DAS ALPENBREVET 2012 vom 01.09.2012 musste wegen schlechter Witterung abgesagt werden.

 

Somit musste ich mein Veloprojekt "Alpenbrevet und Weiterreise Meiringen nach Flims per Velo" überdenken. Das Wetter schien sich erst auf Sonntag, 02.09.2012 zu bessern.

 

02.09.2012

Am Sonntagmorgen bin ich dann - den Mutigen gehört die Welt - doch mit dem Zug nach Meiringen gefahren um über den Susten zu radeln. Fotos siehe unten!

 

Meiringen und der Susten haben sich unerwartet sonnig präsentiert. Quasi Kaiserwetter. Aber für das Alpenbrevet leider einen Tag zu spät.

 

Bin dann also über den Susten geradelt und habe meinen Anhänger mit Gepäck für meinen Kongress in Flims über den Pass gezogen... Schon auf der Fahrt nach Innertkirchen habe ich mir überlegt, ob ich nicht doch wieder viel zu viel eingepackt hätte... Hm - vielleicht schon. Aber man weiss ja nie... Es kann die nächsten Tage wieder schneien und dann bin ich froh für die dickeren Handschuhe, das Stirnband oder die Mütze... Natürlich wusste auch ich, dass es die nächsten Tage nicht schneien würde...

 

Der Susten ist so eine Art "Angstgegner" für mich. Ob von Meiringen oder von Wassen aus - er zieht sich. Er zieht sich sogar sehr... Es dauert von beiden Seiten seine Zeit, bis man sieht, wo man ist bzw. wie weit es bis zur Passhöhe noch geht... Aber er ist auch ein sehr fairer Pass, der Susten: Die Abfahrt ist auf jeder Seite ca. gleich lang wie der Anstieg. Das ist nicht bei allen Pässen so....

 

Die Fahrt über den Susten habe ich trotz (zu) viel Gepäck sehr genossen. Landschaftlich ist die Gegend einfach herrlich! Es hatte kaum Verkehr - das schlechte Wetter der letzten Tage hat wohl viele "Sonntagsfahrer" abgeschreckt...

 

Die herrliche und gewaltige Landschaft wirkte so leicht verschneit noch viel dramatischer, als sie sonst schon ist. Der Schnee am Strassenrand liess mich erahnen, wie es am Freitag und Samstag "hier oben getan haben muss"... Mir wird klar, dass es keinen anderen Entscheid gab, als das Alpenbrevet abzusagen. 

 

03.09.2012

Gestern habe ich also den Susten geknackt - heute war der Oberalp dran. Habe in Wassen übernachtet im Gotthardbackpacker. Ein cooles Haus, kenne ich von meiner Passtour 2008.

Nach einer guten und langen Nacht bin ich kurz nach 07.00 Uhr nach Göschenen geradelt und mit dem Zug nach Andermatt gefahren. Die Schöllenen-Schlucht mit dem Velo nach Andermatt hoch zu fahren ist mir schlicht und einfach zu gefährlich. Das steht auch so an der Velowegmarkierung. Diese weist die Velofahrer an, mit der Bahn nach Andermatt zu fahren.

In Andermatt geniesse ich ein feines Frühstück in der Bäckerei direkt am Kreisel Richtung Oberalp. Um 09.00 Uhr fahre ich los. Der Aufstieg auf den Oberalp ist keine allzu grosse Herausforderung. Der Pass steigt "nur" 10 Kilometer an und es sind nur 600 Höhenmeter zu überwinden. Was viel schlimmer war heute am Oberalp: Der elende Gegendwind!! Kaum auf der Ebene vor der Passhöhe angekommen blies er mir hemmungslos ins Gesicht. Ich musste auf quasi ebener Strasse kämpfen um vorwärts zu kommen. Das hat mich mental und physisch arg gefordert. 

Auf der Passhöhe das obligate Passfoto. Eine ältere Dame aus Deutschland hat micht geknipst. Ihr Hund "Rambo" schaute aufgeregt zu. Ihr Mann kam später dazu und erwies sich als grosser Velofreak. Wir plauderten über die Passfahrten per Velo und er erzählte von seinen Touren, die er früher gefahren ist und die er immer noch fährt...

