Unter diese Rubrik will ich alle Blogeinträge und News publizieren, welche im Zusammenhang mit Surats Familie stehen. So können wir alle gemeinsam dran bleiben am Baufortschritt und den weiteren Entwicklungen...

Wer beim Spendenaufruf für den Hausneubau "zu spät war", kann hier eine Zusatzspende leisten - allen anderen natürlich auch...

Blogeinträge in chronologischer Reihenfolge (erster Blogbeitrag an erster Stelle etc.):

 

Surats Familie braucht ein neues Daheim - Spendenaufruf

Viel Arbeit auf Surats Hof

DANKE - Bericht von der Baustelle

Bei den Reichen lernt man sparen - bei den Armen lernt man teilen

Zweite Tranche ausbezahlt - Spendenziel  erreicht

Blog vom 07. November 2015 - Trekkingguide gesucht - Familie gefunden - mein Besuch bei Surats Familie im Erdbebengebiet

Weitere Spenden ausbezahlt - Kurzblog vom 21.11.2015

News von Surat - Kurzblog vom 20.12.2015

Surats Haus - Fotos vom Baufortschritt - Kurzblog vom 02.01.2016

News von Surats Familie - Blog vom 25.02.2016

 

 

 

So

01

Mai

2016

NEWS VON SURAT...

Surat und ich auf dem höchsten Punkt des Trekkings: Thorung La Pass 5416 müM... - und dem höchsten Punkt meiner Reise... - ein Höhepunkt schlechthin!! Einen Trekkingguide gesucht - eine Familie gefunden...!
Surat und ich auf dem höchsten Punkt des Trekkings: Thorung La Pass 5416 müM... - und dem höchsten Punkt meiner Reise... - ein Höhepunkt schlechthin!! Einen Trekkingguide gesucht - eine Familie gefunden...!

Liebe Alle!

 

Ich stecke noch immer in Segovia - konnte mich noch nicht zum Re-Start nach den Ruhetagen motivieren - ...

Morgen geht es jedoch weiter. Ganz bestimmt! Dann ist fertig lustig mit Faulenzen, Tapas und Vino und "Café Olé" in Segovia - Tapas, Vino und Café bekomme ich ja unterwegs weiterhin...

 

So oder so bin ich aber noch in meinem Zeitplan - und hoffe, das Wetter helfe weiterhin und vor allem konstant mit, so dass ich spätestens am 01. Juni 2016 in Menton die Route des Grandes Alpes unter Passpartus Räder nehmen kann - und dann meine "Termine" entlang der Route des Grandes Alpes auch einhalten kann - Briançon (Paquerette und Jérôme erwarten mich - WUNDERBAR!!! -  M E R C I!!!) - Les Gets, Evian - und eben rechtzeitig in Evian eintreffe, um dann auf dem "Seeweg" in die Schweiz einzureisen - huch das tönt ja nach einem richtig getakteten Projekt mit virtuellen und realen Meilensteinen... :-) - und an den Kilometersteinen nimmst Du Mass (Peter Reber: Der ewig Tramp) - fühlt sich aber alles sehr gut an!!

Dass ich noch immer in Segoiva stecke, hatte heute bereits zwei entscheidende Vorteile - einmal mehr habe ich also alles richtig gemacht:

Ich konnte meine Jacke, die ich gestern Abend im Restaurant vergessen habe, heute Morgen "retten" - ...

ABER ENORM VIEL WICHTIGER IST:

Eben konnte ich wieder einmal ein Telefongespräch mit Surat führen. Beide hatten wir zeitgleich funktionierendes WiFi - und waren beide erreichbar - die Zeitverschiebung spielt uns ja nicht in die Hand, seit ich zuerst östlich und nun massiv westlich von Nepal unterwegs bin - und wenn Surat mit Kundschaft unterwegs ist, telefoniert er nicht privat - der junge Mann hat seine klaren Grundsätze...! - und wenn er daheim ist, hat er kein WiFi...

Zwar wurde das WiFi im Verlauf des Gespräches zunehmend schlechter. ABER:

Es tat uns SEHR gut und ich freute mich SEHR, Surats  Stimme zu hören, von ihm zu hören, dass es ihm und seiner Familie gut geht, sie viel an die Spender aus der Schweiz und mich denkten!  

Wobei: Wie Ihr wisst, braucht es mehr als ein eingestürztes Haus, bis Surat sagt, dass es ihm oder seiner Familie nicht gut geht... Ich erinnere mich immer und immer wieder an diesen Moment auf dem Trekking, als die Entwicklungshelfer aus England bzw. ich am nächsten Tag Surat dazu "nötigen" musste, mir zu sagen, was nach dem Erdbeben nun Sache mit seiner Familie und dem Haus seiner Familie sei - und er damit nicht wirklich herausrücken wollte, weil er mich mit seinen Problemen nicht belasten wollte und befürchtete, ich würde seine Familie nicht besuchen kommen, wenn ich wüsste, dass das Haus eingestürzt sei...

JA: Ich denke oft an Surat - seine Familie, die auch meine wurde - und die Umstände/die Bescheidenheit, in welcher die Familie ihr Leben mit Stolz, in Würde und Zufriedenheit führt...! Und mit welchen "Luxusproblemen" ich mich im Vergleich dazu selbst als Veloreisender beschäftige...

Und das Telefongespräch, Surats Stimme haben diese Erinnerungen in mir grad wieder "entzündet" - mein Heimweh nach Nepal wieder entfacht - auf meinem Heimweg in die Schweiz - ... JA! Ich habe mein Herz eindeutig an Nepal verloren und freue mich, Surat und seine Familie möglichst bald wieder zu besuchen...! Aber nun genug von mir...

Surat klang wirklich gut, zufrieden! Und das freut mich sehr!

Surat berichtete, er habe bis jetzt eine "so so" Frühlings-Trekkingsaison - also nicht wirklich gut - aber auch nicht so schlecht, wie die Frühlings-/Herbstsaison 2015... Er hat immer mal wieder für ihn mehr oder weniger interessante Trekkings. Gegenüber der Herbstsaison 2015, sei es etwas besser geworden, etwas mehr  Touristen - offenbar aber noch immer längst nicht wirklich "Hochsaison". Das freut mich für Surat - auch wenn das für ihn halt auch immer mit der Trennung von Frau und Familie verbunden ist... Aber für Surat ist es persönlich eben auch wichtig, selber ein Einkommen zu erzielen!

Wie auch immer. Ich freue mich grad sehr, von Surat gehört zu haben - und wollte Euch einfach mitteilen, dass es Surat und seiner Familie gut geht - und ich bin sicher: Das freut Euch auch!

So, nun wünsche ich Euch einen schönen Sonntag und übe mich unter der spanischen Frühlingssonne wieder (beschämt) in Selbstmotivation - eines dieser Luxusproblme, über die Surat und seine Familie wohl noch gar nie nachgedacht haben - sie haben keine andere Wahl als anzupacken, und nonstop motiviert zu sein - und kennen den Begriff "schönes Wochenende" wohl höchstens aus dem TV...!

Gepackt habe ich schon, was ich packen konnte - nun muss ich es am Montag nur noch "anpacken" - auch das wird mir gelingen. Ich bin zuversichtlich! Ich habe ja Ziele und Termine - da soll noch einer sagen, auf der Strasse sei man frei... :-)

Herzlich, fröhlich in die Welt hinaus

Patrik Kirtap

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Fr

11

Mär

2016

STIFTUNG PERSPEKTIVEN MACHT KIRTAP SPRACHLOS...

 

Liebe Alle

Heute hat mir meine gute Bekannte Monika Diem eine ganz GROSSE ÜBERRASCHUNG und FREUDE bereitet - und mich damit sprachlos gemacht. Monika Diem ist Geschäftsführerin der Stiftung Perspektiven der Swisslife.

Im Vorwort zum Jahresbericht 2015 wird die Spendenaktion zu Gunsten Surats Familie beispielhaft erwähnt. Die Aktion, die durch Eure Spenden so erfolgreich wurde - das freut mich enorm! Ja so sehr, dass mir wirklich grad die Tränen in die Augen gesschossen sind, als Monika Diem mich heute per E-Mail darüber informiert und mir den Jahresbericht 2015 "frisch ab Druckerpresse" elektronisch nach Thailand geschickt hat.

Ich freue mich, diese Freude hier mit Euch allen - insbesondere den Spenderinnen und Spendern - zu teilen (siehe Pdf unten).

JAHRESBERICHT 2015 STIFTUNG PERSPEKTIVEN
Jahresbericht_Stiftung_2015_WEB.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.8 MB

Zwischenzeitlich sollten alle Spenderinnen und Spender eine Dankespostkarte bekommen haben. Solange ich in Nepal war und persönlich Kontakt zu Surat hatte, hat er alle Karte unterzeichnet - nachher gabs halt nur noch Postkarten von mir aus Thailand...

Wenn jemand noch keine Karte bekommen hat, bitte ich um Mitteilung - DANKE!

 

Herzlich und sprachlos in die Welt hinaus!

Patrik Kirtap

 

 

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Di

01

Mär

2016

VOM KREUZ MIT DEM KREUZ...

 

Liebe Alle

 

EINE ERFREULICHE NACHRICHT GLEICH ZUM START: Surat hat mir mitgeteilt, dass er ein erstes Trekking in der neuen Saison bekommen hat. Aktuell ist mit seiner Kundschaft nun im Everestgebiet unterwegs. Möge die neue Saison so gut weiterlaufen!!

 

Und dann habe ich mich auch über die Abstimmungsresultate in der Schweiz gefreut - auch aus der Ferne bleibe ich politisch interessiert...!

 

Ich selber kam seit Bangkok ja recht flott voran - gemütlich, aber zielstrebig in Richtung Singapur. Die Zerrung an meinem Fuss heilt ebenso flott ab - alles wunderbar! Die Strasse in Richtung Süden ist sehr gut ausgebaut - kaum ein Schlagloch! Der Verkehr angenehm, die Thais echt sehr korrekte, rücksichtsvolle und angenehme Autofahrer - selbst wenn der Verkehr in Baustellen einspurig geführt wird (nach Indien empfindet man das wohl in jedem Land so - hier ist es aber wirklich so!)!! Ich fühle mich hier auf Thailands strassen sehr sicher!

 

Die Strasse führt in "Wellen" nach Süden. Also nicht ganz flach, aber auch nicht wirklich hügelig. Es geht immer auf einer Distanz von einigen hundert Metern etwas "bergauf" und dann wieder einige hundert Meter "bergab" und das wiederholt sich den ganzen Tag - nicht wirklich anstrengend und halt doch ermüdend, weil ich keinen richtigen Rhythmus finden kann...

Gestern habe ich mich in einer "Steigung" verschalten und fuhr in einem zu hohen Gang bergwärts. So habe ich mich aus dem Sattel in die Pedale gestellt und fuhr "stehend" bergauf - und da hat es mir einen "Zwick" ins Kreuz gehauen, der sich gewaschen hatte... 

Doch es war nicht nur der Zwick auf dem Velo, der mir ins Kreuz fuhr. Die Nacht zuvor habe ich mit eingeschalteter Klimanlage geschlafen und da "zog" es mir an den Rücken - die Klimanlagen müssen ja auch immer so montiert sein, dass sie direkt über das Bett blasen und einen praktisch tiefkühlen, wenn man sich nicht wie am Nordpol zudeckt... Ich werde mich mit diesen Dingern wohl nie wirklich anfreunden können...

 

Insbesondere "anfahren" mit Passpartu oder ab- und aufsteigen wurden so zu sehr schmerzhaften Bewegungen/Projekten - ich fühlte mich schlagartig um 100 Jahre gealtert... So habe ich dann - halt bereits schon nach guten 65 Kilometern - kurz hinter Bang Saphan Schluss gemacht gestern und einen netten Bungalow am Strand bezogen, um mich hier für zwei Nächte von meinen "Altersbeschwerden" zu erholen. Am späteren Nachmittag habe ich am Strand eine Massage genossen. Die Masseurin hat sofort erkannt, dass mein Kreuz "kaputt" ist, wie sie es nannte - und kaputt war ihr einziges Wort in deutscher Sprache. OK, es war wohl auch nicht wirklich schwierig zu  erkennen, so wie ich mich bewegt habe... Sie erkärte mir in bescheidenem Englisch, dass viele Touristen aus Europa einen kaputten Rücken hätten und meinte dazu "Tourist Problem"... Tja, oder Volkskrankheit im zivilisierten Europa...

