Mo
18
Jan
2016
Liebe Alle!
Wir sind in Yangon angekommen...!!! UND: PASSPARTU LEBT!!
Die Innen-Stadt macht auf den ersten Blick einen unerwartet entwickelten Eindruck. Modern und sauber! Der Verkehr läuft sehr zivilisiert ab. Wer links blinkt, biegt auch links ab. Gehupt wird kaum. In der Innenstadt sind Motorräder verboten, wie wir erfahren haben. Auch Tuktuk gibt es keine - und im Vergleich zu indischen Städten hat die Luft hier Kurortqualität...
Kurz und gut: Nach einer langen und sehr teuren Reise - die Dame am CheckIn in Kolkata hat uns immerhin je 5 Kilogramm Übergebäck erlassen und meinte, mehr könne sie wirklich nicht für uns tun...! - DANKE!!! - sind wir in Myanmar angekommen.
Und obwohl Passpartus Flugbox havariert ausgeschaut und die Naben der Räder sich durch den Karton gebohrt haben - und ich das Schlimmste befürchtet habe: ...PASSPARTU L E B T !!!
Ich konnte ihn alleine zusammenbauen - und bin arg stolz auf diese persönliche Leistung - und es gibt mir das Vertrauen, dass ich es dann in Singapur auch wieder kann!! - Fritz hat mir beim letzten Schliff noch geholfen...
Wir wohnen hier privat - eine wunderbare Fügung...
Mehr dann später wieder einmal...
Herzlich in die Welt hinaus!
Patrik Kirtap
Di
19
Jan
2016
Liebe Alle
Heute haben wir auf der Terrasse unserer Gastgeberin ein wundervolles Frühstück genossen. Es gab richtig gutes Brot - der einheimsiche Bäcker habe einige Zeit in der Schweiz gearbeitet... - ein Genuss!
Danach haben wir Yangon besucht - oder was man von dieser Stadt halt in einem Tag sehen kann...
Wichtig war uns der Besuch der Shwedagon Pagode und eine Fahrt mit dem Circular Train rund um die Stadt. Nachstehend einige Fotos.
Morgen fahren wir los - verlassen Yangon und somit auch die Wifi-Zone unserer Gastgeberin. Ich melde mich dann wieder, wenn WiFi greifbar oder allenfalls über SMS-Blogs via Pa - oder dann halt später erst wieder aus Thailand - wir werden sehen. Bisher klappte das mit WiFi ja immer irgendwie - mal schauen, wie es in Myanmar funktioniert...
Der teure und mühsame Flug hierher hat sich gelohnt - so unsere einhellige Meinung nach unserem ersten "richtigen" Tag in Myanmar... Yangon ist nicht Myanmar. Aber spannend und die Menschen sehr herzlich, zurückhaltend - auf der Strasse werden viele frische Früchte verkauft - viel mehr als in Indien...! Papaya, Ananas, Melonen - auf Äpfel und Trauben haben wir verzichtet, da diese aus China importiert werden... Dafür haben wir zum Frühstück Erdbeeren aus Myanmar bekommen - was geht es uns hier doch gut...!!
Nachstehend mal ein Bilderbuch - mehr dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder.
Herzlich und freudig in die Welt hinaus...
Patrik Kirtap
Fr
22
Jan
2016
Liebe Alle
Nur schnell, schnell aus Myanmar...
Wir sind recht gut in Myanmar unterwegs...
Schön, hier zu sein...
Vorgestern haben wir Nils aus Bern getroffen - auch er mit dem Velo in Bern gestartet vor einiger Zeit - waren nun zwei Tage mit ihm unterwegs - eine fröhliche, lustige, schöne Begegnung...
DANKE - und auf bald, lieber Nils!
Gestern haben wir den Liegenden Buddha in Bago besucht...
Heute haben wir den Golden Rock besucht...
Myanmar macht auf uns einen erstaunlich gut entwickelten Eindruck - weit entwickelter als Indien! Das hat mir auch Nils bestätigt, der mit dem Fahrrad lange in Indien unterwegs war und Myanmar auf dem Landweg erreichen konnte, so wie wir das auch geplant hatten. Ich staune, dass das Land so entwickelt und die Menschen hier so aufgeschlossen sind - ich habe das vor dem geschichtlichen Hintergrund des Landes und nach den Schilderungen anderer Reisender ganz anders erwartet. Die Autos pusten keine sichtbaren Abgaswolken aus, wie das in Indien der Fall war - und, und und - alles einfach viel entwickelter. Die Menschen sind sehr freundlich, winken uns zu, lachen viel und uns scheint, hier herrsche eine Aufbruchstimmung. Möge das so sein und der Aufbruch tatsächlich nachhaltig möglich werden.
