Fr
01
Mai
2015
Video 20 Kilometer vor Istanbul - da war meine kleine Verkehrswelt trotz allem noch in Ordnung...
So, heute Morgen um 09.00 Uhr bin ich also gestartet von meinem Servis Alani aus, um die letzten 50 Kilometer Autobahn abzuspulen. Das ging flott von der Rolle. Eher mehr Verkehr als gestern - aber es rollte sich auf dem Pannenstreifen gut. Je näher ich Istanbul kam, je mehr wurde der Verkehr (werde dann heute Nacht noch ein Videöli hochladen...).
Zunehmend auch Lastwagen, deren Ladung Überbreite hatte und mit Planen zugedeckt/festgezurrt wurde - abenteuerlich...
Ich überlegte, die Autobahn zu verlasen - entschied mich aber, diesen Weg nun fertig zu fahren, auch wenn es laut und staubig war... Die Information von Fernfahrern auf einem Park Alani bekräftigte mich in diesem Entscheid. Sie zeigten alle auf die Autobahn und winkten ab, die Nebenstrasse zu nehmen (vielleicht auch, weil sie nur die Autobahn kennen?!).
Dann erreichte ich das Ende der Autobahn und damit die Zahlstelle. Ich dachte schon, ich sei nun in Istanbul - obwohl klar war, dass das der Stadtrand war...
Auch hier zeigte sich niemand beeindruckt, dass da einer mit dem Velo auf der Autobahn angefahren kommt, bezahlen musste ich auf jeden Fall nicht. Vielmehr kam die obligate Frage nach dem Woher-Wohin. Ich erkundigte mich, ob ich nun auf der Stadtautobahn weiterfahren soll/dürfe bis zum Taksimplatz. Die Uniformierten bestätigten das einhellig und erklärten auf meine Frage, wie viele Kilometer es denn bis zum Taksim wären: two five. Oh potz! Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Two five kann nämlich unmöglich 2.5 Kilometer sein - das müssen 25 Kilometer sein. Hoppla - Istanbul ist tatsächlich
G R O S S ...
S E H R G O S S ...!!
R I E S I G ...!!!
Ich folge also der 4-5 spurigen Autobahn - immer geradeaus, wie die Uniformierten an der Zahlstelle gesagt habe. Doch was ist hier geradeaus?? Die Stadtautobahn verzweigt sich - von rechts kommen neue Spuren dazu - und ich mitten drin: Links braust der Verkehr auf 5 Spuren an mir vorbei - und von rechts kommen nochmals 3 Spuren. Mir wird schnell klar: So geht das nicht!!! Ich muss die Autobahn verlassen, bevor ich überfahren werde oder einen Nervenzusammenbruch kriege...
Ich erkenne rechts vor mir eine Ausfahrt mit dem Symbol "H" für Spital. Schnell ist mein Plan gemacht:
Cool - bei einem Spital hat es doch auch immer Taxis - und genau ein solches kapere ich mir dort und das soll mich dann zu meinem Hostel fahren - anders packe ich das hier nicht!!
Hm - gemacht ist mein Plan schnell. NUR: Wie komme ich über die drei Spuren, die da von rechts kommen?? Ihr müsst Euch vorstellen, ich steh auf der Sperrfläche - links fünf Spuren Verkehr, auf deren Pannenstreifen ich bis zur Sperrfläche gekommen bin, wo sich dieser dann aufgelöst hat - rechts drei Spuren brausender Verkehr. Vielleicht muss ich hier übernachten?? Ich setze meinen Bambiblick auf und schaue mal verzweifelt in die Richtung der Autos, die von rechts kommen. Und siehe da, gefühlte 1000 Autos später macht sich einer mit der Lichthupe bemerkbar, schaltet seine Warnblinker ein und hält an. Hinter im ein Gehupe! Ich kann die erste Spur überqueren - da muss der Verkehr auch auf der zweiten Spur halten und so bringe ich dann auch die dritte Spur zum Stillstand und kann ganz rechts auf der dritten Spur bis zur Ausfahrt radeln - ich ziehe den Zorn von halb Istanbul auf mich und entsprechend viel Gehupe.... Nicht ganz alltäglich - aber es hat geklappt. Was will ich mehr?!!
Und siehe da: Beim Spital hat es tatsächlich ein Taxistand inkl. Bürohäuschen. Da rolle ich vor, zücke mein Zettelchen mit der Adresse des Hostels und versuche zu erklären, dass ich mit dem Velo im Taxi zu dieser Adresse gebracht werden will. Ich glaube, die haben mein Anliegen sofort verstanden, aber keiner will es in die Tat umsetzen. Hallo - Velo ins Taxi und dann Abfahrt! Sie setzen mich auf die Bank vor dem Bürohäuschen und servieren Tee. OK, ist ja nett - aber ich will eigentlich Taxi fahren.
Einer, den ich als Chef einstufe, erklärt mir auf türkisch, es müsse nun jemand kommen, der übersetzen könne - also so glaube ich ihn zu verstehen.
Also trinke ich Tee und warte ab - im wahrsten Sinne des Wortes: Tee trinken und abwarten. Ich schaue mal eher zufällig auf mein Handy und lese eine SMS meines Vaters, wonach der Taksimplatz wegen 1. Mai Demos weiträumig abgesperrt sei etc. Mein Vater empfiehlt mir, den Taksim weiträumig zu umfahren. Super Idee - nur muss ich ihn ja zuerst finden, den Taksim und dann noch herausfinden, wie man den auf all den Spuren hier umfährt... Wie auch immer. Es geschieht bei den Taxifahrern genau: GAR NICHTS! Doch dann: Plötzliche Hektik. Sie deuten mir, dass sie nun beten gehen. Das Häuschen wird abgesperrt und alle eilen davon - ich sitze auf der Bank und trinke Tee.
