BLOG SRI LANKA 2013/2014

Freitag, 10. Januar 2014 / Samstag, 11. Januar 2014

Heimwärts...

Was vorüber ist, gehört der Zeit...

Die Erinnerungen sind das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können...

Genial schön war die Zeit auf dem wunderzauberhaft schönen Sri Lanka...

Donnerstag, 09. Januar 2014

Sun, Fun...

Nein, zu berichten gibt es von heute nichts. War nochmals kurz in Galle. Flanieren - Dessert. Danach in Hikkaduwa im Meer geplantscht und auf der Liege gelesen.

Morgen nochmals gleiches Programm inkl. administrativer Angelegenheiten im Guesthouse, packen und so. Um 16 Uhr CH-Zeit geht es dann ab zum Flughafen - die Fahrt im Taxi wird um die drei Stunden dauern - geschlafen wird dann in der Luft...

Mittwoch, 08. Januar 2014

Sonne, Strand und Mee(h)r...

Meine wichtigste Aktivität heute war: "Mein" Velo mit den güldenen Felgen wieder mieten - so bin ich wieder prima mobil, hier in Hikkaduwa. Sonst war ich nur faul - habe dabei aber viel gelesen und mich mit "Die Analphabetin, die rechnen konnte..." herrlich amüsiert...

Verzichte darauf Euch vorzuschwärmen, wie schön warm es hier unten ist (33 Grad am Schatten), wie erfrischend das Geplantsche im Meer ist, wie schön es ist, am Strand auf der Liege zu liegen, zu dösen, dem Rauschen des Meeres zu lauschen und so in den Sonnenuntergang zu faulenzen, bevor es dann zum Nachtessen geht - dazwischen doch immerhin so ungefähr einen Kilometer auf dem Velo - oder so...

Dienstag, 07. Januar 2014

Einmal Nord-Süd bitte...

Heute Morgen - es war noch DUNKEL - stand ich also um 05.45 Uhr am dem Busbahnhof near by the Sampath Bank. So hat es mir der Ticketverkäufer gestern "befohlen" und auf mein Ticket geschrieben. Wichtig: 05.45 Uhr dort sein! Zuerst stand ich da ganz einsam und verlassen. Der Tuktukfahrer vom Hotel, welcher mich die zwar kurze aber im Regen halt doch lange Distanz gefahren hat vergewisserte sich, dass er mich hier alleine stehen lassen könne und ich im Hotel anrufe, wenn es Probleme geben würde, dann würde mir sofort jemand zur Hilfe eilen. Habe ich ihm versprochen - war aber gar nicht nötig. Schon bald gesellten sich mehr Leute zu mir - Einheimische wollten wissen, wohin ich fahre und bestätigten mir, dass ich am richtigen Ort warte. Der Bus komme bestimmt bald.

Der kam dann auch - ich bezog Fensterplatz Nummer 16 und auf die Minute genau um 06.15 Uhr fuhr der Bus ab. Ich ging davon aus, ich hätte einen "Linienbus" gewählt - aber es war irgendwie nur ein halber Linienbus. Er nahm unterwegs immer und immer wieder Leute auf - mehr als er Sitzplätze hatte - ich hatte aber meinen Platz - OK. Wie auch immer: Statt der 6-7 Stunden, die der Ticketverkäufer mir gestern für die Fahrt nach Colombo veranschlagt hat, war ich bis Colombo 9 1/4 Stunden unterwegs - mit zwei Tea-Times. Die ganze Zeit sir-lankische Musik - in voller Lautstärke, so dass sich die Musik im Lautsprecher zum Teil überschlagen hat. Das war am Anfang noch witzig - nach drei, vier, fünf, sechs Stunden aber einfach NERVIG! 

Wie auch immer - der Bus erreichte Colombo und ich konnte am Busbahnhof gleich in einen Expressbs nach Hikkaduwa umsteigen. Klimatisiert wie eine Tiefkühltruhe... Die Fahrt ging dann der Küste entlang - an und für sich eine schöne Strecke - nur nichts von Express. Wir hatten fast vier Stunden für die 150 Kilometer... Insgesamt sass ich also irgendwie über 13 Stunden im Bus heute - das ist viel anstrengender, als ihr meint...

Wie auch immer: Im Guesthouse ein herzlicher Empfang, eine wunderbare Dusche - und ich war wieder Mensch genug, um ein leckeres Abendessen zu geniessen, mich von bekannten Gästen, die heute Nacht abreisen, zu verabschieden und neue Gäste zu begrüssen. Nun einfach M Ü D E im Bett. Morgen gibts einen faulen Strandtag - und darauf freue ich mich. Genauso wie auf den faulen Mittwoch, Donnerstag und Freitag - und dann bin ich ja schon bald wieder daheim. Wunderbar, meine Zeit hier auf Sri Lanka!!

Montag, 06. Januar 2014

Jaffna

06.45 Uhr - es hämmert an meine Zimmertüre. "Sir! Sir!" holt mich eine Stimme aus dem Tiefschlaf. Völlig irritiert öffne ich die Zimmertüre - draussen steht ein Hotelboy, strahlt mich an und streckt mir eine Tasse Tee zu.

Herzallerliebst - aber eine Stunde später hätte ich mich noch vieeeel mehr gefreut...

Lege mich mit Tee nochmals ins Bett, checke meine E-Mails und lausche dem HEFTIGEN Regen. Entscheide mich definitiv, einen Tag früher aus Jaffna abzureisen - um im Süden hoffentlich die Sonne geniessen zu können. Somit brauche ich für Morgen eine Busfahrkarte - und wohl Gummistiefel oder gar ein Gummiboot, um heute auf Stadtbesichtigung gehen zu können. Nach dem sri-lankischen Frühstück inkl. Fischcurry mache ich mich auf in die Stadt. Entscheide, dass für mich auch passend sei, was für Einheimische stimme: FlipFlops statt Gummistiefel. Und tasächlich sollte sich das bewahrheiten: FlipFlops sind im warmen Regen durchaus angenehm - und bevor man in ein Geschäft geht, zieht man sie aus - so bleibt der Dreck und das Wasser draussen...!

An der Rezeption wollen sie mir keinen Schrim ausleihen können. Also nix wie los und unter den Vordächern zum Markt, der ja nur um die Ecke ist. Dort angekommen kaufe ich mir einen Schirm für 410 Rupies - Fixpreis! Fixpreis? Tatsächlich: Der Schirm ist eingeschweisst inkl. Preisschild über 410 Rupies. Mein zögern wird an-erkannt. OK, meint der Verkäufter: 10% Discount - mehr nicht, es sei das erste Geschäft des Tages. Aha, da will man wohl noch nicht zu viel Discount geben, sonst gehen die Geschäfte wohl den ganzen Tag über mies. Bewaffnet mit meinem Schirm  schlendere ich über den Markt, knipse Bilder und lande beim Barbier, der mich rasiert - auch da werde ich grosszügig mit Wasser bespritzt - hilft auch der Schirm nicht weiter. Mit sauberer Klinge und gekonntem "Zug" des Barbiers komme ich zu einem zivilisiertem Gesicht.

Mit dem Schirm habe ich mein erstes Tagesziel erreicht - das zweite ist die Busfahrkarte - auch das schaffe ich locker bei einem der vielen Ticketverkäufer gegenüber dem Busbahnhof. Muss morgen Früh früh raus... Der Abfahrtsort wird mir mit "near by XY-Bank" auf das Ticket notiert. Aha - near by - was heisst das denn genau? Das fordert mich zu sehr - lässt mir keine Ruhe - near by kann so ziemlich alles heissen... Mache mich daher auf, die Bank zu suchen - will ja nicht morgen Früh im Dunkeln den Abfahrtsort suchen. Und siehe da - tatsächlich neben dem Bankgebäude liegt ein Busparkplatz - offenbar fährt mein Bus morgen dort ab. Wirklich sehr near by! 

So, nun sind meine "Muss-Ziele" erfüllt und ich kann mich durch die Stadt treiben lassen. Mir fallen die netten und angenehmen Menschen in der Stadt sehr positiv auf. Sie lächeln mich an, fragen nach meiner Herkunft oder rufen mir einfach ein "Welcome" zu. Fühle mich hier wirklich sehr willkommen. Erinnert mich sehr an Amritsar, wo ich mich als Touri auch sehr willkommen fühlte. An einem Teestand nehme ich mein zweites Frühstück und schaue dem Teekocher zu, der den Tee virtuos durch die verschiedenen Becher und Pfanenen "schüttet". Der Tee und das Gebäck ("Nussgipfel ohne Füllung") sind herrlich und ebenso herrlich ist es, hier unter einheimischen Männern auf der Bank zu sitzen und meinen Tee zu schlürfen - wir mustern uns gegenseitig und tauschen ein Lächeln aus.

Lasse mich von einem TukTuk zum Holländer Fort fahren. Eine grosse Anlage - anders als Galle war es aber rein für administrative und militärische Zwecke gebaut worden. Also kein Wohnbereich. Innerhalb der Mauern ist ein grosser leerer Platz. Schlendere zurück, komme an der Bibliothek vorbei und werde vom Pförtner eingeladen, in die Bibliothek zu kommen. Im grossen und palastähnlichen Gebäude scheint es einen einzigen Lesesaal zu geben, wo Zeitungen und Heftchen aufliegen, die ich als "Groschenromane" einordne. Es sind aber doch einige Leute - vor allem Männer - da, die Zeitung lesen.

NACHTRAG: Beim Abendessen erklärt mir der Leiter des Hotelrestaurants, die Bibliothek sei im Krieg abgebrannt und viele histroisch bedeutende Schriften vernichtet worden. Irgendwie funktionieren Kriege immer nach dem gleichen Muster - möglichst die Kultur des Gegners vernichten - egal wer siegt - ein Volk ohne kulturelles Erbe ist eben irgendwie kein Volk... Daher wohl auch die eher magere Leseauswahl in der Bibliothek...

Auf meinem weiteren Weg durch die Stadt komme ich bei FoodCity vorbei - einem Supermarkt ganz im westlichen Stil. Bin etwas irritiert - rundherum hat es die vielen kleinen Läden mit frischem Obst und schönsten Gemüseauslagen - und dann baut man einen solchen Supermarkt?? Hoffe für mich, dass es bei diesem einen Markt bleibe - aber ich weiss ja nicht, was die Bevölkerung sich wünscht/braucht. Nur, ich glaube die wenigsten Einwohner von Jaffna können sich so teure Produkte leisten. Eine 100 Gramm Toblerone kostet im Supermarkt nämlich 550 Rupies - das sind mindestens zwei vollwertige Nachtessen in einem Strassenrestaurant - also in CH-Massstäben würde die Toblerone mindestens Fr. 40.00 kosten... Aber offenbar gibt es Menschen, die sich das leisten können - sonst würde es kaum angeboten...

Auf dem Weg zurück zum Hotel stelle ich mich mal wieder unter ein Vordach - es SCHÜTTET! Neben mich stellt sich ein alter Mann mit Gehhilfe, der leidlich Englisch spricht und mich fragt woher ich käme. Er ist begeistert, dass ich aus der Schweiz komme, streckt mir die linke Hand (die rechte hält die Gehhilfe) - ich strecke ihm ebenfalls die Linke und dann erzählt er: Er hätte kein Haus mehr (offenbar im Krieg verloren), Frau gestorben und seine Kinder wären in der Schweiz und würden Geld für Essen schicken. Heftig. Der Regen lässt nach und ich ziehe weiter. Und nun ist mein Tag Jaffna bereits so gut wie um. Ich habe eine offene, interessierte und freudige Bevölkerung wahrgenommen - in der kurzen Zeit, die ich hier war. Wenn man so durch die Strassen schlendert erkennt man sofort, dass es Jaffna nicht so gut geht wie den Städten/Orten südlicher. Jaffna hat keine "touristischen Sehenswürdigkeiten" - und offenbar verirren sich wenig Touristen bis nach hier oben. Und das ist eigentlich sehr Schade. Die Bevölkerung hier könnte die Touristen-Rupies zum fertigen Wiederaufbau der Stadt sicher gut gebrauchen. Verlässt man die Hauptstrasse sind die Nebenstrassen z.B. in sehr schlechtem Zustand. Und doch hat es auch an diesen Nebenstrassen sehr viele kleine Shops - harte Konkurrenz für jeden einzelnen Händler. Ich bin froh, nach Jaffna gekommen zu sein - und bin mir sicher, dass sich etwas mehr Zeit hier oben lohnen würde. Idealerweise mit einem objektiven Guide, der Vergangenheit und Gegenwart erklären könnte. Denn die Hintergründe, welche zu den Konflikten rund um Jaffna etc. geführt haben, sind äusserst komplex und gehen viele Jahrzehnte zurück - sogar die Kaffee- und Teeplantagen spielen dabei eine Rolle. Dicht und spannend, wie so vieles auf dieser Insel.

Sonntag, 05. Januar 2014

Unterwegs nach und Ankunft in Jaffna

Sonntagmorgen: 2/3 meiner Reise sind um - nun folgt noch Jaffna und dann nochmals 2 Tage Sonne, Strand und Meer. Mehr gibts hier dann später zu lesen, wenn ich in Jaffna angekommen bin.

Früher Sonntagabend, 16.30 Uhr Ortszeit: Ich bin in Jaffna angekommen. Der Bus von Dambulla nach Jaffna brauchte für die 267 Kilometer - die auf dem Strassenschild in Dambulla standen - gute 6 Stunden inkl. WC-Pausen. Es war eine flotte Fahrt, auf der ohne Unterbruch sri-lankischer Pop/Schlager aus den Lautsprechern dröhnte - und ich hatte die Ehre, genau unter einem der beiden grossen Lautsprecher zu reisen... Die Musik schien auch den beschwingten Fahrstil des Busfahrers zu unterstützen. Doch ob die Fahrt gefährlich war oder nicht, kann ich nicht beurteilen! Ich hatte nur Seitenblick - was vor uns auf der Strasse abging, habe ich nicht beobachten können. Einzig die immer wieder starken Bremsmanöver liessen mich schliessen, dass da schon das eine oder ander Hinderniss... Aber alles lief so geordnet ab, dass ich auch hin und wieder weggedöst bin - fühlte mich jederzeit gut aufgehoben!

Nikkishi, die Tochter des Guesthouses in Dambulla, hat da mal wieder ihre Fäden gespannt. So hat sie über einen Freund in Kandy, dort ist mein Bus heute Morgen um 08.45 Uhr gestartet, den Beifahrer des Buses dazu gebracht sie anzurufen, als der Bus kurz vor Dambulla war. So konnte ich entspannt frühstücken, packen und noch etwas sein. Dann kam der Anruf des Beifahrers - wir stellten uns wieder an den Strassenrand. Wir, das waren heute nur Nikkishi und ein Hausboy, der den Auftrag hatte den Bus rechtzeitig zu erkennen und mit Handzeichen zu stoppen. Der Beifahrer hatte Nikkishi am Telefon auch schon ausgerichtet, der Bus sei VOLL - er hätte für mich keinen Sitzplatz reservieren können - denn es war kein Expressbus, welcher mich nach Jaffna bringen sollte. Es war ein "Gouverment Bus" - also ein normaler öffentlicher Bus. ABER - das hat der Beifahrer auch schon ausgerichtet - es steige in ca. zwei Stunden eine Frau aus, deren Sitz ich dann haben könne. Ich solle hinten beim Eingang stehen bleiben. OK - kein Problem. Wenn ich mit dem öffentlichen Bus reise muss ich damit rechnen, dass kein Sitzplatz frei ist! Also keine Extrawurst für mich!!