 

Wie auch immer. Sie massierte mich - dass es nicht nur ein Genuss war. Sie strich zuerst über meinen Rücken und meine Beine und erklärte mir, wie die Muskeln verlaufen. Dann hat sie mir ihre theoretischen Ausführungen in der Praxis auch gleich unter Beweis gestellt und die Muskeln mit Daumen und Ellenbogen bearbeitet (innerlich habe ich zeitweise gejault...) - es war schlussendlich eine sehr gute, wirkungsvolle Massage, wenn eben auch nicht nur Genuss pur - und ich musste sie zwischendurch doch auch bitten, weniger Druck anzuwenden, was sie erstaunt hat...

Mein Kreuz massierte sie ausführlich mit viel Tigerbalsam und zum Schluss hat sie noch einige Griffe und "Übungen" mit mir gemacht, welche wohl unter das Kapitel "Chiropraktik" fallen müssen - aber es hat geholfen. Schmerzmedi und/oder Massage sei Dank, geht es heute besser - noch nicht gut - aber besser. Ich habe nochmals verlängert - muss aber das Resort wechseln, da ab Mittwoch hier alles ausgebucht ist. Morgen ziehe ich also um - 200 Meter weiter, in's Lola Resort - wenn das keine glückliche Fügung ist - ich erinnerte mich sofort an Lola aus Myanmar...

 

Wenn ich von Resort schreibe, dann dürfte Ihr Euch wirklich keine Hotelanlage vorstellen, wie die grossen Reisebüros sie anbieten. Vielmehr haben sich hier Familien ein kleines Geschäft aufgebaut, indem sie einfache, aber absolut saubere Bungalows vermieten. Rundherum ist kaum Infrastruktur, der nächste kleine Laden zu Fuss min. 30 Minuten entfernt.

Aktuell wohne ich in einem richtig gemauerten Bungalow. Morgen dann in einem aus Holz. So ein Häuschen - Doppelzimmer - direkt am Strand kostet hier 400 bis 500 Baht - 100 Baht sind ca. Fr. 2.90. 

 

Heute Nachmittag war ich nochmals in der Massage. Die Masseurin meinte, sie würde heute mein Kreuz wiederum mit Tigerbalsam behandeln - aber etwas sanfter als gestern - "relax" meinte sie - also mein Kreuz mit der Massage nicht zu stark "malträtieren" - ihm etwas Erholung gönnen - das kam mir sehr gelegen. Morgen habe ich nochmals einen Termin - mal schauen, was sie dann auf dem Programm hat.

 

Die Massage kostet übrigens für eine Stunde 300 Baht und findet in einem luftigen Häuschen am Strand statt - die Kinder der Masseurin rennen durch das Häuschen, die Kellerinnen der nahen Strandbar schauen für einen kurzen Schwatz vorbei, neugierige Touristen spazieren vorbei, schauen zu und überlegen sich, sich auch noch auf die Pritsche zu legen... Alles sehr seriös und herrlich unkompliziert - und für mich mit einer gefühlt erstaunlich sehr hohen fachlichen Kompetenz der Masseurin...!

 

"Leidend" in die Welt hinaus...

Patrik Kirtap

 

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Do

25

Feb

2016

NEWS VON SURATS FAMILIE...

 

Liebe Spenderinnen und Spender

 

Surat hat mir heute Morgen über Facebook neue Bilder geschickt vom Haus, vom Stall - und von den Tieren. Es freut mich, dass sich die Familie mit den Spendengeldern auch bereits neue Tiere hat anschaffen können. IHR HABT GROSSARTIGES ERMÖGLICHT, LIEBE SPENDERINNEN UND SPENDER  -  TAUSEND DANK IM NAMEN VON SURAT, SEINER FAMILIE und mir!!!

 

Seit dem letzten Bericht ging wiederum viel, sehr viel auf der Baustelle - und ich bin sicher, wir können in einigen Wochen/Monaten auch Bilder des neuen Obstgartens sehen.

 

Surat und seiner Familie geht es gut. Hoffen wir, dass die nächste Trekkingsaison  - die bald mal starten sollte - für Surat ertragreicher wird. Je nach je werde ich Surat und seine Familie im Oktober 2016 besuchen - wir werden sehen, wie sich mein Leben bis dahin entwickelt...!

 

Nun aber zu den Bildern, die ich Euch gerne kommentiere...:

Eine Spende wurde wurde von Frau S.B. speziell für die Frauen im Haushalt geleistet. Es sollte etwas angeschafft werden, was Surats Frau und seiner Mutter die Hausarbeit erleichtert. Die beiden Frauen haben sich einen elektrischen Reiskocher gewünscht, in welchem auch Gemüse gegart und Fleisch gebraten werden kann. Der Reiskocher entlastet die Frauen bestimmt sehr, denn sie kochen täglich mehrfach Reis. Wenn  Strom fliesst, können sie so ohne den Holzherd einzufeuern schnell und bequem kochen - und den Reis gut warm halten.

UND: Die Familie hat durch den Reiskocher auch eine Kochmöglichkeit mehr, nebst Gas und Holz kann sie nun auch mit Strom kochen. Gaslieferungen sind ja von der Lust und Laune Indiens, die Grenze zu Nepal mal zu schliessen oder doch zu öffnen, abhängig. Der Reiskocher bedeutet also nebst Vereinfachung im Haushalt auch Unabhängigkeit. DANKE FRAU S.B.!

Der moderne Reiskocher inkl. Zubehör steht auf dem traditionellen Lehmfussboden der Küche - Gegensätze...

Blick vom Hausvorplatz Richtung neuem Kuhstall. Es wurde auch ein Gartentor angeschafft, weil ein  richtiges Haus ein solches traditonell hat - richtig so :-)!

Links im Vordergrund der Kuhstall - unter dem Baum der Ruheplatz der Familie. Solche Ruheplätze haben in der Gegend eine lange Tradition und finden sich auch in den Reisfeldern - ich habe mich ja auch immer wieder dahin zurückgezogen, nachgedacht und meine Eindrücke, Erlebnisse und Emotionen sortiert, setzen lassen... Ein wichtiger Ort für die Familie - sofern es die Arbeit zulässt, sich mal kurz auszuruhen. 

Surats Frau kocht auf dem neuen Holzherd der Familie! Besonders freut mich, dass die Familie tatsächlich einen Kamin gebaut hat. Viele Familien kochen im Haus mit Holz nämlich nach wie vor ohne Kamin  - und wohnen/ leben dann über Jahre im Rauch, der sich im ganzen Haus verteilt - und werden krank. Ich habe Surat darauf aufmerksam gemacht und er hat mir damals versichert, dass sie einen Kamin bauen - das Loch in der Aussenwand war im Rohbau nämlich schon vorbereitet. Klug!!

Ein weiterer Ort mit Privat-sphäre ist entstanden!

Reisstroh wird zu solchen Haufen geschichtet, nachdem die Reiskörner "ausgeschlagen" wurden. Reisstroh wird dann an die Tiere verfüttert (Kühe, Büffel, Geissen) und/oder als Einstreu im Stall verwendet. Im Vordergrund sieht man auch schon erste Zeichen eines Gemüsegartens...!

Blick in den Innenhof mit dem neuen Geissenstall. 

Neuer Geissenstall inkl. Tiere!!

Der Stolz eines jeden Bauers - und so auch von Surats Vater. Er hat sich sehr auf neue Tiere im Stall gefreut - und mich freut es SEHR zu sehen, dass nun der Stall voll ist - und das durch Eure Spenden, liebe Spenderinnen und Spender - einfach nur wunderbar...!!!

Auch Geissen wurden angeschafft inkl. Geisstenstall. Über die Tierhaltung brauchen wir uns nicht zu unterhalten - die entspricht nicht unseren Standards - so wie der Lebensstandard in Nepal für Menschen auch nicht unseren Standards entspricht... Surats Familie hat einen traditionellen Geisstenstall gebaut, so wie ich sie auch auf dem Trekking oft gesehen habe... Musste der Ziegenbock bei meinem Aufenthalt noch für die Tagelöhner dran glauben, sind zwischenzeitlich doch wieder viele Tiere eingezogen! Das freut mich sehr!! DANKE!!!

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Mo

01

Feb

2016

SURATS HAUS - FOTOS BAUFORTSCHRITT...!

Liebe Alle

Während ich mich um mein Luxusproblem einer "sanften Heimreise" kümmere, hat Surat und seine Familie die Reisernte eingebracht und den Hausbau vorangetrieben. Harte Arbeit!!

Surat hat mir gestern erste Bilder des Hauses bzw. des Baufortschritts geschickt. Daraus kann ich erkennen, dass seit meiner Abreise SEHR VIEL gegangen ist - die Spendengelder aus der Schweiz und Deutschland tatsächlich ankommen und zweckgebunden eingesetzt werden. Ich habe nie daran gezweifelt!! Das freut mich enorm und ich danke Euch - auch im Namen von Surat und seiner Familie!! - sehr, sehr herzlich für Eure Spenden! Surat und seiner Familie geht es gut. Mein Vater ist wild entschlossen, im Herbst 2016 nach Nepal zu reisen und "meine nepalische Familie" zu treffen - da "muss" ich ihn einfach begleiten... Mal schauen, was möglich sein kann...

Surat wird mir noch weitere Fotos senden, welche ich poste, sobald sie angekommen sind. Wir haben da gewisse technische Hürden zu meistern... Internet ist einfach nicht immer verfügbar in den ländlichen Gegenden Nepals...

HERZLICH UND IN TIEFER DANKBARKEIT FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG!!

Surat und Patrik

 

Das Haus in der "Gesamtansicht". Im EG links befindet sich das Schlafzimmer von Surats Eltern - mit Fenster zum Stall. Das war Surats Vater wichtig, damit er seine Tiere dann gut im Auge haben kann.

In der EG-Mitte befindet sich die Küche. Von der Küche führt eine Treppe zum 1. OG, wo Reis und andere Lebensmittel und Arbeitsmaterial eingelagert wird - und auch Surats Schwester schläft.

Im EG rechts befindet sich das Zimmer von Surat und seiner Frau.

Ganz links im Bild können auch Teile des neuen Stalls erkannt werden. Daraus kann ich erkennen, dass auch beim Neubau des Stalls seit meiner Abreise grosse Fortschritte erzielt weden konnten. Surat hat mir im Dezember 15 am Telefon auch gesagt, dass ein Geissenstall gebaut wurde. Bestimmt bekommen wir im Verlauf der nächsten Wochen dazu auch noch Fotos!

Surat war es wichtig, den Vorplatz vor dem Haus gut gestalten zu können. Der Platz wird bei der Reisernte für das Dreschen des Reises etc. gebraucht, ist Arbeitsfläche und Aufenthaltsraum für die Familie. Daher war es wichtig, zum Nachbargrundstück eine sinnvolle Abgrenzung zu erbauen, was nun geschehen konnte. Somit hat der Vorplatz seine Zweckbestimmung erreichen können. Das Küchenprovisorium ist abgeräumt. Als ich da war, war der Platz noch in einem wenig brauchbaren Zustand - es ist viel gegangen seither!

Ein Wunsch der Famiie war es, den Boden der Veranda aus Zement giessen zu können und so "Wohnraum" zu gewinnen. Als ich bei Surat war, bestand der Boden hier aus Geröll. Nun konnte Zement gekauft und der Boden so gegossen werden, dass ein Aufenthaltsbereich entstanden ist. Auch konnte die Aussenwand mit Wellbelch entsprechend gestaltet werden. Im Sommer schläft es sich hier auch viel angenehmer, als in den geschlossenen Räumen. 

Zement konnte auch dank den Spenden aus der Schweiz angeschafft werden. Es war ja für lokale Verhältnisse sehr teuer, als ich da war - und wurde noch teurer, da die Grenze zu Indien blockiert und damit kein Nachschub an Zement möglich wurde - die Nachfrage aber sehr hoch war...

Auch hier ist sehr viel gegangen, seit ich bei Surat daheim war!

