Do
09
Apr
2015
Liebe Alle!
Heute vor einer Woche bin ich in Bern gestartet... Es kommt mir alles viel länger - aber nach wie vor unwirklich - vor...!
Ich bin emotional sortiert unterwegs - und komme wie geplant voran. Heute bin ich in der Jugendherberge in Toblach abgestiegen. Diese ist im ehemaligen Grand Hotel untergebracht. Architektonisch sind Passpartu und ich zum letzten Mal im Waldhaus Films so edel abgestiegen (siehe Bild oben). Das Waldhaus soll ja vor einigen Tagen Konkurs gegangen sein...
Die Strecke von Brixen nach Toblach war mühsam. Der Radweg hat keinen Hügel ausgelassen und immer und immer wieder die Seite des Tobels gewechselt. Gegenüber der Hauptstrasse habe ich wohl 1/3 mehr Kilometer gefahren... Zeitweise führte der Radweg auch über unbefestigte Waldwege, was die Strecke konditionell und fahrtechnisch anspruchsvoll machte. Aber auf der Hauptstrasse war es echt mühsam zu fahren. In einer Baustelle hat mich dann ein LKW im Schritttempo touchiert und ich habe mir die linke Hand an seiner Ladebrücke leicht aufgeschürft. Keine Panik. Es ist nix weiter geschehen. Ich habe so arg gequakt - also geflucht - dass Lucky fast rot wurde. Dann habe ich meine Krone gerichtet und mir war klar: Ich nehme für den restlichen Teil der Strecke den Zug. Drei Stationen - bequem. Alles richtig gemacht!
Morgen fahre ich schön brav auf dem Radweg Richtung Villach. Morgen habe ich keine Unterkunft gebucht und werde erstmals sehen, wo ich lande - oder campiere... Somit wird es morgen wohl auch keinen Blogeintrag geben. Daran müssen wir uns nun gewöhnen - ich werde nicht in jeder Unterkunft so praktisches WLAN haben, wie die letzten Tage...
Ach ja: Morgen mache ich wohl wieder ne Grenzerfahrung. Mit Kärnten in Österreich wartet mein drittes Land auf meiner Reise auf mich (CH - I - A).
Herzliche und sonnige Grüsse
Patrik
Fr
10
Apr
2015
Wenn ein Fremder Hilfe braucht, fragt nicht, wer er ist und woher er kommt - fragt ihn, wohin er will und was er braucht - und bietet ihm an, was ihr ihm geben könnt!
Liebe Alle
Lest bitte bis zum Schluss - Jngeborg hat es mehr als verdient!
Ich starte heute Morgen in Toblach frohen Mutes im Wissen darum, dass es zuerst lange bergab gehen wird. Kurz hinter der Jugi liegt zuerst Schnee und dann blankes Eis auf dem Veloweg - rechts der Wald, links der Zaun der grossen Holzschnitzelfernheizung - kein Entrinnen. Ich rutsche mit meinen Veloschuhen auf dem Eis herum und klammere mich an Passpartu. Doch der ist ebenso unsicher auf seinen zwei Pneus und mir scheint, er klammere sich mindestens so sehr an mich, wie ich mich an ihn... Nun gemeinsam kommen wir von der Eisfläche auf begehbaren Schnee - und da fällt mir ein, dass ich ja noch den Schlüssel zum Velokeller in der Jugi hätte abgeben sollen... Ich fluche still vor mich hin... Der Zaun hat ein Ende - über das Gelände der Fernheizung fahre ich in die Jugi zurück und dann wieder zurück auf den Radweg - dieses Mal aber direkt durch das Gelände der Fernheizung...
Der Radweg geht wirklich wunderbar bergab oder geradeaus. Nur kleine Steigungen hin und wieder... Ich fahre rund 23 Kilometer - und weiss, dass da doch irgendwann ne Abzweigung ins Gailtal kommen sollte. Ich frage eine Spaziergängerin und die erklärt mir, dass ich in Tassenbach beim Stauwehr rechts DIE SERPENTINEN hoch müsse - das werde dann ganz schön anstrengend... Hoppla ein recht heftiger Wechsel der Topographie...