Der Bus kommt, wird angehalten, der grosse Rucksack kommt in den Kofferraum, den kleinen darf ich mit in den Bus nehmen. Alles geht ganz schnell, denn Wartezeiten verlängern die Busfahrt unnötig...Ich steige ein und los - weiter geht's! Also einsteigen ist etwas übertrieben. Ich darf mich auf die oberste Stufe der Einstiegstreppe stellen - denn der Bus ist wirklich VOLL! Dem Beifahrer/Ticketverkäufer ist das mit mir auf diesem Trittbrett offenbar nicht so geheuer - ich nestle meine 339 Rupies (also um die 5 Franken...), welche die Fahrt nach Jaffna kostet, zu ungeschickt aus dem Hosensack - hm es ist schon so: Mir fehlen einige Arme, um mich und meinen Rucksack festzuhalten und dann auch noch locker-flockig das Geld aus dem Hosensack zu zaubern - und nicht bei einem der vielen Bremsmanöver vom Trittbrett zu spicken... Denn wenn jemand einsteigen will, bremst der Bus schon mal heftig ab... So weist der Beifahrer einen Einheimischen an, mit mir Platz zu tauschen. Ich darf also ganz IN den Bus - der Einheimische stellt sich gekonnt, locker, lässig auf das Trittbrett. Komme mir nun etwas sicherer und gleichzeitig auch komisch vor. Wie auch immer - ich halte meine Stellung. Zwischenzeitlich leert sich der Bus etwas und ich kann auf den Boden sitzen - Füsse auf die Einstiegstreppe. Wunderbar. Dann nimmt der junge Einheimische neben mir das Gespräch mit mir auf. Er erklärt, die junge Frau am Fenster würde bald aussteigen - er werde mir dann helfen, dass ich auf diesen Platz rutschen könne. Aber er wäre doch vor mir da gewesen, kontere ich. Er meint nur  "You our Guest"! Und es kommt dann noch dazu, dass der Ticketverkäufer/Beifahrer sich rechtzeitig bevor die junge Frau am Fenster aussteigt, nach hinten hangelt und sie zum Aufstehen ermuntert, damit ich sitzen könne - sie fährt dann noch einige Minuten stehend...

Diese Sonderbehandlung passt mir nicht wirklich - und doch ist die Aussicht, weitere vier bis fünf Stunden zu stehen so prickelnd auch nicht wieder. Die Frau mit ihrem Kleinkind auf der Schoss, die am Gang sitzt rutscht ans Fenster und ich habe einen Gangplatz. Kann manchmal meine Beine etwas strecken, was ganz angenehm ist. Der Bus hält - "Tea Time" erklärt der junge Einheimische, der sich fürsorglich um mich bemüht. Ob ich einen sooo hilflosen Eindruck mache? Tea Time bedeutet Halt an einem Rastplatz, wo man Essen und Getränke kaufen und auf die Toilette kann. Der Bus hat 2x für "Tea Time" gehalten auf der ganzen Fahrt.

Interessant ist, dass die meisten Passagiere aussteigen bei der Tea Time - aber bei Abfahrt wieder jeder dort sitzt und steht, wo er vorher gestanden oder gesessen hat. Keiner klaut einen freien Sitzplatz - das nenne ich Anstand! Ginge bei uns wohl ganz anders zu und her...

So vergeht die lange Fahrt recht kurzweilig und ich geniesse die Abwechslung und das geordnete Chaos im Bus. Es kommt mir vor wie die Spiele, die wir als Kind hatten - wo man quadratische Teilchen in die richtige Reihenfolge schieben musste - ein Quadrat fehlte und machte möglich, dass die anderen beweglich wurden. Und genau so ähnlich ist es im vollen Bus. Jedes Ein- und Aussteigen bringt das ganze Innenleben in Bewegung - alles wird irgenwie verschoben, bis es wieder passt - faszinierend...!

Der Regen setzt ein und mein in der Zwischenzeit zum Fensterplatz gewordener Platz erweist sich als nachteilig. Die Fenster sind nicht dicht - mein linkes Hosenbein dafür nass. Ich dichte das Fenster mit meinem Toilettenpapier ab, welches ich für alle - eben auch für solche - Fälle in meinem kleinen Rucksack habe. Sehr zur Belustigung der Einheimischen.

Witzig fand ich auch, dass Passagiere, die im Gang stehen müssen, ihr Handgepäck einfach jemandem mit Sitzplatz auf die Schoss stellen - denn gescheite Gepäckablagen fehlen bzw. sind voll. So habe auch ich in Ergänzung zu meinem Rucksack noch den Rucksack des jungen Einheimischen "gehütet", der für mich auf den freien Sitzplatz verzichtet hat - bis er dann einen anderen Sitzplatz ergattern konnte...! Wenigstens das! Er stieg dann weit vor Jaffna aus - verabschiedete sich wie ein Freund von mir...

So, nun bin ich in Jaffna in meinem Hotel angekommen - alles bestens. Hier ist leider Regenzeit - das wusste ich ja vorher und trotzdem habe ich gehofft... Hoffnung hilft da nicht - Monsun ist Monsun - nun, es schüttet nicht wie aus Kübeln - aber ich werde mir wohl doch einen Schirm ausleihen müssen oder einen kaufen gehen.

Ach ja - Nikkishi habe ich auch brav angerufen - sie hat mich darum gebeten - es war ihr wichtig zu wissen, dass ich gut in Jaffna angekommen bin. Hm - vielleicht wirke ich wirklich so hilflos, dass man sich um mich ängstigen muss - oder es ist einfach die überschwängliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, welche mir hier zu Teil wird - ich entscheide mich für Letzteres und bin überzeugt, dass es so ist! Wirklich: Überall habe ich bisher nur sehr liebe und hilfsbereite Menschen getroffen. So auch Saman, der Besitzer des Guesthouses heute Morgen. Er hat mir zum Abschied noch eine Banane in die Hand gedrückt für die lange Fahrt. Eine schöne Geste!

Hier also nach wie vor alles bestens. Werde heute in Jaffna keine Stricke mehr zerreissen - vielmehr noch etwas ankommen - und dann ein kleines Nachtessen und früh schlafen. Busfahren macht müde... Morgen und Übermorgen dann Stadtbummel. Bei der Einfahrt nach Jaffna sind mir viele zerstörrte und ausgebrannte Häuser aufgefallen - und Häuser, die meiner Meinung nach Einschusslöcher in den Fassaden haben. Daneben viele Neubauten. Ob die zerstörten Häuser alles Zeitzeugen aus dem Krieg sind? Ich vermute. Und doch: Ich sehe so etwas zum ersten Mal. Mensch - bin ich doch ein sehr verwöhnter Erdenbürger!!

Samstag, 04. Januar 2014

Mihintale

Für heute habe ich den Besuch der Klosterstadt Mihintale vorgesehen. Mihintale gilt mit seiner 2300jährigen Geschichte als Wiege des sri-lankischen Buddhismus. Beeindruckend, so viel Geschichte zu begehen!

Nikkishi, die Tochter des Guesthouses, erklärte mir gestern, die Fahrt dahin sei kein Problem. Sie würde für mich einfach einen der Expressbusse von Kandy nach Anuradhapura anhalten - in Anuradhapura soll ich dann entweder den Bus nach Mihintale nehmen oder aber ein TukTuk. NO PROBLEM!

Heute Morgen erklärte sie mir dann, sie hätte das anders organisiert. Ich würde den Expressbus bis zur Abzweigung der Strasse nach Mihintale nehmen - dort würde ein Freund von ihr mit dem TukTuk warten und mich fahren und gleichzeitig führen. Aha - so wird über mich bestimmt in meinen Ferien. Nun mir soll's recht sein - praktisch tönt es ja. Nur, wie weiss denn ihr Freund, in welchem der Busse, die hier ja ohne Fahrplan verkehen, ich denn sitze?? Easy - sobald ich im Bus sei, rufe sie ihn an, gebe ihm die Farbe meines Busses und das Kontrollschild durch. Das klappe zu 100 Prozent! OK - und wenn ich also nirgends aus dem Bus gefischt werde, fahre ich einfach durch bis Anuradhapura und nehme mir dort ein TukTuk - verloren gehen kann ich nicht. 

Wir stellen uns wie vereinbart nach dem Frühstück kurz nach 08.00 Uhr an den Strassenrad. Wir das sind:

Saman (Vater und Besitzer des Guesthouses)

Nikkishi (seine Tochter, die hier organisiert und mich gestern zur Beantwortung der Buchungsanfragen eingespannt hat)

Köchin

Hausboy

- und ich.

Die Angestellten stellen sich auf unterschiedlicher Höhe entlang der Strasse auf, damit "uns" im dichten Verkehr ja kein Bus durch die Lappen geht. Die Busse kommen auch - aber auf die Handzeichen der Guesthouseleute reagieren alle gleich: Lichthupe! Bedeutet: Bus voll! Die Expressbusse nehmen nämlich nur so viele Leute mit, wie sie Sitzplätze haben. Hm - damit hat keiner gerechnet. Wir stehen gute 90 Minuten am Strassenrand und kein Expressbus will mich mitnehmen. Mir wird das zu dumm und ich entscheide: Ich fahre mit dem TukTuk von Dambulla aus nach Mihintale. Nikkishi ist von diesem Entscheid nicht angetan - ihr Freund wartet ja mit dem TukTuk auf mich... Ich gehe noch ins Zimmer zurück um eine warmes Shirt für die luftige Fahrt zu holen und schnell zur Toilette zu gehen. Letzters ist knapp erledigt als ein Hausboy im Zimmer steht und aufgeregt ruft: "Sir, Sir! Bus is coming! Quik!! Quik!! Quik!!" ich hechte aus dem Zimmer - springe dem Hausboy nach, suche meinen Rucksack, den ich im Restaurant deponiert hatte - doch der ist bereits im Bus, in welchen ich nun doch endlich einsteigen soll...! Ups - und schon rollts...

Ich bin nun gespannt, ob/wo ich aus dem Bus gefischt werde. Nach guten 90 Minuten sagt mir der Busbegleiter "You go out!" - aha - es scheint zu klappen. Ich werde von einem jungen Einheimischen mit Wollmütze in Empfang genommen, der mich scheu fragt: "Nikkishi?" - Ich antworte: "Nikkishi!". Dann ist ja alles klar. Die Rundfahrt beginnt, Nikkishi ruft ihren Freund/meinen Guide an und erkundigt sich bei mir, ob alls OK sei. Ja, alles BESTNS und Mihintale ist einfach nur super-schön.

Schade, kann der Guide kaum ein Wort Englisch. Er sorgte sehr gut für mich - fast etwas unterwürfig. Ich habe meine Kokosnuss bekommen, wurde bei leichtem Regen "beschirmt", wenn ich etwas fotografieren wollte und, und, und. Und schlussendlich bin ich dann noch in seinem Elternhaus gelandet, wo er mir seine Mutter, seine Frau und seine Kinder sowie seine Schwestern vorgestellt hat - alle wohnen unter einem Dach. Eine der Schwestern konnte etwas English. Sie wollten wissen, welche Orte auf Sri Lanke ich besucht hätte, wohin ich noch zu fahren gedenke etc. - einzig nach dem Zivilstand hat für einmal niemand gefragt... Es "musste" dann noch ein Familienfoto mit Ausländer geben. Und ich bekam ein kleines Mittagessen - also im dazugehörigen Restaurant und zum regulären Preis. Zum Abschied bekam ich noch eine Mini-DVD vom Löwenfelsn in Sigiriya geschenkt. Da habe ich die Fotos gelöscht und nun habe ich sogar eine DVD...! 

Mihintale hat mir sehr gut gefallen. Mein Guide hat mich auch an abeglegene Orte der Anlage geführt, so zum Beispiel zur abgelegen und heiligsten Meditationshöhle unter einem mächtigen Stein. Dahin haben sich ausser uns noch genau zwei Einheimische "verirrt". Auch hat mein Guide beim Eingang Lotusblüten besorgt, so dass ich an allen heiligen Stätten eine Opfergabe übergeben konnte. Logisch, hat er für mich auch eine Literflasche Wasser getragen - obwohl ich selber auch eine solche mitgetragen habe... 

Mihintale war ein einfach sehr schöner Ort. Der Aufstieg über 1840 Stufen kam mir gar nicht so schlimm vor, weil die Stufen ganz niedrig sind und man mit einem Schritt sehr gut mehrere Stufen nehmen kann. Oben angekommen war es eben einfach nur schön. Die Weite des Platzes und die Anordnung der verschiedenen heiligen Punkte umgeben von Palmen - verbunden mit der Aussicht, die man von da oben geniessen konnte (trotz Nebel und leichtem Regen). WUNDERBAR!

Tja, so ging dann der Tag nach dem Besuch bei der Famiie meines Guides und dem kleinen Mittagessen in seinem Strassenrestaurant bald zu Ende und ich wurde wieder in den Expressbus zurück nach Dambulla gesetzt - und der Beifahrer genau instruiert, wo er mich aussteigen lassen müsse. Nämlich direkt vor meinem Guesthouse.

Kam mir etwas überumsorgt vor - und doch war es schön, noch einen Blick ins Haus der Familie werfen zu dürfen und die etwas unkonventionell wirkende Tourorganisation zu geniessen. 

Zurück im Guesthouse schreibe ich auf dem Sitzplatz im begrünten Innenhof meinen Blog und "setze mich gegen Saman zur Wehr", der mir ohne Unterbruch frische Mangos serviert - es gibt dann ja noch z'Nacht...

Nun packe ich dann hier langsam meine Sachen zusammen - morgen Vormittag gilt es ja wieder einen Expressbus anzuhalten. Möglichst einen, der mich bis nach Jaffna mitnimmt. Sonst halt nur bis Anuradhapura - wo ich dann umsteigen muss. Wir werden sehen. Alles NO PROBLEM!

Heute habe ich vier Einträge für Euch

 

Freitag, 03. Januar 2014 

Eintrag 1: Kirtap als Hotelmanger...

Gerade habe ich meinen Mittagsschlaf beendet, da klopft die Tochter des Guesthouses an meine Zimmertüre und bittet mich, ihr bei der Übersetzung von E-Mails zu helfen, die sie nicht verstehe - ich staune, aber ich kann ja mal versuchen zu verstehen, was da zu verstehen wäre...

