahren darf - das ist ein ganz, ganz grosses Geschenk, das ich sehr würdige - und dankbar bis demütig annehme!!

Ich bin sehr froh und glücklich, dass ich 10 so wunderbare Reisewochen erleben durfte - 1/5 meiner geplanten Reisezeit ist ja bereits um - es fühlt sich für mich sehr stimmig an - ich habe sehr viel gesehen - wenn ich die Fotos meiner ganzen Reise durchschaue, dann wird mir das immer wieder bewusst. Ich bin ein Glückspilz und sehr froh, den Entscheid für meine Reise getroffen zu haben - auch wenn damit in persönlicher und beruflicher Hinsicht sehr viel auf dem Spiel steht und meine Zukunft nach der Rückkehr vor allem von Unsicherheit geprägt sein dürfte... Jeder Entscheid bedeutet Verzicht... 

Tja - und wie sagte das Nepalthesi so treffend: Ohne die Menschen daheim, ist eine solche Reise nicht möglich.

Daher TAUSEND DANK AN EUCH ALLE!!!

Liebe Grüsse aus Yazd, wo ich nun darauf warte, im Silk Road einzuchecken, wo ja eine Überraschung vom Nepalthesi auf mich wartet, welche sie hier im April 2015 für mich deponiert hat - ich bin ganz chribbelig.... :-)))! Der anwesende Manager will aktuell zwar nichts davon wissen... Er will aber seine Kollegen noch fragen... Das wäre ja der Gipfel, wenn diese Überraschung verloren gegangen wäre...!!

Herzlich in die Welt hinaus

Patrik Kirtap

Mo

15

Jun

2015

Kunterbunt: Yazd und Umgebung und so...

Es ist knapp vor Mitternacht - ich sitze im Venice Coffee in Yazd, wo das WiFi erstaunlich "schnell" dreht - für lokale Verhältnisse sehr gute Leistung...

Nun ist alles gesagt für heute und die Bilder geladen - es ist heute ein kunterbunter Blog...

Morgen gibts dann allenfalls mehr Bilder aus Yazd und Umgebung. Nun gehe ich aber meine Kleider waschen und mich duschen - und dann schlafen...

Herzlich in die Welt hinaus...

Patrik Kirtap


Der alte Mann und sein Velo...

Gestern habe ich Euch ja schon berichtet, von der Begegnung mit dem alten Velo und dem alten Mann - heute ist es mir doch noch gelungen, die Fotos hochzuladen - die Galerie brauchte knapp 40  Minuten, bis sie geladen war... - aber es lohnte sich, zu warten - ...!!


Karin und Fritz...

Karin und Fritz habe ich in Shiraz im Hostel angetroffen. Sie sind aus Wolfsburg, Deutschland angeradelt, wollen 1.5 Jahre unterwegs sein und  Japan per Rad erreichen... 

Danke für die tollen gemeinsamen Tage, die guten Gespräche mit Tiefgang, die Witze, das Lachen und Flachsen, das Pic-Nic, das Kochen, die "ärztliche Verordnung" zu Icecram-Espresso im Venice Coffee in Yazd und überhaupt - es waren wirklich sehr schöne, "verfressene" und für mich äusserst wertvolle Tage mit Euch - ALLZEIT GUTE FAHRT!!!


Liebe Alle

Heute habe ich mit Karin und Fritz einen gut 5stuendigen Ausflug gemacht. Wir haben uns einen Fahrer gemietet, der gleichzeitig Reiseleiter war. Mit Karin und Fritz habe ich wunderbare Tage verbracht - siehe oben! Der Abschied fiel mir entsprechend schwer...

Never looking back! Diesen Rat habe ich vom Nepalthesi bekommen und werde ihn zu befolgen versuchen...


Ich bleibe bewusst noch eine Nacht in Yazd, fahre nicht mit Karin und Fritz gemeinsam nach Teheran zurück. Ich wollte ja immer mindestens zwei Nächte in Yazd bleiben! Ich fahre morgen Nacht nach Teheran zurueck und werde dort wohl versuchen, das China Visum zu machen, weil das in Teheran einfach möglich sein soll, so wie ich es mir vorstelle - mal schauen... Aktuell habe ich eher eine Blockade im Kopf, was die Querung Chinas betrifft - aber das Visum in der Tasche zu haben, würde mir Optionen öffnen...


Yazd ist eine wirklich sehr schoene Stadt - das Silk Road Hotel ein guter Ort, auch wenn die mein Paeckli noch immer nicht gefunden haben... Die haben eine Ordnung in ihrem Büro, sage ich Euch - mein Kinderzimmer war dagegen IMMER aufgeräumt... Mein Onkel Rolf wuerde sagen, die haben eine .....ordnung. Aber es kommt schon gut - INSHALLA...! - sagen alle vom Personal - doch wirklich darum kümmert sich meiner Meinung niemand... Oder doch? Ich werde sehen!


Mir fällt sowieso auf, dass es den Iranern schwer fällt, an der Fragestellung eines Kunden zu bleiben und diese abzuwickeln, bevor der nächste Kunde bedient wird - sie sind meistens "mulittaskingmässig" mit mehreren Kunden in Kontakt - das macht mich immer noch nervös, wenn ich auf eine Antwort warte... Ich übe mit mir und der Geduld und...


Also aber jetzt zum heutigen Tag...

 

Zuerst haben wir heute Morgen den Tower of Silence besucht. Da haben die Zoroastrier (es leben aktuell 20-25'000 Gläubige dieser Religion im Iran - die meisten leben in Indien) bis in die 1970Jahre ihre Toten aufgebahrt. Gemäss ihrem Glauben darf der Boden nicht verschmutzt werden, daher haben sie ihre Toten im Tower of Silence nackt auf dem Ruecken liegend den Geiern übergeben - auf diese Weise kamen die Toten rein wieder in den Kreislauf des Lebens. Dieses Ritual wurde dann verboten, weil Zuschauer die nackten Leichen fotografiert und die Geier immer mal wieder ein Menschenteil über der Stadt verloren haben sollen, was der Bevoelkerung nicht so gefallen haben soll (so ein Geruecht...).

Ein weiteres Geruecht/Legende sagt, wenn der Geier dem Verstorbenen zuerst das rechte Auge ausgebissen habe, sei dieser bzw. seine Seele in den Himmel gekommen - kam zuerst das linke Auge dran, war der Weg in die Hoelle geebnet. 

 

Bild oben:

Der Tower of Silence liegt auf einem Huegel ausserhalb Yazd - unter dem Huegel waechst das Industriegebiet.

Bild unten:

Die Toten wurden zuerst ein einem eigens dafuer geschaffenen Haus am Fusse des Huegels gewaschen, in weisse Kleider gehuellt und dann auf den Huegel zum Tower gebracht. Dort hatte nur der Zeremonienmeister Zutritt zum Innern des Towers (Bild unten).

Er legte die Leichen dann nackt auf dem Ruecken liegend im aeusseren Ring des Towers hin - die Geier verrichteten ihren Auftrag und nach zwei bis drei Tagen sei nur noch das saubere Skelett übrig gewesen, welches  dann in das Loch in der Mitte des Towers gelegt wurde - war das Loch voll, wurden die Knochen verkleinert und mit Salzsaeure aufgeloest - so habe ich das verstanden...

Das war schon noch eindrücklich und "speziell" hier zu stehen, wo viele Menschen ihre letzte Reise angetreten haben...

Bild oben:

Kharanak: Dieses Dorf ist 2000 Jahre alt und war bis vor 40, 50 Jahren bewohnt... Die Menschen sind nun in neue Gebäude ausserhalb des ursprünglichen Dorfes gezogen. Eindrücklich, diese alten Bauten besichtigen zu können und zu versuchen, mir ein Bild zu machen, unter welchen schwierigen Bedingungen die Menschen in diesen Lehmhäusern ohne fliessendes Wasser etc. gelebt haben...

Das Minarett im Dorf - es soll sich im heftigen Wind, der ueber das Dorf hinwegwehen kann - biegen koennen...


Anschliessend haben wir noch Chack Chack besucht - ein heiliger Ort der Zoroastrier, welchen wir leider nicht vollständig besichtigen konnten, da grad eine heilige Feier in Gang war...


Weiter führte uns die Tour nach Meyboud - einem alten "Fort", welches lange vor Christus erbaut worden sein soll. Die armen Leute haben in Löchern unter dem erhabenen Bau der Reichen gewohnt. Die Mittelschicht hinter dem Bau der Reichen.

Die Armee des persischen Reichs habe damals das grosse Reich, welches nebst dem heutigen Iran auch Irak, Pakistan und Afganistan etc. umfasste, nicht verteidigen können, weil das Volk genug davon hatte, unterdrückt zu sein - und sich der Gegenseite angeschlossen habe... Irgendwie wiederholt sich die Geschichte immer mal wieder...


Abendstimmung über Yazd...

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Di

16

Jun

2015

Kirtap trinkt in sein Elend...

Liebe Alle

Es ist sehr traurig aber leider wahr:

Das Päckli, welches das Nepalthesi für mich im April im Hotel in Yazd hinterlegt hat, ist und bleibt VERSCHWUNDEN...

Vorgestern bin ich ja am frühen Morgen im Silk Road Hotel abgestiegen und fragte seither ununterbrochen nach dem Päckli - niemand vom Personal oder Management hat mein Anliegen bisher so richtig ernsthaft verfolgt - heute Morgen kam dann aber Action in die Bude - einer der Mitarbeiter sagte dem Manager nämlich VON SICH AUS ich würde mich bei den offiziellen Stellen hier in der Stadt beschweren gehen, wenn das Päckli nicht auftauche - und dann wurde alles durchwühlt und im kleinen Büro des Hotels kam es zwischen eben dem erwähnten Mitarbeiter und dem einen Manager fast gar zu Handgreiflichkeiten - es flogen während der Suchaktion Kissen, Bettdecken, ein Haarföhn, eine Kartonschachtel und Säcke quer durchs Büro, Schubladen wurden zugeknallt - es flogen wortwörtlich die Fetzen -  und die zwei haben sich angeschrieen - ich habe mich dann mal diskret zurückgezogen, dachte wirklich, die würden sich kloppen...

Wie auch immer:

Das Päckli ist verschollen. Der Mitarbeiter, welcher es angenommen hat und hätte aufbewahren sollen, arbeite nicht mehr hier - zum Glück hatte ich ein Föteli, welches den Mitarbeiter mit dem Päckli zeigt...

Ich bin schon grad enttäuscht, dass das Päckli verschwunden ist - habe mich nämlich über die Geste - halt so ganz Nepalthesi-Like - sehr gefreut und war ganz gespannt auf diese Überraschung in Yazd...

Nun wurde nichts draus - darum trinke ich halt nun mal in mein Elend...: Ich habe beschlossen, im Venice Coffee den einen oder anderen Cappuccino zu trinken und dazu meinen Blog zu pflegen und zu füttern... UND: Ich kann meinen Cappuccinoindex mal wieder füttern - seit Istanbul habe ich nämlich keinen Cappuccino mehr getrunken...

Mit Alkohol ins Elend zu trinken ist hier ja eher schwierig... :-))

Dem Manager war die Sache schlussendlich doch recht peinlich und er hat mir die beiden Nächte kostenlos offeriert - ich dürfe dafür keine negative Bewertung in die entsprechenden Foren schreiben - habe ihm erklärt, ich sei für 50 Dollar nicht käuflich...

Es geht ja nicht nur um mein Päckli, für Flurina und David war ja auch etwas deponiert... - sie radeln hinter mir, weil sie weniger Bus fahren...

Ja, das Silk Road ist schon ein guter Platz - etwas mehr auf Business getrimmt als andere Ho(s)tels, in welchen ich wohnte - aber ein schöner Ort - würde trotzdem absolut wieder gerne hier absteigen... Und die fette Kakerlake, welche mit mir in meinem Zimmer wohnte habe ich ja auch erst heute Morgen entdeckt, als ich nach dem Packen noch die Decken meines Bettes ausgeschüttelt habe um sicher zu gehen, dass ich nichts vergessen habe - aber lieber ne Kakerlake im Bett als Wanzen >:-)))) - nicht falsch verstehen: Das ist keine Lästerei - das ist, wie es ist, wenn man reist - gehört dazu - und doch ist es halt - hm, wie soll ich sagen - etwas, woran ich mich wohl nur schwer bis gar nicht werde wirklich gewöhnen können... Die Kakerlaken treiben mir nur schon wegen ihres komischen "Ganges" die Hühnerhaut und ein heisskaltes Schaudern über meinen ganzen Körper - die tun einem ja nichts - sie sind einfach ... - nun, sie sind halt, wie sie nun mal sind... Zu ihrer Ehrenrettung hier noch ein Artikel... - ich werde bei der nächsten Begegnung daran zu denken versuchen.