Dann kommt der Chef zurück und wundert sich, dass ich noch immer da bin. Erkläre ihm nochmals, dass ich per Taxi zu der Adresse auf meinem Zettel wolle. Er deutet mir, ich solle mitkommen. Dann geht er vorab - direkt ins Spital. Dort fahren wir per Lift ins erste Untergeschoss und werden in der Abteilung Marketing vorstellig. Fensterlose Büros, viel Personal, das gelangweilt vor seinen Handys sitzt und darauf rumspielt. Englisch will hier niemand können. OK - wir gehen einige Türen weiter und landen in der Abteilung International Relations. Da müssen wir doch richtig sein. International Relations geht doch wirklich nur in English... Doch auch hier will niemand Englisch können. Bis schliesslich ein Herr in Anzug und Krawatte sich meiner erbarmt und zu übersetzen versucht. Er spricht nicht wirklich gut Englisch - aber es reicht. Ich erkläre ihm mein Anliegen - er übersetzt. Der Taxichef gibt Antwort und das wird wiederum übersetzt. Der Taksim sei gesperrt, man könne mich nicht zum Hostel bringen. Erkläre, das könne nicht sein, das Hostel habe mir geschrieben, auf Umweg sei das möglich, man soll da anrufen und fragen. Der Taxichef verwirft die Hände und wir zotteln ab.
Ich staune, dass ein Spital überhaupt eine Abteilung International Relations hat - und dort niemand wirklich Englisch spricht... Wie auch immer. Hoffentlich bleibt das meine einzige Spitalerfahrung auf meiner Reise...!!!
Zurück beim Taxistand wird Passpartu in den Kofferraum eins normalen PW-Taxis verladen, obwohl auch Grossraumtaxis vorgefahren sind - doch wie nun den Deckel des Kofferraums schliessen. Der junge Taxifahrer hat keine Idee - ich helfe ihm mit den Gummizügen aus, mit denen ich mein Zelt auf dem Gepäckträger befestige. So fährt er mich dann in Richtung Taksim. Unterwegs will ich das Hostel anrufen - komme nicht durch. Zeige dem Fahrer die Nummer. Er erklärt, eine Ziffer fehle. MIST, da habe ich die lange Nummer doch nicht vollständig aufgeschrieben - ich ärgere mich - schicke meiner Schwester ein SMS - sich googlet die Nummer und schickt mir diese per SMS nach Istanbul. Wie hat man das bloss früher gemacht??
Der Taxifahrer ruft an und lässt sich den Weg erklären - setzt mich dann aber doch bei der Atatürk-Brücke zum Taksimplatz ab. Dort wimmelt es von Polizei. Ich folge den vielen Touristen, die zu Fuss unterwegs sind und ihr Gepäck schleppen, weil keine Taxis fahren und der ÖV steht. Ein massiv übergewichtiger Polizist hält mich auf, will wissen wohin ich gehe - ich zeige ihm das Zettelchen mit der Adresse. Er schnauzt mich an, ich soll das Rad schieben. OK, dann schiebe ich halt... Formale Autorität...
Keine 50 Meter weiter kommen zwei Polizisten auf mich zu und fragen, nach meinem Ausweis. Der eine entschuldigt sich, er würde nur schlecht Englisch sprechen. Aber er fände es cool, dass ich mit dem Fahrrad unterwegs sei, er sei auch viel mit dem Rad unterwegs. Er erklärt mir sehr hilfreich und ehrlich engagiert die weiteren ca. zwei Kilometer und meint, ich dürfe problemlos fahren. Zum Abschied ein Daumenhandschlag - geht doch!
Es folgen unzählige Polizeikontrollen. Die Jungs stehen in ihren Uniformen da - sie machen ihren Job ok. Aber keiner spricht auch nur noch ein Wort Englisch, Deutsch oder Französisch... Zum Teil wollen sie nicht mal den Versuch wagen, mein Zettelchen mit der Adresse zu lesen - plustern sich aber machoid auf. Das stimmt mich innerlich sehr aggressiv. Aber ich muss ruhig bleiben - sie sind am längeren Hebel.
Die nächste Kontrolle: Da will sich ein junger Polizist grad eine Zigarette anzünden, als er mich anrollen sieht. Er stoppt mich, spielt cool mit seiner Zigarette, bringt sich vor mir in Position und will wissen, wohin ich wolle. Zeige ihm mein Zettelchen. Er prüft es sorgfältig. Und sagt "Go!". Da mache ich den Fehler ihn zu bitten, mir den Weg zu erklären. Das kann der arme Tropf nicht, weil er wohl nicht weiss, wo die Adresse ist und/oder ganz offensichtlich auch nicht genügend Fremdsprache spricht... Er rettet sich in die formale Autorität um sein Gesicht wahren zu können: Er verlangt von mir meinen Pass. Ich zücke die ID im Wissen darum, dass ich ja noch das kleine Zettelchen habe mit dem Einreisestempel. Mal schauen, ob der weiss, dass es das gibt und danach verlangt. Er weiss es offenbar nicht - oder fragt nicht danach - prüft aber wichtig meine ID. Dann will er eine Gepäckkontrolle machen. Ab so viel Schikane werde ich nun innerlich wirklich säuerlich. Keep cool. Meine Antwort: NO PROBLEM - PLEASE! Beginne abzuladen. Da kommen Kollegen von ihm dazu, die tasten meine Taschen ab und entscheiden, dass nichts gefährliches darin sei, ohne einen Blick in die Taschen zu werfen - ich muss nämlich nicht eine einzige Tasche öffnen. Jungs, wenn ihr wüsstet, wie peinlich ihr wirkt...!
So geht das weiter. Alle 150 Meter eine Kontrolle - niemand, der Englisch, Deutsch oder Französisch spricht oder die Adresse kennen will. So geht das immer weiter!
Ich verzweifle langsam - ein Hotelportier erklärt, ich sei im richtigen Quartier - mehr könne er mir nicht sagen. Immerhin!
Und dann - oh Wunder - bei der nächsten Kontrolle kommt ein zottliger Polizist auf mich zu - ungepflegte Haare, ungepflegter Bart. Der erbarmt sich dann meiner, zückt sein Samrtphone und googlet die Adresse. Und siehe da - durch die nächste Polizeisperre, die zweite Strasse rechts und ich soll da sein. Er sorgt sogar dafür, dass ich die Polizeisperre passieren darf, obwohl das nicht vorgesehen ist und bei anderen Touristen zu Unmut führt, den sie in Diskussionen mit den Polizisten äussern. Ich mache mich aus dem Staub und finde mein Hostel - und bin so froh, angekommen zu sein. Wirklich froh! Danke, Herr Polizist - Sie waren eine rühmenswerte Ausnahme - so wie der zweite Kollege, der mich heute NM kontrolliert hat.
Nun sitze ich also auf de Dachterrasse meines Hostels und geniesse die Sicht über die Altstadt von Istanbul - ein cooler Ort. Chillig - sonnig - in sehr schönem Quartier mit kleinen Gässchen, so richtig Altstadtgroove, wie ich es mir vorgestellt habe!
