Nur schnell, schnell...

Heute war ich also wieder "on the road". Habe beim Frühstück noch das Höhenprofil meiner Strecke Meran-Bozen-Brixen angeschaut. Hätte ich besser nicht gemacht - es sah "gfürchig" aus (für meine nicht CH-Freunde: Furcht einflössend). Gute 80 Km. Davon die ersten knapp 20 runter nach Bozen - aber dann...

Alles selber gewählt!!

Später als geplant aufgestanden, ausgiebig gefrühstückt (ich kann ein Frühstück gut in die Länge ziehen, wenn etwas unangenehme Kilometer auf mich warten...). Das Velo gesattelt und dann losgefahren.

In Meran den Einstieg in den Radweg nach Bozen gut gefunden und dann GEGEN DEN WIND abwärts getrampelt... Ich tröstete mich damit, dass meine Route ja ein U macht und ich somit ab Bozen Rückenwind der gleichen Stärke haben werde.

Einige Kilometer vor Bozen war ich plötzlich von einer Gruppe Rennvelofahrer umzingelt. Eine Gruppe älterer Herren (also älter als ich, somit eben schon ältere Herren...) fuhren schön einer dem andern im Windschatten hinterher. Es gelang mir, mich in die Kolonne einzuschleichen und so fuhr auch ich im Windschatten mit. Das muss komisch ausgesehen haben: Aufgebrezelte Rennvelofahrer auf Carbonräder und mitten drin ein Tourenbike mit 36 KG Gepäck. Aber die knapp 30 km/h die sie vorlegten,  konnte ich locker mithalten. Sie haben mich dann gefragt, wohin ich wolle: Singapur habe ich geantwortet (wohin denn sonst??).

Das hat Erstaunen und Gelächter ausgelöst - aber auch Respekt. Eingangs Bozen hat sich die Gruppe aufgelöst, jeder ging seine Wege - nur Roberto fuhr ins Stadtzentrum und nahm mich ins Schlepptau. Er hat mich dann auf dem grossen Platz in der Innenstadt "ausgesetzt", wo ich mir einen Capuccino gönnte...

Lustig war's mit den Rennvelofahrern und praktisch im Windschatten zu fahren!! Vor lauter Herrjesses bin ich nicht auf die Idee gekommen, ein Foto zu schiessen. Das nächste Mal...

Dann also die Strecke nach Brixen hoch in Angriff genommen. Alles Radweg. SUPER ausgebaut. Das Tal hoch schlängelt sich die Hauptstraße, die Brennerautobahn, die Eisenbahn und der Radweg. Der Radweg hat immer mal wieder Tunnels (sogar mit Ampel...) und immer wieder kommen Sitzbänke und zum Teil auch Zapfstellen für Trinkwasser. Ich staune. Diese Qualität Veloinfrastruktur habe ich noch nirgends gesehen - und werde sie wohl gegen Osten auch nicht mehr so schnell antreffen... Die Schweiz könnte hier noch was abschauen gehen...!!

Brixen erreiche ich schneller als erwartet. Es geht stetig bergauf. Aber nie wirklich steil. Wenn nur dieser GEGENWIND nicht wäre. Ich habe die Rechnung ohne den Windgott gemacht, als ich mir ausmalte, dass meine Route ja die U-Form hat und ich ab Bozen dann Gegenwind haben sollte...

Seit ich alleine unterwegs bin, scheine ich den Gegenwind abonniert zu haben...

Früher als erwartet habe ich Brixen erreicht, in der Jugi eingecheckt und mich auch gleich zum Nachtessen angemeldet, als ich hörte, dass es ein Salatbuffet  und Dessert gibt... 

Mir geht es gut!! - ich bin fröhlich unterwegs - und geniesse meine Reise bisher sehr. Auch wenn der Abschiedsschmerz noch immer mitreist - und wohl auch die ganze Zeit mitreisen wird... Das gehört wohl ganz einfach dazu und ist irgendwie ja auch schön: Stellt Euch vor, ich würde Euch nicht vermissen - was hätten wir denn all die vergangenen Jahre falsch gemacht :-)??!!

Liebe Grüsse aus dem sonnigen Brixen, wo ich jetzt noch etwas flanieren gehe - auch Brixen hat ne sehr schöne Altstadt und es ist frühlingshaft warm!! - und mir früher oder später noch ein Apero gönne, der im heutigen Tagesbudget dank Jugendherberge wieder Platz hat... Vielleicht spare ich mir den Apero heute aber auch auf, um morgen Abend etwas ausgiebiger zu aperölen. Morgen bin ich ja bereits eine Woche unterwegs. Wie die Zeit vergeht...

Also: Liebe Grüsse in die Welt hinaus!!

Patrik

 

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