FAQ - OFT GESTELLTE FRAGEN...

Stand 24. März 2016 - erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

 

Liebe Alle

Im Vorfeld meiner Reise und auch während der Reise selber wurden und werden mir immer wieder die gleichen Fragen gestellt - Zeit also, eine FAQ-Rubrik zu eröffnen...

GELD...

Offenbar nicht nur für Schweizer wichtig - auf der ganzen Reise wurde - und werde - ich immer und immer wieder gefragt, was die Ausrüstung kostet, was die Reise kostet - ausser in Thailand. Thailand war bisher das einzige Land, wo mir diese Fragen nicht gestellt wurden!

Das sind gar nicht so einfach zu beanwortende Fragen...

 

Kosten der Ausrüstung?
Meine Ausrüstung ist nicht billig. Ich habe mir gutes Material geleistet und es zeigt sich, dass das für mich richtig war. Andere Reisende sind weniger gut/luxuriös ausgerüstet. Jeder nach seinem Geschmack!

Gegen oben ist bei der Ausrüstung finanziell alles offen. Je leichter das Material, je höher sein Preis. Hier muss jeder Reisende selber entscheiden... Passpartu habe ich mir ja schon vor 10 Jahren zum Geburtstag geschenkt - damals dachte ich aber nicht im Traum daran, einmal nach Singapur zu radeln/reisen. Ich wollte ein gutes Rad für den Arbeitsweg und für Sommerferienvelotouren... Nun könnte ich einen Job in Singapur annehmen: Den Arbeitsweg dahin kenne ich ja (fast)... 

Wer genauere Angaben zur Ausrüstung möchte, kann sich gerne bei mir direkt melden!

 

Kosten unterwegs?

Auch hier muss jeder Reisende für sich entscheiden. Ich habe Reisende getroffen, die 20 Euro pro Woche zur Verfügung haben. Andere haben 7 Euro am Tag budgetiert. Ich habe für mich ja mal 50 Franken pro Tag kalkuliert und es stellt sich heraus, dass ich im Schnitt wohl drunter liegen werde. Ich habe aber keine genaue Buchhaltung geführt (wie andere Reisende das machen, welche jeden ausgegebenen Rappen aufschreiben...) - ich mache dann nach meiner Rückkehr eine grobe "Nachkalkulation". Aus meiner jetzigen Erfahrung würde ich sagen, dass man mit 35 bis 40 Franken/Tag im Schnitt als Alleinreisender wohl sehr angenehm durch die Länder auf meiner Route kommt, für dieses Geld auch nicht zwingend campen muss und sich auch den Eintritt in Sehenswürdigkeiten oder mal den Besuch eines SPAs oder sonst was Schönes leisten kann, das man sich unterwegs gönnen mag. Und glaubt mir: Solche kleinen "Luxusfenster" können verdammt gut tun... ACHTUNG: Je nach Kosten für VISA und nicht geplante Flüge (Imphal/Myanmar lassen grüssen...!) oder Repraturen am Fahrrad oder so, können diese Kosten unerwartet schnell in die Höhe schnellen...! Mein neues Ladegerät für mein MacBook hat z.B. 1.5 Tagessätze verschlungen - mein neues Handy fast deren fünf...!! Es ist also gut, über Reserven zu verfügen.

Ich bin von Anfang an mit der Idee gestaret, auch in Hotels wohnen zu dürfen und nicht immer selber zu kochen. Einkaufen und kochen für mich alleine ist nicht zwingend billiger und vor allem nicht lustig. Und ich verpflege mich zum erwähnten Tagessatz auch nicht ausschliesslich in Billigstrestaurants - aber auch nicht in Luxusrestaurants - ich suche den Mittelweg.. Hinzu kommt, dass ich als Einzelreisender immer ein ganzes Zimmer mieten muss - also den gleichen Ansatz bezahle, wie ein Paar... Das geht halt auch ins Geld...!

Reisende, die mit knappem Budget reisen, sind darauf angewiesen, zu campen oder sich einladen zu lassen. Das ist für mich aus verschiedenen Gründen keine geeignete Ausgangslage für eine so lange Reise!

 

Kosten daheim?

Tja, das ist sehr unterschiedlich - je nachdem, welche Verpflichtungen man hat...

 

Kosten Total?