Ich werde also hinter das Pult, welches als Rezeption dient, gesetzt. Agoda, eine Buchungsplattform, über welche mein hiesiges Guesthouse seine Zimmer promotet, möchte für Gäste aus China eine Promo zum Chinesischen Neujahr machen und einen Newsletter verschicken. Es geht nur darum Agoda mitzuteilen, ob man mitmachen will und welchen Rabatt man Gästen aus China für die fragliche Zeit bieten möchte. Hm - ganz einfach zu verstehen in English geschrieben - ich verstehe nicht, was es nicht zu verstehen gibt. Ich muss es quasi vorlesen und hege da so einen Verdacht - entweder, ich werde gerade gefeiert - oder aber... Sie denkt kurz nach, rechnet blitzschnell und beauftragt mich Agoda mitzuteilen, dass sie 4% Discount geben würde - ich soll das so mailen. ICH? Ja, ich - sie sei nicht so gut am Computer. Also ich bestätige 4% für Gäste aus China während Chinese New Year 2014.

Ich wähne mich fast etwas im neuen Buch von Jonas Jonasson, welches ich aktuell gerade auf meinem E-Reader lese - da konnte auch jemand (zuerst nur) blitzschnell rechnen...

Genau - da sei noch eine andere E-Mail, die bestätigt werden müsste. Eine Anfrage für eine Gruppe von 17 Gästen und 1 Guide, die Ende Januar 2014 hier übernachten möchten. Das sei OK - ich soll das bitte bestätigen. Also schicke ich eine entsprechende E-Mail in meinem "Migros-English".

Dann hat sie mir ihr Handy in die Hand gedrückt und ist entschwunden. Es kam eine Gruppe von Touristen, die Mittagessen wollen - sie müsse in die Küche, ich soll auf ihr Phone aufpassen. Und ja, ich soll da noch einen Touroperator aus Colombo googlen. Die wollten einen Kochkurs hier im Guesthouse durchführen, das sei auch OK - PLEASE CONFIRM! - und weg war sie...

Die russischen Mittagsgäste nehmen mich hinter der Rezeption als Mitarbeiter des Guesthouses wahr und staunen nicht schlecht, dass ich ihnen nicht mal sagen kann, wo die Gästetoiletten sind - brauche die ja nicht, habe ja ein Zimmer mit Bad...

Das Telefon habe ich der Tochter des Hauses beim ersten Anruf in die Küche gebracht - verstehe auch nach zwei Wochen die lokale Sprache halt noch nicht genügend - ich brauche jemanden, der übersetzt...

HALLO - träume ich?

Also einen Hitzschlag kann ich nicht haben, denn so heiss ist es hier nicht. Und glaube auch keine sonstigen Beschwerden zu haben, obwohl ich meinen Kopf dieser Tage wiederholt heftig gegen die Badezimmertüre gestossen habe - für diese Türe bin ich nämlich min. einen halben Kopf zu lang (siehe Bild bei Eintrag 3).

Ich bin Ende Januar 2014 ja weg, wenn die Touris kommen, für die ich bestätigt habe... - ja dann bin ich nämlich schon in Hamburg. Ein gaaanz anderes Thema - und aktuell seeehr weit entfernt. Nicht nur in Kilometer - auch thematisch...

Freitag, 03. Januar 2014

Eintrag 2: Sigiriya zum 2ten...

Nachdem ich gestern den eindrücklichen Löwenfelsen von Sigiriya schon einmal besucht und es anschlissend geschafft habe, alle Fotos meiner Reise zu löschen, "musste" ich heute Morgen halt nochmals hin. Der Wetterbericht war für heute Morgen besser als für heute Nachmittag - doch nun verhält sich das Wetter grad gegenteilig. Nachdem ich vom Felsen gestiegen war, drückte die Sonne durch den Nebel - nun: Es ist, wie es ist.

Dafür habe ich meine Fotos von Sigiriya sicher auf dem Laptop gespeichert und auch auf der SD-Karte sind sie noch drauf. Was ich gestern nur falsch gemacht habe - hoffe, ich mache es kein 2tes Mal...

Unten also die Bilder aus Sigiriya - Erläuterungen aus Wikipedia gibt es hier.

Bin wieder versöhnt mit mir und der Welt - habe meine Fotos vom Löwenfelsen und das war mir halt wichtig...

Freitag, 03. Januar 2014

Eintrag 3: Holz auf Holz...

Ja, da habe ich mir meine Schädeldecke echt blutig geschlagen... Reisen ist gefährlich - und die Gefahren lauern dort, wo man sie nicht erwartet - bei der Badezimmertüre...

Freitag, 03. Januar 2014

Eintrag 4: Wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss...

Wie bereits in einem früheren Eintrag berichtet, ist es einfach besonders lecker, erfrischend und nährend, eine Kokosnuss zu trinken. Die wichtigsten Handgriffe habe ich heute zu fotografieren versucht, als mein Tuktukfahrer für uns Hand angelegt und uns am Strassenrand je eine Kokosnuss geschlagen hat. 

Die Nüsse haben im Verkaufsstadium ein Alter von rund drei Monaten. Nachdem sie ausgetrunken sind, werden sie mit der Machete geteilt und dann wird die dünne Kokosschicht im Innern der Nuss abgeschabt und gegessen. LECKER!!

Mein Tuktukfahrer hat dazu übrigens eine spezielle Technik. Bevor er die Nuss teilt, haut er am unteren Ende ein Teil der Rinde ab - diese dient dann in Form eines Spachtels dazu, die Kokosnuss im Innern abzuschaben. 

Donnerstag, 02. Januar 2014

KRISE...

Eben habe ich realisiert, warum meine SD-Karte nicht mehr erkannt wird - die Karte ist LEER! Absolut LEER - wie neu! Alle meine Fotos sind weg! Die bis gestern Abend habe ich auf dem MacBook - die sind also noch da! Aber heute der Löwenfelsen von Sigiriya ist verschwunden. Wie ich das angestellt habe? Keine Ahnung!!

Ärger und Wut über mich selber machen sich breit - bin grad etwas fassungslos, hässig, käsig..! Es gibt nur einen Rettungsversuch: Ich fahre morgen Früh nochmals nach Sigiriya - denn ohne Fotos von Sigiriya will ich hier nicht weg. OK, ich könnte Ansichtskarten kaufen - ist aber nicht Trost genug. MIST - dachte immer, so etwas passiere nur anderen - aber rmir doch nicht. Ich lerne dazu... 

Donnerstag, 02. Januar 2014

Der Löwenfelsen von Sigiriya

Heute Morgen bin ich also mit TukTuk vom Hotel zum Löwenfelsen von Sigiriya getukert. Der gut 200 Meter hohe Felsblock liegt mitten in der Fläche - ohne erkennbaren Grund. 

Auf seiner flachen Oberseite hat König Kassap - er regierte von 455 bis 473 - einen gigantischen Palast und Gärten errichten lassen, von welchem heute nur noch die Grundrisse und einige Mauern erkennbar sind. Doch selbst diese verbliebenen Mauern zeugen von der Grösse des Palastes und wenn man bedenkt, dass jeder einzelne Stein hinaufgetragen werden bzw. da oben gebrannt werden musste, gewinnt das Wort "gigantisch" grad nochmals an Bedeutung. Seit 1982 ist der Ort UNESCO-Weltkulturerbe.

König Kassap soll eh ein eher spezieller Zeitgenosse gewesen sein. So soll er seinem jüngern Halbbruder den Thron strittig gemacht haben, es gab Krieg und schliesslich soll sich Kassap selber gerichtet haben, als er erkennen musste, dass er diesen Krieg nicht gewinnen würde.  

Ich bestieg den Löwenfelsen von Sigiriya natürlich - wie viele andere einheimische und ausländische Touristen - auch. Es ist ein Aufstieg über mehrere Treppen und Gehwege, welche abenteuerlich der Felswand entlang führen. Von diesem Weg aus sind auch alte "Stufen" erkennbar, welche vor laaaaaanger Zeit in den Fels gehauen wurden und den früheren Bewohnern des Felsenpalastes als Aufstieg gedient haben müssen. Ich hätte diesen alten Weg ja nicht gehen wollen. Nur schon den Blick auf den ehemaligen Touristenweg reichte mir - da war ich doch froh, konnte ich über den aktuellen und recht gut ausgebauten Weg mit seinen Brücken, Wendeltreppen und auf Auslegern montierten Eisenplatten gehen. Immer in der Annahme, ich hätte nicht so viel an Gewicht zugelegt, dass sich die Träger unter mir biegen würden - meine Annahme bestätigte sich, was wohl eher die Qualität der Träger als mein Diäterfolge qualifiziert...

Leider will mein MacBook meine SD-Karte aus dem Fotoapparat nicht mehr ekennen. Ich kann Euch grad keine Fotos raufladen. Hoffe, ich könne dieses Problem irgendwie lösen - und werde dann gerne mit einigen Fötelis zeigen, wo ich heute Morgen war. Einmal mehr ein schöner Ausflug.

Dambulla habe ich etwas überschätzt und hier zu viele Nächte eingeplant. Reise morgen wohl ab bis mindestens nach Anuradhapura - oder aber grad durch bis Jaffna. Die Busse, die von Kandy nach Jaffna fahren, durchfahren nämlich auch Dambulla - da sollte es doch eine Gelegenheit geben, auf einen solchen Bus auf- oder noch besser: In einen solchen Bus einzusteigen. Die Tochter des Guesthousbesitzers will sich für mich kundig machen. 

Mittwoch, 01. Januar 2014 - heute habe ich 3 Einträge für Euch erstellt...

Eintrag 3: Höhlentempel von Dambulla

Nach dem üppigen Mittagessen bin ich zu den Höhlentempel von Dambulla spaziert. Diese wurden vor langer Zeit von einem König errichtet, der aus seiner Königsstadt Anuradhapura vertrieben wurde und sich dann hier in Dambulla versteckt gehalten hat. Nachdem er den Thron zurückerobert hatte, blieb er aus Dankbarkeit hier in den Höhlen wohnen und liess weitere Tempel bauen. Die Tempel sind voller Kunst- und Religionsgeschichte. Mir als Besucher blieben viele dieser Details verborgen. Selbst Fachleute können sich hier wohl kaum sattsehen, so dicht sind die wichtigen Relikte und Fresken des Buddhismus hier konzentriert.

Ein wichtiges Element des Buddhismus ist hier in einem Höhlentempel gut gesichert aufbewahrt: Ein Becken mit heiligem Wasser, das von der Decke in das Becken tropft. Die Buddhisten sind sich sicher, dieses Becken wird IMMER mit Wasser gefüllt sein, selbst bei der grössten Dürre!

Eine sehr schöne und sehenswerte Tempelanlage - mit erstaunlich wenigen Besuchern am späteren Nachmittag bei angenehmen Temperaturen...

Zurück im Guesthouse habe ich für eine grössere Aufregung gesorgt. Ich habe mich erkundigt, wo das Badetuch bleibe, welches man mir bei der Ankunft in Aussicht gestellt habe. Aus dieser Frage entstand ein grösseres Projekt, denn im gesamten Guesthouse war offenbar nicht ein einziges Badetuch auffindbar, welches man mir hätte überlassen können. Es musste extra jemand in die Wäscherei geschickt werden, um ein Badetuch für mich zu holen. Aber schlussendlich hat auch das funktioniert und nach einer knappen halben Stunde hatte ich ein Badetuch und eine Seife dazu :-)!

Morgen Früh fahre ich zum Felsen von Sigiriya - ein Ort der ersten Besiedlung. Ein "must see" auf Sri Lanka. Da werde ich dann auch hinaufklettern - obwohl ich den Adams Peak noch immer in den Beinen spüre... Fahre kurz nach 08.00 Uhr los, damit ich möglichst nicht in der brennenden Sonne...

Mittwoch, 01. Januar 2014

Eintrag 2: Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist schön...

Heute Morgen stand ich kurz vor 08.00 Uhr am Busbanhof in Nuwara Eliya auf der Suche nach einem Bus nach Kandy. Kein Problem - ein Kleinbus mit Klimanlage stand da und ich konnte mir für diese Fahrt sogar den Sitz aussuchen! Ich wählte den Sitz ganz vorne links (also da, wo bei uns der Fahrer sitzt). Es war eine sehr angenehme und bequeme Fahrt nach Kandy.

In Kandy suchte ich den Bus nach Dambulla. Das ging auch ganz flott. Die ersten zwei, drei Personen die ich nach dem Bus/Weg zum Bus nach Dambulla fragte, zeigten mir Grob die Richtung, wo diese Busse abfahren. Als ich dachte ich müsste nun in der richtigen Ecke des Busbahnhofes angekommen sein, fragte ich einen Passanten - der bugsierte mich schneller als ich denken konnte in einen roten Bus, der eben im Begriff war anzufahren. Ich springe auf - OK, so schnell geht das hier mit dem Busanschluss! Der Ticketverkäufer kam, verkaufte mir das Ticket nach Dambulla - also sass ich im richtigen Bus. Prima. Die Fahrt dauerte inkl. kurzer WC-Pause rund 3.5 Stunden für ca. 80 Kilometer - und kostete 100 Rupien - oder 70 Rappen. Unglaublich!

Ich schaffte es dann noch, in Dambulla etwas zu früh auszusteigen - weil andere Passagiere ausgestiegen sind und mein Sitznachbar mir bestätigte, wir wären nun in Dambulla angekommen - der Ticketverkäufer wies den Fahrer aber darauf hin, dass ich nach Dambulla wolle, worauf ich wieder einsteigen "musste" - oder vielmehr aufsteigen. Die letzten 500 Meter bis zur offiziellen Bushaltestelle Dambulla fuhr ich dann mit dem Rucksack am Rücken auf dem Trittbrett mit - ich assimiliere mich allmählich. Und so hat alles seine Ordnung!

Einfach nur schön, so unterwegs zu sein! "So wie richtig!". Unkompliziert im Vertrauen darauf, dass es gut kommt... Mich einlassen können, auf das Unbekannte, das Nicht-Organisierte... Ich lerne dazu - und das tut mir so unendlich gut!!

Schön, so unterwegs zu sein, wenn wildfremde Menschen mich einfach in den richtigen Bus bugsieren....

Schön, so unterwegs zu sein, wenn im Guesthouse das kleine Mittagessen (ich ging ja heute Früh ohne Frühstück aus dem Haus - es gab unterwegs nur eine kleine Vegiteigtasche...) zu einem Gelage mit Reis und 10 Beilagen wird - die guten Vorsätze bezüglich Quanität des Essens, werden gleich am ersten Tag des neuen Jahres über den Haufen geworfen... - dabei habe ich nur "Rice and Curry" bestellt - kann nix dafür...

Schön so unterwegs zu sein, wenn der Besitzer des Guesthouses sich fürsorglich kümmert und immer noch mehr auftischen will - und enttäuscht ist, dass ich nicht alle 10 Beilagen aufesse... He, obwohl ich ja hin und wieder eine multiple Persönlichkeit bin und somit mir mir alleine eine Gruppenreise machen kann, esse ich doch nicht für eine ganze Familie....

