Liebe Alle
Heute nochmals in Roubion zu bleiben, erwies sich als richtig. Es zogen HEFTIGE Gewitter über die Gegend. Der Donner liess die Fensterscheiben zittern, der Strom fiel wiederholt und schluss-endlich für gute zwei Stunden ganz aus...
Die Einheimischen im Bistrot waren sich einig:
Das ist absolut aussergewöhnlich, dass es so gewittert - normalerweise würde es hier nach heissen Tagen gewittern - aber die Tage hier sind ja eher sehr kühl...
Auch waren die Einheimischen über die Heftigkeit der Gewitter erstaunt...! Sie erählten mir, dass das Wetter immer unberechenbarer werde: Letzten Winter habe es erst im Februar richtig Schnee gegeben - und dann im März nochmals - dafür sei es bis Mitte Mai kalt gewesen - und nun komme der Sommer nicht...
Als ich mich am Nachmittag ins Bistrot traute sagte die Wirten, eben sei ein Velofahrer, der Richtung Süden auf der Route des Grandes Alpes unterwegs sei, wieder gestartet. Sie hätte ihn an die Wärme des Bistrots genommen. Der arme Kerl sei völlig durchfroren gewesen, hätte vor Kälte gezittert und mit den Zähnen geklappert... Der Typ sei nun weiter gefahren - OK - nach Nizza geht es auf dem direkten Weg bergab - vielleicht kürzt er ab?? Die Versuchung ist sicher gross, bei diesem Wetter - schade habe ich diesen Kollegen verpasst...
Beim Nachtessen im Bistrot haben mir die Einheimsichen gesagt, sie hätten den Wetterbericht für mich studiert - es sehe nicht gut aus. Ich werde hier wirklcih gut umsorgt, man kümmert sich um mich. Das ist sehr schön!!
Ich habe dann selber bei Meteo France noch überprüft. Und es ist so: Morgen könnte ich zwar wohl trocken starten, würde aber spätstens hinter dem nächsten Pass in Gewitter fahren, die bis in den Abend hinein angesagt sind. Darauf verzichte ich. Eine küzrere Etappe macht keinen Sinn - ...
Montag soll hier in der Gegend der beste Tag der Woche sein - ich habe diesen Tag für meinen Abfahrtstag in Roubion gewählt. Also nochmals einen Tag ausharren. Meine Gastgeberin ist erfreut, dass ich bleibe und hat mir von sich aus einen Discount angeboten... Gut so!
Tja, vielleicht bin ich ein Weichei - aber wie schon gesagt: Wenn ich nicht muss, dann radle ich nicht durch Gewitter und campiere im strömenden Regen auch nicht. Das macht einfach keinen Sinn, wenn ich eine vernünftige - wenn auch teure - Infratruktur unterwgs nutzen kann.
Ich hoffe nun mal, dass ich richtig pokere und sich eine nachhaltige Wetterverbesserung ergibt und ich dann gut über die noch kommenden Pässe und pünktlich an den Genfersee komme...! Noch bin ich im Zeitplan komfortabel drin...
Herzlich in die Welt hinaus - aus der Schweiz habe ich erfahren, dass die Meteo-Frau im TV gesagt habe, es sei noch nach jedem Tief wieder ein Hoch gekommen... Hoffen wir, das sei auch auf der Route des Grandes Alpes so. Ein Einheimischer im Bistrot aus dem Nachbardorf meinte, wenn ich an Weihnachten noch hier wäre, würde er mich zum Fest einladen... Ich bin hier gut aufgehoben!! Besser als in jedem Gewitter...
Potz-Donnerwetter-Grüsse in die Welt hinaus
Patrik Kirtap
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