Solche Begegnungen schätze ich sehr. Mit einem "Bhüeti" verabschiedete er sich und ich liess mich gegen Disentis rollen. Um 11.30 sass ich in der Klosterkirche und entschied mich, die Mittagshore der Mönche um 11.45 zu hören. Es "heimelete" mir, war ich doch schon öfters Gast im Kloster Disentis... Danach ein grosses Glas Wasser, ein Café und ein Stück Nusstorte zum Mittagessen und weiter ging die Fahrt nach Ilanz. Die vielen Baustellen unterwegs ärgerten mich. Der Verkehr wurde immer einspurig geführt - und selbstverständlich wurde bei jeder Baustelle meine Fahrrichtung angehalten und der Gegenverkehr hatte Vortritt. Das hatte zwei Nachteile: Erstens verlor ich mein Tempo und musste mein Velo mit Anhänger erst wieder anständig in Fahrt bringen. Zweitens drängeln Autofahrer nie so sehr hinter meinem Velo wie in einer Baustelle. Sie glauben, viel Zeit zu verlieren... Einige von Ihnen habe ich bei der nächsten Baustelle vor der roten Ampel wieder eingeholt und sie konnten sich auf ein Neues hinter mir durch eine Baustelle drängeln...

Kurz nach Ilanz wurde sichtbar, wie steil sich die Strasse nach Laax hochzieht... Im Tankstellenshop ausserhalb Ilanz kaufte ich noch Wasser - es ergab sich folgender Dialog mit der Kassiererin:

Kirtap: Wie weit ist es bis nach Flims?

Kassiererin: 10 Minuten!

Kirtap: Das müssen Sie mir vormachen!!

Kassiererin schaut mich mit grossen Augen und völlig verständnislos an.

Kirtap: Ich bin mit dem Velo unterwegs (setzte eigentlich voraus, sie würde das an meiner Kleidung erkennen).

Kassiererin: Lacht laut los und erklärt, dann daure es etwas länger.

Kirtap: Können Sie mir sagen, wie viele Kilometer es bergauf geht?

Kassierin und Kollegin einigen sich, dass beide keine Ahnung haben, weil es mit dem Auto einfach 10 Minuten wären. Es wären wohl so 10 Kilometer...

Ich kämpfe mich also nach Laax hoch und mir wird schnell klar, warum man von der Tankstelle bis nach Flims nur 10 Minuten hat mit dem Auto: Der Verkehr ist arg flott unterwegs...!

Nach Laax wird die Strasse flacher. Zum Hotel Waldhaus geht es sogar etwas bergab (das muss ich am Donnerstag dann wieder beragauf fahren...). Im Hotel Waldhaus werde ich so verschwitzt wie ich bin im Velodress äusserst flott empfangen. Nach dem Check-In werde ich auf mein Zimmer begleitet und der Page kümmert sich um mein Velo, welches er im Velokeller parkieren werde.

Ich kümmere mich um mich und geniesse den tollen SPA-Bereich im Waldhaus und eine Sportmassage. Und da wird mir nochmals bewusst, was meine Muskeln geleistet haben...

Die Etappe heute war nicht so spektakulär - und doch habe ich unten einige Fotos eingefügt.

Ach ja: Am Donnerstag werde ich mit dem Zug von Ilanz nach Hospental fahren. ich überquere den Oberalp nicht mit dem Velo. Dafür fahre ich dann am Freitag Furka und Grimsel runter nach Interlaken.

Das macht Sinn und ist stimmig für mich! Sehr stimmig sogar!!

 

07.09.2012

Heute bin ich von Hospental nach Interlaken gefahren. Furka und Grimsel habe ich trotz vielem Gepäck "locker" geknackt. Die Abfahrt vom Grimsel nach Meiringen habe ich sehr genossen. Ich war sogar etwas stolz auf mich als ich die lange Abfahrt bewältigt habe - weil ich diesen Sommer mehrfach die Grimselpassstrasse in der Gegenrichtung hochgefahren bin. Bei der Abfahrt scheint mir die Aufstiegsleistung noch viel gewaltiger...

Etwas an meine Grenzen stiess ich dann auf der Fahrt von Meiringen nach Interlaken - der Weg zog sich deutlich länger in die Länge (...) als ich mir das vorstellte... Dafür bin ich zum ersten Mal die Strecke via Brienz gefahren.

Eines der Titelbilder von www.kirtap.ch...

Blick von Furka Belvedere runter nach Gletsch mit Aufstieg der Grimselpassstrasse im Hintergrund rechts... Ein immer und immer wieder überwältigender Ausblick, obwohl ich da mit dem Velo schon zig-fach stand - ich staune immer und immer wieder...

 

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04. März 2016 aus Bang Sapahn