Die Familie hat die Aussenfassade des Hauses im traditionellen Stil errichtet und bemalt. Hier sehen wir die linke Hausecke. Hinter dieser Fassade befindet sich der Aufenthaltsraum (siehe Bild oben) und dahinter das Schlafzimmer von Surats Eltern. Ganz links im Bild sind Teile des Viehstalls zu erkennen - und daraus schliesse ich, dass seit meiner Abreise auch beim Bau des Stalls deutliche Fortschritte erzielt wurden. Dank den Spenden aus der Schweiz - ich bin ganz beglückt!!

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So

20

Dez

2015

NEWS VON SURAT...

Eben hat Surat angerufen. Wir hatten ein längeres Telefongespräch - er tönt entlastet. Seiner Familie und ihm geht es gut. Die Familie ist mit der Reisernte zufrieden. Sie konnten zwischenzeitlich trotz der Reisernte offenbar am Haus weitere wichtige Arbeiten erledigen und voller Stolz hat Surat mir mitgeteilt, sie hätten sich soGar einen Ziegenstall bauen können - nun werden sie sich dann noch Ziegen kaufen. Surat will mit vorerst drei Ziegen starten.

Und dann sollen demnächst auch die Arbeiten für den Gemüse- und Obstgarten hinter dem Haus starten. Die (Zusatz)-Spenden wirken!!! Das freut mich SEHR!!!

Fotos kann mir Surat noch keine schicken (Verbindungsprobleme bzw. hat er bisher sein Smartphone nicht reparieren lassen, weil das so teuer sei - er war auch auf Facebook seit langem nicht mehr aktiv...). Sobald er in Kathmandu zurück ist in einigen Wochen, wird er mir Bilder senden, die ich dann online stellen werde. 

Ich freue mich sehr, dass Surats Familie mit den Spenden aus der Schweiz und aus Deutschland trotz der Reisernte nun offenbar einen Schritt vorwärts machen konnte. DANKE EUCH ALLEN AN DIESER STELLE VON SURAT - DAS WAR IHM IM TELEFONGESPRÄCH WIEDERUM SEHR WICHTIG, DASS ICH DEN MENSCHEN IN EUROPA DANKE SAGE!!

Und ich danke hier sehr gerne im Namen Surats und seiner Familie - und auch ich danke Euch ebenso herzlich!!

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Sa

21

Nov

2015

WEITERE SPENDEN AUSBEZAHLT...

Liebe Spenderinnen und Spender

DANKE für die Einzahlung der zugesagten Spenden. Ich konnte Surat bisher über 3/4 der zugesicherten Spenden für den Hausbau bereits ausbezahlen - alles ist quittert. Das bedeutet: NULL SPESEN und die  Familie kann mit dem Geld bereits arbeiten, sich entschulden, Baumaterial bestellen etc. - und nach der Reisernte mit dem Neubau weiter machen. DAS IST WUNDERBAR - TAUSEND DANK!

Ich gehe daovn aus, dass ich dank Eurer grosszügigen Hilfe den Rest auch noch innerhalb Nepals ausbezahlen kann - das geht hier nämlich recht unkompliziert, wenn ich das richtig Office gefunden habe und kostet kaum was...

Herzlich in die Welt hinaus

Patrik Kirtap

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Sa

07

Nov

2015

ZWEITE TRANCHE AUSBEZAHLT - SPENDENZIEL ERREICHT...

Liebe Alle

 

Vorgestern erst erreichte mich ein SMS von meiner Schwester, dass weitere zugsagte Spenden einbezahlt wurden. Das ermöglichte mir, Surat eine weitere Tranche von 800 Dollar und 200 Euro auszuzahlen. Die 800 Dollar habe ich damals aus Usbekistan rausgeschmuggelt...

Surat war einmal mehr TIEF DANKBAR - sehr bewegt. Er traute sich kaum, das Geld auch wirklich einzustecken. 

Er hat mir die Auszahlung beider Tranchen quittiert und in der Quittung ist auch festgehalten, dass er das Geld für den Hausbau zu verwenden hat. Ich bin überzeugt, dass Surat das auch machen wird - die Ehre seiner Familie steht auf dem Spiel! Das Geld wird nun auf das Bankkonto des Vaters einbezahlt - so ist es sicher!

 

Heute Nachmittag kurz vor 14.30 Uhr CH-Zeit - ich sass in Kathmandu grad beim Nachtessen - erreichte mich von meiner Schwester eine WhatsApp Mitteilung, wonach wir das Spendenziel mit den bereits eingegangenen und zwischenzeitlich zugesagten Spenden erreicht haben. Wir haben 200x Fr. 20.00 gefunden und somit die avisierten Fr. 4'000.00 für den Hausbau zusammen. Das "het mi grad echli drus ta" - ja, es warf mich für einen Moment aus der Bahn - nie habe ich wirklich ernsthaft damit gerechnet, dass wir 4000 Franken finden über meinen Blog - und dann haben wir das Spendenziel auch noch in so kurzer Zeit erreicht. TAUSEND DANK EUCH ALLEN FÜR EURE SPENDE UND EUER VERTRAUEN IN MICH - DAS FREUT UND EHRT MICH SEHR!!!


Da wir das kommunizierte Spendenziel von Fr. 4'000.00 erreicht haben, habe ich die diesbezügliche Spendenmöglichkeit über meine Website nun blockiert - dafür aber die Möglichkeit eingerichtet, Surats Familie mit "Zubehör" zum Haus zu unterstützen. Es braucht ja noch Viehhabe, Geschirr und und und - daher ist es möglich Zusatzspenden zu leisten. Danke!

 

Ein grosses Dankeschön gebührt an dieser Stelle meiner Schwester Gaby, welche das Backoffice betreut und den vielen Spenderinnen und Spendern den Einzahlungsschein geschickt hat - und das Porto für den Versand etc. sponsort, damit wir ohne administrative Unkosten auskommen!

Ein grosses Dankeschön gebührt aber auch meinem Pa, der ebenso engagiert die Aktion unterstützt hat!

Ohne mein "Backoffice" hätte ich das nicht auf die Reihe gebracht...!!

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Sa

07

Nov

2015

TREKKING GUIDE GESUCHT - FAMILIE GEFUNDEN...

Liebe Alle

Es wird ein spezieller Blogeintrag heute - viele Bilder - viele Emotionen - viele Erinnerungen...

Ursprünglich wollte ich in Nepal ja nur auf besseres Wetter warten und dann nach Südostasien weiter - nun kam halt alles etwas anders...

Ich habe einen Trekkinguide gesucht - und eine Familie gefunden - intensive Wochen in Nepal erlebt - mein Herz an Nepal verloren - ...

Gar nicht unglücklich bin ich, dass mein Pass noch immer einige Tage für die Visas unterwegs ein wird. Die Visalady hat gewartet, bis ich vom Trekking zurück bin, damit ich keine Visatage für Indien verliere (das Visum für Indien läuft, sobald es im Pass klebt...). Meinen Pass sollte ich in ein, zwei Tagen bekommen - sehr gut - so bin ich hier noch etwas blockiert... Bin gespannt, ob dann wirklich alle Visa so im Pass kleben, wie ich es mir wünsche...


Der Abschied von Surats Familie fiel uns allen sehr schwer - der Abschied von Nepal wird mir ebenso schwer fallen, wenn ich dann mit Passpartu (endlich) in Richtung Varanasi in Indien starte - an den Abschied von Surat will ich noch gar nicht denken...


Wie sagte mir das Nepalthesi vor meine Abreise doch immer wieder: Denk daran - never looking back! Ja ich schaue vorwärts auf meinen nächsten Besuch bei Surat und seiner Familie...!!


Ich bin also seit dem 06.11.2015 in Kathmandu zurück, nachdem ich eine Woche in Surats Familie im Erdbebengebiet von Nepal verbringen durfte. Ja durfte! - Es war wohl eine der wichtigsten/ eindrücklichsten Wochen in meinem Leben! Dafür bin ich Surat und seiner Familie enorm dankbar! Ich habe sehr viel gelernt über Bescheidenheit, Selbstachtung, Gastfreundschaft, Dankbarkeit und Lebensfreude - möge ich viel davon mit in mein weiteres Leben nehmen können...!


Surats und seine  Familie waren nicht nur liebevolle und fürsorgliche Gastgeber - NEIN! Sie haben mich in ihre Familie aufgenommen, Surats Vater hat mir bereits am zweiten Abend Land angeboten, damit ich nach Nepal ziehen könne. Ja, ich habe einen Trekkinguide gesucht - und eine Familie gefunden.

Surat will im Haus seiner Familie ein Bild meiner Familie aufhängen - und ich soll dann in meinem neuen Daheim nach meiner Rückkehr ein Bild seiner Familie aufhängen - so blieben wir immer eng verbunden, auch wenn wir uns nicht sehen könnten - eine schöne Idee!


Ganz grosse Freude hat ausgelöst, als ich Surat gesagt habe, mein Vater möchte nach Nepal reisen und Surat und seine Familie besuchen - das wäre eine sehr grosse Freude und Ehre für Surats Familie. So gibt es für 2016 schon wieder Reisepläne - die noch nicht spruchreif sind - aber Reisepläne und -träume darf man ja immer haben... Und ich muss ja auch erst mal heimkehren, bevor ich wieder vereisen kann... Auch für die Rückkehr gibt es Pläne - noch nicht spruchreif... Slowly, slowly - ich lasse es werden...


Seit ich in Kathmandu bin, hatte ich es doch recht "streng" - die Spendenaktion hat etwas Aufmerksamkeit verlangt, Fotos wollten sortiert und komprimiert sein, ein ewig langer Blog ist entstanden, die Suche nach Tipp- und Grammatikfehler hat Zeit in Anspruch genommen und ich weiss, dass ich nicht alle Fehler gesehen habe, das WiFi kam und ging und hat das Speichern der Korrekturen nicht einfach gemacht und dann galt es auch noch Postkarten zu schreiben und herauszufinden, was ein Paket in die Schweiz kostet - ich möchte diverse Dinge heimschicken... 

 

Gerne stelle ich Euch nun aber Surats Familie - die eben auch meine Familie wurde - endlich vor. Das Bild entstand am 06. November 2015, kurz vor Surtas und meiner Abreise zurück nach Kathmandu. Daher ist Surat auch schon in seinen "City-Dress" gehüllt:

Surats Familie in Nepal, die auch meine Familie wurde...: v.l.n.r: Vater Ramchandra, Mutter Saraswoti, Schwester Luxmi (verheiratet, lebt in der Familie ihres Ehemannes - war grad zu Besuch da), Surat mit seiner Frau Shiwani, Schwester Pratiksha - mit Sulav (14 Monate) auf dem Arm, dem Sohn ihrer älteren Schwester Luxmi
Surats Familie in Nepal, die auch meine Familie wurde...: v.l.n.r: Vater Ramchandra, Mutter Saraswoti, Schwester Luxmi (verheiratet, lebt in der Familie ihres Ehemannes - war grad zu Besuch da), Surat mit seiner Frau Shiwani, Schwester Pratiksha - mit Sulav (14 Monate) auf dem Arm, dem Sohn ihrer älteren Schwester Luxmi

Ich habe eine sehr emotionale Woche verbracht in Surats Familie...

 

Die Familie beeindruckt mich EXTREM! Vor sieben Monaten hat sie ihr Haus verloren - und mir scheint für sie sei alles so sonnenklar, so einfach, so pragmatisch ihre Haltung:

Das alte Haus ist verloren - so bauen wir uns ein neues Haus!

Das beeindruckt mich sehr!


"Das ist ja wie Camping - einfach nicht in einem Zelt!". Das mein erster Gedanke, als ich bei meiner Ankunft die Umstände sehe, in welchen die Familie lebt. Und es wird sich während meines Aufenthaltes zeigen, dass dieser Gedanke richtig war...

Mir wird schnell klar: Jeder Franken, den wir für diese Familie in der Schweiz finden können, ist sehr gut platziert!!


Auf der Reise zu Surats Familie habe ich über meine lokale Simkarte auf meinem Handy sehen können, dass erste Spendenzusagen eingelangt sind - das hat mich natürlich sehr gefreut!! Ich hoffte sehr, dass wir so um die 500 bis 1000 Franken finden würden...!