Hier bleibe ich nun gute 2.5 Wochen oder so, bis ich meine Visageschichten geregelt habe.
Mein Pass kommt am Dienstag aus der Schweiz angeflogen - freue mich auf meinen ersten Besuch...
Liebe Grüsse aus der Millionenmetropole Istanbul - die heute fast ausschliesslich aus Polizisten zu bestehen scheint...
Herzlich
Patrik Kirtap
Mo
06
Jul
2015
Hier mal erste Fotos...
Letzte Tage Iran...
Ashgabat...
Rest Turkmenistan und Bukhara folgt demnächst...
Ich habe wiederum sehr viel erlebt auf dem Weg nach Bukhara - After-Birthday-Party im Iran, eine WUNDERBARE Fahrt durch ATEMBERAUBENDE Landschaft im Iran - Fürsorge von wildfremden Menschen erfahren - den unfreundlichen Immigartion Chief Officer bei der Einreise nach Turkmenistan - teures, mühsames, grossenwahnsinnges Turkmenistan mit lieben Menschen und schönen, sicheren Plätzen zum wild campieren - zwei Deutsche Radler, mit denen ich die Grenze Turkmenistan/Uzbekistan passieren wollte, wo sie dann aber an der Ausreise gehindert wurden, weil sie mit einem 7Tage-Visum tatsächlich 7-Tage in Turkmenistan verweilten und dies ohne Verlängerung des Visums innerhalb des Landes nicht hätten tun dürfen und somit auf ihre Ausschaffung warten mussten (Grüsse aus Absurdistan...) oder pro Person 400 Dollar Busse hätten bezahlen müssen - Turkmenistan macht alles, damit Touristen nicht ein zweites Mal in das Land einreisen - buntes, gastfreundliches Uzbekistan, mit lieben Menschen, viel Staub und GEGENWIND - WUNDERBAR SCHÖNEM BUKHARA - vielen CH-Velofahrern...
Ich melde mich dann ausführlicher mit Tagesberichten - bis dahin könnt Ihr Euch mal die Fotos anschauen - mit kurzen Kommentaren dazu...
ES GEHT MIR GUT - herzlich in die Welt hinaus...
Patrik Kirtap
Ashgabat...
Marbel City - alles ist protzig und gut bewacht von unzähligen Polizisten, die auch schauen, dass man auf der richtigen Strassenseite geht - es war mehr als unangenehm in dieser Stadt und
eigentlich auch verlorene Zeit... Und doch war es OK, diesen Grössenwahnsinn einmal real zu sehen...!
Fr
14
Aug
2015
Küchen - Kochen - Essen - Einkauf...
So einfach die Kücheninfrastruktur aus CH-Sicht - so schmackhaft das Essen...
Unterwegs - Landschaften - Menschen - Situationen...
Einige Bilder von unterwegs - was mich halt grad
besonders spannend, lustig, interessant oder berührend fand...
Diese drei Motoradfahrer aus St. Gallen (CH) haben für einen Schwatz angehalten - ja, es waren drei - einer fotografiert... Ich habe einem ca. 10jährigen Tajiken meinen Fotoapparat in die
Finger gedrückt und ihm zu erklären versucht, wie er ihn zu bedienenhat - durch den Sucher gucken - abdrücken... - er hielt die Kamera ganz ehrfürchtig in den Händen - hat gezielt -
abgedrückt - mir die Kamera sofort wieder gegeben und ist davon gesprungen. Nun, er hat zwar gut gezielt - aber ganz schlecht getroffen, so dass dann halt einer der Motorradfahrer die Sache in
die Hand nehmen musste...
Sa
12
Sep
2015
Dünne Luft ist dünn...
1. Video zum Aufstieg zum Akbaital Pass 4655 MüM...
Es isch nüme so wiit... - Es ist nicht mehr so weit...
2. Video zum Aufstieg zum Akbaital Pass 4655MüM...
Ankunft auf dem Akbaital Pass auf 4655 MüM...
3. Video im Austieg zum Akbaital Pass...
Ein Jeep wird aufgezogen - Taxi springt nicht an...
Auf dem Weg nach Bibi Fatima...
Alle Mann aus dem Taxi raus und und alle Mann schauen unter die Kühlerhaube - und ein jeder scheint zu wissen, was zu tun ist... Schlussendlich konnte das Taxi dann doch noch angekurbelt werden... - und es funktioniert...!!
COOLE ABFAHRT VOM TALDYK PASS...
Nach Tagen ohne Dusche in Sary Tash und zwei an diesem Morgen bereits gefahrenenen Pässen dürft Ihr nicht erwarten, dass meine Frisur noch sitzt..
Mo
14
Sep
2015
Da haben wir auf rund 4100 MüM übernachtet im Aufstieg zum Akbaitalpass... Schön war's - kalt war's - ...
Sa
07
Nov
2015
Liebe Alle
Es wird ein spezieller Blogeintrag heute - viele Bilder - viele Emotionen - viele Erinnerungen...
Ursprünglich wollte ich in Nepal ja nur auf besseres Wetter warten und dann nach Südostasien weiter - nun kam halt alles etwas anders...
Ich habe einen Trekkinguide gesucht - und eine Familie gefunden - intensive Wochen in Nepal erlebt - mein Herz an Nepal verloren - ...
Gar nicht unglücklich bin ich, dass mein Pass noch immer einige Tage für die Visas unterwegs ein wird. Die Visalady hat gewartet, bis ich vom Trekking zurück bin, damit ich keine Visatage für Indien verliere (das Visum für Indien läuft, sobald es im Pass klebt...). Meinen Pass sollte ich in ein, zwei Tagen bekommen - sehr gut - so bin ich hier noch etwas blockiert... Bin gespannt, ob dann wirklich alle Visa so im Pass kleben, wie ich es mir wünsche...
Der Abschied von Surats Familie fiel uns allen sehr schwer - der Abschied von Nepal wird mir ebenso schwer fallen, wenn ich dann mit Passpartu (endlich) in Richtung Varanasi in Indien starte - an den Abschied von Surat will ich noch gar nicht denken...
Wie sagte mir das Nepalthesi vor meine Abreise doch immer wieder: Denk daran - never looking back! Ja ich schaue vorwärts auf meinen nächsten Besuch bei Surat und seiner Familie...!!