Übrigens: Im Iran habe ich inhouse erst diese eine einzige Kakerlake gesehen - und das ist doch gut so - sie sind ja scheu... - in Esfahan am Busbahnhof wimmelte es jedoch von diesen Krabbeltierchen - unzählige rannten quer über den Platz - die Katze spielte mit ihnen...

Ich bestelle nun den zweiten Cappuccino und lade Euch noch Fotos hoch, sofern das klappt - ist eher mühsam bis unmöglich...

HERLICH IN DIE WELT HINAUS

Patrik Kirtap

Fotos aus Yazd und Umgebung...

Ich muss Euch die  Fotos einzeln hochladen - bei Galerien kollabiert das WiFi...

Yazd zeichnet sich durch seine Lehmhäuser mit den Windtürmen, seinen Gassen und Gässchen aus - ist aber eine recht konservative Stadt, in der die Frauen deutlich stärker verhüllt sind - und schon mal den Schleier stärker schliessen, wenn ich sie kreuze... Ein Internetcafé, in welchem ich auf das Fenster in der Schweiz hätte zugreifen können, habe ich z.B. hier nicht gefunden... Dennoch ist Yazd ein wirklich schöner Ort, den zu besuchen es sich auf alle Fälle lohnt...!

Galerie 1...

Galerie 2...

Galerie 2.1. ...

Inhalt folgt es fehlen noch drei Bilder, welche das WiFi grad verweigert hochzuladen... Geduld ist gefragt...

Galerie 3...

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Mi

17

Jun

2015

Interkulturelle Kommunikation...

Liebe Alle

Gestern  hatte ich einen etwas schrägen Tag in Yazd. Vielleicht hing es mit dem Abschied von Karin und Fritz am Vortag zusammen - habe ich es doch sehr genossen mit den beiden - nicht alleine unterwegs sein - in Begleitung cooler Radler - mal wieder Austausch, teilen zu können - war schon sehr schön..., vielleicht hatte es mit der Hitze, vielleicht auch damit zu tun, dass ich mich darüber ärgerte, dass das Päckli vom Nepalthesi im Hotel nicht gefunden werden konnte oder dass ich heute mein Iranvisum in Teheran verlängern musste/wollte und man über diesen Akt der Administration verschiedene Geschichten hört, die mir noch so auf dem Magen gelegen haben - oder vielleicht war es gar eine Kombination von allem... Wie auch immer...

Während des Frühstücks gab es gestern ja die Auseinandersetzung zwischen dem Mitarbeiter und dem Manger des Hotels in Yazd, wo die Fetzen, Akten etc. flogen.. Nach dem Frühstück habe ich gepackt und durfte meine Tasche in der Rezeption - verschlossen - deponieren. Zuerst wurde mir für die Tasche ein für jedermann zugänglicher Platz zugewiesen - passte mir nicht, und ich sagte dem Manager, ich wolle nicht, dass meine Tasche hier auch noch verloren gehe - er rollte die Augen und meine Tasche stand in der Rezeption >:-)) - geht doch! Man muss mit den Leuten reden...

Tja, dann wurde es Abend, ich habe ausserhalb des Hotels noch etwas kleiens gegessen, mich im Hotel geduscht - und mich von den anderen Backpackern verabschiedet, mit denen ich die letzten Tage zum Teil gemeinsam unterwegs war. Der eine von ihnen fliegt dieser Tage nach Nepal, der andere nach Indien - ich reise gegen Osten - so trennen sich unsere Wege - bevor sie sich vielleicht irgendwann, irgendwo wieder kreuzen - die Welt ist klein, ausser man will sie mit dem Fahrrad erfahren...! Der Mitarbeiter im Hotel, der dem Manager gesagt hat, ich würde mich bei offiziellen Stellen beschweren gehen, wollte mir noch ein Nachtessen einpacken, damit ich es mit in den Bus hätte nehmen könne - das sei das Hotel mir schuldig... Ich habe dankend abgelehnt - weil ich schon gegeseen hatte und die Situaton nicht überstrapazieren wollte...

Im Feierabendverkehr von Yazd ein Taxi zu finden war deutlich schwieriger als erwartet - ich konnte mir dann doch noch einen inoffziellen/privaten Fahrer auftreiben, der mich für "nur" 100'000 Rial zum Busbahnhof fahren wollte. Vorgestern früh, als wir hier angekommen sind, kostete die Fahrt in die Innenstadt mit einem gleichen Taxi gerade mal die Hälfte - nun bestimmt aber offenbar Angebot und Nachfrage den Preis - und mein Zeitdruck...

Aber: Alle anderen Fahrer waren heute Abend noch teuerer. So steige ich für 100'000 Rial ein und ärgere mich, dass der Fahrer unterwegs immer wieder weitere Leute aufnimmt und sich von ihnen für die von ihnen mitgefahrene Teilstrecke bezahlen lässt ohne mir einen Discount geben zu wollen - statt mich auf dem direkten Weg zum Busbahnhof zu bringen... Als der Fahrer einen solchen Mitfahrer aussteigen lassen will, passiert es dann auch: Er touchiert einen dieser blauen Lieferwagen und verkanntet sich mit seiner Stossstange in dessen Stossstange. Eine für mich absolut ungefährliche Situation, da alles im Schritttempo passiert - einzig geht ein gewaltiges Drama los. Die beiden Fahrer steigen aus und schreien sich an - vermutlich geht es um die Schuldfrage und der touchierte Fahrer will wohl alle seine Beulen an seinem Auto meinem Taxifahrer anlasten - mein Fahrer scheint sich jedenfalls heftig verteidigen zu müssen - Zuschauer eilen dazu und mischen sich in die Situation ein - nichts geht mehr - ausser einem Theater auf offener Stasse, welches wohl mehr als 5 Akte haben dürfte - bald stehen da 10 Mann. Die Zeit läuft und ich realisiere, dass es mit meinem Bus immer knapper und knapper wird - denn bis zum Busbahnhof zieht sich die Strecke noch recht dahin - entweder es geht hier nun vorwärts - oder ich muss notfallmässig ein anderes Taxi bekommen... Da jagt es mir den Nuggi und zwar so, wie es ihn mir schon seit Ewigkeiten nicht mehr gejagt hat (letztmals wohl, als meine Wohnung saniert wurde - als ich noch eine solche hatte - und sich der junge Handwerker erdreistet hat, ohne zu klingeln am frühen Morgen einfach in meine Wohnung zu kommen - armer junger Mann...). Für meine nicht CH-Leser: Uns jagt es den Nuggi, wenn uns der Kragen platzt... Der Nuggi ist das Teil, auf welchem Kleinkinder kauen...

Ich steige aus dem Taxi, dränge durch die Zuschauer und stelle mich vor die beiden sich anschreienden Fahrer und schreie mal auf Schweizerdeutsch völlig enerviert dazwischen - dabei nutze ich auch einige Wörter aus dem Tierbuch - und erinnere mich im Nachhinein, dass ich diese Worte wohl als Kind schon von Onkel Rolf gelernt habe - mit diesem habem meine Schwester und ich nämlich immer ausserordentlich super gerne geflucht - er kannte viele Wort, die wir nicht sagen durften - aber unter seinem "Schutz" uns eben gemeinsam mit ihm zu sagen trauten - und zum Leidwesen meiner Mutter hat er uns diese Worte auch immer mit grosser Freude begeibracht und ich liebte es halt mit ihm zu fluchen - das war immer so lustig...! Ich liebte es wohl nciht zuletzt, um meine Mutter zu ägern... He - dieses frühkindiche Kommunikationstrianing in Schweizerdeutsch hat mir gestern Abend aber sowas von geholfen... Danke Onkel Rolf - wir haben wohl beide nicht geahnt, dass das, was wir da als Jux machten, mal wirklich Sinn hat...!! >:-)) Und hier versteht ja keiner Schweizerdeutsch - aber die Kraft der Worte und meiner Wut zeigte ihre Wirkung durchaus...

Die beiden streitenden Autofahrer und die Zuschauer staunten nicht schlecht über mein Verhalten - waren überrascht/irritiert - ich nutze diese Irritation und zeigte mit ausgestreckem linken Arm und Zeigefinger, wo der touchierte Fahrer Platz zu nehmen hat - nämlich hinter dem Steuer seines Autos. Mit dem rechten Arm und Zeigefinger zeige ich meinem Taxifahrer, dass er sich nun hinter das Steuer des Taxis zu klemmen und mich auf direktestem Weg zum Busbahnhof zu bringen habe - und zwar sofort! Und die Zuschauer wischte ich mit einer ausladenden Handbewegung weg - was auch heissen kann, kommt her - he nu - es wirkte... Es kann auch wirklich sein, dass ich mich völlig daneben aufgeführt habe nach lokalen Sitten - zumal Yazd eine sehr konservative Stadt sein soll - das wäre dann dumm gewesen - ich kann es nicht beurteilen - ...

Ich staunte im Fall danach im Taxi auch über mich... Ich war so wütend, weil ich meinen Bus zu verpassen glaubte, nur weil diese beiden Typen hier so ein Drama machten - für nix...Meine Intervention hätte ja auch anders ausgehen können - ist aber nicht... Ein nächstes Mal überlege ich vielleicht mehr - vielleicht auch nicht... - bevor ich interveniere.. Mein Auftritt war so spontan und überzeugend - daher ist mir wohl auch nichts passiet... Ob ich da aus meinem vorletzten Job noch was dabei hatte, was bestimmtes Auftreten in Konfliktsituationen anbelangt...??

Ich erreiche den Bus knapp - grad rechtzeitig vor Abfahrt - und bin enttäuscht: Der Bus ist zwar wie ein VIP-Bus (also nur drei Sitze pro Reihe) aber viel enger bestuhlt - also ohne spezielle Beinfreiheit oder diesem Klappteil unten am Sitz für die Beine, welches für mich zum schlafen im Bus so wichtig ist, weil es die Liegefläche deutlich verlängert und ich sonst kaum weiss, wohin mit meinen langen Beinen - und der Bus war gekühlt wie ein Kühlschrank. Der Fahrer wollte mir während der ganzen Fahrt nach Teheran keinen Zugang mehr zu meinem Gepäck geben - und ich sehnte mich so sehr nach der Kuscheldecke, die seit Esfahan in meiner Tasche ist. So hatte ich nebst meinem Langarmshirt aber immerhin noch meinen Heimwehschal/Seelenwärmer, um mich zu wärmen - und er wärmte mich wunderbar - physisch und emotional... Trotzdem wurde es eine lange Fahrt von 8 Stunden in kalter Zugluft und ich fühle mich aktuell müde und matt - fast  grippig - werfe nachher noch ein Pülverli ein auf die Nacht...

Schlussendlich erreichten wir Teheran - ich wurde am Stadtrand ausgesetzt - nicht etwa am Busterminal. Es stand da auch "ganz zufällig" ein Taxifahrer - das ganze wirkte auf mich zwischen Bus- und Taxifahrer nämlich abgesprochen... Er wollte mich für 200'000 Rial in die Stadt zum mir vom letzten Aufenthalt bekannten Hotel bringen - ich drückte ihn auf 150'000 Rial - bezahlte ich doch für die Taxifahrt von Yazd nach Teheran für etwas über 600 Km Distanz 360'000 Rial - da fahre ich nicht für 200'000 Rial durch Teheran. Er willigte widerwillig ein für 150'000 Rial und versuchte mir auf dem ganzen Weg in die Stadt 200'000 Rial abzuringen. Müde von der langen Fahrt mit wenig Schlaf erklärte ich schlussendlich auch ihm auf Schweizerdeutsch - geduldig - und er begriff: Nix zu machen - der Touri bleibt bei 150'000 Rial.

Im Hotel angekommen war ich froh, dass ich ein Doppelzimmer beziehen durfte, etwas schlafen und mich duschen konnte, weil noch kein Einzelzimmer frei war - das Einzelzimmer leiste ich mir, habe ich die letzten drei Nächte doch kostenlos gewohnt... Um 09.00 Uhr Frühstück: Der Manager des Hotels erkennt mich sofort zeigt sich erstaunt, dass ich ausgerechnet in Teheran mein Iranvisum verlängern lassen will. Er fragt mich, wie ich denn auf diese Idee käme (eine Schnapsidee kann es hier ja nicht sein), warum ich das nicht in Schiraz oder Yazd gemacht hätte, wo es doch sehr viel einfacher gewesen wäre. Ganz einfach, weil man mir in Schiraz im Hostel gesagt hat, in Schiraz sei es zu kompliziert - ich solle es in Yazd machen - zudem hätte ich in Schiraz auch noch zu viel Restlaufzeit des Iran-Visums, das würde mir noch nicht verlängert. Das werde in Schiraz frühestens 48 Stunden vor Ablauf verlängert... Das die Auskunft in Schiraz...