Natürlich habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, ob es richtig sei, die Hilfe so klar auf eine einzelne Familie zu fokussieren. Und ich bin zum Entscheid gelangt, dass es absolut richtig ist! Wenn wir diese Familie auf gesunde Beine stellen und sie von den finanziellen Sorgen entlasten können, wird sie in absehbarer Zeit in der Lage sein, Verwandte zu unterstützen und diesen auf die Beine zu helfen. Diese können dann weitere Verwandte unterstützen und so entsteht - slowly, slowly, wie Surat immer wieder zu sagen pflegt - etwas "Grosses im Kleinen".  Ich/Wir können nicht allen Menschen hier helfen - auch wenn viele andere auch Hilfe nötig hätten! Und mit der Unterstützung von Surats Familie helfen wir direkt, konkret - und vor allem SCHNELL!

Und ich bin über so viele Fügungen auf genau diese Familie "gestossen", dass es einfach nur richtig sein kann, eben genau dieser Familie nun zu helfen!

30. Oktober 2015

Surat holt mich am frühen Morgen in meinem Guesthouse in Kathmandu ab.

Nachdem ich den jungen Nachtwächter wachgerüttelt hatte, konnte dieser dann seinen Kollegen wecken, der mir schlussendlich das Frühstück gebrutzelt hat...

Surat und ich fanden glücklicherweise schnell einen Bus, der direkt nach Dhading fährt - und bekommen Sitzplätze. Durch die Blockade der Grenze zu Indien kommt kaum mehr Treibstoff nach Nepal. Das Passagieraufkommen konzentriert sich daher auf die Busse, die noch fahren - entsprechend können Busse schon mal arg gut besetzt bzw. überfüllt sein. Auch auf den Dächern der Busse wird wieder gereist, obwohl das verboten ist - NUR: What to do...

Ungefähr auf halben Weg zwischen Kathmandu und Pokhara zweigt die Strasse nach Norden in ein Seitental ab - nach Dhading, dem Hauptort des gleichnamigen Districts. Ein Seitental, in welchem vorwiegend/ausschliesslich Landwirtschaft betrieben wird. Es gibt aber auch Wasserkraft, die genutzt wird und einige Arbeitsplätze schafft. Die Strasse steigt schnell steil an und ich staune, welche Steigungn die voll beladenen Busse "problemlos" bewältigen!! Bis zur Ortschaft Dhading ist die Strasse befestigt - danach ist sie unbefestigt und ich möchte hier nicht während der Regenzeit reisen - es wird für die Busse eine Schlitterpartie sein, auf diesen nassen Lehmstrassen zu fahren...

Bei der Abzweigung hält der Bus kurz an für eine WC- und Verpflegungspause. Die fliegenden Händler stürmen den Bus: Gurken, Tomaten, Früchte und getrocknete Fische werden angeboten - jeder Händler schreit lauter als seine Konkurrenz ... Ich konnte mich nicht für die Fische entscheiden - sie rochen zu streng... Lieber habe ich auf die Bananen gewartet, welche Surat an einem Marktstand holen ging...

Auch meine Sitznachbarin hat sich für Bananen entschieden... Die Bananen hier sind wesentlich kleiner als wir sie in Europa kaufen - aber auch wesentlich frischer und aromatischer - sie kommen ja auch frisch von der Staude!

Nach einer Mittagspause in Dhading geht die Fahrt dann im nächsten Bus - quasi im Regionalverkehr - weiter.

Der Bus ist so verziert und geschmückt, wie ich es aus Indien kennen. Im Fahrgastraum gibt es verschiedene "Heiligen Bilder" und Altare! Ja, die Einheimischen sind sich sehr bewusst, dass Reisen mit Risiken verbunden sein kann und es nicht selbstverständlich ist, einfach so heil anzukommen.

Daher wird vor der Abfahrt um eine gute Reise gebeten - und bei Ankunft auch gedankt. Nicht wie bei uns, wo man in einer Selbstverständlichkeit in den Zug oder Bus steigt...

Surat hat in Dhading extra Tickets für den früheren Regionalbus gekauft, damit wir bei Tageslicht den schwierigeren Part des Fussweges zu seinem Haus bewältigen können. Und es ist ihm gelungen, zwei der sehr begehrten Sitzplätze zu ergattern!! Doch leider ging Surats Plan nicht ganz auf: Der Benzinmangel macht sich auch hier auf dem Land bemerkbar. Es sind viele Passagiere mit sehr viel Gepäck zugestiegen - das ganze Passagieraufkommen konzentriert sich halt auf die wenigen verkehrendn Busse... Daher musste an verschiedenen Orten lange gewartet werden, bis alle Zementsäcke, Wellblechpanels und was die Menschen hier sonst noch alles zu transportieren hatten, auf und im Bus verstaut war. Denn: Einen 50 Kg Zemtsack hievt man nicht einfach so auf das hohe Busdach - das dauert...! So sind wir mit einer Stunde Verspätung abgefahren und sind schlussendlich gegen 19 Uhr bei Dunkelheit bei Surats Familie eingetroffen und mussten das letzte Wegstück eben doch im Dunkeln gehen. Für Surat kein Problem - ich stellte mich wohl nicht wirklich geschickt an... Wir waren also um die 12 Stunden unterwegs...

Die lokale Bushaltestelle knappe zwei Stunden Fussmarsch von Surats Haus entfernt. Wie gesagt, in der Trockenzeit kann man auf diesen Strassen "problemlos" gehen und fahren - in der Regenzeit stelle ich es mir sehr schwierig vor...

Dann fährt der Bus weiter - wir sind am wohl höchsten Punkt der Busreise ausgestiegen. Der Bus hat wirklich steile Wegstücke gemeistert auf diesen "offroad" Strassen. Ich staune! Der Chauffeur hat ganz Arbeit geleistet - ich fühlte mich jederzeit sicher - auch als der Bus kurz rückwärts fahren musste, um mit dem einzigen Fahrzeug aus der Gegenrichtung zu kreuzen... Da stieg nämlich der Beifahrer/Ticketverkäufer aus und signalisiert dem Busfahrer mit Klopfzeichen, ob er anhalten muss oder weiterfahren kann - quasi eine menschliche Rückfahrkamera, die Morsezeichen schickt...


Nachstehend noch ein kurzes Video, wie der Bus weiterfährt, nachdem Surat und ich ausgestiegen sind:

Von Surats Famiie wurden wir schon freudig erwartet und herzlich begrüsst. Wobei die Herzlichkeit nicht im Austausch von Händeschütteln und Umarmungen stattge-funden hat. Es wurde klassisch gegrüsst mit "Namaste" und der dafür üblichen Handbewegung: Die Hände werden ausgestreckt vor dem Kopf "gefaltet" - eben nicht gefaltet - vielmehr die Hände aneinandergelgt. Aber da war dieses Funkeln in den Augen der Familie und das Strahlen in den Gesichtern, dass Surat heimkehrte und den Touristen mitbrachte!!

Für mich war bereits eines der beiden Zimmer im Haus gerichtet. Die Bettdecke liebevoll gerollt, das Leintuch weiser als weiss...! Und das alles in einem sehr bescheidenen "Haus"/Raum mit Naturboden und Naturwänden - das Haus befindet sich noch im Rohbau - ist noch lange kein Haus - aber voerst ein Dach über dem Kopf!

Die Famiie hat seit dem Erdbeben Grossartiges geleistet für sich - und hat dennoch so unendlich viel Arbeit vor sich, braucht Baumaterial, welches nach dem Erdbeben massiv teurer wurde - und seit der Grenzblockade nochmals einen Preissprung erlebt hat - ein Unglück kommt selten alleine... Aber ein Dach über dem Kopf ist mal da - ein Daheim muss noch entstehen.

Als ich das Zimmer und das liebevoll gerichtete Bett sehe, erinnere ich mich an eine Begebenheit mit Surat...:

Beim Abendessen in Pokhara unterhalte ich mich beiläufig mit einem Reisenden aus Deutschland. Er wirkt etwas "verwahrlost" und "verwirrt/verladen". Er berichtet, er sei nun sechs Monate in Indien unterwegs gewesen - das sei sehr intensiv gewesen - daher sei er nach Nepal gekommen, weil er eine Auszeit von Indien brauche, bevor er nochmals für sechs Moante dahin reise. Nachdem der Deutsche das Restaurant verlassen hat, fragt mich Surat: "Warum laufen so viele Touristen so ungepflegt und in so schmutzigen Kleidern rum? Auch arme Leute können saubere Kleider tragen - man kann nämlich auch alte Kleider sauber waschen!" Tja, diese Aussage deckt sich mit meiner Wahrnehmung: Die Nepali sind alle adrett gekleidet, sauber frisiert und die Männer rasiert. Die Frauen haben gepflegte Nägel, obwohl sie viel Handarbeit verrichten. Und dem Gast richtet man selbst im einfachsten Haus ein sauberes und makellos bezogenes Bett...! Das hat mit Selbstachtung und Respekt vor dem Gegenüber zu tun! Auch wer nichts hat, kann damit sorgfältig umgehen!

Fensterglas gibt es keines im Fenster - nur ein Fenstergitter aus dem alten Haus. Surat montiert noch extra einen Vorhang, damit ich etwas mehr Privatsphäre habe. Abgetrennt ist das Zimmer mit einer Wellblechwand von der Küche - mehr Sichtschutz als Wand... Vor meinem Fenster wohnt der Ziegenbock - den finde ich echt cool... 

Selbstverständlich bewohne ich nicht das Gästezimmer - vielmehr das Zimmer von Surat und seiner Frau, die nun mit den anderen Familienangehörigen unter dem Vordach im Freien oder unter dem Blechdach im oberen Stock schlafen... Von Privatsphäre keine Spur...!

Genau: Vor meinem Fenster wohnt(e) der Ziegenbock noch für einige Tage. Ich wusste nicht so recht wer/was strenger roch - der Bock oder meine verschwitzten China-Wanderschuhe mit Salzrand vom Fussschweiss - tja, Chinaware ist nicht wirklich atmungsaktiv... Es sollte sich einige Tage später dann herausstellen, dass es nicht die Schuhe waren, die... :-))

31. Oktober 2015

Der nächste Morgen begrüsste mich mit einem wundervollen Panorama inkl. Blick auf den Manaslu. Ein gewaltiges Panorama, welches über einem weiten Nebelmeer thront - den Manaslu zu umtrekken ist ein Projekt für 2017 - aber auch diesbezüglich ist noch nichts spruchreif...

Der gleiche Morgen begrüsste mich aber auch mit einer Begehung der Ruine des alten Hauses - direkt hinter dem neuen Haus. Das war für mich ein sehr bewegender Moment. Es ist wahrlich ein Unterschied, ob man solche Bilder im TV sieht oder dann in der Ruine des Hauses seiner Gastgeberfamilie steht...

Das neue Haus wird dort gebaut, wo früher der Obstgarten war  - anderes Bauland steht nicht zur Verfügung, ohne Reisfelder zu opfern - es müssen Prioritäten gesetzt werden!

Der neue Obstgarten wird dann hinter dem neuen Haus neu angelegt - während vor dem neuen Haus eine Arbeitsfläche für die Reisernte etc. und ein Nutz- und Blumengarten entstehen soll.

Die Familie hat als Selbstversorger also auch den wertvollen Obstgarten verloren. Es wird Jahre dauern, bis die Famile wieder den vollen Ertrag aus dem Obstgarten wird erwirtschaften können.  Surat hat mir auch mit einem Schmunzeln im Gesicht erklärt, die Honigbienen - "diese Feiglinge" - hätten das Haus nach dem Erdbeben verlassen - die  hätten das Weite gesucht und sich im Wald wohl ein neues Daheim eingerichtet...

Er wird im Frühling 2016 im Wald wieder wilde Honigbienen "jagen" gehen. Das macht man nachts. Man geht zu zweit in den Wald. Eine Person mit der Leiter - die andere mit der Taschenlampe. Die Person mit der Leiter kleide sich gut ein, stelle die Leiter zum Nest der wilden Bienen. Die Person mit der Lampe sorge für eine gute Sicht. Es gilt dann so um die 10 wilde Bienen einfangen zu können. Das macht man nachts, weil dann die Bienen schlafen, die Temperaturen tiefer als am Tag liegen und die Bienen dadurch träger sind. Dann bringt man die gefangenen Bienen zum Haus, wo man sie mit Zuckerwasser füttert und in einen ausgehöhlten Baumstamm sperrt. Einige Tage später öffnet man die "Flugöffnung" des Baumstamms - die Bienen haben diesen als ihr neues Daheim akzeptiert, fliegen aus und berichten weiteren Bienen, dass es in diesem Baumstamm lecker Zuckerwasser zu fressen gibt - und so übersiedelt ein Schwarm ins Bienenhaus. Diesen Schwarm lässt man ein Jahr lang in Ruhe seine Arbeit tun, bevor man zum ersten Mal Honig ernten kann. Die Ernte nach einem Jahr sei so gross, dass der Honig für die ganze Familie für ein Jahr reiche und man davon sogar noch verkaufen könne. Es werde fortan jährlich 1x geerntet...