Schön so unterwegs zu sein, wenn der Besitzer des Guesthouses alle die verschiedenen Gemüse, die mir aufgetischt wurden, in ihrer rohen Form noch zeigen und erklären kommt - ausser Bohnen und Auberginen kannte ich keines der Gemüse und weiss erst seit der kleinen Demonstration, wie sie aussehen - werde sie Euch dann noch hochladen, sobald mein Android-Handy vom MacBook erkannt wird... Das bereitet aktuell mehr Probleme, als den Ventilator anzuschliessen (siehe Bericht 1 vom 01.01.2014 weiter unten)...

So, nun gehe ich zu den Höhlentempeln!

Unten noch einige Bilder zur Busfahrt.

Mittwoch, 01. Januar 2014

Eintrag 1:

Kirtap der Elektriker (ein verstecktes Talent?)

Ich habe Euch die Steckdosen hier ja schon mal beschrieben. Nun kann ich es Euch grad bildlich zeigen, wie das funktioniert - nicht ganz wie bei uns. Mein Ventilator im Zimmer hat keinen Stecker - nur lose Drähte. Das ist aber kein Problem, denn der Stecker ist in der Dose. Kluge Überlegung. Wenn ich nun also mit dem Kugelschreiber ins obere Loch drücke, öffnen sich in den beiden unteren Löcher die Klemmen, welche sonst im Stecker wären. Also, Kugelschreiber ins obere Loch, Drähte einstecken, Kugelschrauber raus - UND ES FUNKTIONIERT! Sieht vielleicht ungewohnt aus - und wenn man weiss, dass ICH damit hantiere, mag es sogar gefährlich aussehen - aber es ist durchdacht. Und passieren kann eh nix. Jede Steckdose hat einen Schalter, mit welchem man sie de-aktiviert. Klug überlegt! Da kann sogar Kirtap mit seinen beiden linken Händen voller Daumen den Ventilator zum Funktionieren bringen...

31.12.2013/01.01.2014 Happy New Year

Möge das neue Jahr 2014 für Dich ein erfolgreiches und glückliches und vor allem gesundes Jahr werden - und Ganesha, der Gott der Hindernisse, Dir keine Hindernisse in den Weg legen - sondern Dir die Hindernisse aus dem Weg räumen helfen, damit Du gut und glücklich durch das neue Jahr kommst.

HAPPY NEW YEAR!!

Dienstag, 31. Dezember 2013 Adams Peak

Das Projekt startete ja bereits gestern Abend. Um 21.30 wartete wie vereinbart der Van vor meinem Hotel. Der Reservationsmanger hier im Hotel (die haben etwa 8 Zimmer - aber einen Reservationsmanger) hat darauf beharrt, dass ich einen Van brauche. Mit einem normalen Car/Auto wäre es zu anstrengend... Ich unterstellte ihm, dass er halt jemanden kenne, der nur einen Van hat und ich darum genau diesen Van brauche, um zum Adams Peak zu kommen. Wie auch immer. Der Van stand da.

 

In der Dunkelheit stieg ich also in diesen Van, ohne Fahrer und Beifahrer wirklich zu erkennen. Aber das Hotel hat organisiert, dann kommt das schon gut. Die zwei jungen Typen erklären mir, die Fahrt daure nun gut 3.5 Stunden - für 75 Kilometer. Denn die Strasse sei sehr schlecht und die Sicherheit gehe vor - zudem müssten sie auch Sorge zum Auto tragen auf den schlechten Strassen. Mir schiesst  bei dieser Aussage gleich eine Lieblingsaussage meines Rechtsdozenten an der HWV durch den Kopf: In majore minus. Im Grösseren ist das Kleinere enthalten. Gut so! Wenn die Jungs zum Auto Sorge tragen (Grösseres) dann kann mir (offenbar Kleineres) auch nichts passieren, weil ich bin ja im Auto - also im Grösseren - enthalten. Alles klar? Auf jeden Fall rollten wir über die tiptope Strasse von Nuwara Eliya und dann eine erste Abzweigung nach Rechts - und da war die Strasse nur noch eine Holpperpiste, die in der Schweiz wohl nicht mal das Prädikat "Baustellenzufahrt" bekommen würde. Es rüttelte und schüttelte, es hatte tiefe Gräben, welche das Wasser in die unbefestigte Strasse gewaschen hatte, Erdrutsche, Steinschlag, Baustellen, einspurig befahrbare Stellen ohne erkennbare Signalisation. Dann kam da noch unbeleuchtete Fahrzeuge, Fussgänger und Velofahrer dazu - und eine Kuh, welche plötzlich mitten auf der Strasse stand. Auch ohne Licht, die dumme Kuh...

Der Van verrichtet gute und bequeme Dienste!

Wie auch immer. Der Fahrer hatte die Sache sehr gut im Griff und schonte sein Auto und damit auch mich. Fahrer und Beifahrer quaselten ununterbrochen miteinander, konnten also gar nicht einschlafen - auch gut für mich.

Wenn der Fahrer ans Handy ging, hielt er am Strassenrand an (wie wir das in der Schweiz auch machen...). Zwischendurch wollten sie etwas über mich wissen. Und die obligate zweite spätestens dritte Frage war natürlich auch in disem Fall die Frage nach dem Zivilstand. Das müssen sie hier wie auch in anderen Teilen Asiens immer ganz schnell geklärt haben...Wir tuckerten zum Teil im Schritttempo über die Piste. Kurz vor Mitternacht erreichten wir dann den Ausgangspunkt zum Adams Peak. Der Fahrer drückte mir seine Handynummer in die Hand und zeigte mir den Parkplatz, auf welchem er und sein Begleiter im Auto übernachten und auf mich warten würden. Sollten sie bei meiner Rückkehr nicht beim Auto sein, einfach anrufen...

 

Ich zottle also los auf den Adams Peak. Gespannt, wie der Aufstieg wird. Schon bei der Anfahrt haben wir die Wegbeleuchtung gesehen, welche sich den Berghang hochzieht - und dem Wanderer/Pilger deutlich macht, was er in Angriff nimmt. Es sah wirklich sehr schön aus, diese Lichterlinie im Dunkeln - von weit her sichtbar!

 

Bin am Anfang des Weges ganz alleine unterwegs. Der Weg steigt sanft an. Kaum Treppen - wo sind denn die vielen Stufen??

 

Je höher ich den Bergkamm erklimme, je mehr Leute stecken auf dem Weg fest. Zum Teil im Auf- zum Teil im Abstieg. Junge und sehr Alte, die sich kaum auf den Beinen halten können und nach oben "gestützt" werden müssen. Erstaunlich viele Eltern mit Babys, die sie auf den Armen nach oben tragen (keine Traggestelle am Rücken oder Tragtücher, wie wir sie kennen...). Auf den Treppen werden in der kühlen Nacht die Babys gestillt und gewickelt - no problem.

 

Die letzte Hälfte des Aufstiegs hatte es in sich. STEILE Stufen. Mein Halstuch wurde kurzfristig zum Schweissband umfunktioniert - ich weiss nicht, wann ich bei so kühlen Temperaturen je derart geschwitzt habe. 

 

Schön auch, wie nahe die Sterne sind - der Weg gut beleuchtet, gut ausgebaut. Alles kein Problem. Nur steil...

 

Gegen 02.30 Uhr am frühen Morgen des 31. Dezembers 2013 stehe ich plötzlich auf dem Peak. Dem Adams Peak. COOL - im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war also mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 2080 Stufen/h unterwegs. Eine neue Masseinheit ist geschaffen.

 

Ich ziehe mich oben trocken an und vor allem ziehe ich alles an, was ich habe inkl. langer Unterhosen. Mein durchschwitztes Trekkinghemd ziehe ich über meine Goretexjacke an - in der Wunschvorstellung, dass es mich wärmen und gleichzeitig für den Abstieg trocknen möge...

 

Dann warte ich mit vielen anderen auf den Sonnenaufgang, der kurz nach 05.00 Uhr beginngt und einfach nur DRAMATISCH SCHÖN ist. Zuerst beleuchtete die noch unsichtbare Sonne den Mond, der zuvor in der Dunkelheit gar nicht erkennbar war. Dann durchdringten immer mehr Sonnenstrahlen die Dunkelheit. Nebelschwaden wurden erkennbar - ebenso tauchten aus dem Nichts Hügelzüge auf. Die Landschaft, durch welche ich gestern aufgestiegen bin, wurde langsam aber sicher erkennbar. Wunderschön. Die Hügelzüge und Berggipfel waren von Nebelschwaden umhüllt, fast zärtlich. Oder vielmehr wie auf Watte gebettete Kostbarkeiten. 

 

Und dann zeigte sich die Sonne - nicht nur ihr Licht. Und sofort wurde es warm. Wunderbar. Habe einen Sonnenaufgang noch nie so bewusst wahrgenommen. Das erwachen des Tages - oder wie mir schien: Die Landschaft wurde geschaffen, entstand wie neu geschaffen vor meinen Augen. Hätte ich nicht schon von der Kälte Gänsehaut gehabt, ich hätte sie vor lauter Emotionen bekommen...

 

Dann folgte der Abstieg in der immer stärker wärmenden Sonne. Und ich musste mich den langen Unterhosen, die ich bei der Ankunft auf dem Peak im Schutze der Dunkelheit angezogen habe, dringend entledigen. Da bot sich mir ein am Wegrand stehendes, sich im Umbau befindendes Haus an. Ihr müsst Euch vorstellen, auf den Treppen waren überall Leute, da wollte ich meine Hosen nicht einfach runterlassen, auch wenn ich mein Tuaregtuch dabei hatte, welches ich um die Lenden binden konnte.

Also, ich ziehe mich in diese scheinbar leere Baustelle zurück, stelle mich hinter einen Pfeiler, das Tuaregtuch um die Hüfte, Trekkinghosen runter und auf die Bank neben mir, lange Unterhosen runter - und da steht er, der sportlich elegant gekleidete Betreiber des Restaurants, welches in diesem Haus entstehen soll. Ich Unterhosen in den Kniekehlen und komisches Tuch um Lenden. Er cool "Hello Sir, nice to meet you! Where are you from?" Ich stammle ein "Good Morning. I'm sorry - i have to change my trousers. I'm from Switzerland". Er erklärt cool: "Yes I see - do it" Er weicht keinen Schritt zurück, als wäre es ganz normal, dass er mir zusieht, wie ich mich aus meinen engen langen Unterhosen pelle, die wohl nie so mühsam auszuziehen sind, wie in diesem Moment... Dann ruft er aus: "Switzerland! Nice country!". Ich bestätige, die Schweiz sei schön, kämpfe weiter mit den langen Unterhosen, die nicht über die Ferse rutschen wollen und dem Lendentuch, das ich nicht verlieren will und lobe sofort und ehrlich Sri Lanka, worauf er mich herzlich in seinem Mutterland (nicht Vaterland!) begrüsst. Nein, in Switzerland war er noch nie - aber viele Leute aus Sri Lanka würden da leben. Er hätte nur Gutes gehört...

Und dann das unglaubliche: Er lädt mich zum Frühstück ein. Ich lehne aber dummerweise ab, weil die Driver ja auf mich warten und ich eben mit der Situation irgendwie überfordert war...

Ich bin völlig perplex. Frage an Dich, lieber Leser: Wie würde in der Schweiz ein "Tamile" begrüsst, desen Hose neben ihm liegt und der seine langen Unterhosen in den Kniekehlen hat? Würden wir auch sagen "He, willkommen, schön Dich zu treffen, woher kommst Du!"? Wohl kaum. Bei uns würde es wohl in 12 von 10 Fällen heisen "He was machst Du da? Hast nicht gelesen, dass das Betreten der Baustelle verboten ist? Kanst hier doch nicht einfach Deine Hosen herunterlassen!". Ja, ich stelle es mir schwierig vor, sich in der Schweiz zu assimilieren - und nehme mir vor, fortan toleranter mit meinen Mitmenschen und mir durch's Leben zu gehen - und erst mal versuchen zu klären, was der andere tut/beabsichtigt - und nicht schon zu interpretieren und daraus Schlussfolgerungen ziehen/vorverurteilen. Ja, ich nehme es mir vor - und bin gespannt, wie lange ich das durchzuziehen vermag im CH-Alltag... Und ja, zum Frühstück hätte ich mitgehen sollen - die Drivers hätten auch noch eine Stunde länger gewartet... Ich nehme mir vor...

 

Meine Fahrer sind nicht beim Auto - kaufe beim Marktstand am Parkplatz eine Kokosnuss - das ist in Asien eben so etwas herrliches: Die ganzen Nüsse werden zum Verkauf angeboten. Die werden mit einer Art Machete aufgeschnitten, so dass oben ein Strohhalm reingesteckt werden kann. Dann kann man den Kokossaft schlürfen. Die leere Nuss kann man sich dann auch knacken lassen und die feine Kokusschicht in der Nuss mit einem Löffel oder Messer daraus lösen. LECKER. Mein Konkusnuss war kühl von der kalten Nacht - erfrischend, nährend! Ein Fahrer kommt nach meinem Anruf sofort zum Auto und ich kann in der Fahrerkneipe noch ein Glas Tee trinken - und dann tuckern wir 3.5 Stunden zurück.

 

Wunderbar, dieser Ausflug. Nun liege ich sehr müde im Bett und werde Sylvester verschlafen. Ist grad arg stimmig für mich. So bin ich dann 2014 ein ausgeschlafens Kerlchen...

 

Rutscht gut in eine tolles 2014!

Montag, 30. Dezember 2013

Noch ein Vorgeschmack auf meine Nachtwanderung. Ausser Adam waren ja schon viele Leute vor mir da oben. So z.B. auch die beiden im folgenden Video...

Montag, 30. Dezember 2013

War froh um das Elektroöfeli heute Nacht - die Nacht war doch recht kühl... Da frage ich mich grad, woher Sri Lanka den Strom nimmt - muss mich da mal schlau machen...!

Ein fauler Tag heute... Beim Frühstück spannende Konversation mit einer Litauerin, die in China lebt und mit Familie (Mann, Baby und 5jährige Tochter) durch Sri Lanka reist... Sie meinte, das Baby stelle die wenigsten Ansprüche...

Dann in die Stadt - Transport nach Dambulla geklärt. Fahre am 01. Januar 2014 klassisch mit dem Bus nach Kandy - umsteigen - und mit dem nächsten Bus weiter nach Dambulla. Das ist offensichtlich die gescheiteste Variante. Nuwara Eliya hat nämlich keinen eigenen Bahnhof. Zum nächsten Bahnhof hätte ich eine gute Stunde. Ist mir doch etwas zu aufwändig! Versuche dann in Nuwara Eliya den 08.15 Uhr Bus nach Kandy zu erwischen - früh am Tag...

Die warmen Sachen für heute Abend aus dem Rucksack gefischt und ihn dabei gleich auch aufgeräumt.

Berichte von anderen Besuchern des Adam's Peak sind recht widersprüchlich. Die einen wollen fast erfroren sein - andere haben es gar nicht erst bis nach oben geschafft wegen Stau (also Pilger-/Wandererstau auf der Treppe - nicht etwa Stau auf der Strasse...) oder fehlender Kondition - wiederum andere schwärmen in den höchsten Tönen und reden von windstillen 5 Grad in der Nacht/am Morgen.