Ich bin also seit dem 06.11.2015 in Kathmandu zurück, nachdem ich eine Woche in Surats Familie im Erdbebengebiet von Nepal verbringen durfte. Ja durfte! - Es war wohl eine der wichtigsten/ eindrücklichsten Wochen in meinem Leben! Dafür bin ich Surat und seiner Familie enorm dankbar! Ich habe sehr viel gelernt über Bescheidenheit, Selbstachtung, Gastfreundschaft, Dankbarkeit und Lebensfreude - möge ich viel davon mit in mein weiteres Leben nehmen können...!
Surats und seine Familie waren nicht nur liebevolle und fürsorgliche Gastgeber - NEIN! Sie haben mich in ihre Familie aufgenommen, Surats Vater hat mir bereits am zweiten Abend Land angeboten, damit ich nach Nepal ziehen könne. Ja, ich habe einen Trekkinguide gesucht - und eine Familie gefunden.
Surat will im Haus seiner Familie ein Bild meiner Familie aufhängen - und ich soll dann in meinem neuen Daheim nach meiner Rückkehr ein Bild seiner Familie aufhängen - so blieben wir immer eng verbunden, auch wenn wir uns nicht sehen könnten - eine schöne Idee!
Ganz grosse Freude hat ausgelöst, als ich Surat gesagt habe, mein Vater möchte nach Nepal reisen und Surat und seine Familie besuchen - das wäre eine sehr grosse Freude und Ehre für Surats Familie. So gibt es für 2016 schon wieder Reisepläne - die noch nicht spruchreif sind - aber Reisepläne und -träume darf man ja immer haben... Und ich muss ja auch erst mal heimkehren, bevor ich wieder vereisen kann... Auch für die Rückkehr gibt es Pläne - noch nicht spruchreif... Slowly, slowly - ich lasse es werden...
Seit ich in Kathmandu bin, hatte ich es doch recht "streng" - die Spendenaktion hat etwas Aufmerksamkeit verlangt, Fotos wollten sortiert und komprimiert sein, ein ewig langer Blog ist entstanden, die Suche nach Tipp- und Grammatikfehler hat Zeit in Anspruch genommen und ich weiss, dass ich nicht alle Fehler gesehen habe, das WiFi kam und ging und hat das Speichern der Korrekturen nicht einfach gemacht und dann galt es auch noch Postkarten zu schreiben und herauszufinden, was ein Paket in die Schweiz kostet - ich möchte diverse Dinge heimschicken...
Gerne stelle ich Euch nun aber Surats Familie - die eben auch meine Familie wurde - endlich vor. Das Bild entstand am 06. November 2015, kurz vor Surtas und meiner Abreise zurück nach Kathmandu. Daher ist Surat auch schon in seinen "City-Dress" gehüllt:
Ich habe eine sehr emotionale Woche verbracht in Surats Familie...
Die Familie beeindruckt mich EXTREM! Vor sieben Monaten hat sie ihr Haus verloren - und mir scheint für sie sei alles so sonnenklar, so einfach, so pragmatisch ihre Haltung:
Das alte Haus ist verloren - so bauen wir uns ein neues Haus!
Das beeindruckt mich sehr!
"Das ist ja wie Camping - einfach nicht in einem Zelt!". Das mein erster Gedanke, als ich bei meiner Ankunft die Umstände sehe, in welchen die Familie lebt. Und es wird sich während meines Aufenthaltes zeigen, dass dieser Gedanke richtig war...
Mir wird schnell klar: Jeder Franken, den wir für diese Familie in der Schweiz finden können, ist sehr gut platziert!!
Auf der Reise zu Surats Familie habe ich über meine lokale Simkarte auf meinem Handy sehen können, dass erste Spendenzusagen eingelangt sind - das hat mich natürlich sehr gefreut!! Ich hoffte sehr, dass wir so um die 500 bis 1000 Franken finden würden...!
Natürlich habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, ob es richtig sei, die Hilfe so klar auf eine einzelne Familie zu fokussieren. Und ich bin zum Entscheid gelangt, dass es absolut richtig ist! Wenn wir diese Familie auf gesunde Beine stellen und sie von den finanziellen Sorgen entlasten können, wird sie in absehbarer Zeit in der Lage sein, Verwandte zu unterstützen und diesen auf die Beine zu helfen. Diese können dann weitere Verwandte unterstützen und so entsteht - slowly, slowly, wie Surat immer wieder zu sagen pflegt - etwas "Grosses im Kleinen". Ich/Wir können nicht allen Menschen hier helfen - auch wenn viele andere auch Hilfe nötig hätten! Und mit der Unterstützung von Surats Familie helfen wir direkt, konkret - und vor allem SCHNELL!
Und ich bin über so viele Fügungen auf genau diese Familie "gestossen", dass es einfach nur richtig sein kann, eben genau dieser Familie nun zu helfen!
30. Oktober 2015
Surat holt mich am frühen Morgen in meinem Guesthouse in Kathmandu ab.
Nachdem ich den jungen Nachtwächter wachgerüttelt hatte, konnte dieser dann seinen Kollegen wecken, der mir schlussendlich das Frühstück gebrutzelt hat...
Surat und ich fanden glücklicherweise schnell einen Bus, der direkt nach Dhading fährt - und bekommen Sitzplätze. Durch die Blockade der Grenze zu Indien kommt kaum mehr Treibstoff nach Nepal. Das Passagieraufkommen konzentriert sich daher auf die Busse, die noch fahren - entsprechend können Busse schon mal arg gut besetzt bzw. überfüllt sein. Auch auf den Dächern der Busse wird wieder gereist, obwohl das verboten ist - NUR: What to do...
Ungefähr auf halben Weg zwischen Kathmandu und Pokhara zweigt die Strasse nach Norden in ein Seitental ab - nach Dhading, dem Hauptort des gleichnamigen Districts. Ein Seitental, in welchem vorwiegend/ausschliesslich Landwirtschaft betrieben wird. Es gibt aber auch Wasserkraft, die genutzt wird und einige Arbeitsplätze schafft. Die Strasse steigt schnell steil an und ich staune, welche Steigungn die voll beladenen Busse "problemlos" bewältigen!! Bis zur Ortschaft Dhading ist die Strasse befestigt - danach ist sie unbefestigt und ich möchte hier nicht während der Regenzeit reisen - es wird für die Busse eine Schlitterpartie sein, auf diesen nassen Lehmstrassen zu fahren...