Was vom alten Haus verwendet werden kann, wird im Neubau eingesetzt. Es gibt aufwändig verzierte Fenstergitter mit kunstvoll gefertigten Blumen-mustern vom alten Haus - und einfachere Fenstergitter aus Armierungseisen. Letztere erinnern mich sehr an meinen vorletzten Arbeitsplatz...

An diesem Morgen sah ich aber auch, wie aktiv auf der Baustelle von Surats Familie gearbeitet wird - HANDwerk ist angesagt  - ihm wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt eine einzige Maschine - eine portable Hobelmaschine für den Heimwerkerbedarf - die aber nicht eingesetzt werden kann, da die Stromversorgung den ganzen Tag über unterbrochen ist... Hier baut man sich das Haus tatsächlich von Hand...!!!

Arbeitssicherheit oder Arbeitsplatzergonomie sind hier nicht nur unbekannte Fremdwörter - diese Fragen stellen sich gar nicht erst...

Im Hintergrund sieht man die Bauten von Surats Nachbarn. Sie sind vom Erdbeben ebenfalls schwer gezeichnet - sind aber nicht eingestürzt und noch "bewohnbar". Die Söhne der Familie haben sich ins Ausland verdingt - arbeiten dort als Köche...

Viele Nepali gehen über Agenturen ins Ausland, verpflichten sich für drei Jahre und es wird ihnen vor der Abreise das Paradies auf Erden versprochen. Die Realität sieht dann so aus, dass sie nach Ankunft ihre Reisepässe abgeben und die ersten zwei Jahre für die Agentur arbeiten und die völlig überrissenen Vermittlungs-gebühren zurückbezahlen müssen - ein wirklich ganz böses Spiel, bei welchem einzig die Agenturen und die Arbeitgeber im Ausland profitieren.

Ich bin froh, dass Surat über diese Machenschaften so gut informiert ist und mir "verspricht", nicht über eine solche Agentur ins Ausland zu gehen! Ich werde im Verlauf meines Aufenthaltes hier immer besser verstehen, warum Nepali im Ausland gesuchte Arbeitskräfte sind: Sie sind extrem belastbar, jammern nie, verrichten selbst schwerste körperliche Arbeit mit einem Lächeln, sind handwerklich äusserst geschickt, können kochen und und und - und sind mit so wenig zufrieden - denn traditionnell haben sie daheim auch sehr wenig und sind mit täglich drei Portionen Reis und etwas Gemüse zufrieden - können also billigst "abgespeist" werden...

Dieser Ausbeuterei muss auch dringend ein Riegel geschoben werden!!

Saraswoti, Surats Mutter, ist derweilen mit den Vorbereitungsarbeiten für die Segnungsfeier des Rohbaus am nächsten Abend beschäftigt. Sie stellt tradtionelle Schalen aus Blätter her, in welche anlässlich der Segnungsfeier die Opfergaben gelegt werden - aus denen im Ansschluss aber auch gegessen wird. Sie fertigt diese Schalen in verschiedenen Grössen und in grosser Menge äusserst flink!

Eine der grösseren Schalen, die Saraswoti gefertigt hat.

Zwischen Arbeit im Reisfeld und Unterstützung der Handwerker kocht Surat nebenbei das Kürbiscurry für die Handwerker.

Die Handwerker erhalten nebst dem Taglohn nämlich auch volle Verpflegung - inkl. Alkohol, wenn sie das wünschen - während des Arbeitstages...

Ich staune über die Fähigkeiten und Fertigkeiten Surats. In der Stadt bewegt er sich ebenso sicher wie in den Bergen. Daheim auf dem Land ist er für die feinen Arbeiten der Blumengirlande genauso einsetzbar wie in der Küche oder auf der Baustelle oder auf dem Reisfeld oder...  Ein richtiges Multitalent eben!

Am Abend sitzen wir nach dem Nachtessen noch um das offene Kochfeuer. NEIN! Mit Abenteuer- oder Cowboy-romantik hat das  gar nix zu tun - wir suchten einzig die Wärme des Feuers. An diesem - meinem zweiten Abend bei Surats Familie - stellt mir Surats Vater Ramchandra Land zur Verfügung, damit ich nach Nepal ziehen und fortan hier wohnen könne. Dieses Angebot berührt mich sehr - doch mein Schweizer-Bünzli-Geist meldet sofort: Das geht doch gar nicht! Ramchandra meint ganz ruhig, ich solle es mir überlegen. Wann immer ich kommen wolle - ich sei ein Mitglied der Familie... Und ich bin sicher - es waren keine Floskeln! Und mit der Spendenaktion konnte es wohl auch nichts zu tun haben, da ich über den grossen und schnellen Erfolg der Spendenaktion noch keine konkreten Informationen an Surat gegeben habe - er wusste nur, dass wir erstes Geld gefunden hatten - aber nicht wie viel. Vielleicht hatte es mit etwas anderem zu tun...:


Als wir auf dem Trekking über den Torong La Pass gewandert sind, hat Surat mir meinen Rucksack abgenommen. Auf dem Weg auf den 5416 müM hohen Pass wird die Luft spürbar DÜNN... Entlang des Weges standen immer wieder Maultierhalter und hofften darauf, dass Touristen die Luft ausgeht und die sich auf einem Maultier auf den Pass transportieren lassen möchten - oder wenigstens das Gepäck transportieren lassen möchten. Ich habe Surat bei jedem Maultier gesagt, ich wolle ein solches für den Gepäcktransport anheuern und er soll bitte den Preis aushandeln - so hätte ich ihn entlasten und dem Maultierhalter ein kleines Einkommen ermöglichen können. Doch Surat meinte immer wieder klar und deutlich: NEIN! Das ist viel zu teuer!! Ich trage den Rucksack! 

Nun gut - ich tapste in kurzen Schritten hinter ihm her und hoffte, dass er mit dem Gewicht meines Rucksacks am Rücken nun auch etwas langsamer gehen würde - aber er schien über den Pass zu fliegen. Tja, wenn ich nun sehe, welche Lasten hier auf dem Hof getragen werden, war mein Rucksack für ihn lediglich ein besser gefülltes Damenhandtäschchen...

Am nächsten Morgen hat mir Surat dann gesagt, dass er sich über das Angebot, ein Maultier zu mieten, sehr gefreut habe - es zeige, dass ich kein gewöhnlicher Tourist sei - vielmehr hätte ich Respekt vor ihm und seiner Arbeit. Viele Male habe er als Porter für Touristen weit schwerere Lasten über den Torong La oder andere schwierige Wegstücke getragen, wo Maultiere angeboten würden - aber noch nie habe ihm ein Tourist das Angebot gemacht, ein solches Maultier zu mieten, um ihn zu entlasten. Ich staune, dass ich offenbar der erste Tourist bin, der Surat ein solches Angebot macht - wie ist das möglich? Diese Begebenheit hat Surat beeindruckt - und mich auch - und uns irgendwie ein Stück näher gebracht. Irgendwie war es ein "Schlüsselerlebnis".

 

Ein intensiver Tag voller heftiger Eindrücke geht für mich zu Ende. Ich habe mich heute auch etwas zurückziehen müssen, um alle die Eindrücke setzen zu lassen - ich habe mir einen schönen Platz in den Reisfeldern gesucht, wo ich einfach sass, die Landschaft bestaunte und nachdachte - über so vieles... Und dabei sehr dankbar wurde für das Glück, welches ich in meinem Leben bisher hatte...!

 

Obwohl ich weder in Küche noch auf dem Feld mithelfen durfte - ok, man kann mich dazu wohl auch nicht wirklich gut gebrauchen... - falle ich wieder früh und müde ins Bett und schlafe hervorragend...!

 

01. November 2015

Dann folgt der grosse Tag, an dessen Abend die Segnungsfeier für den Rohbau/das Haus stattfinden wird. Ramchandra ist bereits früh am Morgen nach Dhading aufgebrochen. Er will Baumaterial besorgen. Am Abend kehrt er mit etwas Wellblech und 3 Säcken Zement zurück. Diese Säcke wiegen je 50 Kg und wurden von der Bushaltestelle gute 2 Stunden zum Haus getragen. Ramchandra hat sich dafür Hilfe von Portern geholt - schleppte selber auch hart und lange. Ein verdammt aufwändiges und hartes Leben hier!!

Surat und seine Frau Shiwani erstellen die Blumengirlande, welche nach der Segnung des Rohbaus/Hauses um das Haus gespannt wird. Die Girlande wurde zuvor von Surats Schwester Pratiksha aus Reisgras geflochten. In Windeseile entstand ein dünnes Seil, in welches nun verschiedene Blumen und Blätter von bestimmten Pflanzen und Bäumen gesteckt werden. Es kommen bei der Vorbereitung der Segnungsfeier sehr viele alte Traditionen zum Einsatz, welche die jungen Menschen hier einfach beherrschen...!! Schön, dass solche Traditionen an jüngere Generationen vermittelt und von diesen auch gepflegt werden!!

Und so zeigte sich die Girlande dann - bereit während der Feier gesegnet zu werden.

Surats Mutter war indessen damit beschäftigt, Roti zu backen. Das sind Teigringe, die im Oel ausgebacken werden. Sie schmecken wunderbar! Sie sind nicht salzig, nicht süss - und doch... Schwierig zu beschreiben. Roti werden satt Reis mit einem Curry serviert.  

Die Familiie selber darf an diesem Tag nichts essen. Nur trinken. Essen darf die Familie erst nach der Segnungs-zeremonie!

Ein Teil der Roti wird während der Segnungsfeier geopfert - der andere Teil eben dann zum späten Nachtessen verzehrt. Ich lerne dann im Verlauf des Tages, dass der Brahman, der Gelerte/Geistliche, der die Segnungsfeier zelebrieren wird, der höchsten Kaste angehört und daher keinen Reis essen darf, der von jemandem aus einer tieferen Kaste gekocht wird. Das ist aber nur mit dem Reis so - daher sind Roti ein geeignetes Abendessen, übernachtet der Braham doch hier und will verpflegt sein. Surat Familie gehört der zweithöchsten Kaste an. Das sagt aber nichts über Armut oder Reichtum. Man kann quasi in allen Kasten reich oder arm sein. Sherpas zum Beispiel, so hat mich Surat informiert, gehören mittleren Kasten an - da sie aber im Tourismus sehr viel Geld verdienen können, würde es sehr viele reiche Sherpas geben, da ihre Dörfer eben in Berggebieten liegen, die vom Tourismus stark profitierten...

Hinzu kommt, dass man in Nepal nicht einfach in ein anderes Dorf ziehen kann - ausser man heirate jemanden aus diesem Dorf. Surat kann also nicht in ein Sherpa-Dorf ziehen und dort ebenfalls sein Glück im Tourismus versuchen - das würde die dortige Dorfgemeinschaft nicht zulassen. Für mich komplizierte Regeln...

Bei der Segnungsfeier am Abend durfte ich auch dabei sein - da ich zwischenzeitlich ja ein Mitglied der Famllie geworden sei, wie Surat nicht müde wurde, mir zu erklären! Ich musste auf dem roten Plasticstuhl Platz nehmen - damit ich keine kalten Füsse bekomme, hat man mir eine Reismatte unter dern Stuhl gelegt (die Schuhe werden ausgezogen, bevor man das Haus betritt - man hat min. drei Paar Schuhe: Ein Paar trägt man auf der Strasse etc. / Ein Paar im Haus - wobei da die Familie im Haus ohne Schuhe unterwegs ist - ich aber ein extra Paar Schuhe dabei habe / Ein Paar wird ausschliesslich für den Toilettenbesuch genutzt und wird vor der Toilette parkiert). So thronte ich beinnahe über der Zeremonie. Die Feier war mir zu persönlich - daher habe ich kaum Fotos geschossen.