Vor lauter Angst setze ich mich mal in ein Café und kaufe im SPAR nebenan noch Wasser, Brot, Käse und Trockenfleisch. So kann ich autark übernachten, wo es sein muss...
Die Serpentinen sind tatsächlich anstrengend - aber ich sage mir: Wenn ich ein Alpenbrevet geschafft habe, dann schaffe ich auch diese Serpentinen (wenn auch mit Gepäck). Und schneller als erhofft nehmen die Serpentinen ein Ende und vor mir eröffnet sich der wunderbare Blick ins Gailtal!
Bei der Mittagsrast in Kartitsch fragt mich eine Passantin, woher ich komme, wohin ich wolle. Ich erkläre ihr mein Projekt und sie fragt mich - ohne die geringste Anstrengung ihr Unverständnis zu verbergen - was ich denn in Kirgistan wolle. Die Welt anschauen, erkläre ich ihr. Sie meint: "Na wenn Du meinst". Ja, ich meine!
Weiter aufwärts gehts über den Kartitscher Sattel auf 1530 müM Richtung Maria Luggau, wo ich die Wallfahrtskirche besuche und mir im Souvenirshop zum dünnen Café ein KägiFret leiste. Ich rolle weiter - nach dem Aufstieg werde ich mit langen Abfahrten belohnt, in denen ich mit über 50 km/h auch landwirtschaftliche Gefährte überhole, mir den Fahrtwind und den allgegenwärtigen Gegenwind ins Geschicht blasen lasse und die schöne Landschaft, den blauen Himmel und die eindrückliche Berglandschaft geniesse.
Plötzlich werde ich aufgehalten. Die Dame in Leuchtveste erklärt, sie sichere hier den Verkehr, weil Holzerarbeiten ausgeführt würden und ich müsse einige Minuten warten, bis das Holz mit der Seilwinde aus dem Wald gezogen und sie sicher sei, dass kein Steinschlag... Na, da warte ich gerne.
Auf meine Antwort, ich hätte gedacht, sie würde Wegezoll einziehen bricht sie in schallendes Gelächter aus und meint, so schlimme stehe es um Kärnten nun doch noch nicht... Ich erfahre, Kärnten sei so gut wie Konkurs...
Kurzum rolle ich weiter - alles wunderbar - bis - ja bis es von meinem Hinterrad her nur noch bedrohlich rüttelt und schüttelt und laut tönt. Huch - ist was mit dem Wechsler? Hilfe - nicht jetzt schon eine gröbere Panne - hier oben - NEIN BITTE NICHT!! Aber der Lärm lässt sich nicht verdrängen - ICH HABE EINE OFFENBAR GRÖBERE PANNE - OK, das musste ja mal kommen. Besser hier als auf dem Pamir...
Ich schiebe das Rad auf einen Hausvorplatz, lade alles Gepäck ab und bemerke mit Schrecken, dass die Öse der Gepäckträger-halterung vom Rahmen abgebrochen ist. Das ist eine gröbere Geschichte, die geschweisst werden muss. Ich habe ja vieles dabei - aber keine Schweissanlage... Eben habe ich mit Kabelbinder die Bruchstelle so fixiert, dass ich wohl einige Kilometer weiterfahren könnte - oder ich warte doch auf den Postbus, wie das Postauto hier heisst... WAS NUN???
Doch da steht sie plötzlich auf dem Hausplatz, die Dame des Hauses und fragt mich neugierig, wohin ich denn wolle mit meinem Radl. Ich erkläre ihr, bis vor einigen Minuten hätte ich noch frohen Mutes nach Singapur radeln wollen - doch nun sei alles anders und ich bräuchte einen Fahrradmechaniker. Sie meint ganz ruhig und besonnen, dass ich hier oben wohl keinen solchen finde, sie mich doch aber nach Kötschach fahren könnte. Da hätte ich grössere Chancen.