Total werde ich wohl für meine rund 15monatige Reise das ausgegegeben haben (Kosten unterwegs), was ich für einen neuen Kleinwagen vom  Typ Ford Fiesta in der Schweiz auch hätte hinblättern müssen. Nur werden meine Reiseerinnerungen vielleicht einmal verblassen - aber nie verrosten!

 WIE WEIT FÄHRST DU PRO TAG...?

Im Schnitt wohl um die 80 Kilometer - pro Woche um die 500 Kilometer. Hängt davon ab, ob ich unter Zeitdruck bin, vom Wind, dem Wetter, der Laune, der Kondition, der Landschaft usw....

 

TUT DIR DEIN HINTERN UND "SONSTIGES" NICHT BRUTAL WEH...

Nein - und doch: Ich pflege meinen Körper und schaue gut, dass ich mir keinen "Wolf" fahre...! Ich habe meine gepolsteren Hosen und die sind soweit bequem, wie sie eben bequem sein können, auf dem Velosattel. Hin und wieder muss ich unterwegs aber schon auch eine Stehpause einlegen...

Es ist eine Gewohnheitssache. Mein Sattel ist sehr gut auf meine Sitzposition eingestellt und "eingesessen"...

Schwieriger als meinen Hintern empfinde ich die Hände, die immer mal wieder einschlafen, wenn ich die Griffposition am Lenker nicht regelmässig wechsle...

 

GEFÜHLE....

Gefahren, Angst, Heimweh, Einsamkeit, medizinische Versorgung...

 

Ist eine solche Reise denn nicht gefährlich...?

Naturgemäss verbringt man auf einer Veloreise sehr viel Zeit auf der Strasse. Und die Verkehrteilnehmer in den von mir bereisten Ländern verhalten sich tatsächlich nicht überall so, wie ich mich das aus der Schweiz gewohnt bin. Und im Strassenverkehr lauern denn wohl auch die grössten Gefahren auf einer solchen Reise. Gleichzeitig muss ich aber auch festhalten, dass 3/4 meiner bisherigen Stürze, von mir selber verursacht wurden - ohne jegliche Fremdeinwirkung - ich kann mich also durchaus auch selber gefährden...

Unter dem Strich würde ich jedoch sagen, ist das Velofahren in den (meisten) von mir bereisten Ländern nicht gefährlicher als in der Schweiz - ausser in Indien, aber da schien mir so oder so alles anders, als im Rest des Universums...

So oder so muss ich die Augen gut offen halten als Radfahrer - dann "chunnt das scho guet!"

 

Hast Du denn keine Angst, so alleine unterwegs...?

Wirkliche Angst hatte ich bisher einzig in Imphal, als die Erde bebte! Ja da hatte ich Angst oder sogar Panik, als ich den Weg aus dem Zimmer nciht fand...! Und dieses Ereignis hat sich irgendwie auch "festgebrannt". Wenn die Erde vibriert, weil z.B. ein LKW vorbeidonnert oder eine Brücke, über die ich fahre, durch den LKW-Verkehr in Schwingungen gerät, dann ist sofort "Imphal" präsent...

Ansonsten hatte ich zwei Situationen, in welchen ich ein ungutes Gefühl hatte - aber nicht wirklich Angst:

  • Als ich an der Grenze zu Afgahnistan campierte und mir der Hirte erklärte, es sei hier alles sicher - Afghanen, die über den Grenzfluss kommen wollten, würden "bum bum" - also niedergeschossen.... In dieser Nacht rüttelte dann auch der Wind noch heftig am Zelt...
  • Als ich mein Zelt - ebenfalls auf dem Pamir - aufstellen wollte und ein "komischer" Typ zu Besuch kam, von dem ich nicht wusste, ob er verladen, betrunken, zurückgeblieben oder alles zusammen war... Ich brachte den kaum los und wusste dann icht, ob ich den Platz wechseln soll oder nicht - ich blieb - und es ging alles gut...
  • Dann gibt es da noch den einen oder anderen Hund, vor dem ich grossen Respekt hatte, als er mich verfolgt hat...

 

Ansonsten: NEIN, ich hatte - bis Imphal - nie Angst. Ich bin bisher nie in eine Situation geraten, in welcher ich mich von Menschen bedroht gefühlt hätte. Und bin froh, dass das so bleibt!