In Yazd sagte man mir dann im Hotel, ich hätte es besser in Schiraz machen lassen oder in Esfahan. In Yazd sei es zu kompliziert, die Behörde unzuverlässig bzw. wenig nachvollziehbare Visaenscheide, das daure zudem Tage...

Karin und Fritz dagegen waren überzeugt, dass es in Teheran am einfachsten gehen sollte. Darum habe ich mich auf Teheran versteift, um mein Visum zu verlängern. Der Manager zuckt die Schultern und meint, Teheran sei wohl der am meisten frequentierte Ort, um mein Visum zu verlängern - aber in Mashad soll ich es  gar nicht erst versuchen... Er schreibt mir aber die Adresse und den Weg auf, wie ich zu diesem Büro komme. Ich kann quasi vor dem Hotel in die U-Bahn steigen und mich auf dem direkten Weg dahin fahren lassen, was ich dann auch gleich mache. Der Hotelmanager meint, wenn ich die Verlängerung nicht heute oder spätestens morgen Vormittag bekomme/zugesichert hätte, soll ich zurückkommen - er würde mir dann die Fahrt in einen nahe gelegenen andern Provinzhauptort organisieren, wo alles einfacher gehe, denn in Teheran... Meine Vorgehen sei wirklich wenig logisch, aber ich soll mein Glück versuchen...

So mache ich mich auf den Weg zur Behörde, die ich auch problemlos finde und mich am Eingang in die lange Schlange der vielen wartenden Menschen stelle. Die Schlange wird vom Empfang der Behörde recht gut abgearbeitet - nicht alle anstehenden Menschen wollen wie ich eine Visaverlängerung - es werden hier offenbar verschiedenen fremdenpolizeiliche Angelegenheiten abgewickelt - und ja, erstmals ist für mich die Fremdenpolizei oder wie diese Behörde hier korrekt übersetzt heisst, zuständig. Ein komisches Gefühl - lange Zeit sass ich ja hinter dem Schalter dieser Behörden in der Schweiz und habe Ausländer bedient - nun bin ich als Fremder oder eben Bittsteller da - auch das eine Erfahrung, welche ich nur auf einer solchen Reise machen kann...

Also einmal tief durchatmen, "Krönchen innerlich richten" und Bambiblick in Stufe 10 von 10 aufsetzen, als ich zum Empfangsschalter vorgelassen werde. Das nützt! Und wie das nützt...: Ein uniformierter Mitarbeiter begleitet mich zur Visaver-längerungsabteilung - er wird sich durch den ganzen Prozess immer wieder kümmern - wie ein Coach - so cool!!

Erste Station: Er stellt mich vor ein erstes Büro - ich soll da nun rein - "go to Boss" heisst das in seiner Coachingsprache - und mein Anliegen vortragen. Also atme ich nochmals tief durch, "richte mein Krönchen innerlich erneut" und behalte den Bambiblick mal aufgesetzt, runterfahren kann ich ihn immer noch - "der Boss" ist ein recht sympathischer, sportlicher Mann in Uniform, der mich fröhlich begrüsst und mein Anliegen wohlwollend aufnimmt - so kann ich den Bambiblick runterfahren auf Stufe 3 oder so...

Er will wissen, wie ich reise - erkläre ihm mit dem öffentlichen Verkehr und dem Velo entlang der Seidenstrasse. Das findet er offenbar gut - und meint, warum ich nur um zwei Wochen verlängern wolle - ich soll doch grad drei Wochen oder so beantragen, das habe auf den Preis keinen Einfluss und ich könnte im Iran noch mehr sehen.

Ich zeige mich erstaunt und dankbar, für diese wichtige Information - und will ihm damit natürlich auch den Schmus bringen, was mir glaube ich ganz gut gelingt...

Dann bekomme ich zwei identische Formulare, welche ich auszufüllen hätte - und NEIN: Fotokopie gilt nicht - beide von Hand ausfüllen!! Mir rotem Kugelschreiber füllt er bereits erste Informationen ein, setzt sein Visum drauf und schreibt mir auf die Rückseite, dass ich 345'000 Rial (also knapp über 10 Dollar) bei der Bank in der Nähe einzahlen und dann mit der Quittung wieder kommen müsse.

Ich frage ihn nach einem Stift, da ich meinen nicht finden kann in meinem Rucksack und er leiht mir einen seiner Stifte aus - ich verschichere ihm, den Stift wieder zu bringen.

Im Warteraum fülle ich unter Aufsicht meines Coachs die Formulare aus und lasse mir in einem nächsten Büro eine Frage dazu beantworten. In diesem Büro werden dann auch meine Angaben in den Computer getippt und der Beamte kommentiert mein Foto auf dem Iranvisum mit  "You look fat" - also ich würde auf dem Foto des Iranvisum dick aussehen (um fat aus narzistischen Gründen nicht mit fett zu übersetzen...) - ich muss spontan lachen und bedanke mich für diese doch überaus direkte und nach Rosenberg nicht wirklich gewaltfrei kommunizierte Bemerkung - er meint fast fürsorglich, ob ich im Iran nicht genügend essen würde - erkläre ihm, dass ich beim Fahrradfahren vor dem Iran schon so viel abgenommen hätte, ich im Iran viel und lecker esse.. Er freut sich über meine Reiseart und übersetzt  seinem Kollegen im gleichen Büro, der offenbar kein Englisch versteht...

Dann fragt er mich, ob ich eine Kopie meines Passes und des Iranvisums hätte - sonst müsste ich diese im Kopiererbüro im Warteraum machen - da stehen die Menschen aber Schlange vor dem Kopierbüro. Ich habe diese Kopien zum Glück - zeige sie ihm zu meinem Glück aber noch - denn: Das Iranvisum habe ich bereits in Istanbul kopiert - und auf dieser Kopie ist natürlich kein Einreisestempel - also ist diese Kopie hier nutzlos.  Also muss ich mich in die Schlange vor dem Kopiererbüro stellen und diese Seiten kopieren lassen. MIST - das dauert und die Kopiervorgänge der Leute vor mir werden so schwerfällig abgewickelt - und dann muss noch Papier nachgefüllt werden ... - ... Dabei schliessen die hier doch um 13.45 Uhr - und es ist schon 11.30 Uhr und ich muss auch noch zur Bank und befürchte, die machen bald Mittagspause - warum bin ich auch nur auf die Idee gekommen, das Visum in Teheran zu verlängern... Dann endlich, bin auch ich an der Reihe für meine Kopie...

So kann ich mich nun auf den Weg zur Bank machen, um dort die Gebühren einzuzahlen - das sei 10-15  Minuten Fussmarsch pro Weg... Als ich das Gebäude der Fremdenpolizei verlasse, werde ich auf der Strasse sofort von einem "Quittungshändler" angesprochen. Dieser ist so clever und hat bereits rund 20 mal die 345'000 Rial als Vorschuss einbezahlt und verkauft den Antragstellern wie mir nun die Quittung der Bank für 400'000 Rial - die Differenz von 55'000 Rial (also etwa Fr. 1.50) ist sein Verdienst - das ist auch ein Geschäftsmodell - auf Ideen kommen die Menschen hier..: Er bevorschusst Visaverlängerungen...! So gut!!

Sein Verdienst mag nach wenig klingen. Wenn er aber täglich 10 Quittungen verkauft, hat er 15 Franken im Sack - ihr erinnert Euch, dass mir ein Schweisser gesagt hat, er verdiene 7 Dollar am Tag - und ein Schweisser arbeitet härter für diese 7 Dollar, als ein Quittungshändler für 15 Franken/Tag - und der verkauft locker 10 oder mehr Quittungen am Tag, weil bei dieser Hitze nur die wenigstens den Fussmarsch von 10 bis 15 Minuten pro Weg zur Bank machen und hier viele Leute Visaverlängerungen machen - ...! Und die Eintrittshürde in diesen Markt ist wohl recht hoch, da sich wohl nicht zu viele Leute erlauben können, mehrere hundert Franken - also etwa ein Monatslohn -  als Vorschuss zu blockieren... Wie auch immer:

Ha - wenn ich für Fr. 1.50 nicht zur Bank spazieren muss, um mich dort wieder in eine Reihe zu stellen und womöglich Formulare auszufüllen muss, die ich nicht lesen kann, kaufe ich mir hier auf der Strasse doch so eine Quittung. Doch: Bevor ich sie  bezahle, lege ich sie am Empfang meinem Coach vor - der bestätigt, ohne sie genauer zu prüfen: Alles OK! Der Quittungsändler ist hier offenbar als seriös bekannt... So kaufe ich mir eine Quittung - und der Quittungshändler hat einen weitern von ihm geleisteten Vorschuss inkl. Kommission zurück in seiner Tasche...

So geht es dann nur 5 Minuten später wieder in den Warteraum. Dort stelle ich mich an einem Pültchen in die Reihe, die mir von meinem Coach gezeigt wird. Am Ende dieser Reihe werden die von mir ausgefüllten zwei Formulare zusammen mit der eben gekauften Bankquittung und zwei Passfotos mit Heftklammern von einem ebenfalls unfiformierten Beamten auf ein rosarotes Papierdossier geheftet - diese Dienstleistung kostet 500 Rial - also "nichts" oder 0.01 Franken oder so.

Mit diesem rosaroten Dossier habe ich mich bei Schalter 2 zu melden, der aber nicht bedient ist. Ich entscheide mich, zuerst dem Boss den Stift wieder zu bringen, den ich bei ihm ausleihen durfte - das ist mir wichtig, dass ich als Touri in solchen Situation zuverlässig bin - sonst bekommen die Touris nach mir keine Stifte mehr ausgeliehen oder man verliert eben das Vertrauen in die Touris... Ich  drängle also an der vor seinem offenen Büro wartenden Menschen vorbei durch die offene Bürotüre, zeige ihm den Stift und stelle diesen in seinen Stifthalter auf dem Pult - er bedankt sich mit einem freundlichen Blick und einem kurzen Lächeln, ich mich ebenso...

Mir fällt auf, dass die Leute vor seinem Büro alle hellblaue Dossiers bei sich haben - das sind offenbar im Iran niedergelassene Ausländer, die ihre Papier verlängern müssen - die stellen sich auf jeden Fall nach dem Besuch beim Boss am entsprechenden Schalter neben meinem Schalter 2 an...

In der Zwischenzeit ist Schalter 2 besetzt. Ich reiche meine Unterlagen durch und erkläre der Dame hinter der Glasscheibe, dass ich die Verlängerung heute brauche, da ich weiterreisen wolle!! Sie prüft die Unterlagen und deutet mir, dass ich ihr ins Büro des Bosses folgen soll - sie geht hinter den Glasscheiben diesen Weg, ich auf meiner Seite. Schon wieder drängle ich mich an der Warteschlange vor dem Büro des Bosses durch die offene Türe, wo ich vom Boss - aktuell grad am Telefon - sofort erkannt werde als der Touri der eben den Stift zurückgebracht hat, das erkenne ich an seinem freundlichen Blick... Eine kurze Diskussion zwischen zwei Mitarbeiterinnen, da der Boss eben grad am Telefon ist - und mir wird gedeutet, dass es die Einheit von 2 dauern wird, bis ich die Verlängerung bekomme und ich im Warteraum Platz nehmen soll... Die Einheit 2 bleibt aber ohne weitere Klärung - also weiss ich nicht, ob es sich um zwei Minuten, zwei Stunden (können es kaum sein, da sie hier in weniger als zwei Stunden schliessen) oder zwei Tage oder gar zwei Wochen handelt...

So wie die Einheit aber gezeigt wird, kann ich davon ausgehen, dass es wohl 20 Minuten sein müssen - in Geschäften wird mir so nämlich immer der Preis von 20tausend Rial angezeigt: Zeige- und Mittelfinger werden in die Luft gestreckt. Der Zeigefinger alleine steht für 10tausend Rial. So setze ich mich in den Warteraum und bin guter Dinge, dass ich in 20 Minuten die Visaverlängerung im Pass haben sollte. Und so ist es auch: Keine 15 Minuten später werde ich aufgerufen und zu einem geschlossenen Schalter geschickt. Dort überreicht mir eine Beamtin meinen Pass und zeigt mir, dass ich einen Monat Verlängerung im Pass habe - ich bedanke mich aufrichtig, sehr erleichtert und überschwenglich, dass das alles innerhalb von kaum einer Stunde möglich war - obwohl hier so viele Leute anstehen für verschiedene Anliegen... SO GUT - VIELEN DANK!!

Sie schiebt mir den Pass zurück -   UND ZWINKERT MIR ZU... Das hätte ich nun auch nicht erwartet. Mir scheint, sie freue sich, dass ich mich so freue... Erleichtert verlasse ich die Büros und bedanke mich am Empfang bei meinem Coach für seinen Support, der sich freut, dass ich mich bedanken komme...

