Wiedersehen...

Diese Männer sind nur ein Teil der Truppe, die sich um den Versand von Passpartu und meinen 4 von 5 Velotaschen nach Mashad gekümmert haben... Wie Ihr seht, ist Passpartu nun in fremden Händen und ich hoffe auf ein glückliches Wiedersehen...

Das Rote Teil über dem Vorderrad habe ich montiert: Es ist ein Plasticsack, der Lucky den Froschkönig schützen soll - damit ihm nichts passiert und er nich geklaut wird...

Im weissen Sack rechts im Bild sind meine Velotaschen eingenäht - das ist doch praktisch:

Entweder kommt alles an - oder gar nichts >:-))...

Leiter konnte ich den Männern nicht erklären, dass wir uns für das Bild wegen des starken Gegenlichts anders positionieren sollten - so blendet die heisse Sonne Teherans halt durch die Türe des Cargo Terminals...

Der Herr rechts im Bild ist übrigens  Fan von Alain Sutter (für meine nicht CH-Leser: Alain Sutter war vor einigen Jahren ein in der Schweiz bekannter Fussballspieler, der es auch inernational "geschafft*" hat u.a. bei Bayern München spielte und in den USA - aber dass der im Iran auch heute noch bekannt ist, hätte ich nun wirklich nicht erwartet...) - Roger Federer kannte der Herr im weissen Hemd  auch - aber Alain Sutter - das war DER Name und DER Star der Minute... Mehr dazu siehe unten...

Liebe Alle

Gestern habe ich im Hotel in Teheran L. und B. aus Deustschland getroffen - B. wollte ursprünglich für zwei Monate nach Nepal -  seine Freundin L. wollte ihn die letzten zwei Wochen seiner Reise dort besuchen begleiten... Dann hat sich B. in Nepal aber "frisch verliebt" - tja, wo die Liebe halt so hinfällt:

B. hat sich in ein Motorrad verliebt, dieses gekauft und geplant, mit diesem Motorrad zurück in die Heimat zu fahren - ging aber nicht wegen Versicherungen und überhaupt...

Sie sind dann mit dem Motorrad durch Nepal und Indien gereist, haben Pakistan bereist - seine Freundin L. ist nun halt nicht zwei Wochen mit B. unterwegs - sondern seit einigen Monaten...

Nun sind die beiden mit Bus und Zug durch den Iran unterwegs und igendwie auch langsam heimwärts - aus zweit Monaten bzw. zwei Wochen wurde also eine deutlich längere Zeit.... Eine tolle Reise, die das junge Paar da gemacht hat - Pakistan - Chapeau - eindürckliche Bilder - und wahnsinnge Erfahrungen in jungen Jahren!! Die beiden nehmen einen USB-Stick mit meinen Fotos bis und mit heute mit heim - senden diesen dann an meine Eltern - so sind die Fotos auf alle Fälle gut gesichert... DANKE!!

Gestern habe ich hier im Hotel übrigens auch noch einen jungen Italiener angetroffen, der für 2 Monate reisen gehen wollte - und das mit seiner aus Australien stammenden Freundin so vereinbart hat - nun ist er seit 16 Monaten unterwegs - und seine Freundin putzhässig auf ihn - soweit sie überhaupt noch seine Freundin sei - das haben die beiden offenbar nie wirklich geklärt zwischenzeitlich - sie ist dann zurück nach Australien - und aktuell grad bei seiner Mutter zu Besuch in Italien - und er kommt heim - und seine Mutter weiss nichts davon - er wollte seine Mutter mit der nicht angekündigten Heimkehr überraschen - die Überraschung, so meinte er, liege wohl nun auf der anderen Seite, weil eben die EX?-Freundin für ihn völlig unerwartet auch bei ihm daheim sei - wie ihr begegenen?? Er wisse da noch nicht weiter, lasse sich mal von seinem besten Kumpel am Flughafen abholen und plane dann weiter... Tja, in einer solchen Situation ist kluger Rat wohl einfach teuer... :-))!

Gestern Abend sind dann überraschend Marianne und Tom aus Belp hier im Hotel aufgetaucht - ihr erinnet Euch, ich habe sie in Istanbul bereits getroffen... War das ein schönes Wiedersehen!! Da habe ich mich aber sehr gefreut, die beiden unerwartet hier zu treffen!!!

Der Mangaer des Hotels hat uns dann auf seinem Heimweg nach Feierabend mitgenommen und in einem kleinen Lokal platziert, wo wir eigentlich eine typische Ramadanabendmahlzeit hätten essen sollen - doch die gab es gestern Abend nun doch nicht und so haben wir uns - wie so oft - mit einem Kebab begnügt - zur Vorspeise gabe es eine wirklich leckere Suppe! Gemüse, Bohnenkraut, Dill, Kartoffeln, etwas Chicken - LECKER sage ich Euch!!

