Schiffe in der Wüste

Ich habe einen Ausflug zum alten Ufer des Aralsees gemacht. Das waren wiederum 850 Kilometer Autofahrt auf von Schlaglöchern überzogenen Strassen. Ja und vom Klimaschutz her wohl auch nicht wirklich sinnvoll. Es hat sich aber gelohnt, diesen Ort - Monjak - zu besuchen, wo Schiffe in der Wüste stehen - in der Wüste, welche mal Aralsee war. Der See hat sich ja 200 Kilometer zurückgezogen bzw. wurde ihm das Wasser für die Bewässerung der Baumwollfelder abgegraben - und zurück blieb Wüste und eben einige gestrandete Schiffe. Eine wirkliche Tragödie. Zu Zeiten der UdSSR sollen im Aralsee auch Abfälle aller Art "entsorgt" worden sein - auch radioaktiver Müll. Dieser Müll liegt nun halt auch nicht mehr im Wasser und ich habe mir sagen lassen, dass die salzhaltige Luft bzw. der Salzhaltige Boden diese Abfälle angreife und der Wind das ganze Zeugs dann in alle Richtungen verteile - z.B. auf die Felder - und die Menschen die dort leben, das auch alles einatmen und krank würden. Ob das wirklich so ist, kann ich nicht sagen - aber vorstellen kann ich es mir sehr gut. Es war sehr eindrücklich, diese endlose Weite zu sehen, die Mal See war - und einmal mehr wurde mir bewusst, dass der Mensch wohl wirklich das einzige Lebewesen auf diesem Planeten ist, welches seinen eigenen Lebensraum zerstört...

Mein Taxi konnte ich mit einem deutschen Backpacker teilen, der auch zum See wollte - das hat mein schlechtes Gewissen betr. Klimabilanz und meinen Geldbeutel entlastet - tja, ihr seht, so ganz verändert habe ich mich nun doch noch nicht...

Ach ja: Als ich gestern auf einem der gestrandeten Schiffe rumturnte kam Besuch von zwei Polizisten, die eine Passkontrolle durchführen und meine Hotelregistration prüfen wollten. In Usbekistan muss man als Tourist alle 72 Stunden in einem offiziellen Hotel absteigen und sich registrieren lassen (72 Stunden ist die am meisten genannte Regel - es gibt auch Stimmen von Einheimischen die sagen, alle 96 Stunden würden reichen - ich halte mich an die 72-Stunden-Regel...). Ich hatte natürlich nur meine ID-Karte dabei (Personalausweis) und konnte so weder Visum noch Hotelregistration nachweisen. Interessanterweise gab das gar keine Probleme. Der eine Polizist hat dem anderen diktiert (Name, Vorname und Geburtsdatum) und alles wurde in ein kleines rosarotes Büchlein eingetragen - das war's. Glück gehabt... Mein deutscher Begleiter meinte, dass ich wirklich Glück hatte - die Polizei stehe hier im Ruf, bei solchen Gelegenheiten gerne mal einen Betrag in die eigene Tasche zu erwirtschaften... Ja, was man nicht so hört...


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