Tja, da bleibt mir nur eine Variante:

Pack die lange Unterhose ein und mach Dich selber auf den Weg! Ich muss die 5000 Stufen (ja, fünftausend - das ist eine "gesicherte" Grösse... - ich werde sie aber ganz bestimmt nicht selber nachzählen!) zum Gipfel selber meistern und mir mein eigenes Bild machen. Freue mich!!

Sage Euch dann im Verlauf des 31. Dezember 2013 wie es war - mit hoffentlich kitschigen Fotos des Sonnenaufgangs...

 

Sonntag, 29. Dezember 2013

Kandy - Nuwara Eliya / Halbzeit meiner Reise

Nach Reisetagen gerechnet, habe ich heute Halbzeit meiner Reise. Weiss grad nicht, was ich davon halten soll... Was ich herausgefunden habe ist:

  • Ich könnte noch lange auf Sri Lanka bleiben, weil es mir sehr gut gefällt hier...
  • Ich werde es nicht bis nach Jaffna hoch schaffen - und habe somit einen guten Grund, nochmals nach Sri Lanka zu kommen...

 

Habe das Guesthouse heute Morgen wie geplant um 09.00 Uhr verlassen und mich zu Fuss Richtung Busbahnhof aufgemacht. Wie die Busfahrt so verlief, könnt Ihr unten im zweiten Blogeintrag des heutigen Tages lesen. Bevor die Fahrt losging, bestieg eine junge Frau den Bus und trug ein Gebet vor - ups, was soll das bedeuten? Sie sammelte dann bei den Fahrgästen Rupien ein. Kaum war sie draussen, stieg ein Gitarre spielender Sänger ein - ist das nun die Trauermusik, falls wir verunglücken sollten? Kurz nachdem wir Kandy verlassen hatten, hielt der Bus an, der Fahrergehilfe (also der, der "schnurrt" und Tickets verkauft) stieg aus, steckte Geld in einen Schiltz bei einem Gebäude, das nicht wie ein Kloster/eine Kirche aussah, faltete die Hände vor der Stirn, verbeugte sich und stieg wieder ein. WAS ERWARTET MICH DA FÜR EIN HÖLLENRITT?? Eng war es - aber gemütlich bzw. obwohl der Fahrer die doppelt ausgezogene Sicherheitslinie dauernd überfahren hat, fühlte ich mich immer sehr sicher. Also nix von Höllenritt! Denn: Nach Nuwara Eliya geht es ganz mächtig hoch hinauf. Es ist eine erstaunlich gut ausgebaute und veritable "Passstrasse". So ähnlich wie Grimsel ab Meiringen, kam es mir vor. Steigt ewig an, bis es dann in die Serpentinen geht, wo man Höhe gewinnt... Unser Bus, so vollgestopft mit Passagieren und Gepäck wie er nun mal war, konnte bergauf gar nicht schnell fahren. Daher war alles gemächlich. Von Kandy, das auf rund 500 Meter über Meer liegt, sind es rund 80 Kilometer bis Nuwara Eliya und knapp 1400 Höhenmeter - also doch kein Grimselpass...

Angekommen hier oben habe ich mich mal zu orientieren versucht. Mein Hotel sollte in Gehdistanz zum Zentrum sein, was auch immer das heisst. Ein in meinem Bus mitreisender anderer Tramper wurde von einem Hotelschlepper in Empfang genommen, der auch mir gerne ein Zimmer verkauft hätte. Doch Pech - ich habe ja meine Reservation... Der Schlepper erklärte mir dann aber ganz freundlich den Weg zu meinem Hotel, wo ich dann auch zu Fuss angekommen bin. Nun habe ich sogar die Abkürzung ins Dorf gefunden und muss nicht mehr den Umweg der Strasse entlang machen.

Ich wohne recht schick - und auch relativ teuer - aber eben: Zu Sylvester darf es schon etwas üppiger sein. Und vor allem: Ich habe ein  Elektroöfeli in meinem Zimmer. Das ist ganz angenehm, denn hier oben ist es am Abend doch recht kühl. Tagsüber ist es warm - dann kühlt es ab - und der Temperaturunterschied ist gefühlt noch viel grösser als er tatsächlich gemessen wohl ist. Die Einheimischen Tragen dicke Winterjacken und Wollmützen - die Touris sind in den Flipflops und kurzen Hosen unterwegs. Ein Bild für Götter!

Also, nachdem ich eingecheckt hatte, habe ich mich auf den Weg in die Stadt gemacht und mich erkundigt, wie ich denn morgen Abend wohl zum Adam's Peak käme. Es ist nämlich so: Der Sage nach, ist der Adam's Peak der Ort, wo Adam zum ersten Mal seinen Fuss auf die Erde gesetzt hat, nachdem er aus dem Paradies vertrieben wurde. Es ist ein knapp 2250 Meter hoher Berg, auf welchen ein Wanderweg mit ganz vielen Stufen führt. Oben ist ein Kloster. Nun ist es eben so, dass "man" so um Mitternacht aufbricht und auf den Adam's Peak hinaufwandert - und oben dann den Sonnaufgang im Kloster geniesst. Und genau das will ich tun. Nur, der Ausgangspunkt der Wanderung ist von hier noch 80 Kilometer entfernt - da muss man in der Nacht zuerst mal hinkommen - und dann auch wieder zurück. TukTuk und Bus sind keine Option. Bleibt nur das Taxi. Für Taxis habe ich auf der Strasse Offerten zwischen 7000 und 12000 Rupien erhalten - die Fahrer würden auf mich warten und mich nach dem Abstieg wieder nach Nuwara Eliya bringen. Keiner konnte aber mein Herz wirklich gewinnen. So habe ich im Hotel nachgefragt, wo man mir den Transport für 10000 Rupien offeriert hat - habe gesagt, das sei nicht realistisch auf der Strass hätte ich ein Angebot von 7000 Rupien. Nun transportiert mich das Hotel für 8000. Ist doch OK! So weiss ich, dass es klappt. Morgen Abend um 21.30 Uhr fahre ich also zuerst mindestens drei Stunden durch die Nacht - dann steige ich auf den Adam's Peak und werde den letzten Sonnenaugang des Jahres 2013 dort oben erleben - und dann wohl mit einer Art "Jetlag" Sylvester angenehm verschlafen...

Nachdem das mit dem Adam's Peak geklärt war, habe ich mich von einem TukTukfahrer durch die Gegend chaufieren lassen. "Stadt- und Landrundfahrt". War sehr schön. Er sprach ganz schlecht English, aber hat sich sehr bemüht und war stolz, mir seine Stadt zeigen zu dürfen. Er hat darauf beharrt, dass ich auch Dinge fotografiert habe, die nun nicht wirklich - z.B. Tretboote auf dem See in Form eines Schwans. Die fand er ganz wichtig. So nimm denn meine Augen...

Anschliessend zurück ins Hotel - Waschtag... Während ich gewaschen habe, hat das Wifi des Hotels versucht meine Fotos hochzuladen, was schlussendlich erstaunlich schnell funktionierte. Dann noch etwas dösen und nochmals in die Stadt zum Nachtessen - und Ersatzbatterien kaufen für meine Stirnlampe für die morgige Nachtwanderung. Kann ja nicht sein, dass mir das Licht ausgeht, während ich auf den Spuren Adams...

Ihr seht, ich habe immer was zu tun - zwischendurch Mails checken und beantworten, Haushaltung machen, Tagebuch und Blog schreiben, Eindrücke verarbeiten, Tee trinken, geniessen - sein! WUNDERBAR!

Und morgen muss ich ja schon meine Weiterreise organisieren. Denn am 01. Januar 2014 geht es weiter nach Dambulla. Dazu muss ich nach Kandy zurück und von dort mit dem Bus weiter (oder Zug - weiss gar nicht, ob es einen Zug gibt...). Werde also am 01.01.2014 längere Zeit unterwegs sein und in Dambulla wieder in einem Guesthouse wohnen. Darauf freue ich mich schon! Von Nuwara Eliya nach Kandy will ich eigentlich mit dem Zug, damit ich unterschiedliche Strecken sehe. Nun muss ich morgen eben noch schauen für das Zugticket und wie die Züge überhaupt fahren - oder ob ich doch wieder mit dem Bus? Es wird sich zeigen...

Geniesst Ihr die letzten Tage des laufenden Jahres auch noch - mit Skirennen und Spengler Cup...

 

Sonntag, 29. Dezember 2013

Bus nach Nuwara Eliya

Das, was ich als Busbanhof interpretiert habe in Kandy war nur die Bushaltestelle für die lokalen Fahrten. Der eingentliche Busbahnhof war ca. 10 Minuten zu Fuss weiter. Habe nach mehrmaligem fragen - ich frage übrigens nur noch Frauen, die arbeiten nämlich nicht als Schlepper, es gibt auch keine TukTuk-Fahrerinnen... - dann auch den Ort gefunden für den Bus nach Nuwara Eliya - und schwups stand da auch schon ein kleinerer Bus der mich für 220 Rupien mitnehmen wollte. OK - ich sage zu und steige ein. Der Bus VOLL - wohin nun mit mir und meinem Rucksack - ich will nicht den ganzen Weg stehen!!??!!

Kein Problem, der Helfer im Bus, der Tickets verkauft und die Leute "schnurrt" also akquiriert, weist mir einen Sitz quasi hinter dem Fahrer zu - nur auf der linken Seite. OK, cool - Sitz mit Aussicht. Als ich mich setzen will merke ich jedoch, dass ich UNMÖGLICH in diesen Sitz passe. Ich muss quer sitzen. Die Rückenlehne des Vordersitzes ist VIEL zu nahe an meinem Sitz. Meine Beine müsste ich so anziehen, dass ich die Knie an den Ohren oben hätte. Schaffe ich in meinem Alter doch nicht mehr... Was solls - so sitze ich halt quer. Die Fahrt dauert ja nur ca. 2.5 Stunden. Geht schon! Mein Rucksack findet hinter mir ein Plätzchen - eingeklemmt zwischen weiterem Gepäck. Doch dann wird es bunt: Neben meinem Sitz, den ich in der Zwischenzeit nur noch als Jumpseat einstufen kann >:-), ist nochmals ein Jumpseat, der verkauft werden soll. Das heisst, ich müsste wie richtig in meinen Sitz sitzen und die Beine in Fahrtrichtung einfädeln. Geht aber eben beim wirklich allerbesten Willen ganz einfach nicht - bin doch kein Schlangenmensch! Ich interveniere. Hilft nix. Der Sitz neben mir ist frei und die Nachfrage da, also wird der Sitz verkauft und ich habe mich gefälligst so hinzusetzen, dass der Sitz neben mir verkauft werden kann. Punkt! Da habe ich die LÖSUNG: Ich kaufe einfach den Jumpseat neben meinem Jumpseat auch noch grad dazu - so kann ich quer sitzen, mein Handgepäck hat Platz und irgendwie geht es dann schon bis nach Nuwara Eliya. 

Habe versucht, meine enge Lage auf dem Foto für Euch festzuhalten. Witzig...

Leute, die unterwegs eingestiegen sind in den vollen Bus, mussten stehen - ich hatte ja zwei Plätze. Hm nicht unbedingt das Bild, das man als Touri wiedergeben sollte... Ging aber nicht anders! In Nuwara Eliya habe ich mich nach der Ankunft dann zuerst mal so richtig entfaltet...

Mein Hotel hier ist ganz OK - mit Blick auf den botanischen Garten, wen nur die Bäume die Sicht nicht versperren würden... Halt mehr Hotel als Guesthouse - aber über Sylvester darfs schon etwas üppiger sein...

Gehe nun Stadt, will schauen, dass ich die Besteigung des Adam's Peak für den Sonnenaufgang vom 31.12.2013 organisieren kann - und eine kleine Zwischenmahlzeit wäre auch mal wieder angebraucht...

Samstag, 28. Dezember 2013

Tagesbericht siehe unten - Bild von TukTuk folgt

 

Gestatten: Mein Name ist TukTuk! Ich heisse so, weil mein Motor immer Tuktuk-tuktuk-tuktuk mache. Böse Zungen behaupten, ich wäre einfach laut und würde stinken... Hm - wenn ich das genauer überlege und etwas selbstkritisch bin, würde ich europäische Lärm- und Abgasnormen sicher nicht erfüllen. Aber ich lebe ja nicht in Europa!

 

Kirtap hat sich heute während der langen Fahrt ins Elefantenwaisenhaus etwas schlau über mich gemacht und folgenden Angaben zu mir und meinen unzähligen Artgenossen auf Sri Lankas bzw. Asiens Strassen erhalten:

 

