INDIEN BRAUCHT VIEEEEEEEEL NERVEN...

Liebe Alle

Gestern konnte ich die letzte Tranche Spendengeld fuer den Hausneubau an Surat ueberweisen. DANKE!!

Dann habe ich Lumbini und Nepal verlassen - ich bin nun in Indien...

Ich bin erst seit zwei Tagen in Indien - und koennte schon ganze Buecher schreiben...

Gion, mein Berner Reisepartner der letzten Tage, wollte eigentlich mit mir nach Varanasi reisen - die Ueberpruefung der Distanzen hat dann gezeigt, dass er seinen bereits gebuchten Heimflug kurz vor Weihnachten auf der spontan geaenderten Route ueber Varanasi aber nicht erreichen wuerde - sehr schade! Wir hatten uns naemlich schon gefreut, bis Varanasi gemeinsam unterwegs zu sein... Nun bin ich alleine unterwegs... Tausend Dank Gion fuer die kurze, gute Zeit - wir sehen uns im Sattler in Bern, wenn ich zurueck bin - das haben wir ja schon fest vereinbart!!

Indien ist SEHR LAUT, SEHR BUNT, SEHR DICHT, SEHR FARBIG - EINFACH ALLES VON ALLEM SEHR SEHR SEHR... - das wusste ich ja bereits von meiner ersten Indienreise 2013 als ich als Backpacker unterwegs war.  Indien nun als Velofahrer auf der Strasse zu erleben, ist aber nochmals was GAAAANZ anderes!! Ich fragte mich die letzten beiden Tage wiederholt, was indische Verkehrsteilnehmer hinter ihrer Stirn haben... Wenn da etwas ist, funktioniert es definitiv anders, als bei Europaern...  Das mag jetzt ganz abschaetzig klingen. Aber ihr solltet mal sehen, was passiert, wenn Inder an der Bahnschranke warten muessen bzw. wenn sich diese oeffnet. Der Verkehr rollt von beiden Seiten der Schranke auf allen Fahrspuren auf sich zu und blockiert sich. Das perfekte Chaos - es wird gehupt und manoevriert - und sich wieder neu blockiert... Wuerden die Fahrer nur ihre Spur bauchen,  ging alles viel schneller - auch wenn man warten muesste... Ich kann da nur unglaeubig den Kopf schuetteln... Das ist nur eines der unglaublichen Beispiele, die sich in Indien praesentiert haben...

Ich werde auch immer wieder angeschaut, als kaeme ich von einem anderen Stern - und irgendwie komme ich auch von einem anderen Stern bzw. habe ich den Eindruck, Indien liege auf einem anderen Stern - weit ausserhalb unseres Sonnensystems...

Und doch ist Indien genial - genial spannend - genial anstrengend...

Heute habe ich Gorakhpur erreicht. Da habe ich bewusst frueh meinen Radlertag beendet, ein Hotelzimmer bezogen und mich auf die Suche des BSNL Shops gemacht, damit ich die indische SIM-Karte laden kann, welche ich von Hans, einem anderen Velofahrer, in Kirgistan bekommen habe. Ihr glaubt es nicht: Ich habe 2.5 Stunden im "Kundendienst" verbracht, wo die Antragsformulare der Kundinnen und Kunden METERHOCH kunstvoll zu Beigen geformt werden. Dann hat man mir erklaert, meine Karte koenne hier nicht geladen werden, da sie zwar beim gleichen Anbieter aber in einem anderen indischen Bundesstaat ausgestellt wurde. Also auf die Schweiz uebertragen: Wenn ich bei Swisscom in Bern eine SIM/Karte kaufe, kann ich die in Zuerich bei Swisscom nicht laden... Der Versuch, eine neue SIM-Karte zu kaufen scheitert, da Auslaender in Indien keine SIM-Karten kaufen koennen, wenn sie nicht eine feste und vor allem ueberpruefte Adresse haben. Ich staune Baukloetze. Selbst im Iran war es innert weniger Minuten moeglich, eine SIM-Karte zu kaufen... In Kirgistan ebenfalls, da waren Facebook und WhatsApp Zugriffe sogar kostenlos. Und hier geht NICHTS!

Lokale SIM-Karten sind mir auf meiner Reise immer SEHR wichtig. Wenn ich naemlich mit meiner SWISSCOM-Karte aus Indien nach Hause anrufe, verlangt SWISSCOM dafuer fast 5 Franken/Minute - die lokalen Tarife waren immer min. 50% guenstiger... Tja, so wird mein Telekommunikationsbudget in Indien wohl ARG belastet...

WiFi ist hier in dieser grossen Stadt nicht zu finden - ich kann also auch nicht skypen...

Der arrgoante indische Geldwechsler beim Grenzuebertrittt gestern sagte mir, ich koenne froh sein, in Indien zu sein! Nepal mit seinen verrueckten Bewohner sei ein wenig entwickeltes Land. Hm - wenn ich nun Nepal und Indien vergleiche muss ich sagen, ich kann ihm in keiner Weise zustimmen - nicht nur, weil Nepal mir ans Herz gewachsen ist - auch weil Nepal aus meiner Sicht sehr viel weiter entwickelt ist, als der Teil Indiens, den ich bis jetzt gesehen habe. Und Nepal hat diese Entwicklung in einer schwierigen politischen Situation geleistet, welche von Indien immer wieder negativ beeinflusst werde... CHAPEAU!!

So, ich werde meinen Indienblog wieder offline erfassen und Euch dann wohl aus Varanasi wieder eindecken mit Text und Fotos - hier im Internetcafe wird der Bildschirm dauernd von Werbung zugedeckt, so dass ich den Artikel hier quasi Blind schreiben muss. Auch das nervt...

Ich bin ja gespannt, wie ich den geplanten Monat in Indien durchstehe - entweder komme ich voellig entspannt in Myanmar an, weil ich lerne, dass ich nicht gegen den Fluss schwimmen kann, mich den variantenreichen Unmoeglichkeiten also unterordne/anpasse - oder erleide einen Nervenzusammenbruch - ihr werdet es hier erfahren...

Auf jeden Fall ist klar: Meine Reise ist hier definitv eine crahsworkshop in Sozial- und Selbstkompetenz im interkulturellen Kontext - Praktik, wie ich sie daheim nie haette erwerben koennen...

Herzlich in die Welt hinaus...

Patrik Kirtap

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