Bei der Abzweigung hält der Bus kurz an für eine WC- und Verpflegungspause. Die fliegenden Händler stürmen den Bus: Gurken, Tomaten, Früchte und getrocknete Fische werden angeboten - jeder Händler schreit lauter als seine Konkurrenz ... Ich konnte mich nicht für die Fische entscheiden - sie rochen zu streng... Lieber habe ich auf die Bananen gewartet, welche Surat an einem Marktstand holen ging...
Auch meine Sitznachbarin hat sich für Bananen entschieden... Die Bananen hier sind wesentlich kleiner als wir sie in Europa kaufen - aber auch wesentlich frischer und aromatischer - sie kommen ja auch frisch von der Staude!
Nach einer Mittagspause in Dhading geht die Fahrt dann im nächsten Bus - quasi im Regionalverkehr - weiter.
Der Bus ist so verziert und geschmückt, wie ich es aus Indien kennen. Im Fahrgastraum gibt es verschiedene "Heiligen Bilder" und Altare! Ja, die Einheimischen sind sich sehr bewusst, dass Reisen mit Risiken verbunden sein kann und es nicht selbstverständlich ist, einfach so heil anzukommen.
Daher wird vor der Abfahrt um eine gute Reise gebeten - und bei Ankunft auch gedankt. Nicht wie bei uns, wo man in einer Selbstverständlichkeit in den Zug oder Bus steigt...
Surat hat in Dhading extra Tickets für den früheren Regionalbus gekauft, damit wir bei Tageslicht den schwierigeren Part des Fussweges zu seinem Haus bewältigen können. Und es ist ihm gelungen, zwei der sehr begehrten Sitzplätze zu ergattern!! Doch leider ging Surats Plan nicht ganz auf: Der Benzinmangel macht sich auch hier auf dem Land bemerkbar. Es sind viele Passagiere mit sehr viel Gepäck zugestiegen - das ganze Passagieraufkommen konzentriert sich halt auf die wenigen verkehrendn Busse... Daher musste an verschiedenen Orten lange gewartet werden, bis alle Zementsäcke, Wellblechpanels und was die Menschen hier sonst noch alles zu transportieren hatten, auf und im Bus verstaut war. Denn: Einen 50 Kg Zemtsack hievt man nicht einfach so auf das hohe Busdach - das dauert...! So sind wir mit einer Stunde Verspätung abgefahren und sind schlussendlich gegen 19 Uhr bei Dunkelheit bei Surats Familie eingetroffen und mussten das letzte Wegstück eben doch im Dunkeln gehen. Für Surat kein Problem - ich stellte mich wohl nicht wirklich geschickt an... Wir waren also um die 12 Stunden unterwegs...
Die lokale Bushaltestelle knappe zwei Stunden Fussmarsch von Surats Haus entfernt. Wie gesagt, in der Trockenzeit kann man auf diesen Strassen "problemlos" gehen und fahren - in der Regenzeit stelle ich es mir sehr schwierig vor...
Dann fährt der Bus weiter - wir sind am wohl höchsten Punkt der Busreise ausgestiegen. Der Bus hat wirklich steile Wegstücke gemeistert auf diesen "offroad" Strassen. Ich staune! Der Chauffeur hat ganz Arbeit geleistet - ich fühlte mich jederzeit sicher - auch als der Bus kurz rückwärts fahren musste, um mit dem einzigen Fahrzeug aus der Gegenrichtung zu kreuzen... Da stieg nämlich der Beifahrer/Ticketverkäufer aus und signalisiert dem Busfahrer mit Klopfzeichen, ob er anhalten muss oder weiterfahren kann - quasi eine menschliche Rückfahrkamera, die Morsezeichen schickt...
Nachstehend noch ein kurzes Video, wie der Bus weiterfährt, nachdem Surat und ich ausgestiegen sind:
Von Surats Famiie wurden wir schon freudig erwartet und herzlich begrüsst. Wobei die Herzlichkeit nicht im Austausch von Händeschütteln und Umarmungen stattge-funden hat. Es wurde klassisch gegrüsst mit "Namaste" und der dafür üblichen Handbewegung: Die Hände werden ausgestreckt vor dem Kopf "gefaltet" - eben nicht gefaltet - vielmehr die Hände aneinandergelgt. Aber da war dieses Funkeln in den Augen der Familie und das Strahlen in den Gesichtern, dass Surat heimkehrte und den Touristen mitbrachte!!
Für mich war bereits eines der beiden Zimmer im Haus gerichtet. Die Bettdecke liebevoll gerollt, das Leintuch weiser als weiss...! Und das alles in einem sehr bescheidenen "Haus"/Raum mit Naturboden und Naturwänden - das Haus befindet sich noch im Rohbau - ist noch lange kein Haus - aber voerst ein Dach über dem Kopf!
Die Famiie hat seit dem Erdbeben Grossartiges geleistet für sich - und hat dennoch so unendlich viel Arbeit vor sich, braucht Baumaterial, welches nach dem Erdbeben massiv teurer wurde - und seit der Grenzblockade nochmals einen Preissprung erlebt hat - ein Unglück kommt selten alleine... Aber ein Dach über dem Kopf ist mal da - ein Daheim muss noch entstehen.
Als ich das Zimmer und das liebevoll gerichtete Bett sehe, erinnere ich mich an eine Begebenheit mit Surat...:
Beim Abendessen in Pokhara unterhalte ich mich beiläufig mit einem Reisenden aus Deutschland. Er wirkt etwas "verwahrlost" und "verwirrt/verladen". Er berichtet, er sei nun sechs Monate in Indien unterwegs gewesen - das sei sehr intensiv gewesen - daher sei er nach Nepal gekommen, weil er eine Auszeit von Indien brauche, bevor er nochmals für sechs Moante dahin reise. Nachdem der Deutsche das Restaurant verlassen hat, fragt mich Surat: "Warum laufen so viele Touristen so ungepflegt und in so schmutzigen Kleidern rum? Auch arme Leute können saubere Kleider tragen - man kann nämlich auch alte Kleider sauber waschen!" Tja, diese Aussage deckt sich mit meiner Wahrnehmung: Die Nepali sind alle adrett gekleidet, sauber frisiert und die Männer rasiert. Die Frauen haben gepflegte Nägel, obwohl sie viel Handarbeit verrichten. Und dem Gast richtet man selbst im einfachsten Haus ein sauberes und makellos bezogenes Bett...! Das hat mit Selbstachtung und Respekt vor dem Gegenüber zu tun! Auch wer nichts hat, kann damit sorgfältig umgehen!