Die Zeremonie wurde vom Brahman geleitet - einem Gelerten/ Geistlichen. Der Tag und die Uhrzeit für die Zeremonie wurden mit ihm schon lange zuvor fixiert - Tag und Uhrzeit mussten genau stimmen und wurden entsprechend sorgfältig festgelegt. 

Am Ende der Zeremonie/der Gebete wurde allen Familienmitgliedern der Segen erteil - so auch mir! Am nächsten frühen Morgen - ich steckte noch im Schlafsack... - wurde nochmals eine Zeremonie gefeiert und ich wurde dazugerufen, als der Brahman allen Familienmitgliedern den Segen erteilt und ein "Bändchen" ums rechte Handgelenk band. Die Feier war sehr festlich - feierlich - humorvoll - ernsthaft - eindrücklich - und ich freute mich sehr, dabei sein zu dürfen!

01. November 2015

Am nächsten Morgen ging es dann dem Ziegenbock an den Kragen. Er wurde zum Tempel geführt, wo er vom Brahman gesegnet wurde - man hat sich bei ihm bedankt und dann wurde er im Tempel erlegt. Mit der Sichel wurde er...

Kurz bevor der Ziegenbock gesegnet wurde, riss er sich geschickt los - ich wusste nicht, ob ich mich für den Ziegenbock freuen sollte oder nicht - ...

Die Frage erübrigte sich, weil Surat völlig unaufgeregt und ebenso geschickt wie blitzschnell zu einem Hechtsprung ansetzte, als der Ziegenbock kurz ein saftiges Blatt von einem Strauch naschte, den Bock am linken Hinterlauf geschickt fasste - und dann war der Weg, den der Bock zu gehen hatte, wieder klar... 

Also immer gut überlegen, welcher Nascherei man sich hingeben will...

Ich war überhaupt nicht traurig, dass ich den Tempel beim finalen Akt nicht betreten durfte...

Die Schlachtung des Ziegenbocks ging sehr sorgfältig mit grosser Achtsamkeit und Respekt gegenüber dem Tier von statten - nach meiner Einschätzung war es für den Ziegenbock ein würdiges Ende!

Zurück beim Haus, wurde der Ziegenkopf präpariert - so präparierte Ziegenköpfe haben meinen Pa und mich doch in Bishkek auf dem Fleisch-Bazar unablässig angestarrt und angelacht...

Surats Vater teilt mit den Handwerkern den Bock fair auf - sie werden  mit Fleisch entlöhnt...!

Es wird gewogen und geschnipselt bis alles genau stimmt!

Dann geht es wieder zurück auf die Baustelle. Surats Vater freut sich, dass das Wellblech für das Dach des Kuhstalls nun vorhanden ist...

Er freut sich so oder so über jeden noch so kleinen Fortschritt am Kuhstall - und ich freue mich ehrlich mit ihm - das verbindet uns!

Die Decke in meinem Zimmer...

Die Äste sind kunstvoll über die tragenden Balken gelegt. Über den Ästen ist im oberen Stock eine Lehmdecke gezogen worden. Das Holz für die Decke musste bestellt und bezahlt werden - kann nicht einfach im Wald gesucht werden. Wenn im oberen Stock jemand geht oder Reis eingelagert wird, fällt Dreck aus der Decke - auch auf mein Bett. Das ist noch einige Zeit so, bis genügend Material und Geld vorhanden ist, um eine Deckenverkleidung anzubringen. Diese ist vorgesehen - aber eben: Bis heute hatte sie keine Priorität, da weder Zeit noch Geld...

Und: Es ging um das Dach über dem Kopf...! Da spielt ein Bisschen Dreck im Bett eine untergeordnete Rolle...!

Mein Zimmer - äusserst einfach - aber ebenso herzlich! Der Naturboden und die Naturwände sollen später mal mit Zement überzogen und die Wände farbig gestrichen werden. Aber alles zu seiner Zeit. Zement ist aktuell nicht nur schwer zu finden - Zement ist auch sehr teuer geworden! Ein 50 Kg Sack Zement kostet aktuell knapp 20 Franken...

Surats Schwester Pratiksha hat Wasser geholt - ihr Neffe Sulav wollte sie begleiten...

Die Familie schleppt unzählige Wasserkannen von der Wasserstelle zum Haus. Für den Haushalt, die Toiletten-spülung, die Baustelle und wen es dann mal wieder einen richtigen Bestand an Tieren zu versorgen gibt, schleppt man noch mehr - ein Büffel säuft einige dieser Kannen...

Pratiksha besucht noch das College. Ihr Tagespensum beginnt aber schon früh am Morgen vor dem Schulbesch mit Haus- und Hofarbeit. Bevor sie die 40 Minuten Fussmarsch den Berg hoch zum College unternimmt, hat sie gut und gerne schon zwei Stunden im Haushalt/körperlich auf dem Feld gearbeitet! Nach der Schule heisst es dann auch wieder: Haus- und Hofarbeit. Wann Hausaufgaben Platz haben? Zwischendurch!

Abends mit den Eltern und Surat bei der Kochstelle. Der Strom hat sich an diesem Abend immer mal wieder für kürzere oder längere Zeit verabschiedet. Wenn der Strom zurück wahr, wurde er mit einer kurzen "Segnungsgeste" begrüsst - ja Strom ist hier nicht selbstverständlich - auch wenn er wie bei uns aus der Dose kommt... 

Surats Mutter kocht somit mit der Taschenlampe.

Strom hat die Familie übrigens erst seit sieben Jahren - sofern die Stromversorgng nicht unterbrochen ist. Längst nicht alle Dörfer in Nepal haben Strom. Es gibt diverse Häusern mit Solarzellen. Surats Familie fühlt sich privilegiert, Strom zu haben - fühlte ich mich das daheim auch? Nicht wirklich - wieso auch - ist doch selbstverständlich...! 

02./03. November 2015

Surat führt mich in die nähere Umgebung. So auch zum Powerhouse - dem Wasser-kraftwerk, welches man von seinem Haus aus sehen kann. Selber war er auch noch nie hier - und ist ebenso gespannt wie ich. Hier gibt es einige Arbeitsplätze - wobei die Mitarbeitenden mehr mit Kartenspielen als mit Arbeit beschäftigt scheinen...

Ich sehe auch, wo die meisten Reisfelder von Surats Familie liegen - nämlich gute 450 Höhenmeter unter ihrem Haus, beim Fluss. Die Familie schleppt die ganze Ernte über diese Höhendistanz hoch zum Haus - auf schmalen, unwegsamen Trampelpfaden, in Flipflops oder "Badelatschen"... In einem Reisbauernleben werden Tonnen von Reis geschleppt. Selbst 10jährige Kinder schleppen bereits heftige Lasten - bei uns würde man die Behörden einschalten, wenn Kinder für solche Arbeiten eingesetzt würden...

Beim Powerhouse haben wir Glück und bekommen noch eine kleine Führung. Das Wasserkraftwerk läuft aktuell nur auf 2/3 seiner Kapazität - nicht genügend Wasser... Daher wohl auch die regelmässigen Stromausfälle... 

Installiert und gesponsort wurde das Powerhouse von China. Tja, das ist eben so eine Sache in Nepal: Selber bringt die Regierung viele anstehende Projekte nicht auf die Reihe. Da helfen Indien und China dann gerne - suchen dann aber offenbar auch ihren eigenen Profit aus der Hilfe zu ziehen. Nepal ist ja von Indien und China vollständig umgeben - im Sandwich oder in der Zange zwischen diesen beiden Grossmächten. 

China erhebt offenbar Anspruch auf den Mount Everst, den Nepal natürlich unter keinen Umständen an China abtreten möchte. Zu wichtig ist der Berg aus diversen Gründen für das Land.

Indien erhebt Anspruch auf Lumbini - den Geburtsort Buddhas. Auch diesen Ort will Nepal natürlich nicht abgeben, denn die Nepali sind stolz darauf, dass Buddha in Nepal geboren ist. Indien soll nun einen "neuen Geburtsort Buddhas" auf der indischen Seite errichten - hoffen wir mal, dass sich um den Geburtsort Buddhas kein heftiger Streit entwickelt...!!

Gleichzeitig ist Nepal auf die Hilfe und Unterstützung von Indien und China angwiesen - wird derzeit aber offenbar von Indern durch die Grenzblockade grad "ausgehungert" - in der Absicht eine Verfassungsänderung zu erzwingen. Schwierig... Es habe mal eine Zeit gegeben, so berichtet mir Surat, da habe Indien die Grenze zu Nepal für 13 Monate geschlossen - ...

Dazu muss man wissen, dass Nepal ja erst seit einigen Jahren keinen König mehr hat - sondern eine gewählte Regierung - deswegen aber nach wie vor kein wirklich funktionierender Staat und die Korruption alltäglich ist... Es gibt auch hier noch viel zu tun, sehr viel zu tun...

Es steht in Surats Gegend ein grosses Projekt an. Zwei Flusstäler, die sich unweit Surats Haus vereinen, sollen zu einem grossen Stausee umgenutzt werden. Surat steht dem Projekt interessiert offen gegenüber. Es könnte auch eine Chance sein, die Gegend für Touristen attraktiver zu machen, wenn ein schöner See da ist - und da könnte er allenfalls ein Business aufziehen...

Gleichzeitig weiss er, dass er einige Reisfelder dem Stausee opfern müsste - diese würden aber von der Regierung in der Regel zu attraktiven Konditionen entschädigt. Das Projekt steckt offenbar noch in den Kinderschuhen - nur habe Indien schon angemeldet, dass Indien das Projekt alleine realisieren wolle. Indien wolle offenbar nicht, dass andere Länder das Projekt mit-realisieren, da Indien dann den Strom nicht für einen Schnäppchenpreis für sich unter den Nagel reissen könnte... Es wird wohl noch ewig dauern, bis über das Projekt entschieden ist...

Ich befürchte, Nepal könnte es eines Tages gehen wie Tibet... - ob der Westen da was tut, wachsam ist??

Unter anderem an diesem Platz  habe ich meine Eindrücke täglich "sacken lassen" - meditativ...

Nachgedacht über meine bisherige Reise, meine Zeit in Nepal, meine Weiterreise, meine Zukunft nach der Reise, das Glück in meinem bisherigen Leben, auf der Reise, das Getragen sein in meiner Beziehung, meiner Familie, meinem Freundes- und Bekanntenkreis, der daheim auch meine Spendenaktion so grossartig unterstützt - ...

Ich erlebe schöne und intensive Tage - sehe viele strahlende Menschen - und auch viel Armut - oder sehe ich Einfachheit, weil die Menschen hier mit ihrer Würde und Selbstachtung die Armut in Einfachheit wandeln?  Tja - diese Frage blieb mir unbeantwortet!

04./05. November 2015

Surat und seine Familie sorgen sich um mich, weil sie zwischen Bauarbeiten und Reisernte eben stark beschäftigt sind und mich nicht in dem Masse betreuen können, wie sie das gerne möchten. Ich kann ihnen versichern, dass es mir gut geht - ich die Ruhe geniesse und vor allem auch geniesse mal wieder längere Zeit an einem Ort "stationär" zu sein. Ich bin in den letzten sieben Monaten ja so oft immer nur eine Nacht an einem Ort gewesen - so auch auf dem Trekking. Jeden Morgen packen - weiter - das zehrt auch. Und so geniesse ich es, hier in dieser wunderbaren Landschaft so fürsorglich aufgehoben zu sein.

Einzig beschäftigt mich, dass ich mir so nutzlos vorkomme, wenn ich die viele Arbeit der Familie sehe und nichts dazu beitragen kann. Immerhin gelingt es mir einige Male Wasser zu holen, bevor mir ein Familienmitglied den Eimer entreisst und selber zur Wasserstelle geht...

Surat versichert mir, dass ich nicht nutzlos sei - es sei eine sehr grosse Ehre für seine Familie, dass ich zu Besuch gekommen sei. Tja, so sind Wahrnehmungen unterschiedlich.