Melde mich dann mal wieder ausführlicher... Das WiFi ist langsam und hier ist wurde es mit dem Hochladen der nachstehenden Bilder schon Mitternacht...
Liebe Grüsse
Patrik Kirtap
So
24
Jan
2016
Nur schnell, schnell wenige Fotos...
In Myanmar haben es mir vor allem die Menschen angetan - ich könnte tausende von Portraits knipsen. Die Menschen haben eine so wunderbare Ausstrahlung. Selbstbewusst, stolz - aber nicht arrogant. Wir werden fröhlich angelacht, Autofahrer aus dem Gegenverkehr hupen und winken uns zu. Man freut sich hier sichtlich über die Touristen! Manchmal lachen die Menschen hier auch, wen Sie uns sehen. Ob wir mit unseren für sie fremden Velohelmen so komisch ausschauen? Wie auch immer - Fröhlichkeit hat noch nie geschadet!
Morgen will ich dann versuchen, einen Textblog hochzuladen - noch mit einigen Gedanken zu Manipur...
Herzlich und glücklich, wenigstens einen Teil von Myanmar sehen zu dürfen...
Patrik Kirtap
Do
11
Feb
2016
In einem Restaurant in Myanmar haben wir uns zu einer unscheinbaren, älteren Dame an den Tisch gesetzt, da alle anderen Tische besetzt oder reserviert waren. Sie freute sich über unsere Gesellschaft, legte ihr Smartphone und ihr zweites Handy zur Seite und bald waren wir mit ihr in einer angeregten, fröhlichen Unterhaltung. Sie stellte sich als Lola aus England vor und erklärte uns, sie reise immer von Oktober bis März durch die Welt - sehr gerne durch Asien. Sie ist mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs, teilt sich die Zimmer mit anderen Backpackern und, und, und...!
Im Laufe des Abends erzählte uns Lola auch von den Musikfestivals, die sie besucht, seit sie jung ist - ja, seit sie jung ist - denn jung ist Lola noch immer! Vor vielen Jahren - Jahrzehnten! - hätte Leonard Cohen für sie sogar mal backstage einen Abend lang Suzanne gesungen... Damals sei es viel einfacher gewesen, backstage zu kommen - heute wäre da immer so viel Security und sie müsse sich immer mehr einfallen lassen, um da durchzukommen... Doch auch heute schaffe sie es noch immer, zu ihren Stars hinter die Bühne - es sei einfach etwas aufwändiger. So habe sie Leonard Cohen vor einigen Jahren nochmals backstage treffen können und hätte ihn um ein Autogramm gebeten. Er habe sie nach ihrem Namen gefragt - und sie hätte geantwortet: "Lola!"
Da habe er sie angeschaut und gesagt: "Wir haben uns doch schon einmal gesehen...!" Lola erklärte uns in exklusivstem British-English: "In this Moment i nearly wet my pants...!!" - und ihre Augen leuchteten vor Glück, wie die Augen kleiner Kinder vor dem Weihnachtsbaum...
Lola strahlte so viel Lebensfreude, Energie und Neugier aus, hat immer einen guten Spruch auf Lager und kennt die Geschichte Englands als Kolonialmacht sehr gut. Eine sehr gebildtete Frau - mit ansteckendem Humor.
Lola erklärte uns, sie sei dieses Jahr erstmals nicht mit dem Rucksack unterwegs. Der würde ihr zwischenzeitlich doch zu sehr auf die Arthrosehüfte drücken. Sie hätte sich daher einen Rollkoffer angeschafft...
Übrigens: Wir feierten mit Lola den Vorabend ihres 77sten Geburtstags!!
Am nächsten Morgen trafen wir Lola zufällig wieder - in Begleitung eines 22jährigen Deutschen. Die beiden waren fröhlich gelaunt auf Stadtbesichtigung - der Altersunterschied von 55 Jahren nicht zu spüren...
Lola bezeichnete sich selber als "recyclierten Teenager" - und bleibt für mich ein wundervolles Beispiel für Lebensfreude und Neugier - auch "im hohen Alter". Ich möchte mir Lola als gutes Beispiel nehmen, um im Geiste ebenso lange gesund, jung und flexibel zu bleiben - und fröhlich! - wie Lola das ist!
Zum Abschied drückte ich Lola ganz fest und sagte zu ihr: "Pass auf Dich auf!". Sie drückte mich ebenso fest und raunte mir zu: "Mach Dir keine Sorgen, ich habe immer Kondome dabei!" - und lachte schallend dazu...