Ein kurzweiliger Abend zu fünft zwischen Hoch- und Schweizerdeutsch - auf dem Heimweg am Eisstand noch Eis gekauft (Fritz, der Arzt aus Wolfsburg - ihr erinnert Euch - und seine Frau Karin haben mir ja geraten, Eis zu essen und Wasser von den öffenltichen Zapfsäulen zu trinken - so würde ich meinen Magen-Darm-Trakt auf alles vorberteiten und trainieren, was mich noch erwarte...), dann noch telefonieren mit meinem "Gschbusi" und skypen mit meinen Eltern - das war ein rundum sehr schöner Abend...!

Heute Morgen habe ich dann Passpartu kurz nach 08.00 Uhr zum Cargo Terminal der Iranischen Eisenbahn gefahren - durch den Morgenverkehr Teherans - die Strecke habe ich ja gestern schon rekognosziert. Das war alles viel einfacher, als ich gedacht hatte - und doch...

Ich habe mich brav bei der Information am  Eingang der grossen Halle gemeldet - von dort wurde ich an einen Mitarbeiter verwiesen, der mich quer durch die Halle zu einer Art Schalter gebracht hat. Dort habe ich mein Anliegen vorgetragen, dass Passpartu und 4 meiner 5 Taschen nach Mashad geschickt werden sollen. Kein Problem: Die 4 Taschen werden in einen grossen weissen Sack eingenäht - kostet 2500 Rial - also keine 10 Rappen. Das ist praktisch: Entweder kommt mein ganzes Gepäck an - oder alles geht vorloren - hier werden keine halben Sachen gemacht...!!

Es gesellt sich ein Junge zu uns, der mir in gutem Englisch übersetzt, dass ich Passpartus Licht ausschalten müsse - ich erkläre, das erfolge automatisch nach einigen Minuten - die Lampen haben ja eine Nachlaufzeit, damit man mich auch sieht, wenn ich am Rotlicht stehe... Er übersetzt das dem Personal - und dann wird gewartet, bis bei Passaprtu die Lichter ausgehen - und ich zeige ihnen, dass man Passpartu nur ganz wenig bewegen muss, bis es wieder Licht gibt, dass dann einige Zeit bleibt - STAUNEN!!

Der Junge erkärt mir, ich müsse nachher zum zweiten Büro kommen, von welchem aus ich hier zum dritten Büro bebracht worden sei - OK...!

Dann muss ich im dritten Büro ein Formular ausfüllen - hier wird übrigens noch viel mit Durchschlagspapier gearbeitet (Pauspapier, wie wir früher gesagt haben...). Da ich das nicht lesen kann, werde ich ins Büro gebeten, ein Mitarbeiter fragt mich in gebrochenen Englisch, woher ich käme - und als er Schweiz hört, ja da fängt er an zu strahlen und sagt ganz andächtig: Alain Sutter! Und er zeigt mir, dass dieser lange Haare habe. Ich staune: Wie in aller Welt hat es Alain Sutter geschafft, einem Mitarbeiter im Cargo Terminal in Teheran derat nachhaltig in Erinnerung zu bleiben - seine Popularität in der Schweiz ist ja nicht mehr so hoch??!!

Ich sage, dass Alain Sutter aus der gleichen Stadt komme wie ich - und mein Tag ist gerettet. Ich werde wiederum sehr fürsorglich betreut - einzig, als ich den Wert von Passpartu und meiner Ausrüstung angeben und diesen in Rial umrechnen muss, stutzt der Mitarbeiter - ja, ich habe viel und teures Material dabei - und muss hier den realen Wert angeben wegen der Transportversicherung - ... Der Taschenrechner, mit welchem wir die Zahlen erörtern, hat fast nicht genug stellen, um alle diese Nullen und Millionen in Rial auszuweisen...

Dann wird gerechnet - und schlussendlich kostet der Transport von 26 Kilo Gepäck und Passpartu 460'000 Rial - oder  um die 15 Franken. Das ist im Vergleich zu einer Busfahrt aber sehr teuer!! Für dieses Geld wäre ich wohl mit Gepäck und Tranpsort im Bus nach Mashad gekommen - ja nu...! Zug wird viel bequemer werden!

Die Mitarbeiter wollen, dass ich ein Foto von meinem Gepäck und Passpartu mit ihnen zusammen mache - das kommt mir gelegen - so habe ich was in der Hand, falls es mit dem Transport Probleme geben solle...

Auf meine Frage, wann Passpartu dann morgen Früh in Mashad ankomme erhalte ich die Antwort "at 7, 8 or 9 o'clock am" - ich zähle weiter "or 10, 11, 12 o'clock" - "NO SIR!!" rufen die Männer entsetzt - und erkären "at 7, 8, 9 or 10 o'clock am".  Also wird Passpartu mit anderen Worten im Verlauf des morgigen Morgens Mashad erreichen - wann "genau", weiss niemand "genau"... Hauptsache er kommt an mit den Taschen im Weissen Sack...