Über mein Smartphone kann ich meinen Blog via WhatsApp-Meldungen an meinen Pa füttern und verfolge die Spendenaktion. Wenn ich das Smartphone sorgfältig im richtigen Winkel in die richtige Richtung halte, habe ich Lesezugriff auf meine Mails und sehe, welche Spenden zugesichert werden. Das freut mich unbeschreiblich!! Es freut mich natürlich auch zu sehen wer spendet: Arbeitskollegen/Mitarbeitende meiner beiden letzten Arbeitsstellen, ehemalige Geschäftspartner, mir völlig unbekannte Menschen, die wohl über Freunde/Bekannte von mir auf meinen Blog und die Aktion aufmerksam gemacht wurden, Familienangehörige, Freunde, Bekannte und Freunde von Freunden, ehemalige Nachbarn von vor über 10 Jahren, eine Teilnehmerin aus einer Weiterbildung von vor fünf Jahren, mit welcher ich noch immer lose verbunden bin, Nacharn, Freunde und Bekannte meiner Eltern und meiner Schwester etc. etc. - darunter auch Menschen von denen ich weiss, dass sie selber eng durch müssen. Nie hätte ich eine so grosse Resonanz auf meinen Aufruf erwartet!! Es war mir auch nicht bewusst, wer alles meinen Blog liest - ich wusste nur, dass ich mit meinen täglichen Zugriffen auf meine Website sehr zufrieden bin...

Ich sitze da in dieser weiten, grünen Landschaft - und komme mir dabei so dankbar und gleichzeitig klein vor... DANKE!!

Ich kann Surat somit vor Ort die erste Tranche auszahlen. 700 Franken und 300 Euro. Er ist tief bewegt - von grosser Dankbarkeit erfüllt. Es fallen ihm und seiner Familie grosse Sorgen von den Schultern!! Sie fühlen sich geehrt, aus Europa so grosse Solidarität und eben auch Respekt vor ihrer Arbeit zu erhalten - und sie werden das Geld zweckgebunden einsetzen - das sind sie den Spendern und der Würde ihrer Familie schuldig!

Das Geld führte ich seit Istanbul cash mit mir rum, da hinter der Türkei der Geld bezug für Ausländer nicht (Iran) oder nur sehr schwer möglich ist (Turkmenistan, Usbekistan, Tajikistan - erst in Osh in Kirgistan gibt es wieder Geldautomaten, die mit ausländischen Karten funktionieren...). Ich lebte in den erwähnten Ländern - auch aus Angst, nicht gegnügend Cas dabei zu haben - sehr sparsam. Daher hatte ich noch so viel Cash dabei...

So wie Surat sich wiederholt, wiederhole auch ich mich gerne: DANKE, liebe Spenderinnen und Spender!! Surats Familie wird das Geld sorgfältig einsetzen, das weiss ich. Surat habe ich nämlich als "Rappenspalter" erlebt. Auf dem Trekking hat er mir sogar einmal "verboten" ein Mars zu kaufen, weil es in diesem Shop/diesem Ort zu teuer sei - es komme ein Shop/Ort wo ich billiger einkaufen könne. Dann sind wir eine knappe Stunde marschiert und ich kriegte mein Mars 20 Rappen billiger - das sind hier in Nepal gute 250 Gramm Reis, wenn man Reis mittlerer Qualität in Kathmandu im Laden kaufen muss. Surat weigert sich auch, mit mir Taxi zu fahren, da diese zu teuer wären. Wir warten jeweils auf den lokalen Bus - in der Hoffnung es komme ein solcher und es habe im oder auf dem Bus auch noch Platz - und sonst gehen wir zu Fuss. Surat meint: Wir haben Zeit - können zu Fuss gehen - warum also Geld ausgeben? Ich lasse mich gerne von Surat leiten - es ist spannend für mich zu sehen, wie er denkt und handelt - und zu erfahren, wie es für mich ist, wie Surat zu denken und zu handeln - oder das wenigstens zu versuchen...!

Über die Auszahlung der ersten Tranche habe ich ja bereits berichtet. Auch dass es nun lange dauern kann/wird, bis wir über den Baufortschritt informiert werden, da Surat in Kathmandu auf Trekkings wartet und daheim die Reisernte erste Priorität hat und die Bauarbeiten somit eingestellt werden müssen. Zudem verfügt daheim niemand über ein Smartphone...

Begegnungen in Surats Umgebung...

Surat schaute gut zu mir - sehr gut! Jeden Abend - auch auf dem Trekking und auch bei ihm daheim - habe ich meinen Apfel - liebevoll angerichtet - serviert bekommen!

Nepal wird für mich auch als Land der Äpfel in Erinnerung bleiben. Vor dem Torong La habe ich viele Apfelplantagen gesehen - selbst auf hoher Höhe. Hinter dem Torong La waren es dann Orangenplantagen.

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Do

05

Nov

2015

DANKE !  DANKE !  DANKE !                          Bericht von derBaustelle

Liebe Alle,

Dank Eurer genialen Unterstützung sind wir  SEHR  GUT  UNTERWEGS!                                                                                                        Gestern Abend, 4.11.2015 konnte ich Surat eine erste Rate der Spenden überreichen:  Franken  700.--  und  EURO 300.-- .       
Dieses Geld (und noch mehr…) hatte ich seit der Türkei cash dabei, da im Iran, Turkmenistan, Usbekistan und Tajikistan der Geldbezug für Ausländer gar nicht (Iran) oder nur sehr schwer möglich ist.                                                                                                                 Da ich in diesen Ländern  -  auch aus Angst nicht genug cash dabei zu haben  -  sehr sparsam lebte, hatte ich eben immer was „Flüssiges“ dabei….. 
Surat war etwas überfordert, so viel Geld  „einfach so und vor allem, ohne dafür zu arbeiten“ zu erhalten. Es ist ihm ganz wichtig, dass ich Euch sage, wie  TIEF DANKBAR er und seine Familie für diese Unterstützung sei!!!!                            
Auch sehr wichtig ist ihm, dass ich Euch sage, dass nun die Reisernte ansteht und die Bauarbeit daher eingestellt werden  -  die Reisernte hat oberste Priorität!!                                                                 Zudem reisen Surat und ich morgen früh, 6.11.2015, zurück nach Kathmandu  -  im oder auf dem Bus…. Surat’s Arbeit als Trekking Guide steht in einem Ziel- und Loyalitätskonflikt mit der vielen Arbeit der Familie  -  und der Zeit, die er mit seiner Frau verbringen könnte… Es wird also Wochen dauern bis Surat mir Fotos vom Baufortschritt schicken kann  -  er ist der einzige in der Familie der ein Smartphone hat. Die meisten Nepalesen haben zwar ein Mobile, aber hier auf dem Lande eben Geräte „früherer Generationen“.  Also: Ihr werdet über den Baufortschritt informiert, sobald Surat in ca. 8 Wochen wieder bei der Familie zurück und die Reisernte bewältigt ist.  
Surat befürchtet, die Menschen in Europa könnten denken  er / die Familie mache sich nun mit dem Geld eine gemütliche Zeit…. ICH BIN MIR SICHER, DASS DEM NICHT SO IST!!! Es gibt hier noch sehr viel zu tun… Beispiel: Das neue Haus entsteht im früheren Obstgarten, der später hinter dem neuen Haus wieder neu angelegt werden muss, sobald die Ruine des alten Hauses abgetragen ist. Der Obstgarten ist für Selbstversorger sehr wichtig!                                                                                     Die Tagelöhner, die für ganz bestimmte Arbeiten zugezogen werden, die die Familie nicht selber ausführen kann, werden schon mal in Naturalien bezahlt:  So  „wohnt“  der Ziegenbock nun nicht mehr vor meinem Fenster  -  die Handwerker haben sein Fleisch als Lohn erhalten... Die Familie wird sich neue Ziegen zulegen müssen, da damit auch Geld verdient werden kann; wobei Ziegen halt auch viel Arbeit machen, weil Gras und Wasser herangeschleppt werden muss; zuerst aber ein Haus, dann die weitern Schritte.....                        Heute habe ich ein ganz besonderes Andenken an Surat’s Familie erhalten: Ein Stück Holz des alten Hauses, welches im Neubau keine Verwendung findet. Es wird in meinem Daheim  -  sobald ich nach meiner Rückkehrwieder ein solches habe  -  einen Ehrenplatz bekommen!

An dieser Stelle einen GROSSEN Dank an meine Schwester Gaby: Sie verschickt fleissig Einzahlungsscheine und sponsert das Porto und was sonst damit verbunden ist.

Mein Pa weibelt im Bekannten- und Freundeskreis für Spenden!

TUT ES IHM GLEICH!  BLEIBEN WIR DARAN!  Ladet Freunde, Bekannte und Nachbarn etc. ein, zu spenden.  Wenn diese dann ebenfalls Freunde, Bekannt und Nachbarn einladen, haben wir den Neubau bald finanziert!!

 

Herzlich in die Welt hinaus DANKE!!!       Patrik  Kirtap

 

Für Patrik sein Pa


Links: Dieses Stück Holz habe ich als Andenken mit auf meinen weiteren Weg genommen - das wohl wichtigste Souvenir meiner Reise...!

Rechts: Ein solcher Kochherd/Ofen soll in der Küche des neuen Hauses dann auch mal entstehen. Das Bild habe ich auf einer Wanderung in der weiteren Umgebung von Surats Haus in einem anderen Haus machen dürfen...

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Di

03

Nov

2015

Viel Arbeit auf dem Hof von Surat

Hausneubau  -  Stallneubau  -  Trekkingguide  -  Reisernte  -  unglaublich dieses Arbeitspensum  -  und im Nacken auch immer die Frage wie alles finanziert werden kann, sollte…

Nun da habt  IHR LIEBE SPENDERINNEN UND SPENDER  bereits eine gewisse Entlastung gebracht  -   DANKE!

Bleiben wir dran, wie Surat’s Familie an der vielen Arbeit:

Jede 20er-Note zählt!!!   Danke!!!

Herzlich in die Welt hinaus   Patrik  Kirtap


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Sa

31

Okt

2015

SURATS FAMILIE BRAUCHT EIN NEUES DAHEIM...!!

Nepal hat so viele Gesichter... So auch dieses...:


Kurzfassung:
Die Familie meines Trekkingguides Surat hat im Erdbeben ihr Haus verloren. Sie brauchen 4-5000 Dollar, um ein neues Haus zu bauen. Geld, welches nicht einfach so verfügbar ist – ist doch Surat der einzige in der Familie, der ausserhalb des kleinen Bauernbetriebes einen Job hat – sofern er Touristen führen kann. Daher suche ich 200 Menschen in Europa, die 20 Franken spenden wollen – dann wäre das Haus finanziert... Spenden könnt ihr hier...

 

BITTE EURE EIGENE ADRESSE BEI LIEFERADRESSE EINGEBEN, DANN BEKOMMT IHR EINEN EINZAHLUNGSSCHEIN PER POST ZUGESTELLT.


Gelder werden Surat direkt ausbezahlt bzw. überwiesen; Spesen zu meinen Lasten.


HERZLICHEN DANK FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG!!

 

Langfassung:

Wie ich Euch berichtet habe, bin ich mit meinem Guide Surat zu einem 22-Tage-Trekking rund um die Annapurna gestartet. Mit Surat habe ich mich von Anfang sehr gut verstanden. Er hat sehr gut zu mir geschaut, kennt auf dem Trekking jeden Stein, jeden Teeshop und weiss, wo man gut isst und übernachtet.

Er ist die Trekkingrouten über viele Saisons als Porter – also Gepäckträger für Touristen – gegangen, bevor er den Lehrgang für Guides besucht und mit einer staatlich anerkannten Prüfung abgeschlossen hat. Seither ist er lizenzierter Guide für die Trekkingrouten hier in Nepal. Ein langer, beschwerlicher Weg ist der junge Mann im wahrsten Sinne des Wortes gegangen...!!

Die Chemie zwischen Surat und mit stimmte also von Anfang an. Einige Tage nach dem Start hat Surat mich definitiv eingeladen, im Anschluss an unsere 22 Tage seine Familie zu besuchen – das freute mich natürlich und ich habe die Einladung sehr gerne angenommen.

Unterwegs haben Surat und ich viel gesprochen – die Lebensweisen und –verhältnisse zwischen Nepal und der Schweiz verglichen etc. So habe ich von ihm erfahren, dass er der einzige Sohn der Familie sei und damit auch die Verantwortung für die Eltern und den kleinen Bauernbetrieb der Eltern trage. Eine Schwester ist verheiratet und lebt in der Familie ihres Mannes. Die jüngere Schwester geht noch auf's College. Surat selber ist 28jährig, verheiratet und will bald selber Vater werden.