Fensterglas gibt es keines im Fenster - nur ein Fenstergitter aus dem alten Haus. Surat montiert noch extra einen Vorhang, damit ich etwas mehr Privatsphäre habe. Abgetrennt ist das Zimmer mit einer Wellblechwand von der Küche - mehr Sichtschutz als Wand... Vor meinem Fenster wohnt der Ziegenbock - den finde ich echt cool...
Selbstverständlich bewohne ich nicht das Gästezimmer - vielmehr das Zimmer von Surat und seiner Frau, die nun mit den anderen Familienangehörigen unter dem Vordach im Freien oder unter dem
Blechdach im oberen Stock schlafen... Von Privatsphäre keine Spur...!
Genau: Vor meinem Fenster wohnt(e) der Ziegenbock noch für einige Tage. Ich wusste nicht so recht wer/was strenger roch - der Bock oder meine verschwitzten China-Wanderschuhe mit Salzrand vom Fussschweiss - tja, Chinaware ist nicht wirklich atmungsaktiv... Es sollte sich einige Tage später dann herausstellen, dass es nicht die Schuhe waren, die... :-))
31. Oktober 2015
Der nächste Morgen begrüsste mich mit einem wundervollen Panorama inkl. Blick auf den Manaslu. Ein gewaltiges Panorama, welches über einem weiten Nebelmeer thront - den Manaslu zu umtrekken ist ein Projekt für 2017 - aber auch diesbezüglich ist noch nichts spruchreif...
Der gleiche Morgen begrüsste mich aber auch mit einer Begehung der Ruine des alten Hauses - direkt hinter dem neuen Haus. Das war für mich ein sehr bewegender Moment. Es ist wahrlich ein Unterschied, ob man solche Bilder im TV sieht oder dann in der Ruine des Hauses seiner Gastgeberfamilie steht...
Das neue Haus wird dort gebaut, wo früher der Obstgarten war - anderes Bauland steht nicht zur Verfügung, ohne Reisfelder zu opfern - es müssen Prioritäten gesetzt werden!
Der neue Obstgarten wird dann hinter dem neuen Haus neu angelegt - während vor dem neuen Haus eine Arbeitsfläche für die Reisernte etc. und ein Nutz- und Blumengarten entstehen soll.
Die Familie hat als Selbstversorger also auch den wertvollen Obstgarten verloren. Es wird Jahre dauern, bis die Famile wieder den vollen Ertrag aus dem Obstgarten wird erwirtschaften können. Surat hat mir auch mit einem Schmunzeln im Gesicht erklärt, die Honigbienen - "diese Feiglinge" - hätten das Haus nach dem Erdbeben verlassen - die hätten das Weite gesucht und sich im Wald wohl ein neues Daheim eingerichtet...
Er wird im Frühling 2016 im Wald wieder wilde Honigbienen "jagen" gehen. Das macht man nachts. Man geht zu zweit in den Wald. Eine Person mit der Leiter - die andere mit der Taschenlampe. Die Person mit der Leiter kleide sich gut ein, stelle die Leiter zum Nest der wilden Bienen. Die Person mit der Lampe sorge für eine gute Sicht. Es gilt dann so um die 10 wilde Bienen einfangen zu können. Das macht man nachts, weil dann die Bienen schlafen, die Temperaturen tiefer als am Tag liegen und die Bienen dadurch träger sind. Dann bringt man die gefangenen Bienen zum Haus, wo man sie mit Zuckerwasser füttert und in einen ausgehöhlten Baumstamm sperrt. Einige Tage später öffnet man die "Flugöffnung" des Baumstamms - die Bienen haben diesen als ihr neues Daheim akzeptiert, fliegen aus und berichten weiteren Bienen, dass es in diesem Baumstamm lecker Zuckerwasser zu fressen gibt - und so übersiedelt ein Schwarm ins Bienenhaus. Diesen Schwarm lässt man ein Jahr lang in Ruhe seine Arbeit tun, bevor man zum ersten Mal Honig ernten kann. Die Ernte nach einem Jahr sei so gross, dass der Honig für die ganze Familie für ein Jahr reiche und man davon sogar noch verkaufen könne. Es werde fortan jährlich 1x geerntet...
Was vom alten Haus verwendet werden kann, wird im Neubau eingesetzt. Es gibt aufwändig verzierte Fenstergitter mit kunstvoll gefertigten Blumen-mustern vom alten Haus - und einfachere Fenstergitter aus Armierungseisen. Letztere erinnern mich sehr an meinen vorletzten Arbeitsplatz...
An diesem Morgen sah ich aber auch, wie aktiv auf der Baustelle von Surats Familie gearbeitet wird - HANDwerk ist angesagt - ihm wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt eine einzige Maschine - eine portable Hobelmaschine für den Heimwerkerbedarf - die aber nicht eingesetzt werden kann, da die Stromversorgung den ganzen Tag über unterbrochen ist... Hier baut man sich das Haus tatsächlich von Hand...!!!
Arbeitssicherheit oder Arbeitsplatzergonomie sind hier nicht nur unbekannte Fremdwörter - diese Fragen stellen sich gar nicht erst...
Im Hintergrund sieht man die Bauten von Surats Nachbarn. Sie sind vom Erdbeben ebenfalls schwer gezeichnet - sind aber nicht eingestürzt und noch "bewohnbar". Die Söhne der Familie haben sich ins Ausland verdingt - arbeiten dort als Köche...
Viele Nepali gehen über Agenturen ins Ausland, verpflichten sich für drei Jahre und es wird ihnen vor der Abreise das Paradies auf Erden versprochen. Die Realität sieht dann so aus, dass sie nach Ankunft ihre Reisepässe abgeben und die ersten zwei Jahre für die Agentur arbeiten und die völlig überrissenen Vermittlungs-gebühren zurückbezahlen müssen - ein wirklich ganz böses Spiel, bei welchem einzig die Agenturen und die Arbeitgeber im Ausland profitieren.