Meine Frage, wie sie mich mit meinen Taschen und dem Fahrrad nach Lötschach bringen wolle, beantwortet sie locker und pragmatisch mit einem grossen Bus. Passpartu findet bequem Platz auf der Ladefläche und meine Taschen auch (könnte sogar noch mehr Gepäck dabei haben...).
Sie müsse lediglich noch einkaufen und einige Dinge nach Liesing bringen. Das liege am Weg. Nun das ist überhaupt kein Problem für mich. Ich helfe noch schnell mit, die Getränke einzuladen und sie bringt in der Zwischenzeit in Erfahrung, dass es in Kötschach auch keinen Velomech mehr geben soll - dafür bestätigt sie mir aber, dass eine Bahn nach Villach fahre. So entscheide ich, nach Villach zu fahren in der Hoffnung am Samstag oder Montag oder Dienstag jemanden zu finden, der mein Velo schweissen kann.
Ingeborg erzählt mir auf der 20 Kilometer langen Fahrt viel über das Lesachtal, durch welches ein Weitwanderweg führt. Absolut lohnenswert, liebe Freunde!!! Sie ist eine Hüttenwirtin und bereitet ein improvisierte Gaststube vor, weil ab Sonntag viele Gasthäuser geschlossen haben. Sie meint, die Kirchgänger müssten doch nach der Kirche einkehren können - logisch! Daher die vielen Getränke
:-)! Ja, das Leben im Lesachtal sei nicht nur einfach. Aber sie denkt, dass die Jungen weniger abwandern, als in der Vergangenheit - damit könnten auch die wunderbaren Dörfer und die intakte Kulturlandschaft weiterhin gepflegt bleiben! Ich hoffe mir ihr - denn es ist wirklich einfach nur wunderzauberhaft schön hier oben!
Der Zug steht in Kötschach schon bereit. Die Fahrt nach Villach dauert... Per SMS frage ich meinen Vater, ob er mir in der Jugi in Villach schon mal ein Bett reservieren könne, sofern er denn grad Internet griffbereit habe. Er hat und reserviert.
Den Schaffner frage ich, ob er wisse, wo die Jugi in Villach sei. Gestützt auf die Adresse erklärt er mir den Weg ab Villach Westbahnhof. Das sei näher als der Hauptbahnhof...
Wenig später steigt ein Mountainbiker ein und fragt nach meinem Woher? Wohin? Warum? Er kann insbesondere mein Warum nachvollziehen... Und googelt dann für mich auf seinem Smartphone den Weg zur Jugi - deckt sich mit den Ausführungen des Schaffners. In Villach angekommen finde ich die Jugi ruckzuck. Morgen gehts auf die Suche nach dem Velomech oder der Autowerkstatt, die mein Velo schweissen kann und dann muss ich die Route neu überdenken, da ich nun plötzlich viel östlicher als geplant gelandet bin... Aber von Villach aus soll es eine Bahn nach Slowenien geben... So unterquere ich den Wurzenpass wohl...
Als ich Jngeborg in Kötschach frage, was ich ihr für den Transport schulde meint sie "Ah geh! Schreibst mir ne Karte aus Singapur!". Vor lauter Herjesses vergesse ich schon wieder, ein Foto zu machen - ich muss noch lernen. Bin da noch viel zu sehr im Modus "funktionieren" - schade. So fehlen mir Roberto von gestern Morgen und Jngeborg von heute Nachmittag... He nu...
LIEBE JNGEBORG!
TAUSEND DANK für Deine grosszügige und spontane Hilfsbereitschaft!!! Du wirst nicht erst aus Singapur eine Karte bekommen - nein, Du wirst von verschiedenen Destinationen aus Post von mir bekommen!!!
Und wenn ich zurück bin von meiner grossen Reise, werde ich gerne auf dem Lesachtaler Höhenweg wandern und Deine Hütte besuchen kommen!! Menschen wie Du machen diese Welt reich!! D A N K E!!!