Auf dem Rückweg gehe ich im zweiten Büro vorbei und muss mit in den Auftenthaltsraum zum Frühstück. Cay, Brot und Käse. Ich erfahre, dass der Junge, der sich als Übersetzer profiliert Amir Hussein heisst, 15jährig ist und seinen Vater bei der Arbeit begleitet. Er möchte Sprachen studieren - Englisch, Arabisch - und Geographie. Das interessiere ihn. ich bekräftige ihn in diesem Plan. Wir frühstücken - und Amir übersetzt. Alle sind höchst erstaunt, dass ich keinen Facebookaccount habe - ich zeige ihnen meine Website auf dem Smartphone eines Anwesenden - erkenne, dass meine Videos da laufen und spreche ihn auf den VPN-Filter an - er erklärt, ja logo hätte er einen solchen installiert...

Dann löst sich die humorvolle Männerrunde ganz plötzlich auf - Amir erklärt, die Männer müssten nun wieder arbeiten - ich konnte noch nicht mal ein Foto machen...

Dann mache ich mich auf den Weg zum Personenbahnhof, um mir das Busticket zu kaufen - kostet 700'000 Rial - also 22 Franken - hm das ist wirklich teuer im Vergleich zum Bus - zumal das Gepäck ja schon arg viel gekostet hat. Dafür kann ich schlafen im Zug - so hat es mir der Manger des Hotels hier jedenfalls "versprochen", ich hoffe mal... Die Zugafahrt alleine kostet bis auf ein paar Franken gleich viel, wie eine Nacht im Einzelzimmer im Hotel in Teheran, wo noch ein lokales Frühstück inbegriffen ist...

Auf dem Rückweg per U-Bahn ins Hotel springe ich im letzten Moment durch eine offene Türe in einen Wagon - es hupt schon, was heisst, die Türen schliessen - darum muss alles schnell gehen, sonst muss ich auf den nächsten Zug warten. Ich bin froh in der U-Bahn zu sein - und bemerke, dass ich in ein Women Only Abteil gehechtet bin - SO PEINLICH - da komme ich erst an der nächsten Station wieder raus - ich sage laut und deutlich "OH SORRY!" drehe mich zur Türe, so dass ich die Damen nicht anschaue - bei der nächsten Station dauert es dann ungewöhnlich lange, bis die Türen sich öffnen - sehr lange - der Zug fährt einige Meter weiter und wieder geht nichts - ich schwitze Blut, so peinlich ist mir mein Aufenthalt im Frauenabetil, zumal die Fahrgäste aus dem gemischten Abteil mich sehr kritsich anschauen - oder es mir mindestens so vorkommt. Dann endlich gehen die Türen auf und ich eile ins gemischte Abteil, wo ich hingehöre... Die Damen im Frauenabteil habe es mit Fassung ertragen, dass ein Typ mitfährt - ich glaubte hinter mir sogar ein Kichern zu hören...

Den Nachmittag verplaudere ich mit Marianne und Tom - Geldwechseln - packen - einkaufen für ein gesundes "Mittagessen" (Chips, Gummibärchen - die sind übrigens echt lecker hier - wobei ich selten Gluscht darauf habe - eine Mange - WUNDERBAR - und zwei Karotten - ist doch ausgewogen - oder? Dazu ein alkoholfreier Mochito aus der Dose...) - Blog schreiben...

Beim Geldwechsler erfahre ich, dass die Schweizer Wirtschaft schlecht laufe - daher werde hier für den Franken deutlich weniger geboten als für den Euro... Ich muss grad lachen, als ich das höre - der Franken ist wohl nicht so gesucht, weil er schwieriger in den Wirtschaftskreislauf reintegriert werden kann, als andere Währungen... Schwächer als der Euro wird er wohl kaum geworden sein - oder habe ich da etwas verpasst???

Wenn ich mir die Sitauton in der Eurozone mit Griechenland überlege, sollte man doch für den Franken mindestens den gleichen Kurs wie für den Euro bekommen...

So, nun hoffe ich auf ein Wiedersehen mit Passpartu und meinem Gepäck in Mashad - Lucky den Froschkönig habe ich extra noch in einen Palsticsack verpackt, damit ihm auf dem Schutzblecht nix passiert und er mir nicht abhanden kommt...

Die Radfahrer haben halt schon so ihre Heiligtümmer am Velo... Und Lucky ist ganz bestimmt ein solches, ein ganz grosses Heiligtum - wurde er mir doch in Luzern...

Tom hat übrigens auch so ein Heiligtum an seinem Velo, welches auf einer Busfahrt verloren schien - dann aber doch wieder gefunden wurde - so ein Glück!!

Tja, so geht ein letzter Tag Teheran zu Ende...

Herzlich in die Welt hinaus...

Patrik Kirtap

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