Ich bin froh, dass Surat über diese Machenschaften so gut informiert ist und mir "verspricht", nicht über eine solche Agentur ins Ausland zu gehen! Ich werde im Verlauf meines Aufenthaltes hier immer besser verstehen, warum Nepali im Ausland gesuchte Arbeitskräfte sind: Sie sind extrem belastbar, jammern nie, verrichten selbst schwerste körperliche Arbeit mit einem Lächeln, sind handwerklich äusserst geschickt, können kochen und und und - und sind mit so wenig zufrieden - denn traditionnell haben sie daheim auch sehr wenig und sind mit täglich drei Portionen Reis und etwas Gemüse zufrieden - können also billigst "abgespeist" werden...
Dieser Ausbeuterei muss auch dringend ein Riegel geschoben werden!!
Saraswoti, Surats Mutter, ist derweilen mit den Vorbereitungsarbeiten für die Segnungsfeier des Rohbaus am nächsten Abend beschäftigt. Sie stellt tradtionelle Schalen aus Blätter her, in welche anlässlich der Segnungsfeier die Opfergaben gelegt werden - aus denen im Ansschluss aber auch gegessen wird. Sie fertigt diese Schalen in verschiedenen Grössen und in grosser Menge äusserst flink!
Eine der grösseren Schalen, die Saraswoti gefertigt hat.
Zwischen Arbeit im Reisfeld und Unterstützung der Handwerker kocht Surat nebenbei das Kürbiscurry für die Handwerker.
Die Handwerker erhalten nebst dem Taglohn nämlich auch volle Verpflegung - inkl. Alkohol, wenn sie das wünschen - während des Arbeitstages...
Ich staune über die Fähigkeiten und Fertigkeiten Surats. In der Stadt bewegt er sich ebenso sicher wie in den Bergen. Daheim auf dem Land ist er für die feinen Arbeiten der Blumengirlande genauso einsetzbar wie in der Küche oder auf der Baustelle oder auf dem Reisfeld oder... Ein richtiges Multitalent eben!
Am Abend sitzen wir nach dem Nachtessen noch um das offene Kochfeuer. NEIN! Mit Abenteuer- oder Cowboy-romantik hat das gar nix zu tun - wir suchten einzig die Wärme des Feuers. An diesem - meinem zweiten Abend bei Surats Familie - stellt mir Surats Vater Ramchandra Land zur Verfügung, damit ich nach Nepal ziehen und fortan hier wohnen könne. Dieses Angebot berührt mich sehr - doch mein Schweizer-Bünzli-Geist meldet sofort: Das geht doch gar nicht! Ramchandra meint ganz ruhig, ich solle es mir überlegen. Wann immer ich kommen wolle - ich sei ein Mitglied der Familie... Und ich bin sicher - es waren keine Floskeln! Und mit der Spendenaktion konnte es wohl auch nichts zu tun haben, da ich über den grossen und schnellen Erfolg der Spendenaktion noch keine konkreten Informationen an Surat gegeben habe - er wusste nur, dass wir erstes Geld gefunden hatten - aber nicht wie viel. Vielleicht hatte es mit etwas anderem zu tun...:
Als wir auf dem Trekking über den Torong La Pass gewandert sind, hat Surat mir meinen Rucksack abgenommen. Auf dem Weg auf den 5416 müM hohen Pass wird die Luft spürbar DÜNN... Entlang des Weges standen immer wieder Maultierhalter und hofften darauf, dass Touristen die Luft ausgeht und die sich auf einem Maultier auf den Pass transportieren lassen möchten - oder wenigstens das Gepäck transportieren lassen möchten. Ich habe Surat bei jedem Maultier gesagt, ich wolle ein solches für den Gepäcktransport anheuern und er soll bitte den Preis aushandeln - so hätte ich ihn entlasten und dem Maultierhalter ein kleines Einkommen ermöglichen können. Doch Surat meinte immer wieder klar und deutlich: NEIN! Das ist viel zu teuer!! Ich trage den Rucksack!
Nun gut - ich tapste in kurzen Schritten hinter ihm her und hoffte, dass er mit dem Gewicht meines Rucksacks am Rücken nun auch etwas langsamer gehen würde - aber er schien über den Pass zu fliegen. Tja, wenn ich nun sehe, welche Lasten hier auf dem Hof getragen werden, war mein Rucksack für ihn lediglich ein besser gefülltes Damenhandtäschchen...
Am nächsten Morgen hat mir Surat dann gesagt, dass er sich über das Angebot, ein Maultier zu mieten, sehr gefreut habe - es zeige, dass ich kein gewöhnlicher Tourist sei - vielmehr hätte ich Respekt vor ihm und seiner Arbeit. Viele Male habe er als Porter für Touristen weit schwerere Lasten über den Torong La oder andere schwierige Wegstücke getragen, wo Maultiere angeboten würden - aber noch nie habe ihm ein Tourist das Angebot gemacht, ein solches Maultier zu mieten, um ihn zu entlasten. Ich staune, dass ich offenbar der erste Tourist bin, der Surat ein solches Angebot macht - wie ist das möglich? Diese Begebenheit hat Surat beeindruckt - und mich auch - und uns irgendwie ein Stück näher gebracht. Irgendwie war es ein "Schlüsselerlebnis".
Ein intensiver Tag voller heftiger Eindrücke geht für mich zu Ende. Ich habe mich heute auch etwas zurückziehen müssen, um alle die Eindrücke setzen zu lassen - ich habe mir einen schönen Platz in den Reisfeldern gesucht, wo ich einfach sass, die Landschaft bestaunte und nachdachte - über so vieles... Und dabei sehr dankbar wurde für das Glück, welches ich in meinem Leben bisher hatte...!
Obwohl ich weder in Küche noch auf dem Feld mithelfen durfte - ok, man kann mich dazu wohl auch nicht wirklich gut gebrauchen... - falle ich wieder früh und müde ins Bett und schlafe hervorragend...!
01. November 2015
Dann folgt der grosse Tag, an dessen Abend die Segnungsfeier für den Rohbau/das Haus stattfinden wird. Ramchandra ist bereits früh am Morgen nach Dhading aufgebrochen. Er will Baumaterial besorgen. Am Abend kehrt er mit etwas Wellblech und 3 Säcken Zement zurück. Diese Säcke wiegen je 50 Kg und wurden von der Bushaltestelle gute 2 Stunden zum Haus getragen. Ramchandra hat sich dafür Hilfe von Portern geholt - schleppte selber auch hart und lange. Ein verdammt aufwändiges und hartes Leben hier!!