Liebe BlogleserInnen
Macht es bitte unbedingt wie Jngeborg:
Fragt einen Fremden, der Hilfe braucht nicht wer er ist und woher er kommt - fragt ihn, wohin er will und was er braucht. Und ich bin sicher, ihr könnt ihm ein Stück auf seinem Weg weiterhelfen, ohne selber einen Verlust zu erfahren. Sei es eine Auskunft, sei es eine Autofahrt oder ein Stück Brot oder gar Obdach für eine Nacht. Nur so kommen wir doch schlussendlich alle gemeinsam weiter.
Ich bin sehr glücklich und fröhlich unterwegs - die Fügung, die ich heute erfahren durfte, als ich ausgerechnet vor Jngeborgs Haus landete und sie mich dann chauffierte, berührt mich tief - ich empfinde das alles als nicht selbstverständlich. Weder von Jngeborg - noch überhaupt!
Seid herzlich gegrüsst - ich bleibe mal in Villach über das Wochenende und plane von hier aus weiter... UND SORTIERE NOCHMALS MEIN GEPÄCK - ES MUSS WENIGER WERDEN...!!! Sonst bricht bald wieder etwas...
Und Thesi von www.seithes13.ch hat mir in einem Kommentar zu meinem gestrigen Blogeintrag mitgeteilt, dass im Silkroad Hostel im Yazd im Iran eine von ihr dort für mich deponierte Überraschung auf mich warte - ich bin wunderbar getragen - von Euch daheim, von Thesi unterwegs - und von fremden Menschen wie Jngeborg. Und das tut verdammt gut - und ist so unendlich wertvoll!!
Fotos kommen im Verlauf des Wochenendes - ich gehe mal schlafen...
Danke und liebe Grüsse ins Wochenende!
Patrik
Sa
11
Apr
2015
Heute kurz nach 0900 Uhr stand ich im ersten Fahrradgeschäft. Die winkten ab und meinten, mit Reparaturen wären sie bis Ende nächster Woche eingedeckt. Super!
Auf zum zweiten Geschäft. Dort meinte der wenig aufmerksame Verkäufer, sie könnten nicht schweissen und einen Alurahmen schon gar nicht. Ich erkläre, es sei ein Stahlrahmen - darauf habe ich beim Kauf meines Rades vor bald 10 Jahren ja bewusst geachtet, weil Stahl viel einfacher zu schweissen ist.
Ich frage, wo ich denn mein Glück sonst versuchen soll. Da ruft ein Kollege hinter dem Gestell hervor, dass Alu hier keiner schweissen werde.
JUNGS! ES IST EIN STAHLRAHMEN!! S T A H L!!!
Sie schicken mich ins Industriegebiet. Rund um den Mediamarkt hätte es Autohäuser. Vielleicht könne da jemand schweissen - wobei Alu...
Lasst's bleiben!
Beim ersten Gebäude, das nach KFZ-Werkstatt ausschaut, frage ich nach. Die verkaufen aber nur Ersatzteile. Machen keine Reparaturen. Ich müsse halt ne KFZ-Werkstatt finden - wo, können sie mir so direkt auch nicht erklären. Danke!
Ich rolle weiter Richtung Industriegelände. Da sind doch tatsächlich zwei Mitarbeiter des städtischen Tiefbauamtes damit beschäftigt Schlaglöcher auszubessern - an einem Samstag?! WER, WENN NICHT DIE, wissen wo es eine KFZ-Werkstatt gibt? Die kommen doch in der ganzen Stadt rum! Na, da bin ich ja direkt an die zwei richtigen Villacher gelangt!
Sie schauen sich die Bruchstelle an und erklären einstimmig: "Das gehört geschweisst!".
Tja, soweit war ich auch schon Jungs - nur WO??
Also, wenn das kein Alurahmen wäre...
NEIN, es ist S T A H L!!
Na wenn das Stahl ist, dann musst zum Eisner! Wenn Dir das einer schweisst, dann der Eisner! Da sind sich die zwei aber sowas von sicher!!
OK - zum Eisner. Wie komme ich da hin?
Ganz einfach: Da vorne die nächste Strasse rechts runter und am Ende der Strasse triffst dann von alleine auf den Eisner. Ist ne KFZ-Werkstatt, wirst ne Menge Autowracks vor dem Haus sehen.