 

Gestohlen wurde mir bisher auch nichts - im Gegenteil: Ich wurde reich, sehr reich beschenkt auf meiner Reise!

 

Mit anderen Worten: Um mich selber hatte ich auf meiner Reise nur in Imphal Angst - hingegen ängstigte ich mich, weil ich wusste, dass mir liebe Menschen in Europa in schwierigen medizinischen Situationen steck(t)en... So wie die Daheimgebliebenen sich um mich ängstigen, kann ich mich unterwegs auch um sie ängstigen... Angst ist unterwegs also "wechselwirkend"...

 

Und: Seit vor einigen Jahren daheim in der sicheren Schweiz in meine Wohnung eingebrochen wurde während ich schlief, weiss ich, dass ich nicht durch die Welt velölen muss, um dem Bösen zu begegnen. Es war schon vor langer Zeit in meiner Wohnung...!

 

Hast Du Heimweh...?

Das Heimweh war zu Beginn meiner Reise furchtbar schlimm. Ich vermisste meine Familie, mein Gschubsi, meine Freunde, Arbeitskollegen, mein Bern, meine Wohnung - alles vermisste ich - und war auf meiner Reise noch nicht wirklich angekommen. Es dauerte bis in den Iran, bis ich einigermassen "losslassen" konnte ... Seither geht es mit dem Heimweh sehr viel besser...

Heimweh und Fernweh: Sie bleiben ein Geschwisterpaar, welches es Reisenden - und deren Angehörigen - nicht wirklich einfach macht...

Dazu fällt mir ein altes Lied ein, welches diese Thematik auf den Punkt bringt... Ein Lied, welches schon alt war, als ich vor Jahrzehnten noch Kind war... - weil es 1959 veröffentlicht wurde. Damals war ich noch nicht einmal geplant und erst sieben Jahre später auf der Welt...

Und wenn einer zu dieser Zeit von Heimweh und Fernweh gesungen hat, kann das nur einer gewesen sein...: Freddy Quinn...

Nachstehendes Video kann nicht in allen Ländern gesehen werden...

Einsamkeit...?

Einsam und verlassen fühlte ich mich kaum. Schwierige Momente waren für mich, als ich nach meinen beiden "heftigen" Stürzen in Nepal und Thailand alleine auf dem Boden lag, kein vertrauter Mensch da war, der geholfen hat, mich hätte trösten oder gar in den Arm nehmen können - und an meinem Leiden Anteil nehmen oder mir Sicherheit vermitteln konnte - ja, das waren die beiden wohl schwierigsten Momente auf der Reise... Und in Nepal musste ich direkt nach dem Sturz ja noch Passpartu flicken - das war "hart"...

Ansonsten helfen SMS, Skype, WhatsApp, gemeinsam geführtes elektronisches Tagebuch, Telefongespräche und auch die guten alten Briefe auf Papier über das Heimweh hinweg...

Alleine Geburtstag "feiern" in Mashad im Juni 2015im Iran war auch nicht so der Brüller - war ich froh, nach langer Sucherei dann noch ein Internetcafé mit brauchbarer Skypeverbindung gefunden zu haben, an diesem Tag...

Wie schön war es, Weihnachten 2015 und Sylvester 2015/2016 zusammen mit Karin und Fritz zu begehen! Unvergesslich Weihnachten in der schummrigen Bar bei Bier und feinstem Chicken...! Sylvester dann in Imphal - vor dem Erdbeben - mit Sweet Imphal - unserem Drink aus Lycheesaft und Vodka oder Vodka und Lycheesaft...

Aber wirklich gegen Heimweh hilft mir das Wissen, dass ich daheim in meiner Familie und meinem Freundeskreis getragen bin!!

 

Wie machst Du das mit der medizinischen Versorgung unterwegs...?

 Tja, das war und bleibt eine ganz grosse und zentrale Frage - auf die es keine wirkliche Antwort gibt. Die einfachste Lösung wäre: Gesund bleiben und keine Unfälle bauen.