He, als ich diese Behörde verlasse, bin ich schon stolz auf mich, dass ich den Bürokram mit den Visa und so bisher immer so gut auf die Reihe gekriegt habe - ok - Bambiblick oder taffes Auftreten hilft - und ist je nach je legitim und notwendig - hatte bisher immer ein gutes Feeling, wann was angezeigt war... Auch wenn Eigenlob stinkt, klopfe ich mir auf die Schultern!! Osch würde sagen: Alles richtig gemacht!!

Mit der U-Bahn rausche ich ins Hotel zurück, wo ich das Zimmer wechseln muss - und rausche wenig später mit der anderen U-Bahn-Linie in den Norden der Stadt, um bei der Botschaft Chinas vorstellig zu werden und mich zu erkundigen, wie es denn aussieht betr. China-Visum, welches hier ja recht einfach zu bekommen sei, wenn man den Geüchten in der "Travelerszene" galauben kann - wobei man dort ja sehr viel hört...

Bei der U-Bahn-Endstation, die ich ja von meinem Trips zum Konsulat von Turkmenistan bereits bestens kenne, esse ich in einem Selfservice noch etwas zu Mittag - der Hunger meldet sich, hatte ja seit gestern Abend kaum mehr etwas - und es ist schon nach 12 Uhr... Ich komme mit meinen Sitznachbarn ins Gespräch, welcher als Französischlehrer in Teheran arbeitet. Er freut sich, mit mir Französisch sprechen zu können und wir parlieren sicher 45 Minuten miteinander über meine Reise, die Schweiz, den Iran und und und - und: Er bietet mir von seinem grünen Mus an, welches er auf Fladenbrot streicht - also er bietet es so an, dass er mir ein bereits bestrichenes Fladenbrotstück so ultimativ hinstreckt, dass ich es nur essen kann, wobei dieses Mus auf mich wirkt, als wäre es schon einmal gegessen worden - ich hätte mich nie dafür entscheiden können am Buffet - rein optisch nicht - geschmacklich ist es dann aber herrlich: Auberginen sind drin, Curry, Minze - lobe den Geschmack und werde gleich weiter gefüttert... Kann meine Lasagne gar nicht fertig essen, obwohl auch die lecker schmeckt...

Dann hilft er mir noch das Taxi zur Botschaft zu besorgen, verhandelt den Preis und gibt mir seine Telefonnummer, falls ich jemals jemanden brauchen sollte, der mir bei Problemen übersetzt - meine Telefonnummer fordert er aber nicht ein - ihm scheint wichtiger, dass er da sein kann, wenn ich ihn brauche...

Er nennt mir auch seinen Namen, der für mich aber sehr schwierig auszusprechen ist - und doch halt irgendwie nach Claude klingt - daher speichere ich ihn in meinem Handy als Claude, was ja sehr französisch ist - er lacht und freut sich, dass er nun einen französischen Vornamen hat, stelle mich als Patrik vor und weg bin ich... 

Die Chinesen haben heute Nachmittag geschlossen - ich kann da aber morgen nochmals vorsprechen.

So geht für mich ein langer Tag zu Ende und ich werde wohl bald schlafen - hier ist es ja schon nach 21 Uhr und die letzte Nacht war nicht so erholsam und morgen Früh muss ich ja früh raus... Je nach Verlauf der Abklärungen betr. China-Visum fahre ich übermorgen in Richtung Mashad los - oder später - ihr werdet es lesen: HIER!

Herzlich in die Welt hinaus - nach einem zeitaufwändigen Administrationstag - der für mich schon unter dem Titel Interkulturelle Kommunikation segeln darf: Streitendes Hotelpersonal, keifende Autofahrer, ein Beamter, der mich dick nennt :-), Behörden, Französischlehrer...

Und mir wird so richtig bewusst, welches Privileg es ist, in der Schweiz zur Schule gegangen zu sein und zwei Fremdsprachen soweit zu beherrschen, dass ich mich verständigen und durchsetzen kann - OK, in die Fremdsprachen habe ich auch persönlcih noch viel Geld und Zeit investiert - und doch: Nicht überall beommt man so viel Wissen vermittelt - hätte ich das damals doch nur kapiert - ich könnten noch besser Franz und Englisch...

Patrik Kirtap

 

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Do

18

Jun

2015

Ausser Spesen nix gewesen...

Liebe Alle

 

Gestern war ich ja so stolz auf mich, dass ich den Bürokram so gut gemanagt habe. Heute bin ich frohen Mutes zur Botschaft Chinas gestartet, auch da lief alles problemlos, bis... - aber alles der Reihe nach...

 

China zu bereisen habe ich mir ja bereits in der Schweiz abgeschminkt, da es sehr schwierig aussah, ein Visum für drei Monate zu bekommen - und diese Zeit brauche ich nun mal, um durch China zu kommen auf dem Rad...

Nun habe ich von anderen Reisenden aber gehört, dass es hier in Teheran ganz einfach sein soll, dieses Visum zu bekommen... Daher bin ich heute zur Botschaft gefahren und habe mich detailliert erkundigt. Mir wurde das 90Tage Visum innerhalb von zwei Arbeitstagen in Aussicht gestellt - cool. Ich brauchte nur ein Empfehlungsschreiben der Schweizer Botschaft einzureichen. Doch dann erfuhr ich, dass nach heute der nächste Workingday der Botschaft erst der nächste Dienstag sei, da am Sonntag wegen Feiertag geschlossen.

Somit war klar: Ich muss das Visum heute beantragen können - sonst erreiche ich nicht rechtzeitig die Grenze zu Trukmenistan, wo ich Ende Juni ja einreisen muss - das Ein- und Ausreisedatum für Turkmenistan ist fix, kann nicht verschoben werden...

Vor der Chinesischen Botschaft habe ich dann für mich die Tage gezählt und abgewogen, was nun die beste Lösung sein könnte - und kam mit einem Paar aus Frankreich ins Gespräch, welches sich hier sein Visum abgeholt hat. Sie hatten das gleichen Problem mit den Daten und dem Weg an die Grenze zu Turkmenistan und haben es so gelöst, dass sie das Visum für Turkmenistan nicht wie geplant in Mashad abgeholt haben - sie haben es sich hier in Teheran in den Pass kleben lassen und können nun frei und unabhängig von den Öffnungszeiten der Turkmenen in Mashad planen. Die Französin meinte, ich solle doch nun direkt zur Turkmenischen Botschaft in Teheran fahren, mir das Visum dort in den Pass kleben lassen und dann zur CH-Botschaft, das Empfehlungsschreiben holen, welches die Chinesen brauchen und zurück zu den Chinesen - das müsste doch gehen heute Vormittag - dann könnte ich das Visum am Dienstag nächster Woche abholen. Das ist doch DIE Lösung - habe nicht gedacht, dass ich das Visum für Turkmenistan in Teheran abholen kann, wenn ich es mir nach Mashad zur Abholung bestellt habe - aber wenn das geht, dann nix wie los... Logisch - also Taxi anhalten - und mich zur Turkmenischen Botschaft bringen lassen die ist nicht weit - aber ich kenne den Weg nicht - daher Taxi.

Der Fahrer erklärt, er wisse wo das sei, als ich ihm die Adresse zeige - fährt mich aber ins Nirvana - bis ich schlussendlich bei der Botschaft Turkmenistan ankomme, vergeht über eine Stunde und es wären höchstens 15 Minuten Weg gewesen. Ich habe ihm immer und immer wieder gesagt, dass er falsch fahre - er sprach aber so wenig Englisch, dass wir uns halt nicht verstanden haben. Dann hat er jemanden angerufen und meinte dann, er wisse wohin und dann kam ich doch auch tatsächlich ans Ziel - ich habe ihm immer und immer wieder die Adresse gezeigt - doch die war halt nicht in Farsi geschrieben - ich bin im Taxi fast ausgeflippt sage ich Euch - aber da wir schlussenldich auf der Autobahn waren, konnte ich nicht einfach aussteigen... Dreist hat der Taxifahrer dann gemeint, ich würde ihm den Umweg auch noch bezahlen - hallo??

Den Höhepunkt meiner Nervenbelastung glaubte ich mit der Ankunft bei der Botschaft Turkmenitans erreicht zu haben - weit gefehlt:

Da hing ein Zettel, die Visaabteiung sei für eine Woche geschlossen - ab heute. Also keine Chance, mein Visa hier in den Pass kleben zu lassen und Zeit einzubauen, um auf mein Chinavisum zu warten. Zwar öffnete wie immer der nette geschniegelte Herr wieder das Fensterchen als ich klopfte - aber NO WAY etwas zu erledigen, der Konsul sei auf Dienstreise. Unglaublich - da wird einfach eine Visaabteilung für eine Woche geschlossen und alle Reisenden stranden - so auch ein Spanier und Litauerin, die mit mir angekommen sind bei der Botschaft Turkmenistans...

Der geschniegelte Herr meinte, ich solle nach Mashad für das Visum - super, das sind per Bus/Zug 12 Stunden fahrt pro Weg - mindestens! Immerhin erfahre ich, dass ich für das Abholen meines ja bereits beantragten Visas nochmals spezielle Formulare ausfüllen muss - das wurde mir nicht gesagt, als ich das Visum vor meiner Rundreise in den Süden des Irans beantragt und gesagt habe, dass ich es in Mashad abholen wolle. Ich verstehe diese Organisation bzw. Abläufe einfach nicht - macht man das extra um Touristen zu vergraulen  - oder ist der Laden einfach so desorganisiert??

Ich bitte den Herrn auch noch, mir die Adresse des Büros in Mashad aufzuschieben, wo ich dann das Visum abholen kann inkl. Öffnungszeiten. Er erklärt, er kenne diese Angaben nicht - da werde ich säuerlich und erkläre ihm, dass das Konsulat in Tehran doch wissen werde, wo und wann ich ein Visum in Mashad abholen kann - und sonst soll er da anrufen! Mir fahren wiederum einige Wöter durch den Kopf, die ich von Onkel Rolf als Kind gelernt habe - unglaublich!! Wie in Istanbul, als die nicht in Ankara anrufen konnten um zu fragen, ob ich mein Visum da bekomme... Es dauert gute 20 Minuten, bis mir der geschniegelte Herr ein Zettelchen mit Adresse und Öffnungszeiten bringt - finde ich unglaublich so etwas...

Somit kann ich meinen Plan, das Turkmenistanvisum nach hinten zu schieben, um hier Zeit zu gewinnen um das China-Visum zu bekommen nicht bedenkenlos weiterverfolgen. Was nun?

Ich entscheide, dass ich mich zur CH-Botschaft fahren lasse um dort das Empfehlungsschreiben abzuholen - dann habe ich das mal in der Tasche, falls sich noch was ergibt betr. Turkmenistan...

Das Glück ist mir weiterhin hold - im negativen Sinne:

Wiederum fährt der Taxifahrer im Kreuzlistich - nachdem er der erste war, der wuste, wo ich hin wollte, als ich ihm die Adresse gezeigt habe - also es jedenfalls sagte zu wissen - als ich die Adresse der CH-Botschaft zeigte, die mir mein Vater per SMS geschickt hat mit den Öffnungszeiten... Aber auch er fand nur mit allergrösster Mühe die Adresse - ich flippte im Taxi hin und her - er verstand meine Anregung nicht - ist wohl immer mal wieder einfacher, gewisse Dinge nicht zu verstehen...

Schlussendlich klingelte ich um 11.55 Uhr bei der CH-Botschaft - Bürozeit ist bis 12.00 Uhr. Ich wurde eingelassen und am Schalter von einer netten, kompetenten, hilfsbereiten Mitarbeiterin auf Schweizerdeutsch bedient - ach was war das ein Genuss - so geregelte Abläufe, alles war säuberlich fein organisiert. Nach 20 Minuten hatte ich mein Schreiben in der Hand - habe 1'500'000 Rial bezahlt (40 Franken) direkt am Schalter bezahlen können und musste nicht noch zu irgendeiner Bank springen... Und sie hat auch ganz unkompliziert und schnell abgeklärt, ob mein Sonderwunsch betr. Fristen im Empfehlungsschreiben umsetzbar sei - ...

Und dann hat sich die Mitarbeiterin des CH-Konsulats noch entschuldigt, dass ich so lange habe warten müssen - hallo - 20 Minuten? Das ist ja ratzfatzsuperoberschnellweltrekordverdächtig - da braucht sich niemand zu entschuldigen! Ich habe nur gelacht und ihr gesagt, dass ich schon ganz andere Botschaftsabenteuer hinter mir hätte...