Die Begegnung mit Dir, liebe Lola war eine echte Bereicherung - alles Gute Lola - und weiterhin viele tolle Reisen, Begegnungen, geniesse die Musikfestivals und hoffentlich schaffst Du es immer und immer wieder backstage zu sein...!!!
Lola, die Welt braucht Menschen wie Dich!!
Do
11
Feb
2016
Liebe Alle
Es war etwas still, die letzten Wochen. Das hat damit zu tun, dass das Internet in Myanmar zwar deutlich verbreiteter war als in Indien - aber nicht wirklich leistungsfähig. Und hinzu kam auch eine gewisse Schreibfaulheit von meiner Seite.
Nun bin ich in Bangkok angekommen und fasse mal die letzten Wochen zusammen...
Maniupr Indien
Im indischen Bundesstaat Manipur fühlten wir uns ja sehr wohl. Die Menschen waren sehr viel zurückhaltender als in anderen Teilen Indiens. Wir haben aber auch viel über die Geschichte Manipurs erfahren und vor allem auch berichtet bekommen, dass die indische Regierung in Manipur die gleiche Spezialeinheit der Armee stationiert hat, wie sie in anderen Krisenregionen Indiens - z.B. Kashmir - stationiert sei. Damit will die indische Regierung verhindern, dass die Abspaltungsgelüste der Manipuri zu gross werden. Die Spezialeinheit hat auch viele Sonderrechte - so verschwinden offenbar auch immer wieder Menschen in Manipur spurlos. In der Zeitung konnten wir lesen, dass in den letzten 30 Jahren 1'500 Menschen "verschwunden" sind. Pro Woche "fehlt" also ein Mensch... Unweit unseres Hotels in Imphal sei kürzlich eine Militärkaserne abgerissen worden - auf dem Gelände habe man Gräber gefunden... Auch das ist Indien im Jahr 2015/16 - unvorstellbar!
Für die Manipuri ist klar, dass die indische Regierung für Manipur ein Permit wollte, damit sie Ausländer möglichst aus dieser Gegend hat raushalten können - damit niemand von den Umständen in Manipur berichten konnte. Und das scheint ja auch ganz gut gelungen in der Vergangenheit. Nun ist die Permitpflicht aber (wieder) aufgehoben - und hoffentlich nicht nur die Permitpflicht...
Permits...
Zwischenzeitlich haben wir auch erfahren, weshalb es zu Problemen mit dem Grenzübertritt auf dem Landweg gekommen sein soll. Indien habe vor zwei Jahren die Permitpflicht für Manipur aufgehoben. Befristet für zwei Jahre. Diese Befristung lief am 31.12.2015 aus - ab 01.01.2016 brauchte man also wieder ein Permit. In Delhi hat nämlich offenbar niemand daran gedacht, die Regelung zu verlängern und somit trat automatisch wieder die alte Reglung in Kraft, von der niemand wusste, dass sie wieder in Kraft getreten ist, weil ja niemand daran gedacht hat, daran zu denken...
Auf das Problem aufmerksam wurde man in Delhi offenbar erst, als erste Reisende auf dem Landweg zwischen den Grenzen Myanmar/Indien strandeten, weil sie ein Manipurpermit gebraucht hätten, von dem niemand wusste, dass man es braucht... Die hatten zwar das Visum für Indien und das Permit aus Myanmar um die Grenze auf dem Landweg zu passieren - aber eben kein Permit, um in Manipur einzureisen (man brauchte Anfang Januar 2016 für einige Tage drei Papiere, um eine Grenze zu passiseren...!). Der von uns geplante Grenzübertritt fiel genau in diese Zeit. Myanmar habe die Grenze dann halt mal dicht gemacht, damit nicht weitere Touristen stranden - und wieder geöffnet, nachdem in Delhi daran gedacht wurde, daran zu denken, dass man nicht vergessen sollte sich zu erinnern... Delhi habe dann entschieden, dass es nun weiterhin kein Permit mehr für Manipur brauche - und die gestrandeten Touristen konnten nach Indien einreisen. Für uns kam dieser Entscheid aber eben zu spät. Indien... Administration... Papierkrieg...
Ein HOCH auf die Bürokratie in der Schweiz!!
Yangon - Bangkok
Unsere Reise von Yangon nach Bangkok verlief problemlos. Myanmar zu bereisen war sehr viel einfacher, als erwartet. Das Land ist im Vergleich zu Indien sehr viel weiter entwickelt - wenigstens auf der Strecke Yangon - Thailand, die wir gefahren sind. Die Strassen sind sehr viel besser, die Autos stossen keine sichtbaren Abgase aus, die Menschen sind sehr viel aufgeschlossener, freundlicher, wirken gebildeter - sind zurückhaltender, scheuer als in Indien.