  • Wie viele TukTuks es auf Sri Lanka oder noch besser in Asien gibt, weiss wohl kein Mensch auf dieser Welt - wir TukTuks sind in Asien einfach so gut wie flächendeckend verbreitet!
  • Ich koste auf Sri Lanka rund 5'000 US-Dollar - das ist (auch) hier eine schöne Stange Geld!! Darum teilen sich auch oft mehrere Fahrer ein TukTuk, um mich und meine Artgenossen möglichst "rund um die Uhr" im Betrieb zu halten und Geschäfte mit Fahrgästen machen zu können.
  • Bevor man mich besteigt, muss man mit meinem jeweiligen Fahrer den Preis sehr gut verhandeln. Und dabei knallhart sein. Die Fahrer versuchen natürlich immer den besten Preis oder noch mehr - insbesondere von ausländischen Touristen - für mich und meine Dienstleistung zu erhalten. Der Fahrgast hingegen will sich und sein Gepäck so günstig wie möglich transportieren lassen. Da gibt es halt schnell mal "echli es Gschtürm" - aber immer sachlich, denn es geht ja um den besten Preis für beide Seiten.  Kirtap hat den einen oder anderen TukTuk-Fahrer dann auch schon stehen gelassen und hat es bei einem anderen Fahrer versucht - manchmal mit und manchmal ohne Erfolg - das heisst, manchmal wurde es auch teurer als beim ersten Fahrer...
  • Ich habe drei Räder (das hat Kritap - technisch begabt, wie er nun mal ist - ganz alleine festgestellt!)...
  • 4 Gänge - wobei offen bleibt, ob der Rückwärtsgang einer davon ist oder nicht - hier haben sich Kirtap und mein Fahrer nicht so gut verständigen können. Kirtap vermutet, der Rückwärtsgang sei nicht inbegriffen.
  • Kupplung ist am linken Griff des Lenkers, der so ähnlich wie bei einem Motorrad ausschaut. Da wird auch geschaltet (ausser Rückwärtsgang, den legt mein Fahrer rechts unten ein mit so einer Art Handbremse, die eben keine ist) - Gas am rechten Lenkergriff - Bremse mit Pedal am Boden.
  • Das WICHTIGSTE ist aber meine Hupe - damit setzt sich mein Fahrer gegen andere Verkehrsteilnehmer durch - oder versucht es wenigstens... Oder sagt einfach nur gegenüber den LKWs und so "Achtung, ich bin auch noch da" - oder warnt Verkehrsteilnehmer, die wir rechts (hier herrscht Linksverkehr) überholen - oder wenn es gäbiger geht, halt auch mal links. Ich brauche ja wenig Platz im Strassenverkehr und kann schon auch mal über den Gehsteig fahren - da hupt mein Fahrer die Fussgänger dann einfach weg. Aber ich war beim Überholen: Vor dem Überholmannöver wird grundsätzlich gehupt! Das gehört sich so, um den anderen zu informieren/warnen, dass wir nun überholen. Und da wir oft überholen und überholt werden oder auf uns aufmerksam machen müssen, hupen wir quasi ständig - nicht nur wir - alle Verkehrsteilnehmer... Fröhliche Sache, so asiatischer Verkehr - nicht so stier wie in Europa...!
  • Mit einem Liter Benzin fahre ich 18 bis 20 Kilometer weit. Je nachdem, ob es bergauf oder bergab geht oder was ich zu transportieren habe. Ich werde nämlich oft auch als Transportfahrzeug eingesetzt! Brauche also um die fünf Liter Benzin pro 100 km. Ihr in Europa/USA habt das 3Liter-Auto ja noch nicht geschaffen - wir TukTuks sind nahe daran!
  • Auf meinem Rücksitz haben drei 1te-Welttouristen Platz - aber fünf oder mehr Einheimische - je nachdem... Kirtap hat jeweils etwas Mühe mit seinen langen Beinen - selber schuld, hat ja keiner gesagt, er müsse so lang werden!
  • Manche meiner Artgenossen sind umgebaut zu Lieferwagen oder fahrender Strassenküchen oder Bäckereien oder... 
  • Ach ja: Ich fahre um die 60 kmh - man könne gelegentlich aber bis 80 kmh aus mir rausholen - das sei aber auf die Dauer nicht gut für meinen Motor, so mein Fahrer von heute Morgen (danke, lieber Fahrer!). Kirtap hat sich dann natürlich schon wieder Sorgen gemacht, ob die Bremsen den auch auf meine maximale Geschwindigkeit ausgerichtet wären. Die Frage blieb offen, da wir nie eine Notbremsung hinlegen mussten... Mein Fahrer hat eben immer rechtzeitig gehupt - das schont die Bremsen, nicht die Ohren...
  • Ich kann auch Offroad fahren - Kirtap hat gestaunt, welche "Strassen", Feldwege und Offroadwege ich meistere, als er in Hikkaduwa zum Wasserfall unterwegs war. Ha, wahre Grösse kommt eben von Innen.
  • So, wer noch mehr von mir wissen möchte, kommt am besten selber nach Asien und lässt sich im TukTuk chauffieren und sich dabei den Fahrtwind um die Nase und durch die Haare wehen - fast wie im Cabrio - nur vieeeel schöner!

Dein TukTuk

 

Samstag, 28. Dezember 2013 - Fotos am Ende des Textes

Money, Money, Money...

Heute hatte ich einen überaus teuren Tag...  - alles in Relation dazu, dass ich für mein komfortables Zimmer mit tollem Frühstück hier 2750 Rupien zahle (also um die Fr. 20.00/Nacht) - und im Restaurant (nicht Strassenküche) für 245 Rupien ein vollwertiges Vegi-Abendessen bekomme inkl. Cola!

Habe eben noch mein Guesthouse in Nuwara Eliya storniert, weil ich was besseres gefunden habe - und das ursprünglich gebuchte nur sehr schlechte Kritiken hatte - da war die Verlockung halt gross, das Bessere zu wählen, das sich nun angeboten hat - zum Zeitpunkt der ersten Buchung nicht angeboten wurde - und die bereits bezahlten drei Nächte in den Sand zu setzen... Tja, bin und bleibe ein Edel-Backpacker...

Bin ins Elefantenwaisenhaus nach Pinnawala gefahren mit dem TukTuk des Guesthouses. Vom Elefantenwaisenhaus habe ich einen sehr ambivalenten Eindruck bekommen. Einerseits toll, dass die Elefanten hier auf Sri Lanka geschützt und beschützt werden - andererseits machte mir das "Waisenhaus" auch einen sehr verkommerzialisierten Eindruck. Ausländer bezahlen 2500 Rupien Eintritt (also knapp Fr. 20.00) - das ist OK, denn die Ausländer, welche sich eine Reise nach Sri Lanka leisten können, können auch einen Beitrag zum Erhalt der Elefanten leisten! Einheimische bezahlen 100 Rupien - das finde ich ebenfalls absolut korrekt.

Der Driver staunte auch und erklärte, das werde laufend teuerer für Ausländer. Aber im Waisenhaus selber ist es dann irgendwie auch trostlos. Die (angeketteten) Elefanten  schienen mir eher gelangweilt - die Touristen haben sich vor allem an den kleinen Elefanten gefreut, die mit der Flasche Milch bekommen haben. Dann konnte man noch das Bad der Elefanten im Fluss beobachten. War ein schönes Bild - auch wenn die Elefanten zum Teil ihre Fussketten nach sich zogen oder diese über den Hals gehängt bekommen haben und mittragen mussten - irgendwie erniedrigend... Habe auf den Bildern unten die Elefantenwärter wegretouchiert - sieht dann immerhin auf dem Bild wie in der freien Wildbahn aus...

Zurück in Kandy - hier herrscht Verkehrschaos, weil Samstag sei und dann viele Ärzte in die Stadt kämen und noch mehr Patienten, die die Ärzte konsultieren wollten, das sei jeden Samstag so, erlärt der TukTukfahrer - habe ich mich zur Bank aufgemacht, um meine mittransportierten Schweizer Franken endlich zu wechseln. Doch: Samstag => Bank zu! Mist!!  Aber: Eigentlich weiter kein Problem, denn ganz "zufällig" steht ein Mitarbeier einer Wechselstube da, der mich auf dem direkten Weg zu seiner Wechselstube bringt. Also ein Schlepper, der Touristen, die vor der verschlossenen Banktüre die Öffnungszeiten lesen, abzuschleppen versucht! Aber statt am ATM also am Bancomaten Rupien zu ziehen und die Schweizer Franken weiterhin mit mir rumzutragen, kann ich ja mal schauen gehen, was die für einen Kurs bieten. Schlechter als am Flughafen werde ich aber nicht tauschen, das ist schon mal klar. Da habe ich 14'125 Rupien bekommen für Fr. 100.00.

Auf der handbeschrifteten Tafel in der Wechselstube steht der Kurs für CHF bei 14'100 für Fr. 100.00. OK, wegen den 25 Rupien pro 100 Franken mache ich kein Büro auf. Doch dann kommts: Der Typ hinter dem Glas bietet mir nur 13'800 Rupien für 100 Franken. WAS? Das ist mehr als ein vollwertiges Nachtessen pro Fr. 100 weniger, als ich am Flughafen bekommen habe. Also Verzicht auf mehrere Nachtessen? NEIN! 

Ich mache ihn auf seine Tafel aufmerksam - er erklärt, das wären die Preise unter der Woche, wenn die Banken geöffnet hätten. Samstag und Sonntag würden halt andere Raten gelten, weil die Banken geschlossen - er aber offen habe! Aha - der denkt, ich sei in einer Notlage. Bin ich aber nicht. Bin schon noch flüssig. Halt nur nicht mehr sooo flüssig - und morgen muss ich noch das Guesthouse  in Cash bezahlen - dann sind nochmals knappe 9000 Rupien weg. Erkläre dem Geldwechsler, entweder ich bekäme mindestens 14'125 oder ich würde das Geld am Bancomaten holen. Er erklärt mir, da würde ich auch Spesen bezahlen müssen. Ich antworte cool das wüsste ich schon -  aber das wäre mir lieber als hier weniger zu bekommen, als er angeschrieben habe! Er bietet mir 13'900 Rupien für Fr. 100.00. OK, er lässt mit sich reden. Ich beharre auf 14'125. Er auf 13'900. So packe ich halt meinen Pass wieder ein - der Schlepper fürchtet um sein Business und interveniert beim Geldwechsler. Der Geldwechsler erhöht auf 14'000. Ich frage ihn, was er an meinem Anliegen, 14'125 Rupien für Fr 100.00 zu bekommen denn nicht verstanden habe - das sei doch recht einfach zu verstehen! Er findet mich wohl recht mühsam. Ich ihn übrigens auch. Unentschieden. Ich stehe auf und will die Wechselstube verlassen. Da bietet er mir 14'100 - als letztes Angebot. Na geht doch! So "verliere" ich zum erwarteten Mindestkurs halt 25 Rupien - aber damit kann ich leben. Denn ursprünglich hat er mir ja 325 Rupien unter dem erwarteten Kurs angeboten. Deal! Man muss halt reden mit den Leuten - auch wenn so ein einfacher Geldwechsel rund 20 Minuten dauert... Bin ja in den Ferien und habe Zeit und kann so erst noch mein English aufpolieren... So bin ich nun auch in lokaler Währung wieder flüssig. Und mache mich nun auf ins Theater. Da werden um 17 Uhr Lokalzeit die "berühmten" Kandytrommler und Feuerkünstler auftreten. Es werde viele Leute geben - und die nicht nummerierten Sitzplätze schnell voll sein, so die Dame am Ticketschalter. Ich müsse mindestens eine halbe Stunde früher da sein. Bin ich eh immer... 

Ergatterte mir einen Platz in der ersten Reihe. Die Tänze OK - die Nummer mit dem Feuer eindrücklich.

Ich flipflope ins Guesthouse zurück, duschen und dann Abendessen und Fotos hochladen und Blog fertig schreiben und PACKEN! Morgen früh gehts ja mit dem Bus nach Nuwara Eliya - Nureliya genannt. Wann der Bus fährt, weiss man nicht. Aber eines ist sicher: Mindestens einer pro Stunde fahre. Der öffentliche Bus ohne Klimaanlage und dann noch private, kleinere mit Klimaanlage. Werde mich wohl für den öffentlichen Bus entscheiden. Ist viel spannender. 

Freitag, 27. Dezember 2013 - Fotos am Ende des Textes

Aus der Morgenzeremonie um 05.30 Uhr im Zahntempel wurde nix - habe herrlich tief verschlafen...

Nach dem dekorativ angerichteten, sehr schmackhaften und grosszügigen Frühstück im Guesthouse habe ich mich also zum Zahntempel aufgemacht.

Eine schöne Anlage. Habe mein Ausländertickte für 1000 Rupien gekauft und bin im Fluss der Pilger in den Tempel hinein. Habe mich angestellt, da wo alle die anstehen, die beim heiligsten Ort beten wollen. Diese Schlange kam aber nicht vorwärts, so habe ich mich eben daraus gelöst und mich für den schnelleren Weg entschieden, auf welchem man nur einen Blick auf den wichtigen Betplatz werfen kann. Es hatte im Tempel enorm viele Besucher - doch trotz des Rummels herrschte eine andächtige Stimmung... Die vielen Gläubigen mit ihren Opfergaben - Blumen, Essen, Roben für die Mönche etc. - gemischt mit staunenden Touristen sorgten für die spezielle Stimmung. 

Anschliessend habe ich beim Tee Karten geschrieben und mich zum botanischen Garten fahren lassen. Ich freute michs schon, dass ich den Fahrer auf 150 Rupien runterhandeln konnte - er wollte 200. Er fuhr mich um den Lake Kandy um dann festzustellen dass da, wo er meinte, kein botanischer Garten ist - TukTuk-Fahrerkollegen haben ihm dann erklärt, wo er mich hinbringen müsse. Da hat mein Fahrer die Gesichtsfarbe gewechselt und mir erklärt, er müsse nun 300 Rupien haben, denn zum botanischen Garten wäre es ein Stück. Habe ihm gesagt, er habe mich für 150 Rupien fahren wollen, also werde er 150 bekommen. Ich würde nun schauen, ob er den Weg finde und am Ziel entscheiden, was zu bezahlen ich bereit sei. Er willigte widerwillig ein. Die Fahrt zum Garten dauerte dann unerwartet lange im dichten Verkehr. Er hat sich die ursprünglich geforderten 300 Rupien somit verdient und sie auch bekommen... Morgen wollte er mich für 3500 Rupien zum Elefantenwaisenhaus bringen. Habe ihm erklärt, das sei viel zu viel. Er ging dann runter auf 3000 Rupien...Hatte heute Morgen ja schon im Guesthouse prov. reserviert, dass mich der hiesige Fahrer zum Elefantenwaisenhaus bringe - ebenfalls für 3000 Rupien. Also wird der Preis schon seine Richtigkeit haben...

Der botanische Garten ist sehr schön. Riesig. Abwechslungsreich. Und alle Sträucher und Bäume sind feinsäuberlich gepflegt und geschnitten - herausgepützerlet... Bin über zwei Stunden durch den weitläufigen Garten spaziert und habe die Ruhe und den Schatten genossen. Die Gärtner haben mich wiederholt um Zigaretten angebettelt... Habe ihnen erklärt, Nichtraucher würden gesünder leben - hat ihnen nicht wirklich eingeleuchet...

Zurück in die Stadt bin ich im öffentlichen Bus für 10 Rupien gefahren.

Danach noch etwas durch die Stadt geschlendert, meinen Krug Tee getrunken und nun ist es schon bald wieder 17 Uhr. Nach einer kurzen Dusche lege ich mich noch etwas hin, bevor ich dann was kleines essen gehe.

Morgen um 07.00 Uhr ist Frühstück - um 07.45 Uhr Abfahrt zum Elefantenwaisenhaus, damit ich zur Fütterungszeit auf jeden Fall dort sei, meinte die Dame des Guesthouses heute Nachmittag, als ich definitiv gebucht habe.

Übermorgen gehts dann wohl mit dem Bus weiter nach Nuwara Eliya - da wartet dann die Besteigung des Adams Peaks auf mich... Bin gespannt auf mein Guesthouse in Nuwara Eliya - es hat höchst unterschiedliche Kritiken bei Tripadvisor...

Am 01.01.2014 will ich dann weiter in die alte Königsstadt Anuradhapurna.

Dann werde ich schon mitten auf der Insel sein - und Jaffna nicht mehr weit...

Donnerstag, 26. Dezember 2013 - Fotos nach dem langen Text...

Heute bin ich gegen 05.00 Uhr in der Früh aus dem Schlaf gerissen worden - der Wecker erinnerte mich daran, dass ich aufstehen und meine sieben Sachen fertig packen musste.

Um 06.00 Uhr hat Hilde mir das Frühstück serviert. Habe mich anschliessend noch von einer spannenden Mitbewohnerin verabschieden können, welche längere Zeit durch Sri Lanka reist - habe mich sehr gefreut, sie so früh am Tag noch zu treffen!!