Tja, nun weiss ich eben nicht, was ich tun soll - pokern und das Turkmenistanvisum nach hinten zu schieben versuchen - da ist aber noch unklar, ob das Usbekistanvisum taggenau ist - also ob ich wirklich am Tag ab welchem das Visum läuft einreisen muss oder nicht. Dazu gibt es nur widersprüchliche Antworten im Internet - und ich muss Euch ehrlich sagen, nacdem ich heute Stunden im Taxis verbracht habe um Botschaften anzufahren habe ich darauf verzichtet, die Usbekische Botschaft zu (be)suchen, um diese Frage zu klären - ich war heute Nachmittag recht erschöpft und absolut genervt im Hotel zurück. Wirklich genervt - ...

Spannend: Ich hatte China abgeschminkt - und als ich heute so kurz davor stand, ein 90 Tage Visum zu bekommen, flammte der Wunsch, China zu queren doch wieder in mir auf - und entsprechend dann die Enttäuschung, dass ich es nicht geschafft habe, heute das Visum zu beanragen und am Dienstag abzuholen... Ich überlege mal, was ich machen will - kläre noch vertiefter wegen der Laufzeit des Usbekistanvisums ab - habe dann einfach die Ungewissheit, ob ich für Turkmenistan nochmals ein Visum bekomme, wenn ich eines verfallen lassen habe - aktuell scheint es mir grad, es sei das Beste, nun mal mit den geplanten Visas nach Kirgistan zu reisen und dort zu schauen, was sich ergibt...

Heute fängt übrigens der Ramadan an - ich bin mal gespannt, was ich davon merken werde...

Herzlich in die Welt hinaus...

Patrik Kirtap

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Fr

19

Jun

2015

Letzter Tag Teheran...

Liebe Alle

So, heute war mein letzter Tag in Teheran - meine Reise durch den Iran geht dem Ende entgegen, obwohl ich ja ein Visum bis Mitte Juli hätte...

Morgen früh bringe ich Passpartu zum Cargo Terminal der Iranischen Eisenbahn - er wird dann um 10 Uhr den Cargozug nach Mashad nehmen - ich werde den Nachtzug nehmen. So werden wir uns übermorgen Morgen in Mashad wieder treffen. Der Manager hier im Hotel hat mir das so empfohlen - und es scheint tatsächlich die beste Lösung zu sein. Der Nachtzug ist etwas teurer als der Bus - aber ich kann dort schlafen, werde saubere Bettwäsche bekommen und es sei sogar ein Arzt an Bord (auf den will ich aber verzichten). Und der Transport von Passpartu sollte auch kein Problem sein. Lucky den Froschkönig werde ich noch in Zeitungspapier packen und das gut verkleben - damit niemand auf die Idee kommt, ihn vom Schutzblech zu rupfen... Ich habe hier schon einen Radler aus Polen getroffen, der sein Fahrrad per Cargozug aus Tabriz nach Teheran hat schicken lassen - ging alles bestens. Mal schauen, vielleicht kann ich auch das Gepäck aufgeben und nur mit kleiner Tasche reisen. Dumm wäre natürlich, wenn das nicht alles ankommen würde - aber bisher lief im Iran immer alles gut und die Bahn wird vom Manager hier in den höchsten Tönen gelobt. Er ist übrigens in jedem TripAdvisor Beitrag über das Hotel erwähnt - eine Legende, die Hilfsbereitschaft in Person, Reisebüro und Manager in einer Person etc. etc. - ich kann das nur bestätigen. Wenn er sagt, das klappe mit Passpartu im Cargozug, dann wird das klappen.

Sonst habe ich nicht viel gemacht heute - ausser natürlich mal den Weg zum Hauptbahnhof von Teheran gesucht. Das war ganz einfach: Aus dem Hotel links auf die Hauptstrasse, bei der Ampel rechts, alles geradeaus bis zum ersten Kreisel, erste Ausfahrt rechts, und dann geradeaus, bis der grosse Bahnhof auf der linken Seite erscheint. Der Bahnhof ist ein sehr schöner, sauberer, gut organisierter Ort - hat mich sehr beeindruckt!!

Auf dem Rückweg habe ich mich prompt verfahren, weil ich nicht die gleiche Strecke zurückfahren konnte (Einbahn). Also schlussendlich bin ich doch verkehrt durch Einbahnstrassen gefahren, weil der Polizist, den ich nach dem Weg gefragt habe, mir diesen Weg gezeigt hat - hätte ich also von Anfang an verkehrt durch die Einbahn fahren können und hätte mich nicht verfahren... Bevor ich den Polizisten nach dem Weg gefragt habe, habe ich an einer Tankstelle gefragt und den Stadtplan gezeigt - die beiden Tankwarte liessen die Autos stehen, die tanken wollten. Sie haben auf dem vollständig ausgebreiteten Stadtplan von Teheran den Standort der Tankstelle gesucht - haben ganz im Nordwesten angefangen - dabei waren wir in der Stadtmitte. Das gab dann ein Gehupe der wartenden Kunden und unter den beiden Tankwarten eine Diskussion, wer nun Kunden bedienen geht und wer mir den Heimweg erklärt...

ich freue mich nun, mit dem Nachtzug zu fahren. So habe ich Velo, Bus, Taxi und Zug im Iran ausprobiert. Insbesondere freue ich mich natürlich, weil der Nachtzug luxuriös sein soll - es werde mir dann auch ein Frühstück serviert. UND, das war dem Manager hier ganz wichtig: Im Zug hat es nicht nur einen Arzt - es hat iranische und westliche WC und einen Speisewagen...!! Er präsentierte mir den Zug, als wäre es sein eigener...

Der Manager im Hotel will mir auch noch Adressen von guten und günstigen Hotels in Mashad angeben - die von mir vorgesehene Adresse wollte absolut gar nicht empfehlen - für wenige Dollars mehr kenne er saubere Hotels - nicht schmutzige Guesthouses... Mal schauen, was sich ergibt. 

Ja, die Traveler hier sind überzeugt, der Manager sollte sein eigenes Business eröffnen - Reisebüro oder gar ein eigenes Guesthouse - das wäre immer brechend voll, mit so einem Gastgeber - aber eben, das Startkapital dafür dürfte nicht so einfach aufzutreiben sein...

Herzlich in die Welt hinaus

Patrik Kirtap


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Sa

20

Jun

2015

Wiedersehen...

Diese Männer sind nur ein Teil der Truppe, die sich um den Versand von Passpartu und meinen 4 von 5 Velotaschen nach Mashad gekümmert haben... Wie Ihr seht, ist Passpartu nun in fremden Händen und ich hoffe auf ein glückliches Wiedersehen...

Das Rote Teil über dem Vorderrad habe ich montiert: Es ist ein Plasticsack, der Lucky den Froschkönig schützen soll - damit ihm nichts passiert und er nich geklaut wird...

Im weissen Sack rechts im Bild sind meine Velotaschen eingenäht - das ist doch praktisch:

Entweder kommt alles an - oder gar nichts >:-))...

Leiter konnte ich den Männern nicht erklären, dass wir uns für das Bild wegen des starken Gegenlichts anders positionieren sollten - so blendet die heisse Sonne Teherans halt durch die Türe des Cargo Terminals...

Der Herr rechts im Bild ist übrigens  Fan von Alain Sutter (für meine nicht CH-Leser: Alain Sutter war vor einigen Jahren ein in der Schweiz bekannter Fussballspieler, der es auch inernational "geschafft*" hat u.a. bei Bayern München spielte und in den USA - aber dass der im Iran auch heute noch bekannt ist, hätte ich nun wirklich nicht erwartet...) - Roger Federer kannte der Herr im weissen Hemd  auch - aber Alain Sutter - das war DER Name und DER Star der Minute... Mehr dazu siehe unten...

Liebe Alle

Gestern habe ich im Hotel in Teheran L. und B. aus Deustschland getroffen - B. wollte ursprünglich für zwei Monate nach Nepal -  seine Freundin L. wollte ihn die letzten zwei Wochen seiner Reise dort besuchen begleiten... Dann hat sich B. in Nepal aber "frisch verliebt" - tja, wo die Liebe halt so hinfällt:

B. hat sich in ein Motorrad verliebt, dieses gekauft und geplant, mit diesem Motorrad zurück in die Heimat zu fahren - ging aber nicht wegen Versicherungen und überhaupt...

Sie sind dann mit dem Motorrad durch Nepal und Indien gereist, haben Pakistan bereist - seine Freundin L. ist nun halt nicht zwei Wochen mit B. unterwegs - sondern seit einigen Monaten...

Nun sind die beiden mit Bus und Zug durch den Iran unterwegs und igendwie auch langsam heimwärts - aus zweit Monaten bzw. zwei Wochen wurde also eine deutlich längere Zeit.... Eine tolle Reise, die das junge Paar da gemacht hat - Pakistan - Chapeau - eindürckliche Bilder - und wahnsinnge Erfahrungen in jungen Jahren!! Die beiden nehmen einen USB-Stick mit meinen Fotos bis und mit heute mit heim - senden diesen dann an meine Eltern - so sind die Fotos auf alle Fälle gut gesichert... DANKE!!

Gestern habe ich hier im Hotel übrigens auch noch einen jungen Italiener angetroffen, der für 2 Monate reisen gehen wollte - und das mit seiner aus Australien stammenden Freundin so vereinbart hat - nun ist er seit 16 Monaten unterwegs - und seine Freundin putzhässig auf ihn - soweit sie überhaupt noch seine Freundin sei - das haben die beiden offenbar nie wirklich geklärt zwischenzeitlich - sie ist dann zurück nach Australien - und aktuell grad bei seiner Mutter zu Besuch in Italien - und er kommt heim - und seine Mutter weiss nichts davon - er wollte seine Mutter mit der nicht angekündigten Heimkehr überraschen - die Überraschung, so meinte er, liege wohl nun auf der anderen Seite, weil eben die EX?-Freundin für ihn völlig unerwartet auch bei ihm daheim sei - wie ihr begegenen?? Er wisse da noch nicht weiter, lasse sich mal von seinem besten Kumpel am Flughafen abholen und plane dann weiter... Tja, in einer solchen Situation ist kluger Rat wohl einfach teuer... :-))!

Gestern Abend sind dann überraschend Marianne und Tom aus Belp hier im Hotel aufgetaucht - ihr erinnet Euch, ich habe sie in Istanbul bereits getroffen... War das ein schönes Wiedersehen!! Da habe ich mich aber sehr gefreut, die beiden unerwartet hier zu treffen!!!

Der Mangaer des Hotels hat uns dann auf seinem Heimweg nach Feierabend mitgenommen und in einem kleinen Lokal platziert, wo wir eigentlich eine typische Ramadanabendmahlzeit hätten essen sollen - doch die gab es gestern Abend nun doch nicht und so haben wir uns - wie so oft - mit einem Kebab begnügt - zur Vorspeise gabe es eine wirklich leckere Suppe! Gemüse, Bohnenkraut, Dill, Kartoffeln, etwas Chicken - LECKER sage ich Euch!!

Ein kurzweiliger Abend zu fünft zwischen Hoch- und Schweizerdeutsch - auf dem Heimweg am Eisstand noch Eis gekauft (Fritz, der Arzt aus Wolfsburg - ihr erinnert Euch - und seine Frau Karin haben mir ja geraten, Eis zu essen und Wasser von den öffenltichen Zapfsäulen zu trinken - so würde ich meinen Magen-Darm-Trakt auf alles vorberteiten und trainieren, was mich noch erwarte...), dann noch telefonieren mit meinem "Gschbusi" und skypen mit meinen Eltern - das war ein rundum sehr schöner Abend...!

Heute Morgen habe ich dann Passpartu kurz nach 08.00 Uhr zum Cargo Terminal der Iranischen Eisenbahn gefahren - durch den Morgenverkehr Teherans - die Strecke habe ich ja gestern schon rekognosziert. Das war alles viel einfacher, als ich gedacht hatte - und doch...

Ich habe mich brav bei der Information am  Eingang der grossen Halle gemeldet - von dort wurde ich an einen Mitarbeiter verwiesen, der mich quer durch die Halle zu einer Art Schalter gebracht hat. Dort habe ich mein Anliegen vorgetragen, dass Passpartu und 4 meiner 5 Taschen nach Mashad geschickt werden sollen. Kein Problem: Die 4 Taschen werden in einen grossen weissen Sack eingenäht - kostet 2500 Rial - also keine 10 Rappen. Das ist praktisch: Entweder kommt mein ganzes Gepäck an - oder alles geht vorloren - hier werden keine halben Sachen gemacht...!!

Es gesellt sich ein Junge zu uns, der mir in gutem Englisch übersetzt, dass ich Passpartus Licht ausschalten müsse - ich erkläre, das erfolge automatisch nach einigen Minuten - die Lampen haben ja eine Nachlaufzeit, damit man mich auch sieht, wenn ich am Rotlicht stehe... Er übersetzt das dem Personal - und dann wird gewartet, bis bei Passaprtu die Lichter ausgehen - und ich zeige ihnen, dass man Passpartu nur ganz wenig bewegen muss, bis es wieder Licht gibt, dass dann einige Zeit bleibt - STAUNEN!!