Danke Jungs!! Das ist doch ne klare, hilfreiche Ansage!
Ich schwinge mich auf meinen STAHLrahmen und radle zum Eisner, den ich auch locker finde. Die Beschreibung der Tiefbauer trifft auf Herrn Eisner zu und ich erkenne ihn sofort in all den verschiedenen Männern, die sich auf seinem Hof tummeln, Ersatzteile suchen etc. Mir scheint, es handle sich doch vorwiegend um Kundschaft umliegender Länder.
Herr Eisner eilt von einem Kunden zum nächsten, sein Telefon klingelt unablässig und er gibt geduldig Auskunft zu Autos mit Baujahr so und so und ob er das eine oder andere Ersatzteil am Lager habe... Das scheint er alles auswendig zu wissen! Überhaupt scheint "der Eisner" in und weit um Villach herum bekannt zu sein. So falsch kann ich hier also nicht sein!
Dann kommt "der Eisner" auf mich zu und meint, was er denn für ich tun könnte.
Ich erkläre ihm, dass mein STAHLrahmen geschweisst werden müsste. Er schaut sich die Bruchstelle an und meint, das sei an sich kein Problem. Ich soll aber zuerst mal das Hinterrad rausnehmen, sonst käme er ja nicht an die Bruchstelle ran - leuchtet ein...
Nur: ICH soll das Hinterrad ...- hm. Selbst ist der Mann. Ich habe ja den Veloflickkurs im Veloplus besucht. Raus bringe ich das Hinterrad bestimmt - nur ob ich es jemals wieder rein bringe?! Fühle mich arg beobachtet, von all den technisch versierten Männern auf dem Hof des Herrn Eisner - will mir doch keine Blösse geben, stelle mich aber wohl doch recht kompliziert an mit meinen beiden linken Händen...
Das Rad ist ausgebaut. Herr Eisner meint, ich solle das Radl unter den Opel in seiner Halle stellen, der da auf dem Lift stehe. Dann kommt er etwas später mit einem Gerät - ich stufe es als Trennscheibe ein - und will sich damit an Passpartu zu schaffen machen. Ich interveniere - das Radl sei schon gebrochen - bitte keine weiteren Schäden. Er beruhigt mich, er wolle nur die Bruchstelle etwas abschleifen. Ich komme mir vor wie beim Zahnarzt: Absolut vollständig ausgeliefert...
Ein Kunde, der meine Reaktion beobachtet hat, kommt lachend auf mich zu und meint väterlich: "Brauchst keine Angst zu haben - der Eisner weiss schon, was er tut. Weisst, Angst und Geld hatten wir hier noch nie...".
Ich entgegne, dass ich bloss kein Geld hätte, dafür umso mehr Angst um mein Radl... Die Scheibe kreischt, die Funken stieben...
Dann schweisst der Herr Eisner. Ich assistiere, indem ich den Gepäckträger so auf die Bruchstelle zu drücken versuche, dass die Schweissnaht möglichst sitzt. Herr Eisner schweisst ohne Schutzbrille. Zigarette im Mundwinkel. Schirmmütze auf dem Kopf. Eigentlich ein echt spannender KFZ-Meister. Ja, langsam glaube ich auch, der Eisner weiss schon was er tut - und wenn das einer schweisst, dann der Eisner!
Der Herr Eisner hat bestimmt schon viele Reparaturen an Autos ausgeführt, welche sog. unmöglich waren. Mir scheint, er sei vielleicht weniger der klassische KFZ-Meister aus dem Bilderbuch - ihn einen "Bastler" zu nennen wäre aber ungerecht. Ein Handwerker halt, der pragmatisch-praktisch gute Lösungen findet. Ja, so einer ist der Herr Eisner wohl! Und genau den brauche ich jetzt!
Schnell ist geschweisst, was geschweisst sein soll. Ich frage den Herrn Eisner, ob das nun auch halte - und wie viel Gewicht er schätzt, dass die Schweissstelle tragen könne. Er meint locker: "Das hält! Da kannst Du ne halbe Kuh oder ne ganze Sau transportieren!". OK - genau was ich brauche. Nun brauche ich nur noch die halbe Kuh...