Wir hatten auch nie ein Problem, eine Unterkunft zu finden. Bewusst haben wir auf wildes Camping verzichtet, da wir hörten, dass wir damit auch den Landeigentümer in Bedrängnis bringen könnten, selbst wenn der nicht weiss, dass wir auf seinem Land campen.
Bangkok
Ich geniesse es sehr, in Bangkok mal wieder in einem Homestay zu wohnen. Joe aus England wohnte hier für einige Tage mit uns im Schlafsaal. Auch er mit dem Fahrrad unterwegs. Alex der Grieche, der seit einiger Zeit in Indien wohnt und das cool findet - ich weiss nicht, wie er über ein Jahr in Varanasi hat wohnen und überleben können - für mich ein Wunder...
Ich geniesse es sehr, auf dem Morgenmarkt mein Frühstück einkaufen zu gehen: Würstchen im (süssen) Teig bei der Bäckerin, die mich bereits kennt und freundlich begrüsst, frische Ananas und Pomelo - mundgerecht zubereitet - "Muesch es nume no ässe"!
Passpartu ist beim Velomech. Ein cooler Laden. Er wird eine "Grossüberholung" durchlaufen und bekommt einen neuen Gepäckträger, da dort ja mal wieder was gebrochen ist... Wird köstlich, aber dafür ist Passpartu dann ready für die Weiterreise...!!
Bei der Brücke am Kwai habe ich mir den Fuss verknackst - sieht nach Bänderzerrung aus oder so... Fahrradfahren ging aber ganz gut. Hin und wieder schwillt der Fuss nun halt etwas auf - und ich lagere ihn hoch und Fritz (Hausarzt) meinte, das heile von selbst dann irgendwann wieder ab. Ich bekomme also keinen Klumpfuss und amputiert werden muss auch nichts...!
Ich bleibe mindestens bis Montag mal in Bangkok und fahre dann allenfalls mit dem Zug aus der Stadt raus - mal schauen...
Hier in Bangkok habe ich mir ja noch ein neues Ladegerät für mein MacBook kaufen müssen. Ich hechtete gleich nach unserer Ankunft vor drei Tagen in ein Taxi und liess mich ins Siam-Center fahren - ein gewaltig R I E S I G E S Einkaufszentrum, wo es auch einen MacShop gibt. DA HAT ES MICH FAST ERSCHLAGEN!! Nie hätte ich gedacht, dass MIR Luxus einmal zu viel werden könnte, bin ich doch überzeugt, geboren worden zu sein, um verwöhnt zu werden. Aber nach den "kargen" Zeiten in Zentralasien, Nepal, Indien und Myanmar war ich dann im Siam-Center einfach nur überfordert. Wozu bitte braucht die Menschheit so viele Modelabels - während viele Menschen verhungern?? Wie auch immer. Ich habe mein Ladegerät gekauft und war so schnell wieder aus dem Siam-Center raus, wie ich drin war... Hm - natürlich kann ich mir nun auch die Frage stellen, wozu die Menschheit Ladegeräte braucht...
Bin ja mal gespannt, wie mir es dann ergehen wird, wenn ich wieder daheim bin und der Konsumwelt in der Schweiz wieder ausgesetzt bin - ich werde mich wohl schnell daran gewöhnen (müssen)...
Und ich gebe es zu: Zusammen mit Bruno aus Bern, den ich vorgestern zum Abendessen getroffen habe, habe ich es schon auch SEHR genossen, in einem gepflegten Restaurant ein schönes Stück Fleich zu essen - und Dekadenz pur habe ich dazu auch Kartoffelgratin gegessen - es war L E C K E R - und habe dafür auch mindestens CH-Preise bezahlt - es war ein sehr schöner Abend - DANKE Bruno für Deine Gesellschaft!! Ich freue mich auf weitere Abend in der Schweiz...!
In Myanmar sass ich auf einer Bank und habe auf unsere Abfahrt gewartet, als ich plötzlich ein Kleinkind in die Finger gedrückt bekam und die Mutter dann stolz und fröhlich Bilder von ihrem Kind und mir geschossen hat - es kamen dann noch weitere Mütter dazu und es gab ein kleines Fotoshooting. Ich habe da gerne mitgemacht, habe ich doch auch viele Fotos von Einheimischen gemacht - und konnte so etwas zurück geben...
Auf dem Weg nach Bangkok...
So wohnen Passpartu und ich in Thailand...
Auf unserer vierten Reise werden wir uns solche Unterkünfte kaum mehr leisten können und wieder vermehrt campen - doch auch das ist schön (wenn das Wetter mitspielt...)...