Der Junge erkärt mir, ich müsse nachher zum zweiten Büro kommen, von welchem aus ich hier zum dritten Büro bebracht worden sei - OK...!

Dann muss ich im dritten Büro ein Formular ausfüllen - hier wird übrigens noch viel mit Durchschlagspapier gearbeitet (Pauspapier, wie wir früher gesagt haben...). Da ich das nicht lesen kann, werde ich ins Büro gebeten, ein Mitarbeiter fragt mich in gebrochenen Englisch, woher ich käme - und als er Schweiz hört, ja da fängt er an zu strahlen und sagt ganz andächtig: Alain Sutter! Und er zeigt mir, dass dieser lange Haare habe. Ich staune: Wie in aller Welt hat es Alain Sutter geschafft, einem Mitarbeiter im Cargo Terminal in Teheran derat nachhaltig in Erinnerung zu bleiben - seine Popularität in der Schweiz ist ja nicht mehr so hoch??!!

Ich sage, dass Alain Sutter aus der gleichen Stadt komme wie ich - und mein Tag ist gerettet. Ich werde wiederum sehr fürsorglich betreut - einzig, als ich den Wert von Passpartu und meiner Ausrüstung angeben und diesen in Rial umrechnen muss, stutzt der Mitarbeiter - ja, ich habe viel und teures Material dabei - und muss hier den realen Wert angeben wegen der Transportversicherung - ... Der Taschenrechner, mit welchem wir die Zahlen erörtern, hat fast nicht genug stellen, um alle diese Nullen und Millionen in Rial auszuweisen...

Dann wird gerechnet - und schlussendlich kostet der Transport von 26 Kilo Gepäck und Passpartu 460'000 Rial - oder  um die 15 Franken. Das ist im Vergleich zu einer Busfahrt aber sehr teuer!! Für dieses Geld wäre ich wohl mit Gepäck und Tranpsort im Bus nach Mashad gekommen - ja nu...! Zug wird viel bequemer werden!

Die Mitarbeiter wollen, dass ich ein Foto von meinem Gepäck und Passpartu mit ihnen zusammen mache - das kommt mir gelegen - so habe ich was in der Hand, falls es mit dem Transport Probleme geben solle...

Auf meine Frage, wann Passpartu dann morgen Früh in Mashad ankomme erhalte ich die Antwort "at 7, 8 or 9 o'clock am" - ich zähle weiter "or 10, 11, 12 o'clock" - "NO SIR!!" rufen die Männer entsetzt - und erkären "at 7, 8, 9 or 10 o'clock am".  Also wird Passpartu mit anderen Worten im Verlauf des morgigen Morgens Mashad erreichen - wann "genau", weiss niemand "genau"... Hauptsache er kommt an mit den Taschen im Weissen Sack...

Auf dem Rückweg gehe ich im zweiten Büro vorbei und muss mit in den Auftenthaltsraum zum Frühstück. Cay, Brot und Käse. Ich erfahre, dass der Junge, der sich als Übersetzer profiliert Amir Hussein heisst, 15jährig ist und seinen Vater bei der Arbeit begleitet. Er möchte Sprachen studieren - Englisch, Arabisch - und Geographie. Das interessiere ihn. ich bekräftige ihn in diesem Plan. Wir frühstücken - und Amir übersetzt. Alle sind höchst erstaunt, dass ich keinen Facebookaccount habe - ich zeige ihnen meine Website auf dem Smartphone eines Anwesenden - erkenne, dass meine Videos da laufen und spreche ihn auf den VPN-Filter an - er erklärt, ja logo hätte er einen solchen installiert...

Dann löst sich die humorvolle Männerrunde ganz plötzlich auf - Amir erklärt, die Männer müssten nun wieder arbeiten - ich konnte noch nicht mal ein Foto machen...

Dann mache ich mich auf den Weg zum Personenbahnhof, um mir das Busticket zu kaufen - kostet 700'000 Rial - also 22 Franken - hm das ist wirklich teuer im Vergleich zum Bus - zumal das Gepäck ja schon arg viel gekostet hat. Dafür kann ich schlafen im Zug - so hat es mir der Manger des Hotels hier jedenfalls "versprochen", ich hoffe mal... Die Zugafahrt alleine kostet bis auf ein paar Franken gleich viel, wie eine Nacht im Einzelzimmer im Hotel in Teheran, wo noch ein lokales Frühstück inbegriffen ist...

Auf dem Rückweg per U-Bahn ins Hotel springe ich im letzten Moment durch eine offene Türe in einen Wagon - es hupt schon, was heisst, die Türen schliessen - darum muss alles schnell gehen, sonst muss ich auf den nächsten Zug warten. Ich bin froh in der U-Bahn zu sein - und bemerke, dass ich in ein Women Only Abteil gehechtet bin - SO PEINLICH - da komme ich erst an der nächsten Station wieder raus - ich sage laut und deutlich "OH SORRY!" drehe mich zur Türe, so dass ich die Damen nicht anschaue - bei der nächsten Station dauert es dann ungewöhnlich lange, bis die Türen sich öffnen - sehr lange - der Zug fährt einige Meter weiter und wieder geht nichts - ich schwitze Blut, so peinlich ist mir mein Aufenthalt im Frauenabetil, zumal die Fahrgäste aus dem gemischten Abteil mich sehr kritsich anschauen - oder es mir mindestens so vorkommt. Dann endlich gehen die Türen auf und ich eile ins gemischte Abteil, wo ich hingehöre... Die Damen im Frauenabteil habe es mit Fassung ertragen, dass ein Typ mitfährt - ich glaubte hinter mir sogar ein Kichern zu hören...

Den Nachmittag verplaudere ich mit Marianne und Tom - Geldwechseln - packen - einkaufen für ein gesundes "Mittagessen" (Chips, Gummibärchen - die sind übrigens echt lecker hier - wobei ich selten Gluscht darauf habe - eine Mange - WUNDERBAR - und zwei Karotten - ist doch ausgewogen - oder? Dazu ein alkoholfreier Mochito aus der Dose...) - Blog schreiben...

Beim Geldwechsler erfahre ich, dass die Schweizer Wirtschaft schlecht laufe - daher werde hier für den Franken deutlich weniger geboten als für den Euro... Ich muss grad lachen, als ich das höre - der Franken ist wohl nicht so gesucht, weil er schwieriger in den Wirtschaftskreislauf reintegriert werden kann, als andere Währungen... Schwächer als der Euro wird er wohl kaum geworden sein - oder habe ich da etwas verpasst???

Wenn ich mir die Sitauton in der Eurozone mit Griechenland überlege, sollte man doch für den Franken mindestens den gleichen Kurs wie für den Euro bekommen...

So, nun hoffe ich auf ein Wiedersehen mit Passpartu und meinem Gepäck in Mashad - Lucky den Froschkönig habe ich extra noch in einen Palsticsack verpackt, damit ihm auf dem Schutzblecht nix passiert und er mir nicht abhanden kommt...

Die Radfahrer haben halt schon so ihre Heiligtümmer am Velo... Und Lucky ist ganz bestimmt ein solches, ein ganz grosses Heiligtum - wurde er mir doch in Luzern...

Tom hat übrigens auch so ein Heiligtum an seinem Velo, welches auf einer Busfahrt verloren schien - dann aber doch wieder gefunden wurde - so ein Glück!!

Tja, so geht ein letzter Tag Teheran zu Ende...

Herzlich in die Welt hinaus...

Patrik Kirtap

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So

21

Jun

2015

Frohes Wiedersehen...!!

Liebe Alle

Gestern Abend bin ich also in den Nachtzug nach Mashad gestiegen. In der Bahnhofshalle habe ich noch die Digitaluhr fotografiert, welche den iranischen Kalender so schön anzeigte - hier ist offiziell nämlich erst März 13XX - das Bild musste ich aber wieder löschen, weil ich von zwei Bahnangestellten auf - sagen wir mal - eindringliche Art dazu aufgefordert wurde... Hoppla... Die Uhr durfte ich aus Sicherheitsgründen nicht fotografieren...! Ich weiss, dass ich in Usbekistan dann keine U-Bahn-Stationen fotografieren darf - aber eine Uhr im Waartsaal eines Bahnhofs... He nu so de...

Der Zug war soweit edel - jeder Wagon hatte einen eigenen Schaffner, der für das Wohl der Gäste zu sorgen versuchte - er verteilte keine Mahlzeiten - einzig Bisquits und Süssgetränke aus dem Tetrapack...

Mein 4er Abteil war voll. Drei Iraner und ich. Sie sprachen kein Englisch - ich noch immer kein Farsi... Somit haben wir uns mit Händen und Füssen etwas verständigt.

Als eine Dame aus dem Nachbarabteil zum  Schaffner ging, wurde sie von meinen Begleitern angesprochen, ob sie Englisch könne - sie konnte. So haben wir uns etwas unterhalten und sie hat mir LECKERES Gebäck aus Kerman angeboten - ihre Heimatstadt. Ihre Kolleginnen im Nachbarabteil haben dem Gespräch gelausch und gekichert - war ganz lustig.

Kurze Zeit später kam einer weitere Dame aus diesem Abteil und hat mir mir das Gespräch aufgenommen - in fliessendem Englisch - wie sich später herausgestellt hat, lebt sie seit vielen Jahren in USA... Sie hat mir eingeladen, zu den vier Frauen ins Abteil zu kommen, damit wir etwas plaudern könnten - nun dieser Einladung bin ich gerne gefolgt, auch wenn ich mir nicht so sicher war, ob das korrekt sei hier im Zug. Die Damen sassen hinter dem gezogenen Vorhang ohne Kopfbedeckung und ganz modern angezogen im Abteil und freuten sich über meinen Besuch. Ich wurde verpflegt mit leckerem Sandwich (gefüllt mit einer Spezialität aus Eiern und Kräuter - sah aus wie Fleisch - war aber rein vegetarisch - und LECKER). Dann haben wir geplaudert. Ich habe erfahren, dass sie zusammen an eine Art Klassenzusammenkunft fahren - sie haben sich zu viert zu Unizeiten die Wohnung geteilt - und so wie sie gesten Abend gemeinsam gelacht und gewitzelt haben, müssen das ganz fröhliche Zeiten gewesen sein, damals an der Uni in Kerman... Nun haben sie also ein Wiedersehen mit Kolleginnen aus früheren Zeiten...

Eine der Frauen hat indirekt familiäre Beziehungen zu Bern aus alten Zeiten - die Welt ist klein.

Ich frage sie, ob das dann korrekt sei, wenn ich hier mit vier Frauen ohne Kopfbedeckung in einem Zugabteil sitzen würden - sie lachen und meinen "sicher nicht - aber wir kümmern uns nicht um solche Auflagen".  Doch im gleichen Atemzug meinen sie, dass es schon oh ein Unterschied mache, ob sie einen Touri wie mich einladen - oder einen Einheimischen. Einen Einheimischen würden sie nicht einladen, das ginge nicht...

Lade wohl morgen noch Bilder hoch!

Vier Spannende Leben - eine Frau lebt in Huston, eine arbeitet in der Ölbranche und reist viel, eine hat Soziologie studiert und ist heute im Bereich Tanz tätig, eine andere hat eine spezielle Beziehung zu Japan - ich habe viel über das Leben Iran erfahren - und die Zeit vering im Flug - ich legte mich erst gegen 01.00 Uhr ins Bett... Die drei Männer in meinem Abteil hatten bereits die Lichter gelöscht - als sie mich bemerkten wurde aber grosses Licht eingeschaltet und mir die inzwischen vom Schaffner verteilten Kissen und Decken erklärt - ich musste das Bett bei Volllicht beziehen und erst als klar war, dass ich nun bereit zum schlafen bin, wurde das Licht wieder gelöscht - Fürsorge pur.

Heute dann nach der Ankunft in Mashad zuerst den Cargo Terminal gesucht und problemlos gefunden. Passpartu und mein Gepäck sind wuderpaar angekommen - was für ein Wiedersehen - auch Lucky geht es bestens!!

Dann bin ich zurück zum Bahnhof gefahren und wollte mir da noch einen Statdplan von Mashad besorgen. Passpartu wollte ich voll beladen nicht vor dem Bahnhof stehen lassen, so habe ich ihn mit in die Wartehalle genommen - und wurde dann ziemlich schnell von der Polizei gestoppt. Musste meinen Pass zeigen und abgeben... Passpartu wurde beim Sicherheitsposten am Eingang geparkt... Ich habe es nicht so mit den Bahnhofshallen...