Kurze Zeit später bin ich dann mit dem Rucksack zur Hauptstrasse gezottelt, per TukTuk zum Banhof, wo ich - wer mich kennt, erwartet nix anderes - viel zu früh war. Mein Vor- oder Nachteil war: Ich habe statt des 07.40 Uhr Zugs bereits den 07.13 Uhr Zug erwischt, der mich nach Colombo gebracht hat. Der Nachteil: Das war ganz offensichtlich ein Pendlerzug. Ich musste den ganzen Weg stehen. Die Wagons waren in Hikkaduwa schon voll und wurden bis Colombo nur noch voller. Ob ich 1te Klasse hätte fahren sollen? Hm, so stand ich halt in der 2ten Klasse gute zwei Stunden bis Colombo - und war da in guter Gesellschaft der Einheimischen, die da ebenfalls gestanden haben - fast wie auf der Strecke Bern-Zürich... Ob der 07.40 Uhr Zug leerer gewesen wäre? Ich werde es nie erfahren!! Mein Gepäck fand immerhin einen Liegeplatz in der Gepäckablage, das hat mir das Stehen deutlich vereinfacht...

Die Zugfahrt dem Meer entlang war schön. Wir haben auch die Stelle passiert, an welchem genau heute vor 9 Jahren ein voll besetzter Zug dem Tsunami zum Opfer geworden ist (ok, die neue Bahnstrecke folgt nicht mehr exakt dem alten Terrain). Das war für mich ein komisches Gefühl. Das Meer war heute wie die anderen Tage auch: Friedlich! NIE käme man auf die Idee, dass es eine Katastrophe solcher Tragweite anrichten kann, wenn es da so friedlich vor sich hin wellt...

Das Tsunamimuseum hat mich gestern sehr beeindruckt. Es ist einfach gestaltet und dokumentiert den Tsunami vor allem durch Zeitungsberichte - und die Erzählungen der Museumsleiterin, die den Tsunami selber miterlebt hat. Hat mich sehr nachdenklich gestimmt!

In Colombo bin ich dann mit mehr als genug Umsteigezeit eingetroffen, habe meinen Abfahrtsbahnsteig problemlos gefunden, auch wenn da noch ein gehörloser Mann war, der mir unbedingt helfen - und dann natürlich auch Geld wollte. Er wies sich als Pfadfinder aus und zeigte bis zur Unkenntlichkeit fotokopierte Fotokopien von Fotokopien aus Zeitungen, wo er offenbar mit Mitgliedern des Lions Club Colombo abgebildet hätte sein sollen - so man denn etwas hätte erkennen können... Meine 100 Rupien, die ich für seine Dienstleistung als angebracht fand, wollte er nicht annehmen. Er wollte min. 1000 Rupien und zeigte mir das, indem er mir eine Liste mit Spendern unter die Nase hielt, die min. 1000 Rupien gespendet hatten/haben sollen. Ne, sooo einfach verdient man mit mir sein Geld nun doch auch wieder nicht! Dabei geht es mir nicht darum, dass ich nicht mehr geben könnte. Sondern, was realistisch ist. Für 200 Rupien bekommt man im Restaurant eine vollwertige Vegi-Mahlzeit. Habe ihm dann auf Schweizerdetusch erklärt, er könne die 100 Rupien haben oder nix. Das verstand er offenbar perfekt und nahm die 100 Rupien - hat mich dabei aber nicht wirklich lieb angeschaut...

Die Zugfahrt von Colombo nach Kandy war abwechslungsreich. Zuerst durch Vororte, die in Colombo nicht anders aussehen als in anderen Grossstädten und dann durch "Slums", wo die Menschen in tatsächlich äusserst einfachen Behausungen "wohnen". Die Landschaft wurde schnell ländlicher, Reisfelder folgten, Palmen, Gärten, Wasserbüffel - viel Grün - einfach nur schön!

Im auf Kühlschranktemperaturen klimatisieren Wagen waren alle Plätze besetzt - aber alle Passagiere hatten ja eine Reservation. Je länger die Zugfahrt ging, je voller schienen die vorderen Wagons der zweiten und dritten Klasse zu werden. Jedenfalls sah ich in den Rechtskurven immer mehr Passagiere in den Fenstern und Türen der vordern Wagons "hängen".

Die total rund fünf Stunden Zugfahrt von Hikkaduwa via Colombo nach Kandy haben mich genau 660 Rupien gekostet. 1000 Rupien sind rund Fr. 7.00. Man rechne - dafür komme ich in der Stadt Bern kaum mit dem Stadtbus bis zum Bärengraben und zurück - auch nicht, wenn ich beide Wege stehe...

In Kandy dann das Tuktuk zum Guesthouse. Sie haben mir in der Reservationsbestätigung gemailt, das koste so um die 150 Rupien - je nach Verkehr. Der erste Fahrer - das war ein witziger Typ! - wollte 200 Rupien. Erklärte ihm, das sei zu teuer. Das Guesthouse häte mir gesagt maximal 150 Rupien. Er erklärte mir 200 sei der Tarif für Einheimische - ich erklärt, ich sei Tourist und daher würde ich 150 bezahlen. Da hat der sich gekugelt vor lachen, mir auf die Schulter geklopft und gesagt OK my Friend - ich soll einsteigen, er bringe mich nun zum Guesthouse - für 200 Rupien. Habe ihm die 50 Rupien Differenz gegönnt. Nur wenn ich vergleiche, welche Strecke er für 200 Rupien gefahren ist und welche Strecke ich für 660 Rupien im Zug von Hikkaduwa nach Kandy gestanden und gesessen bin, ist Tuktuk fahren ABSOLUTOBERABARTIG TEUER im Verhältnis. Auch im Vergleich zu Mahlzeiten im Restaurant. OK, die TukTuks müssen ja auch noch unterhalten werden und Benzin und so... Aber es scheint mir schon verhältnismässig teuer - auch im Vergleich zum ÖV... Probleme habe ich...

So, ich bleibe ja drei Nächte in Kandy. Zeit genug, auch noch zu waschen und die Wäsche gäbig trocknen zu lassen. In Hikkaduwa hatte ich das Gefühl, sie werde wegen der hohen Luftfeuchtigkeit gar nicht richtig trocken - hier oben auf bald 500 m.ü.M. und gegen 120 Kilometer weg vom Meer vermute ich mal, dass das besser geht. Damit meine Reisehose besser trocken kann, habe ich mir einen Sarong gekauft. Also einen Männerrock. Das trägt sich angenehm luftig - viel angenehmer als Hosen! Etwas ungewohnt für mich - und die anderen Touristen, welche mich (so glaube ich) komisch mustern. Aber bequem.

Sehr bequem. Und NEIN: Was Mann unter dem Sarong trägt verrate ich Euch nicht. Braucht gar nicht erst zu fragen!

Muss nun wie gesagt, die Haushaltung machen, dann noch schnell was essen gehen und dann wohl schon bald ins Bett. Morgen möchte ich versuchen, die Zeremonie der Mönche im Tempel zu erleben - die fängt aber bereits um 05.30 Uhr an... Ehrgeizig.

Kandy ist nämlich für seinen "Zahntempel" bekannt. Hier wird ein Zahn Budhas aufbewahrt. Einer der heiligsten Orte der Budhisten weltweit, sei dieser Tempel. In meinem Reiseführer heisst es, weltweit würden aber viel mehr Zähne Budhas aufbewahrt, als jeder Mensch je im Mund habe - aber Budha war ja anders als andere Menschen - nicht nur mehr was die Anzahl Zähne betrifft - auch mehr Verstand...!

Und in den botanischen Garten mus man hier auch, heisst es. Der soll bemerkenswert schön sein. Und die Kandytrommler, und... - die Weiterreise zu organisieren nicht vergessen...

Nebenan ruft der Muezzin zum Gebet - aha - dachte ich doch, das Gebäude neben dem Guesthouse sei eine Moschee.

Liebe Grüsse aus dem GENIAL SCHÖNEN SRI LANKA, welches es wirklich sehr gut mit mir meint, seit meiner Ankunft vor acht Tagen.

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Gestern Abend genoss ich das schöne, reichhaltige und vor allem äusserst LECKERE Currybuffet im Guesthouse. Die verschiedenen Gerichte - authentisch zubereitet! - schmeckten schlicht und einfach traumhaft. Es war ein schöner, lustiger Abend - festlich und doch irgendwie alternativ zu Weihnachten im klassischen Sinn.

Der harte Kern (nebst mir noch ein Bayer und zwei Berner Oberländer) blieb dann noch bei einem Arak oder zwei, drei oder so sitzen - war sehr gemütlich, so mit den anderen Gästen zu plaudern und zu vernehmen, was Hilda hier auf Sri Lanka schon alles erlebt hat. Sie könnte ein spannendes Buch schreiben >:-))!

Habe nach dem feinen Essen und dem Arak oder zwei, drei hervorragend geschlafen. Heute Morgen gabs dann ein Sri Lanka Frühstück (spezielle Nudeln, Ei in Curry, Linsenküchlein etc.) - war lecker aber viel zu viel.  Anschliessend bin ich dann mit dem TukTuk durch die Region gefahren: Tsunamimuseum, Moonstone Mine inkl. Zimtbaumplantage, Fahrt zum Wasserfall und vorher noch Besuch im Tempel, Teehalt bei kleinem Restaurant im Dschungel mit wundervoller Aussicht auf die Reisfelder begleitet von Linsenbrötchen, Bananen direkt ab Palme, dann Zimtölfabrik und noch einen kurzen Abstecher ins Haus des Tuktukfahrers, wo er mir seine Frau und seine beiden Töchter präsentierte. War - trotz Regen - ein spannender Tag, abwechslungsreich, Fahrt durch schöne Landschaften.

Fotos hochladen geht grad etwas arg langsam, werde das dann heute Nacht noch fertig machen oder morgen oder so...

Nun nach einem kleinen Imbiss packen, aussortieren, was ich hier im Guesthouse lassen will. Sicher das Pack Tee, welches ich der Famllie, die das kleine Restaurant betreibt, abgekauft habe (stammt aus ihrer kleinen Plantage).

Und JA: Es geht mir nach wie vor SEHR GUT auf Sri Lanka!!

Dienstag, 24. Dezember 2013

Gestern beim Nachtessen habe ich von zwei deutschen Rentnerinnen noch Reisenachhilfe bekommen... Ich brauche gar keinen Reisestecker für meine 2pooligen Ladegeräte. Es reicht, wenn ich in das obere Loch der hiesigen 3löchrigen Steckdose einen Kugelschreiber stecke, das Ladegerät einstecke und den Kugelschreiber wieder rausziehe. Das dritte Loch der hiesigen Steckdose ist nämlich so was wie ein Schutzschalter, der die eigentliche 2poolige Steckdose öffnet... Was man von Rentnerinnen so alles lernen kann - habe es ausprobiert: Und es funktioniert!

Sie lernten mich dann auch noch Arak trinken, den hiesigen Palmenschnaps... Jeder habe doch so seine kleinen Geheimnisse, meinten sie... Sehr sympathisch! Für mich blieb es bei einem Arak!

Heute Morgen um 08.30 Uhr nochmals eine Klangschalenmassage - war wiederum SEHR schön. Sich dem Klang dieser alten Schalen hinzugeben, die Vibrationen auf und im Körper zu spüren - Entspannung pur. Kann mir gut vorstellen, dieses Angebot auch in der Schweiz weiter zu nutzen, zumal die Therapeutin ja in Biel praktiziert...

Nach dem Frühstück mit dem Velo zum Markt, dann zum Strand. Am Strand war es recht windig - ob das der gleiche Föhnsturm wie in der Schweiz ist? Wohl kaum!

Auf dem frühen Heimweg vom Strand habe ich mein Mietvelo zurückgebracht. Morgen bin ich ja mit dem TukTuk unterwegs und übermorgen gehts bereits am frühen Morgen ab via Colombo nach Kandy. Also: Fertig Velo! Ach war das schön, mit diesem 1-Gang-Gefährt durch Hikkaduwa zu gondeln, Teil des lebhaften Hauptstrassentreibens zu sein. Einfach ein vieeeeel besseres Gefühl auf dem Velo, als als Fussgänger!!

Unten einige Eindrücke vom Markt in Hikkaduwa - die Fotos erzählen halt nur einen Teil der Wahrheit: Die Düfte und Geräusche fehlen...

Montag, 23. Dezember 2013

So, nachdem ich die Übersicht über die Wochentage schon einmal verloren habe, werde ich sie fortan in meinem Blog namentlich erwähnen. Vielleicht hilf das ja weiter...

Heute ist - nach einer lauten Nacht - ein fauler Tag angesagt. Nun diese Nacht habe ich die Geräusche der Natur/des Dschungels um Hildas Guesthouse herum so richtig wahrgenommen. Froschgequake und andere Nachtgeräusche der Natur. Schön, kann Natur sooo laut sein!

Werde noch mein Velo pumpen, in die Stadt radeln, die Post suchen und die ersten Postkarten einwerfen. Ja, trotz Internet halte ich Postkarten nach wie vor für eine der besten Erfindungen der Menscheit!

Mein E-Reader zahlt sich aus. Wow ist das ein kluges, kleines und feines Kerlchen. Habe eben beim Frühstück "2 nach Shanghai" fertig gelesen. Deutsche Zwillingsbrüder, die von Berlin nach Shanghai gereadelt sind. Nicht eben eine Wellnesstour, die sie da beschrieben haben. War ein eindrückliches Buch. Eindrücklich auch, wie sie ihre Emotionen bei de Ankunft in Shanghei beschrieben haben... Hat mich sehr berührt!

Schön so Zeit zu haben, ein Buch zu lesen und "es setzen zu lassen". Nun blättere ich in den anderen acht Bücher, die ich "mitgenommen" habe - und werde mich dann in eines davon vertiefen. Von "Sakrileg" bis "Die Analphabetin, die rechnen konnte" dehnt sich die doch recht breite Auswahl - ich habe ja Zeit. Ja, ich habe Zeit - und doch packte mich letzte Nacht der Stress, ich würde aus meinen drei Wochen Sri Lanka nicht genug machen, nicht genug ansehen, nicht genug... Dann erinnerte ich mich auch noch an die Inderin, die mich im Frühling 2013 in Malaysia entsetzt gefragt hat, was ich denn drei Wochen auf Sri Lanka wolle. Die Insel hätte ich in einer Woche gesehen und dann soll ich rüber kommen nach Indien... Irrtum, sprach der Igel...! Ich bin beruhigt und entspannt eingeschlafen: Ich mache nämlich genau, was ich mache - das ist genau richtig und daher auch genug! Punkt!

Die Turtlefarm gestern war einerseits sehr schön. Die Meeresschildkröten so nahe zu haben, sie anfassen zu können - das war schon beeindruckend. Diese Tiere werden ja über 80 Jahre alt und tauchen ohne unter Wasser zu atmen in beachtliche Tiefen. Auf der anderen Seite hatte es auch eine etwas (zu) kommerzielle Seite. Der Guide des Guesthouses hat jedenfalls empfohlen, keine Spende da zu lassen und hat das auch einleuchtend begründet.

Und doch: Das Projekt ist unter dem Strich eine gute Sache, wenn es wie dargestellt umgesetzt wird!