Montiere das Hinterrad wieder rein - gelingt mir ganz gut. Herr Eisner meint "ah, Du brauchst noch a Luft". Ja gerne - Kompressor läuft, Hinterrad wird gepumpt. Alles klar.
Als ich ihn frage, was das denn koste meint er: "Passt scho!". Also auch der Herr Eisner wird eine Postkarte aus Singapur bekommen, wenn Passpartu und ich da ohne Bruch seiner Schweissstelle ankommen...
Auf dem Hof fährt eine junge Familie mit ihrem glänzenden Audi-Kombi ein und sucht ein Ersatzteil für den Wagen. Also wenn DIE für ihren chicen Schlitten zum Eisner kommen, kann ich so falsch ja wirklich nicht gewesen sein... DANKE, Herr Eisner!!
Morgen mache ich noch einen faulen Tag in Villach - am Montagabend fahre ich dann mit dem Zug nach Ljubljana, wo ich in der Jugi zwei Nächte reserviert habe - und ab Mittwoch bin ich dann wieder on the road. Komme langsamer vorwärts, als geplant. Aber das ist nun mal so. Velokilometer habe ich bisher beschämend wenig... Aber das ändert sich sicher noch!!
Hier in Kärnten scheinen sich die Leute übrigens alle einfach mal zu duzen. Fiel mir gestern schon bei Jngeborg auf, die mich direkt gedutzt hat. Die Serviererin im Café war heute Morgen auch nur mit dem Vornamen angeschrieben. Am Bahnschalter, wo ich die Fahrkarte nach Ljubljana gekauft habe, war der Verkäufer auch nur mit Horst K. angeschrieben. Zusammen mit dem für mich sehr symp. Dialekt der Kärtner gefällt mir dieses unkomplizierte und gleichwohl sehr respektvolle DU sehr gut!
Bin froh, ist Passpartu wieder reisefertig. Ich sortiere nun noch mein Gepäck und kümmere mich noch etwas um meinen Husten - habe mir heute in der Apotheke Hustensaft geholt, da dieser Husten einfach nicht aufhören will. Ansonsten geht's mir gut!! Sehr gut sogar!!
Villach hat übrigens eine hübsche Altstadt. Fussgängerzone und viele kleine Läden. Frage mich in Städten im Ausland immer, warum Fussgängerzonen in der Schweiz so ein Politikum sind...
Wünsche Euch ein frohes Wochenende!
Liebe Grüsse
Patrik
So
12
Apr
2015
Rechts der Mutter unterhalb des Kabelbinders ist die Öse vom Rahmen abgebrochen. Da ich per E-Mail schon verschiedene Hinweise bekommen habe, dass zwischen Bruch und dem Gewicht meines Gepäcks ein direkter Kausalzusammenhang bestehen könnte, verzichte ich hier, Euch die Möglichkeit zu geben, einen Kommentar zum Bild abzugeben... Ich habe die Kausalität schon erkannt - und optimiere... Wobei es sich nur um einzelne Gegenstände im Grammformat handelt, die ich aktuell ausschauben kann oder vielmehr will... Aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist... So kommt schon das eine oder andere Kilo zusammen...
Immerhin hat der Kabelbinder den Gepäckträger so auf dem Rahmen gehalten/an die vorgesehene Stelle gedrückt, so dass ich das vollbeladene Rad in Kötschach in den Zug schieben und in Villach bis zur Jugi radeln konnte... Für einen mit zwei linken Händen doch gar nicht so ne schlechte Reparaturleistung - oder!! Nun "der Eisner" hat die Bruchstelle bekanntlich in der Zwischenzeit von der Hinterseite her geschweisst - hat wohl einfach den Nachteil, dass die Mutter nie mehr aus der Öse gelöst werden kann, weil diese wohl auch gleich angeschweisst wurde. Aber was hält, das hält - und das ist gut so - und war ja auch das Ziel...!
Di
14
Apr
2015