Am Infodesk habe ich erfahren, dass ich den Stadtplan beim Fundbüro bekäme - auch eine Logik... Habe da einen neuen Stadtplan bekommen, keinen alten, verlorenen - :-))

Der Fundbüromann konnte auf dem Plan den Bahnhof kaum finden - ich erlebte das schon in Teheran so, dass die Menschen mit dem Stadtplan überfordert sind, nicht wissen, wie sich der Platz befindet, an welchem sie arbeiten...

Aha - schlussendlich zeigte sich, dass der Weg zum Holly Shrine kurz ist. Da habe ich auch ein Hotel mit WiFi gefunden, welches ein soweit gutes Preis-/Leistungsverhältnis bietet - nur ist das WiFi zwischenzeitlich abgelegen und laufe erst morgen früh um 8 wieder - ich hüpfte im Viereck, sage ich Euch - interessierte aber keinen, weil keiner Englisch kann...

Passpartu konnte ich in der Lobby parkieren, gleichen neben den Motorrädern, die auch in der Lobby stehen - ...

Ich habe ja noch das Visum für Turkmenistan abzuholen. Dazu habe ich zwei Adressen: Eine "inoffzielle" aus der Website www.caravanistan.com und eine offizielle, welche mir der geschiegelte Herr im Konsulat in Teheran aufgeschrieben hat - nun galt es herauszufinden, welche Adresse stimmt. Also zu Reception. Erkläre mein Problem anhand von Landkarte, Pass und aufgeschriebenen Adresse. Elias wird gerufen - er kann ganz wenig Englisch aber immerhin versteht er, was mein Problem sein könnte. Er ruft eine Frau an, der ich mein Problem zu schildern versuche - sie braucht einige Zeit um zu verstehen, dass ich  nur die Adresse verifizieren und kein Visum beantragen will. Sie verspricht, die Verifikation der Adressen für mich vorzunehmen und wieder anzurufen, was sie tatsächlich tut - und ihr dürft raten welche Adresse stimmt: die inoffizielle aus dem Internet...

Der Hotelier ruft da gleich mal an - keine Antwort - dann zeigt er mir den Schlüssel zu seinem 125-Töff und deutet, ich solle aufsteigen - er will hinfahren und schauen, ob offen oder zu. Ich hechte in mein Zimmer, hole Pass, Formulare, Geld, Fotos und so und steze mich in der Lobby auf die bereits knurrende 125er - wir fahren durch die Schiebetüre auf die Gasse und durch Mashad. Finden dann das sehr gut versteckte Konsulat - zu. Die Wächter erklären mir, morgen sei offen - also wir verständigen uns so, dass ich ihnen meinen Kopf auf meine Hände lege und "schlafe" und dann mit den Fingern frage, ob ich 1x oder 2x schlafen muss, bis offen sei - sie bestätigen 1x schlafen - also MORGEN! Der Hotelier schüttelt den Kopf, dass hier zu sei - will mich morgen um 09.00 Uhr nochmals hinfahren - kostenlos, da wir Freunde wären!

Somit besuche ich den heiligen Schrein hier in Mashad - das heiligste Heiligtum der Moslems im Iran - die Anlage umfasst ein Million Quadratmeter. Als nicht Moslem darf ich die Anlage nicht selber besuchen - werde kostenlos geführt - den Schrein darf ich aber auch in Begleitung des Guides nicht besuchen. Dafür ein Video über die Anlage gucken und das Museum besuchen (gegen Eintritt).  Schade - Fotos durfte ich auch keine machen - die Kamera musste ich am Eingang abgeben - habe sie aber wieder erhalten.

Bevor ich wieder ins Hotel gehe, gehe ich noch schnell Wasser kaufen - im Laden fragt der Verkäufer, woher ich komme und will sich sofort mit mir fotografieren lassen - ok, dann will ich aber auch ein Bild mit Dir - ok...

Da das WiFi im Hotel zwischenzeitlich abgelegen und erst morgen um 08.00 Uhr wieder zum Leben erweckt werden könne,  musste ich mir ein Internetcafe suchen, um meine mir wichtigen Mails schreiben und blogen zu können. Das war im Fall eine arg schwierige Angelgenheit!! Hier kann kaum jemand Englisch - und als Nicht-Moslem fühle ich mich auch nicht wirklich willkommen - eher abweisend nehme ich die Leute hier mir gegenüber wahr - vielleicht bin ich einfach auch zu müde, weil ich im Zug schlecht geschlafen habe, weil die Klimaanlage nicht funktionierte - es war sehr warm im Abteil. Ich lag nur in Boxershorts unter dem dünnen Leintuh - die Einheimischen lagen in ihren Jeans und dem Unterhemd da - ich staune, wie die mit der Hitze umgehen können...

So, nun hoffe ich, dass morgen das Internet im Hotel wieder geht - wäre mir gerade morgen sehr wichtig :-)) - und ich ein Visum geschenkt kriege...

Herzlich in die Welt hinaus

Patrik Kirtap

1 Kommentare

Mo

22

Jun

2015

Begegnungen im Zug und beim Einkaufen...

Diese Menschen stehen für unzählige Menschen im Iran, denen ich begegnet bin. Auf der Strasse sagen mir die Leute immer und immer wieder "Welcome to Iran" oder "Welcome to my Country" - wann haben wir das zum letzten Mal so spontan einem Touristen in der Schweiz auf der Strasse gesagt - he? Wohl noch gar nie!

Die Menschen im Iran sind sehr gastfreundlich, hilfsbereit -und vor allem interessiert, wie es im Ausland so funktioniert. Sie haben aber auch ein Bild von der Schweiz: Wir sind reich - haben teure Uhren - die beste Schokolade der Welt - und ganz viel Schwarzgeld aus der Ganzen Welt versteckt auf unseren Banken...

Sie bitten mich aber auch, daheim zu berichten, dass die Menschen im Iran freundlich wären - und so gar nicht ins Bild passten, welches der Iran vom Westen habe. Ich  muss nicht warten, bis ich daheim bin: Das kann ich Euch schon hier und jetzt bestätigen.

Dass ich im Zug zu diesen vier Damen ins Abteil durfte war nicht selbstverständlich - es lag zum einen an den Sprachkenntnissen der Damen und zum anderen an ihrer Neugier und Offenheit. Und sie erklärten mir auch, es sei eher OK, mich als Touristen in das Abteil einzuladen, weil die Männer in meinem Abteil sich mit mir nicht unterhalten konnten, da sie kein Englisch sprachen - das sei Gastfreundschaft! JA, das IST Gastfreundschaft!! Einen Einheimischen würden sie nicht einladen, das würde falsch verstanden... Die Damen sind übrigens damit einverstanden, dass ich die Bilder hochladen - das ist geklärt mit ihnen!

Der Ladenbesitzer war ganz stolz, dass ich bei ihm eingekauft habe - ein Tourist aus der Schweiz in seinem Shop! Er sprach kein Englisch und doch stellte er fragen - und wir konnten ein wenig plaudern - mit Händen und Füssen und Zeichnungen und dem ohne Wörter Wörterbuch, auf welches die Iraner auch hier in Mashad "abfahren"...

Mo

22

Jun

2015

Geburtstagsgeschenk...

Liebe Alle

Heute hat mir das Generalkonsulat von Turkmenistan zu meinem Geburtstag das Visum in den Pass geklebt.. HEUREKA!! ES IST VOLLBRACHT!! Einzig ist nicht der von mir gewünschte Grenzübergang im Visum eingetragen - ich muss weiter nördlicher rein nach Turkmenistan als erhofft - und muss daher gute 300 Km weiter fahren. Das werde ich nicht schaffen in fünf Tagen und werde Passpartu und mich mal wieder verladen müssen. Ich habe bei der Beantragung des Visas in Teheran extra noch gefragt und dann ausgefüllt, was der geschniegelte Herr mir gesagt hat - nun kam es doch falsch raus... MIST!! Aber es ist, wie es ist... Ändern kann man das Visum nicht - ich müsste ein neues beantragen und wieder sieben Tage warten - und das ist mir zu dumm!! Hier in Mashad lief im Generalkonsulat alles ganz geordnet und gut organisiert ab, das Personal hilfsbereit und spricht perfekt Englisch - keine Spur von Arroganz oder so. Der Herr am ultrakleinen Fensterlten rief extra noch den von mir gewünschten Grenzposten an um zu fragen, ob eine Ausnahme möglich sei - aber eine Ausnahme ist halt nicht möglich. Ordentliche Staaten machen keine Ausnahmen! Nämlich!!

He nu so de - so fahre ich halt den Umweg - oder lasse fahren. Passpartu kann ja bereits, Taxi, Bus, Lieferwagen und Zug fahren. So fehlt wirklich nur noch der LKW und der Eselkarren...

So, das dürfte mein letzter Blogeintrag sein bis Anfang/Mitte Juli 2015 - weil ich mich bis dahin in Internetwüsten aufhalten dürfte. Sollte ich doch ein WiFi finden, melde ich mich wieder - wenn nicht, heisst das nicht, dass mir etwas passiert ist. Mein Vater postet allenfalls auf der Frontpage hin und wieder mal, wie es mir so geht...

Herzlich in die Welt hinaus

Patrik Kirtap

Mi

24

Jun

2015

Herzliche Begegnung...

Liebe Alle

Ich bin heute Abend gut in Quchan angekommen - es war ein K(r)ampf gegen Hitze und Wind - meine Gastgeber von gestern Abend liessen mich dann heute Frueh auch nicht so zeitig ziehen wie haette wollen/sollen - so hat alles immer min. 2 Seiten - dazu morgen mehr, das WiFi hier dreht s langsam, dass ich fas einschlafe / die Buchstaben erscheinen mit DEUTLICHER Verzoegerung nach dem Tippen auf dem Bildschirm - versuche es morgen bei der Konkurrenz... Will Euch noch zwei Bilder hochladen / dieser Alte Mann hat mir heute Mittag sein Essen angeboten als ich beim Restaurant vorgefahren bin - dabei war ich doch schon froh, dass ich in der Oeffentlichkeit essen durfte... ich habe sein Brot mit Kichererbsen dann halt angenommen - abbeissen konnte er davon naemlich nicht mehr - er hatte noch einen Zahn im Mund - also hatte er nur abgebrochen - gut so -schnell noch ne cola hinterher...

Herzlich war die Begegnung - und wie er sich gefreut hat als ich ihn fragte ob ich ein Foto machen d[rfe - und als ich es ihm dann auf dem kleinen Monitor meiner Kamera gezeigt habe... Zum Abschied gabs nen dicken Kuss...wifi schafft es nicht...

Gestern hatte ich noch eine After-Birthday-Party... Dabei wollte ich doch nur Wasser kaufen... Davon Morgen mehr...

Herzlich

Patrik Kirtap

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Do

25

Jun

2015

Quchan...

Liebe Alle

Und ploetzlich laeuft das Internet hier - und ich konnte die Bilder des alten Mannes hochladen, der mir gestern sein Essen und seine Cola angeboten hat. Von seinem Essen habe ich dann genommen - es war ein Fladenbrot mit Kichererbsen drauf - fast wie eine Pizza. Cola habe ich mir dann eine eigene bestellen duerfen. Er beharrte darauf, dass ich seine "Pizza" fertig esse - dabei war ich doch schon froh, einen Ort gefunden zu haben, wo wahernd des Ramadans auch zwischen Sonnenauf/untergang gegessen wird und ich mir etwas haette bestellen koennen - tat ich dann auch noch... Von der "Pizza" konnte er nicht abgebissen haben, er hatte nur noch einen oder zwei Zaehne im Mund...

Esist viel haeufiger der Fall ein Ort zu finden wo norml gegessen wird im Ramadan, als ich erwartet habe. Als Reisender darf ich zudem immer essen und trinken - und darueber bin ich sehr froh, ohne Wasser wuerde ich hier naemlich nicht lange ueberleben...

Ich trinke tagsueber um die sechs Liter Wasser (ohne dass ich je auf Toilette muss...) und dawischen noch Fruchtsaefte und Cola - Fruchtsaefte haben sie hier KOESTLICHE - Granatapfel, Mango, Limetten, Sauerkirsche, Pfirsich - was das Herz begehrt... Dann zum Nachtessen wieder Wasser - und nachts putze ich dann locker auch nochmals 1.5 Liter Wasser weg...

Der alte Mann hatte sehr grosse Freue, dass ich ihn fotografieren wollte - noch mehr freute er sich, das Bild danach auf dem kleinen Monitor meiner Kamera zu sehen - er strahlte froehlich und war ganz aufgeregt - die anderen Leute um uns herum mussten das Bild auch gleich betrachten.

Solche Begegnungen sind schon sehr schoen und bereichernd - geben Kraft. Zum Abschied hat der alte Mann mich dann noch gekuesst - auch das haette wiederum ein tolles Bild gegeben... !