In Shikha – also vor ca. 5 Tagen – habe ich beim Nachtessen im Guesthouse Entwicklungshelfer aus England getroffen und bin mit ihnen ins Gespräch gekommen. Surat kam später ebenfalls dazu und die Entwicklungshelfer fragten ihn, aus welcher Region Nepals er stamme. Surat zögerte – teilte dann aber doch mit, dass er aus dem District Dhading komme. Die Entwicklungshelfer schauten mich an und fragten mich, ob ich denn wüsste, dass dieses District vom Erdbeben besonders stark betroffen sei – ich wusste nicht...

Sie fragten Surat, ob seine Familie vom Erdbebeben auch betroffen sei. Surat erklärte, keinem Familienmitglied sei etwas zugestossen. Und darüber seien alle sehr dankbar. Erst auf wiederholtes Nachfragen erklärte Surat, dass das Haus seiner Familie vom Erdbeben auch völlig zerstört sei. Ich fragte ihn, warum er mir nichts gesagt habe. Er sagte nur kurz: „Darüber sprechen wir morgen“. Dann war dieses Thema für ihn vom Tisch.

Am nächsten Morgen wanderten wir los  - Surat sagte von sich aus nichts betr. der Situation seiner Familie. Also fragte ich nach. Er erklärte mir: „Meine Aufgabe als Guide ist es, meinen Kunden ein schönes Trekking zu gestalten – und nicht über meine privaten Probleme und Sorgen zu sprechen!“ Hoppla – über diesen hohen Grad an Professionalität staunte ich doch nicht schlecht!

Wir wanderten wortlos nebeneinander her...

Surat fragte mich dann, ob ich nun seine Familie nicht besuchen käme, nachdem ich wüsste, dass das Haus zerstört sei. Ich erklärte ihm, dass ich dennoch sehr gerne zu Besuch kommen würde – aber halt nicht wüsste, ob ich unter diesen Umständen nicht eine zu grosse Last sei. Aber NEIN! erklärte Surat freudig. Er habe seine Eltern schon über meinen Besuch informiert und die seien gespannt darauf, mich kennenzulernen.

Wir wanderten wortlos nebeneinander her...

Später fragte ich Surat, ob es für seine Familie denn einfach wäre, das Haus neu zu bauen und was das in Nepal kosten würde.

Surtat erklärte mir, NEIN es sei nicht einfach. Seine Eltern seien Bauern/Selbstversorger. Er sei der einzige in der Familie, der eine externe Arbeit habe – und das auch nur in der Trekkingsaison und die aktuelle Saison sei sehr schlecht – wegen des Erdbebens erlebe der Tourismus grad eine Einbusse von mindestens 40%...

Der Neubau eines einfachen Hauses im lokalen Stil wurde 4-5000 Dollar kosten. Geld, welches seine Familie nicht einfach so habe. Normalerweise würde man nun Verwandte um finanzielle Unterstützung bitten. Doch da alle Angehörigen vom Erdbeben selber betroffen sind, sei das kein Weg. Bei der Bank einen Kredit aufzunehmen sei sehr teuer – die Zinsen beliefen sich auf bis zu 16% pro Jahr. Hilfsgelder oder ein Darlehen von der Regierung zu bekommen sei sehr schwierig und würde „ewig“ dauern... Die Familie müsse nun halt einen Weg finden. Surat sagt das in einer für mich befremdenden Gelassenheit – wohl in der Gelassenheit, die man haben muss, um in einer so schwierigen Situation nicht die Fassung zu verlieren...

Surat verdient als Guide pro Tag brutto 10 Dollar und die Trekkingsaison dauert ca. 6 Monate. Als Guide kann er den Hausbau also nicht finanzieren...

Wir wandern wortlos nebeneinander her...

Ich überlege lange und frage Surat dann doch: Wenn ich auf www.kirtap.ch die Menschen in der Schweiz/Europa um Unterstützung für Surat und seine Familie bitten würde, könnte er das Geld dann annehmen?

Surat wird nachdenklich – schweigt ein langes Wegstück und fragt dann:

"Wenn die Menschen in der Schweiz für meine Familie Geld spenden würden, spendeten sie dieses Geld dann wirklich von Herzen?"

Ich bestätige Surat, dass Schweizer nur dann spenden, wenn sie hinter dem Projekt stehen könnten und dann auch wirklich von Herzen spenden.

Surtat geht weiter nachdenklich neben mir her und erklärt mir dann:

„Also, wenn die Menschen in der Schweiz wirklich von Herzen für meine Familie spenden, dann könnte ich dieses Geld mit Freude annehmen – ABER ganz wichtig ist, dass dann auf kirtap.ch auch Bilder vom Neubau veröffentlich werden, dass die Spenderinnen und Spender sehen, dass wir das Geld wirklich für das Haus gebraucht haben!“

Ich bestätige Surat, dass das problemlos möglich sei und ich gerne Bilder vom Haus veröffentlichen würde um zu zeigen, dass er und seine Familie das Geld zweckgebunden verwendet haben.

Übrigens: Die Familie hat sich schon von ihrem Büffel getrennt. Surat hat mich vorbereit, dass es nicht jeden Tag Milk Tea geben werde bei seiner Familie, da die Milch nun eingekauft werden müsse...

Das in Langfasseung die "Kurzfassung" der Geschichte von Surat und seiner Familie. Ich weiss: Ein Schicksal unter vielen. Und dennoch habe ich mich entschieden, für Surat und seine Familie zu sammeln. Wenn 200 Personen je 20 Franken spenden, ist das Haus finanziert – das sollte doch möglich sein.

Sammelt in der Familie, am Arbeitsplatz, im Sport- und Gesangsverein, verzichtet auf den Kauf von Weihnachtsgeschenken oder auf eine Flasche Wein und spendet diese 20er-Noten für Surat und seine Familie.

Spenden könnt ihr HIER – ich werde das Geld Surat direkt auszahlen oder zukommen lassen. Transferkosten gehen zu meinen Lasten.

Direkter könnt Ihr Erdbebenopfer in Nebal nicht unterstützen und ich bin sicher, in der Schweiz liegen viele 20er-Noten herum, die hier eine so wertvolle Unterstützung sein können.

Ende nächster Woche werde ich Euch dann von meinen eigenen Eindrücken berichten – ich besuche ja Surat und seine Familie und werde sehen, wie sie leben... SPENDEN KÖNNT IHR HIER...

 

Eure eigene Adresse bitte bei Lieferadresse eingeben, damit Euch der Einzahlungsschein zugestellt werden kann.

 

DANKE FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG – JEDE 20ER-NOTE ZÄHLT!!!

 

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Sa

31

Okt

2015

BEI DEN REICHEN LERNT MAN SPAREN   -- BEI DEN ARMEN LERNT MAN TEILEN  ...........

Liebe Alle

Ich musste mich heute für einen Moment zurückziehen  - es ist alles recht emotional für mich….  

Sitze aktuell in den Reisfeldern unweit Surats Haus…..

Gestern sind Surat und ich nach  zwei  mehrstündigen Busfahrten und einem   2-stündigen Fussmarsch gegen 19 Uhr bei seiner Familie angekommen. Die Reise ab Kathmandu dauerte fast 12 Stunden und führte mich in einen kleinen Ort im District DHADING, nordwestlich von Kathmandu.

Herzlich wurde ich empfangen von Surats Frau, Eltern und Schwestern  -  sie sind alle etwas scheu und bedauern, mir nicht mehr „bieten“ zu können; sprechen kein oder wenig Englisch.

Mehr bieten?? ….  Ich habe das „Gästezimmer“ bekommen. Ein Raum mit Naturboden, Wände und einer Holzstamm-Decke. Eine Holzpritsche als Bett mit einer Reismatte, einer dünnen Matratze sowie kuscheliges Duvet und Kissen. Aus der Holzstamm-Decke fällt  immer wieder Schmutz auf mein Bett  -  was brauche ich mehr???  Vor der Fensteröffnung ist die Ziege „festgebunden“.

Die Familie lebt auch so! Es ist eine Art Camping – einfach nicht im Zelt.

Gekocht muss mit Holz werden, das auch nicht üppig wächst und im Prinzip vom Staat geschützt ist. Die Feuerstelle befindet sich im Hof draussen, da im Haus noch keine Küche gebaut werden konnte.

Gas ist  auch keines mehr verfügbar; die politische Blockade der Grenze zu Indien lässt weder Gas, noch Benzin oder Diesel ins Land.

Das neue Haus steht im Rohbau, viel Wellblech verwendet, das günstig sei. So ist erst mal ein Dach über dem Kopf entstanden. Einzig das WC-Häuschen ist recht gut gemauert.

Es ist noch lange kein „Haus“! Es fehlen Fenster und Küche – aber auch Möbel und Geschirr.  ALLES verloren – was blieb ist ein Schrank und der muss für Alle dienen!

Wände fehlen auch noch, geschweige denn der Innenausbau!

ES GIBT NOCH SEHR VIEL ZU TUN!!

Es gibt nur eine einzige Wasserquelle für den ganzen Bedarf von 16 Familien, für einen Tourist aus der Schweiz und  für das im Ort verbliebene Vieh. 

Die Menschen hier beeindrucken mich sehr, mit welcher Würde und Selbstachtung sie in dieser Situation leben!

Morgen,   1. November,  wird der Rohbau gesegnet. Möge der Segen helfen und tragend stützen!!

Heute habe ich auch die Ruine des alten Hauses gesehen … ein Unterschied, ob man das im Fernsehen sieht oder real an der Stelle steht!!!!

TAUSEND DANK  allen bisherigen Spenderinnen und Spendern  -  emotional auch dieser Teil der Geschichte: zu sehen wer mich virtuell begleitet, wer unterstützt  -  das berührt mich heftig!!  Unter den Spendern sind auch Leute, von denen ich weiss, dass sie persönlich „auch eng“ drin sind  -  DANKE!

Surat ist dankbar irritiert, dass in der Schweiz und andernorts Menschen für seine Familie spenden. Es bricht kein Jubel aus, wenn ich ihm sage, dass erste Spenden zugesichert wurden  -  es entsteht Stille. Eine Stille der Dankbarkeit!!!

Das Geld kann die Familie brauchen: Ein Handwerker kostet um die 15 Franken im Tag – und  EIN Handwerker alleine baut kein Haus….!

Zement wird mit den blossen Füssen gestampft; mit blossen Händen Steine in der Ruine des alten Hauses ausgegraben und zum Neubau getragen.

DAS LEBEN SCHREIBT HIER NICHT AUF PAPIER!!!

 

Wahnsinn  -  ich sitze in den Reisfeldern, schaue über eine WUNDERVOLLE Landschaft  -  nie würde man erwarten, dass  HIER  so viel Schaden entstanden ist …

Gleichzeitig habe ich über meine NEPAL-Sim-Karte Verbindung mit der Welt, mit der Heimat  -  welch ein heftiger Gegensatz!

Liebe Leserinnen und Leser: ich kann Eure E-Mail’s im Moment nur lesen, aber nicht beantworten.

Es geht mir gut, ich bin  BESTENS AUFGEHOBEN und werde fürsorglich umsorgt!

Eindrücklich was ich erleben darf  -  ich wollte eigentlich nur trekken und dann wieder weiter …

 

Grüsse herzlich dankbar und nachdenklich in die Welt hinaus    Patrik  Kirtap

 

Für Patrik sein Pa

 

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23. JUNI 2016

65 Wochen

unterwegs... 

 

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02. Juni 2016

14 MONATE UNTERWEGS

 

SELFIEGALERIE

 

* * * 

 

***JUBILÄUM***

 

31.03.2016

52 WOCHEN

ON THE ROAD

Johor Bahru (Malaysia)

 

24.03.2016

Gründonnerstags-

Jahres-Jubiläum

(Malaysia)

 

02.10.2015

6 Monate

unterwegs

Bishkek (Kirgistan)

 

Cappuccino-Index

Ein Index aus der Wirtschaft - im wahrsten Sinne des Wortes...

Aktualisiert am

04. März 2016 aus Bang Sapahn