Viele Schildkröten verletzen sich offenbar an ihren Vorderflossen, wenn sie aus den vollen Fischernetzen unter Wasser Fische fressen gehen. Hm - stelle mir das noch so verlockend vor: Da ist ein Netz prall voller Fische und als Schildkröte muss ich mir nur die besten Stücke aus dem Netz ziehen. So ähnlich wie ein Supermarkt. Aber eben, die Nylonseile trennen die Vorderflossen offenbar oft ab, wenn die Schildkröten sich darin verhedern - dann kann die Schildkröte eben nicht mehr wirklich koordiniert schwimmen, mit nur einer Flosse...

Morgen Abend gibts im Guesthouse ein Curry-Buffet. Eine grosse Auswahl diverser Currys wird serviert - da freue ich mich sehr drauf. Die Küche hier ist einfach genial gut und kreativ! Das fängt beim Frühstück an, geht über den Salat als Zwischenmahlzeit oder das Vermicelle als "Heimwehprophylaxe" bis zum Currygericht am Abend. Dazu lecker Tee... Paradiesisch. Auf die Linie achte ich dann nächstes Jahr wieder...

Am 25. Dezember gehe ich dann auf eine Tagestour zu den Sehenswürdigkeiten des Südens. Da freue ich mich sehr drauf. Werde mit dem TukTuk um die 100 Kilometer unterwegs sein. JA, das sei möglich. Mir kommt das sehr gelegen. Ich mag TukTuks sehr gerne. Diese kleinen, wendigen Fahrzeuge, die mich immer an Insekten erinnern, die sich durch den Verkehr schlängeln. Mit dem TukTuk kommt man schnell, günstig und vor allem wendig durch den Verkehr - man hat eine gute Geschwindigkeit und immer ein Lüftchen um sich herum! Sollte man bei uns auch einführen - dann würde nicht pro PW eine Person im Auto sitzen...

Und am 26. Dezember 2013 startet dann meine Reise über die Insel - vorerst bis Kandy. Dann schaue ich weiter.

Tja, sonst habe ich nix zu berichten - ausser:

Ich geniesse hier Sonne, Strand und Meer - das DOLCE FAR NIENTE. Kann davon kaum genug kriegen.

Damit ihr in Europa gut und entspannt arbeiten könnt, übernehme ich diesen Genuss gerne auch für Euch - selbstlos, wie ich nun mal bin...!

Sonnige Grüsse aus der Ferne des wunderbaren Sri Lankas!

 

Sonntag, 22.12.2013

Habe Euch unten die ersten Fotos hochgeladen. 

SUPER-SCHÖN hier, gell!

Ebenso habe ich mir heute Morgen ein Pre-Paid-Modem für Sri Lanka beschafft. So bin ich unabhänig. Ging alles ganz einfach und ist auch nicht sooo teuer. Bin halt doch ein Edel-Tramper - oder so...

Heute Nachmittag gehts dann zur Turtle-Farm und ins Tsunami-Museum. Hikkaduwa und Umgebung waren vom Tsunami ja auch stark betroffen. Man sieht kaum mehr was auf der Touristenseite - aber vergessen kann den Tsunami hier wohl niemand wirklich - und ich will ja nicht einfach nur die Sonnenseite von Hikkaduwa geniessen und alles andere ausblenden... Bin gespannt auf das Museum - und die Meeresschildkröten!!

Ach JA: Es geht mir PRIMSTENS!!! So gut, dass ich heute in einem Geschäft, wo ich mich für ein Modem erkundigt habe, erklären lassen musste, dass der Dialog-Shop (Dialog ist hier wie Swisscom ein Provider für mobile Kommunikation) erst am Montag wieder offen sei. Aha - erst am Montag wieder.  Hm, das hilft mir nicht wirklich weiter denn: WELCHEN WOCHENTAG HABEN WIR HEUTE?? Sonntag, erklärte der Verkäufer irritiert... OK - ich bin nun also vier Tage hier (Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag - eine Hand reicht...) und schon so entspannt, dass ich die Übersicht über die Wochentage verloren habe... Wie das noch endet...??

Samstag, 21.12.2013

Heute in der Früh hatte ich bereits um 09.00 Uhr meinen ersten Termin. Klangschalenmassage. Wow - tut überraschend gut! Eine Schweizerin bietet das hier im Guesthouse für ein paar Wochen an. Echt gut!!

Nach dem Frühstück habe ich mich dann zur Bushaltestelle aufgemacht und bin nach Galle gefahren Die Fahrt war rasant, abwechslungsreich. Je näher wir uns dem Fahrziel Galle näherten, je voller wurde der Bus... Spannend!

In Galle habe ich mir einen neuen Kartenleser beschafft. Fotos folgen, sobald WLAN Zugang schnell genug. 

Bin über durch die Geschäftsstrassen geschlendert und habe das Sortiment mit allen Sinnen wahrgenommen und mich über die farbenfrohen Auslagen gefreut. Asien! Ich kann nicht genug davon kriegen...

In Galle habe ich auch noch das Fort besucht. Da fühlt man sich in die Kolonialzeit zurückversetzt...

Dann mit dem Zug zurück. Das Ticket ist schnell beschafft. Die Auskunft, wann der Zug auf welchem Bahnsteig fährt, widersprüchlich. Der Herr am Ticketschalter erkärt, 16.50 Gleis 1 - der Herr, der beim Zugang zu den Gleisen die Tickets kontrolliert, erklärt, 17.05 Gleis 4 (also er erklärte five-five und zeigte vier Finger) . Hm - bin also eine gute Stunde zu früh. Also schaue ich mal, was passiert und hocke mich mal bei Gleis 4 hin, weil es da noch freie Stühle hat. Es dauert keine 20 Minuten, da kommt der Herr von der Ticketkontrolle und erklärt mir, ich soll den Zug 16.50 ab Gleis 1 nehmen. Fürsorglich.

Fahre 2te Klasse (es gibt 3 Klassen in Sri Lanka). Das Ticket ist aus Karton, wie bei uns früher. Die Fahrt dauer 30 Minuten. An der Decke hängt immer für zwei Sitze ein Ventilaor. Die Fenster stehen offen. Die Türen bleiben während der Schnellzugsfahrt auch offen. Es luftet schön angenehm durch den Wagon. Die offenen Wagontüren beschleunigen aber auch das Ein- und Aussteigen. Ein System, welches wir in der Schweiz doch auch einführen könnten... Dann hätte meine S-Bahn nicht immer Verspätung...

Ein rundum geglückter Tag. Nun duschen. Die Mücken wollen mich sonst fressen.

 

Freitag, 20.12.2013

Genau: Heute war ich auf dem Rückweg vom Bahnhof auch noch bei der alten Dame, die mir gestern das Velo vermietet hat. Sie wollte für fünf Tage Velo 1000 Rupien  - also etwa 7 Franken. Hm - märten liess sie mit sich nicht. Habe dafür rausgehandelt, dass ich das Velo 5.5 Tage behalten darf - soweit hat sie eingewilligt und hat auf Bezahlung im Voraus gepocht. OK - aber ich hatte ja nur noch 650 Rupien bei mir nach dem Strand und dem Imbiss in der Strassenbeiz. So habe ich halt eine Anzahlung geleistet und ihr erklärt, der Rest komme heute. 

Ich musste mich in der Agenda aus 2005 eintragen. Mit meinem Namen und meiner Adresse hier in Hikkaduwa. Ich hätte wohl hinschreiben können, was ich wollte. Habe aber alles wahrheitsgetreu aufgeschrieben, fein säuberlich und in meiner leserlichsten Blockschrift.

Heute ging ich die 350 Rupien Differenz noch bezahlen. Mein Wort ist mein Wort. Heute hütete ein/ihr Mann den Laden - dieser hat aber die alte Dame sofort in den Laden gerufen als ich kam. Ob man auf  mich gewartet hat - oder weil halt nur sie einige Wörter English spricht?

Wie auch immer: Ich habe bezahlt - sie noch mit fachmännischem Griff an die Pneus festgestellt, dass man nicht pumpen muss - hm da habe ich als Hobbyfachmann aber beide Augen zudrücken müssen. Pumpen werde ich dann im Guesthouse.

Habe mich gefragt, ob wir in der Schweiz einem Ausländer ein Velo vermieten würden, der nur 2/3 der Miete anzahlen kann, ohne einen Ausweis zu verlangen. Wohl kaum. Es hat mich schon gefreut, habe ich das Velo gestern nach der Anzahlung gleich mitnehmen können. Darum war es mir auch wichtig, heute sofort die Differenz zahlen zu gehen, damit nächste Touris weiterhin das Vertrauen der Velovermieterin geniessen dürfen.

 

Freitag, 20.12.2013

Als Ihr in Europa euren Wecker abgestellt habt, sass ich nach einem 10stündigen Dauertiefschlaf bereits beim Frühstück im offenen Restaurant von Hildas Guesthouse. Tee, Toast, Joghurt, Käse - was das Herz begehrt. 

Tja und dann gings daran die Entscheidung des Tages umzusetzen: Weiterreise nach Kandy definieren. Also habe ich mich aufs Velo geschwungen und bin auf dem Trampelpfad neben den Bahngeleisen zum Bahnhof geradelt. Denn: Die Bahngeleise kommen zwangsläufig ja beim Bahnhof vorbei - und von der Strasse her ist dieser weniger einfach zu finden in all den Geschäften und Verkehr und so. Der Trampelpfad endete schnell - also das Velo schwups über das Bahngeleise auf die andere Strassenseite tragen und weiter geht die Fahrt - was Einheimische tun, kann für Touris so falsch auch wieder nicht sein...

Banhticket kaufen war ein Akt von 5 Minuten - ich reise also am 26.12.2013 mit dem Zug von Hikkaduwa nach Colombo und dann von dort weiter nach Kandy. Cool! Von dort aus geht's dann nach ein, zwei, drei Nächten weiter. Wohin? Das werde ich dann sehen. Wahrscheinlich Richtung Adams Peak - aber das ist noch offen. Und es  ist gut, ist es noch offen.

Auf dem Rückweg vom Bahnhof war ich noch schnell am Strand, habe zwei, drei Fotos gemacht und dann im Strandcafé Tee getrunken. Chillen. Gut so.

Blöderweise erkennt mein MacBook den Kartenleser nicht mehr - so kann ich aktuell keine Fotos hochladen... Grr... Werde mich wohl auf die Suche nach einem neuen Kartenleser machen müssen... Und Ihr noch etwas auf den paradiesischen Strand von Hikkaduwa warten müssen... Bis dahin geniesse ich ihn halt ohne Euch...

 

Donnerstag, 19.12.2103

So, gegen 12 Uhr Mittag bin ich im www.hildaguesthouse.ch eingetroffen und wurde herzlich empfangen. Die Flüge verliefen ruhig und problemlos. Einzig habe ich den Schlaf nicht richtig finden können - das ging dann auf der Taxifahrt vom Flughafen nach Hikkaduwa runter dafür umso besser...

Habe mein Zimmer bezogen, die Erdnüsse überreicht und gleichzeitig hat sich auch das Geheimnis darum gelüftet: Auf Sri Lanka gibt es schon Erdnüsse - aber viel kleinere als bei uns. Die sind zudem nicht mehr in der Schale und müssen zuerst geröset werden. Daher sind die Erdnüsse - wie wir sie kennen - auf Sri Lanka etwas Besonderes. Entsprechend freudig haben die Mitarbeitenden dann auch davon gekostet :-)!

Tja, dann wurde ich von einer Schweizerin, die derzeit auch hier wohnt, mit an den Strand genommen - ein wunderbarer Sandstrand langezogen in einer Bucht mit Palmen - kaum Leute bzw. verteilen sich diese derart gut, dass ich das Gefühl hatte, das Meer und den Srand ganz für mich alleine zu haben...

Wunderbar, so ein Bad im Meer - habe das sehr genossen - auch als Grobreinigung nach der doch fast 24stündigen Reise...

Tja, und dann habe ich mir ein Velo gemietet. Ein rotes. Mit güldenen Felgen. Dafür mit nur einem Gang und wenn ich Vorder- und Hinterbremse addiere sogar mit einer Bremse. Tja, da heisst es nun halt im Linksverkehr aufpassen (logo, muss man sowieso) und rechtzeigig mit bremsen anfangen und/oder die Füsse auf den Boden.  Aber es ist schon gemütlich und erhaben, mit güldenen Felgen durch Hikkaduwa zu kurven - zum Strand, zum Strassencafé, ...

Ich bin sehr gut, easy in meine Sri Lanka Reise gestartet. Wie lange genau ich im Hilda Guesthouse bleibe, ist noch offen. Bis zum 27.12.2013 hätte es ein Zimmer für mich... Ich plane dann ab morgen Abend. Für den Rest des heutigen Tages ist relaxen angesagt, und auf meinem EReader weiterlesen, schon gäbig, dieses Ding...

Kurz und gut: Es geht mir sehr gut. Wetter grad etwas unbeständig - Gewitter zieht auf - warm ist es allemal!

 

Mittwoch, 18.12.2013

Transit in Amman

Der Transitbereich ist weihnachtlich geschmückt und das Personal im leeren und charmlosen Transitrestaurant sogar noch langsamer als das "Premium" Wifi...

Aber ich habe ja Zeit und vielleicht führt das Personal tatsächlich wichtige Gespräche - ich verstehe halt kein Arabisch...

Mein Weiterflug wird auf dem Bildschirm via Al Ain aufgeführt. Aha - also doch nicht Doha oder Abu Dhabi, wie in den letzten Flugplanänderungen angekündigt? Mal schauen, für welche Via-Destination sich der Captain dann entscheidet - Hauptsache der Flieger landet morgen Früh in Colombo damit ich dann schon bald im www.hildaguesthouse.ch die Füsse hochlegen und die Ferien geniessen kann...

 

Dienstag, 17.12.2013

Ich packe meinen Rucksack ein und aus und um und ein und aus - er wird dabei nicht leichter und nicht kleiner. Hm - die Bücher sind schwer und sperrig.

Ob es doch noch einen E-Reader gibt?? Noch mehr Elektronik mitnehmen?? Verlockend leicht, so eine ganze E-Bibliothek dabei zu haben. Und doch, so ein schön gebundenes Buch mit Lesebändchen ist halt durch einen E-Reader nicht zu ersetzen...

Ich packe meinen Rucksack ein und aus und um und ein und aus - er wird dabei nicht leichter und nicht kleiner...

Morgen früh muss ich mich über meine Packordnung entschieden haben - dann gehts ab zum Flughafen... Der Zeitdruck wird mir die Entscheidung erleichtern...

 

 

23. JUNI 2016

65 Wochen

unterwegs... 

 

* * *

02. Juni 2016

14 MONATE UNTERWEGS

 

SELFIEGALERIE

 

* * * 

 

***JUBILÄUM***

 

31.03.2016

52 WOCHEN

ON THE ROAD

Johor Bahru (Malaysia)

 

24.03.2016

Gründonnerstags-

Jahres-Jubiläum

(Malaysia)

 

02.10.2015

6 Monate

unterwegs

Bishkek (Kirgistan)

 

Cappuccino-Index

Ein Index aus der Wirtschaft - im wahrsten Sinne des Wortes...

Aktualisiert am

04. März 2016 aus Bang Sapahn