Auch die Begegnung mit meinen Gastgebern am 23. Juni 2015 wo es dann noch zu einer "After-Birthday-Party" kam, der Waechter beim Denkmal geschmiert wurde, damit ich es nach Schliessung doch noch sehen konnte - und habe zum Abschied noch ein Schaf erhalten - also ein Kuscheltierschaf etc. etc.

Auf diese Fotos und Videos muesst ihr noch warten, bis ich in Usbekistan oder Kirgistan (da soll es tolles Internet geben, habe ich gehoert) angekommen bin. Ich weiss halt aktuell auch nicht, wie die Situation dort ist mit Zugriff auf Youtube und so... Auf Bluewin.ch konnte ich genau einmal zugreifen in der ganzen Zeit im Iran...

Es geht mir gut - die Hitz macht mir manchmal etwas zu schaffen. Morgen will ich frueh starten - spaetestens um 05.00 Uhr abfahren, so habe ich vier Stunden, bis die Sonne...

Gestern Abend hatte ich zum 2ten Mal auf der Reise Verdauungsprobleme in der Art, dass ich ULTIMATIV innerhalb von Minuten oder noch besser Sekunden eine Toilette brauchte und diese zum Glueck auch zur Verfuegung stand - sonst habe ich keine gesundheitlichen Probleme und das freut mich - drei Monate unterwegs - und noch keinen Kaefer eingefangen - touch wood!!

Ich staune, wie dick sich die Menschen hier anziehen - nicht nur dur alte Mann auf dem Foto. Es tragen viele Maenner langarm Hemden und Kittel - z.T. noch mit Pullis... - nur wenige Kurzrmhemden - kurze Hosen sind in der Stadt fuer Maenner ein No-Go erster Guete - ausser Mann treibt Sport, was bei den Temperaturen wohl kaum einer tut (ausser Kirtap, der mit dem Velo...).

Musst mir heute noch einen neuen Gummizug beschaffen, um mein Zelt auf dem Gepaecktraeger zu befestigen - dachte schon, das werde ein Projekt - nix dergleichen: Einmal ueber die Strasse und da war die Auswahl gross an Gummizuegen gross - nicht in der gewuenschen Laenge aber alles bestens. Kostenpunkt 15000 Rial - 45 Rappen - was kostet so ein Ding in der Schweiz??? Mindestens das 10fache...

Tja sonst habe ich nichts zu berichten, ausser dass ich das WiFi sicher vermissen werde, die naechsen Wochen - und Euch auch!!

Und ja: Morgen starte ich frueh in Richtung Grenze zu Turkmenistan - will rechtzeitig da sei - die Strecke ist nicht so weit (mit 75 km Distanz eigentlich eine Tagesettappe in km) aber huegelig bis bergig - daher rechne ich genuegend Zeit ein. Muss dann halt im Grenzort allenfalls warten, bis ich nach Turkmenistan einreisen kann - Einreisedatum und -ort sind ja genau fixiert und koennen nicht veraendert werden - ebenso Ausreisedatum und -ort. Alles hat seine strikte Ordnung. Dazu gehoert offenbar auch ein umfassendes Procedere der Gepaeckkontrolle bei der Einreise, was Stunden in Anspruch nehmen kann, so die Berichte anderer Reisender... Hoffe einfach, dass ich nicht einen meiner nur 5 Aufenthaltstage mit Grenzformalitaeten verliere, sonst wird es dann definiti knapp mit der Durquerung Turkmenistans... Daumen druecken erlaubt und erwuenscht...!

Herzlich in die Welt hinaus

Patrik Kirtap

Er hat mir sofort sein Essen und seine Cola angeboten, als ich beim Restaurant vorgefahren bin - die Resten seines Essens habe ich angenommen - es ging nicht anders...!!! - Cola habe ich mir dann doch eine eigene bestellen duerfen... >:-))
Er hat mir sofort sein Essen und seine Cola angeboten, als ich beim Restaurant vorgefahren bin - die Resten seines Essens habe ich angenommen - es ging nicht anders...!!! - Cola habe ich mir dann doch eine eigene bestellen duerfen... >:-))
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So

28

Jun

2015

Letzte Tage im Iran / News vom Grenzort Bajgiran      

(Verfasst von Patrik’s Vater anhand diverser SMS und letztem Telefonat vom 28.06.15)

 

Mir gahts guet!

Das waren seine ersten und fröhlichen Worte am heutigen Telefon.

Nun der Reihe nach sein Bericht:

26. Juni

Ich  verliess in der Frühe um 05.00 mein Hotelzimmer, wo der Ventilator in der Hitze auf allen 10 Stufen gleich träg seine Runden drehte….  Die letzte grössere Etappe im Iran über den Asian Highway von Quchan nach Bajgiran  zur Grenze zu Turkmenistan hat sich als eine wunderbare, 100 KM lange Strecke gezeigt.

Ihr glaubt es ja nicht! Mir wurden aus Autos Früchte gereicht; ein Auto wendete und reichte mir eine Schachtel Datteln; ein LKW Fahrer aus der Türkei hat wie irre gehupt als er mich überholte, und wenig später stand der Fahrer auf der Passhöhe am Strassenrand und hatte sein „Tischlein deck dich“ schon bereit! Reis mit etwas Gemüse und Fleisch hat er mit mir geteilt, so lieb! Er sprach etwas Deutsch, so konnten wir uns unterhalten. Wie der Fahrer dann nach seiner Ruhezeit wieder weitergefahren war, musste ich mich nach so viel Gastfreundlichkeit zuerst wieder etwas fangen. Im Nachmittag waren dann noch etwa 50 KM auf ziemlich hügeliger Strecke mit dem einen oder anderen „Pass“ zu überwinden. Doch auch das habe ich geschafft und bin in Bajgiran bestens angekommen.

Ein NEST! Weiss noch nicht wie ich die letzten Tage vor dem Grenzübertritt hier verbringen werde, ohne Internet….. Habe einen Mann nach einem Hotel gefragt: ich stehe ja bereits vor einem solchen Haus! Habe ja das Angeschriebene nicht entziffern können. Der Mann hat mich aber für die Zeit meines Aufenthaltes zu sich nach Hause einladen wollen. Doch ich habe höflich abgelehnt, „meine Freiheit“ wollte ich mir von dieser überaus herzlichen Gastfreundlichkeit nicht nehmen lassen und unabhängig bleiben. Versuche nun einen Laden zu finden für FOOD.

27. Juni

Es ist heute Samstag schon etwas langweilig und so der Tag eben etwas gar lange. Am Sonntag werde ich dann meinen Passpartout auf Hochglanz bringen, ölen, schrauben….. Soll ja beim Grenzübertritt eine gute Falle machen. Habe noch eine SMS abgesetzt und ein Telefonat mit meinem Elternhaus vereinbart. Ich kann mein Iran-Handy nicht mehr laden!!!! Keine Gelegenheit in diesem Kaff!!! So bleiben nur noch wenige Minuten, dann ist der „Ofen“ aus!

28. Juni

Wow! Habe heute noch nach mehrmaligem „Abklopfen“ der Läden einen kleinen Shop gefunden, der mir noch eine alte Telefonkarte zum rubbeln verkaufen konnte! Umgerechnet CHF 7.00 kostete das Ding; wie viele Minuten dass dieses hergibt werden sich zeigen.

Das heutige Telefonat mit den Eltern war ein wirklich gutes und wir verabschiedeten uns bis zum „nächsten Mal“; wann oder ob eine Möglichkeit in Turkmenistan überhaupt besteht, wird sich weisen. Moderne Hauptstadt????

29. Juni

Morgen geht es nun nach Turkmenistan, das ich innert 5 Tagen querenmuss!

Da mir die Turkmenen nicht den gewünschten „Eintrittsort“ erteilt haben, muss ich nun den grossen Umweg über Ashgabat, der turkmenischen Haupt unter die Räder nehmen. Als Cäsarenwahn aus weissem Marmor in der Wüste oder als The City of White Marble wird diese Hauptstadt auch benannt. Ein Besuch im Internet lohnt sich!

Nun sind zusätzliche 276 KM erforderlich. Das schaffe ich mit Passpartout in diesen 5 Tagen nicht, sodass ich auf einen LKW-Fahrer angewiesen bin, der mich ein gutes Stück des Weges zur Usbekischen Grenze mitfahren lässt.

„Dies sei kein Problem“ man müsse sich einen türkischen LKW-Fahrer auslesen, so die Meinung diverser Leute. Mal sehen, sind nun doch in Turkmenistan, quer durch bis zur Grenze von Usbekistan, mindestens total 680 Km abzuspulen.

Morgen früh geht das Abenteuer Grenzübertritt nach Turkmenistan los; gemäss anderen „Pedaltretern“ kann es dauern! 6 Stunden sind schon verzeichnet worden.

Meine eigenen ausführlichen Berichte, inklusive Photos, werde ich wieder selbst verfassen, sobald ich über ein leistungsfähiges Wi-fi verfügen kann. Habt Geduld, es könnte dauern!

Aufgepasst!

Am Donnerstagabend   2.  JULI / 22.25  präsentiert „Aeschbi“ in seiner Promi-Sendung auf SRF 1  „mein  Nepalthesi“, Maria Theresa vom Berner Oberland. Sie war und ist eine meiner wichtigsten Stütze, Ratgeberin, Inspiratorin und Motivatorin auf meiner Veloreise. Sie wird von Ihrer Veloreise nach Nepal packend zu erzählen wissen. Für nicht schweizerische Fernsehgucker ist „Aeschbi“ ein Moderator namens Kurt Aeschbacher, der in seiner wöchentlichen Abend - Sendung jeweils am Donnerstag immer ganz spezielle Leute präsentiert. Nun habe ich sogar noch für Aeschbi  aus dem fernen Iran Gratis - Werbung gemacht!

Herzlich in die Welt hinaus

Kirtap Patrik


3 Kommentare

Mo

06

Jul

2015

Fotos - Video...

Hier mal erste Fotos...

Letzte Tage Iran...

Ashgabat...

Rest Turkmenistan und Bukhara folgt demnächst...

 

Ich habe wiederum sehr viel erlebt auf dem Weg nach Bukhara - After-Birthday-Party im Iran, eine WUNDERBARE Fahrt durch ATEMBERAUBENDE Landschaft im Iran - Fürsorge von wildfremden Menschen erfahren - den unfreundlichen Immigartion Chief Officer bei der Einreise nach Turkmenistan - teures, mühsames, grossenwahnsinnges Turkmenistan mit lieben Menschen und schönen, sicheren Plätzen zum wild campieren - zwei Deutsche Radler, mit denen ich die Grenze Turkmenistan/Uzbekistan passieren wollte, wo sie dann aber an der Ausreise gehindert wurden, weil sie mit einem 7Tage-Visum tatsächlich 7-Tage in Turkmenistan verweilten und dies ohne Verlängerung des Visums innerhalb des Landes nicht hätten tun dürfen und somit auf ihre Ausschaffung warten mussten (Grüsse aus Absurdistan...) oder pro Person 400 Dollar Busse hätten bezahlen müssen - Turkmenistan macht alles, damit Touristen nicht ein zweites Mal in das Land einreisen - buntes, gastfreundliches Uzbekistan, mit lieben Menschen, viel Staub und GEGENWIND - WUNDERBAR SCHÖNEM BUKHARA - vielen CH-Velofahrern...

 

Ich melde mich dann ausführlicher mit Tagesberichten - bis dahin könnt Ihr Euch mal die Fotos anschauen - mit kurzen Kommentaren dazu...

 

ES GEHT MIR GUT - herzlich in die Welt hinaus...

Patrik Kirtap

Auf dem Weg nach Bajgiran (Grenzort Iran -  Turkmenistan)...

Turkmenistan...

Ashgabat...

Marbel City - alles ist protzig und gut bewacht von unzähligen Polizisten, die auch schauen, dass man auf der richtigen Strassenseite geht - es war mehr als unangenehm in dieser Stadt und eigentlich auch verlorene Zeit... Und doch war es OK, diesen Grössenwahnsinn einmal real zu sehen...!

Mary - Turkmenabad...

Turkmenabad - Usbekistan...

Auf dem Weg nach Bukhara...

Impressionen aus Bukhara...

2 Kommentare

 

23. JUNI 2016

65 Wochen

unterwegs... 

 

* * *

02. Juni 2016

14 MONATE UNTERWEGS

 

SELFIEGALERIE

 

* * * 

 

***JUBILÄUM***

 

31.03.2016

52 WOCHEN

ON THE ROAD

Johor Bahru (Malaysia)

 

24.03.2016

Gründonnerstags-

Jahres-Jubiläum

(Malaysia)

 

02.10.2015

6 Monate

unterwegs

Bishkek (Kirgistan)

 

Cappuccino-Index

Ein Index aus der Wirtschaft - im wahrsten Sinne des Wortes...

Aktualisiert am

04. März 2016 aus Bang Sapahn