Die diesbezüglich schwierigsten Länder habe ich wohl bereits - und zum  Glück - problemlos passiert. Zentralasien und Indien waren Gebiete, wo ich echt froh war, keine medizinischen Probleme zu haben, weil dort die medizinische Versorgung einfach in weiten Teilen schlicht nicht vorhanden oder schlecht bis sehr schlecht ist. Nicht nur im Vergleich mit der Schweiz! Und die Transportwege ins nächste "richtige" Krankenhaus unvorstellbar aufwändig und extrem lange. Ich hatte grosses, nein SEHR grosses gesundheitlichs Glück auf der Reise und wünsche mir sehr, dass mich dieses Glück weiterhin begleiten mag.

Abgesehen von geprellten Rippen/Brustbein nach meinen Stürzen hatte ich eine Fieberattacke im Wakhan Valley, wo ich plötzlich 39.5 Fieber hatte. Da hat schlafen sehr geholfen. Und Bekky, die mich im Guesthouse so herzlich begrüsst und mir mein Gepäck getragen hat. Bekky und Rob sind zwei Radreisende aus England, die ich verschiedentlich getroffen habe und sehr gut mochte! Es tat in diesen Tagen SEHR gut, Bekky und Rob unterwartet in der Nähe zu wissen!!

Dann hatte ich in Thailand noch Verdauungsprobleme, der gröberen - also ehrlich gesagt vielmehr eben der äusserst dünnflüsigsten - Art. Ich musste mich während der Velofahrt am Strassenrand übergeben - und war sehr froh, dass Karin und Fritz bei mir waren... Nachts konnte ich dann meine Verdauung nicht mehr kontrollieren, was sehr unschön war... - eine Tablette von Fritz am nächsten Morgen wirkte dann Wunder und ich war innert Minuten nachhaltig "dicht"...

Bei wirklich ernsthaften medizinsichen Problemen müsste ich die Reise wohl unter- oder sogar abbrechen und mich in der Schweiz oder z.B. in Bangkok oder Singapur behandeln lassen. Doch dieser Fall tritt nun auf den letzten Kilometern definitiv nicht mehr ein, habe ich entschieden!

Und: Ich habe eine verhältnismässig grosse Apotheke mit div. Medikamenten dabei - brauchte davon für mich aber bisher sehr wenig (einzig Schmerzmittel wegen Rippen...) - konnte aber auch anderen Radreisenden aushelfen...

Ansonsten muss man sich als Reisender auf die Möglichkeiten der Ärtze vor Ort einlassen - was für die Menschen vor Ort genügt, muss dann halt auch für den Westler genügen! Das ist "Part of the Game"...! Sonst darf man sich nicht auf eine solche Reise begeben!

 

ADMINISTRATION UNTERWEGS...

Ja, das ist ein nerviges Thema. Ich bin froh, dass ich nun keine Visas mehr brauche und entsprechend nicht mehr in Schlangen vor Konsulaten stehen muss und auf die Laune der dortigen Mitarbeitenden angewiesen bin. Schlussendlich war ich aber auch diesbezüglich glücklich unterwegs, habe alle Visas bekommen - was anderen Radlern zum Teil versagt blieb und sie zu massiven Routenänderungen gezwungen hat...

Rückwirkend staune ich, mit welcher Selbstverständlichkeit ich schlussendlich in Teheran stand und das Visum für Turkmenistan beantragte und bekommen habe (auch wenn auf der längeren Route...) - während andere hinter mir es nicht mehr bekommen haben... Glück gehabt! Dass ich mich damals auf dieses "Abenteuer" einfach so eingelassen habe, erstaunt mich - weil ich mich rückwirkend damals noch völlig unerfahren einschätze - vielleicht war es eben gerade diese Unerfahrenheit, die mich lenkte!

 

23. JUNI 2016

65 Wochen

unterwegs... 

 

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02. Juni 2016

14 MONATE UNTERWEGS

 

SELFIEGALERIE

 

* * * 

 

***JUBILÄUM***

 

31.03.2016

52 WOCHEN

ON THE ROAD

Johor Bahru (Malaysia)

 

24.03.2016

Gründonnerstags-

Jahres-Jubiläum

(Malaysia)

 

02.10.2015

6 Monate

unterwegs

Bishkek (Kirgistan)

 

Cappuccino-Index

Ein Index aus der Wirtschaft - im wahrsten Sinne des Wortes...

Aktualisiert am

04. März 2016 aus Bang Sapahn