Surat und seine Frau Shiwani erstellen die Blumengirlande, welche nach der Segnung des Rohbaus/Hauses um das Haus gespannt wird. Die Girlande wurde zuvor von Surats Schwester Pratiksha aus Reisgras geflochten. In Windeseile entstand ein dünnes Seil, in welches nun verschiedene Blumen und Blätter von bestimmten Pflanzen und Bäumen gesteckt werden. Es kommen bei der Vorbereitung der Segnungsfeier sehr viele alte Traditionen zum Einsatz, welche die jungen Menschen hier einfach beherrschen...!! Schön, dass solche Traditionen an jüngere Generationen vermittelt und von diesen auch gepflegt werden!!
Und so zeigte sich die Girlande dann - bereit während der Feier gesegnet zu werden.
Surats Mutter war indessen damit beschäftigt, Roti zu backen. Das sind Teigringe, die im Oel ausgebacken werden. Sie schmecken wunderbar! Sie sind nicht salzig, nicht süss - und doch... Schwierig zu beschreiben. Roti werden satt Reis mit einem Curry serviert.
Die Familiie selber darf an diesem Tag nichts essen. Nur trinken. Essen darf die Familie erst nach der Segnungs-zeremonie!
Ein Teil der Roti wird während der Segnungsfeier geopfert - der andere Teil eben dann zum späten Nachtessen verzehrt. Ich lerne dann im Verlauf des Tages, dass der Brahman, der Gelerte/Geistliche, der die Segnungsfeier zelebrieren wird, der höchsten Kaste angehört und daher keinen Reis essen darf, der von jemandem aus einer tieferen Kaste gekocht wird. Das ist aber nur mit dem Reis so - daher sind Roti ein geeignetes Abendessen, übernachtet der Braham doch hier und will verpflegt sein. Surat Familie gehört der zweithöchsten Kaste an. Das sagt aber nichts über Armut oder Reichtum. Man kann quasi in allen Kasten reich oder arm sein. Sherpas zum Beispiel, so hat mich Surat informiert, gehören mittleren Kasten an - da sie aber im Tourismus sehr viel Geld verdienen können, würde es sehr viele reiche Sherpas geben, da ihre Dörfer eben in Berggebieten liegen, die vom Tourismus stark profitierten...
Hinzu kommt, dass man in Nepal nicht einfach in ein anderes Dorf ziehen kann - ausser man heirate jemanden aus diesem Dorf. Surat kann also nicht in ein Sherpa-Dorf ziehen und dort ebenfalls sein Glück im Tourismus versuchen - das würde die dortige Dorfgemeinschaft nicht zulassen. Für mich komplizierte Regeln...
Bei der Segnungsfeier am Abend durfte ich auch dabei sein - da ich zwischenzeitlich ja ein Mitglied der Famllie geworden sei, wie Surat nicht müde wurde, mir zu erklären! Ich musste auf dem roten Plasticstuhl Platz nehmen - damit ich keine kalten Füsse bekomme, hat man mir eine Reismatte unter dern Stuhl gelegt (die Schuhe werden ausgezogen, bevor man das Haus betritt - man hat min. drei Paar Schuhe: Ein Paar trägt man auf der Strasse etc. / Ein Paar im Haus - wobei da die Familie im Haus ohne Schuhe unterwegs ist - ich aber ein extra Paar Schuhe dabei habe / Ein Paar wird ausschliesslich für den Toilettenbesuch genutzt und wird vor der Toilette parkiert). So thronte ich beinnahe über der Zeremonie. Die Feier war mir zu persönlich - daher habe ich kaum Fotos geschossen.
Die Zeremonie wurde vom Brahman geleitet - einem Gelerten/ Geistlichen. Der Tag und die Uhrzeit für die Zeremonie wurden mit ihm schon lange zuvor fixiert - Tag und Uhrzeit mussten genau stimmen und wurden entsprechend sorgfältig festgelegt.
Am Ende der Zeremonie/der Gebete wurde allen Familienmitgliedern der Segen erteil - so auch mir! Am nächsten frühen Morgen - ich steckte noch im Schlafsack... - wurde nochmals eine Zeremonie gefeiert und ich wurde dazugerufen, als der Brahman allen Familienmitgliedern den Segen erteilt und ein "Bändchen" ums rechte Handgelenk band. Die Feier war sehr festlich - feierlich - humorvoll - ernsthaft - eindrücklich - und ich freute mich sehr, dabei sein zu dürfen!
01. November 2015
Am nächsten Morgen ging es dann dem Ziegenbock an den Kragen. Er wurde zum Tempel geführt, wo er vom Brahman gesegnet wurde - man hat sich bei ihm bedankt und dann wurde er im Tempel erlegt. Mit der Sichel wurde er...
Kurz bevor der Ziegenbock gesegnet wurde, riss er sich geschickt los - ich wusste nicht, ob ich mich für den Ziegenbock freuen sollte oder nicht - ...
Die Frage erübrigte sich, weil Surat völlig unaufgeregt und ebenso geschickt wie blitzschnell zu einem Hechtsprung ansetzte, als der Ziegenbock kurz ein saftiges Blatt von einem Strauch naschte, den Bock am linken Hinterlauf geschickt fasste - und dann war der Weg, den der Bock zu gehen hatte, wieder klar...
Also immer gut überlegen, welcher Nascherei man sich hingeben will...
Ich war überhaupt nicht traurig, dass ich den Tempel beim finalen Akt nicht betreten durfte...
Die Schlachtung des Ziegenbocks ging sehr sorgfältig mit grosser Achtsamkeit und Respekt gegenüber dem Tier von statten - nach meiner Einschätzung war es für den Ziegenbock ein würdiges Ende!
Zurück beim Haus, wurde der Ziegenkopf präpariert - so präparierte Ziegenköpfe haben meinen Pa und mich doch in Bishkek auf dem Fleisch-Bazar unablässig angestarrt und angelacht...
Surats Vater teilt mit den Handwerkern den Bock fair auf - sie werden mit Fleisch entlöhnt...!
Es wird gewogen und geschnipselt bis alles genau stimmt!
Dann geht es wieder zurück auf die Baustelle. Surats Vater freut sich, dass das Wellblech für das Dach des Kuhstalls nun vorhanden ist...
Er freut sich so oder so über jeden noch so kleinen Fortschritt am Kuhstall - und ich freue mich ehrlich mit ihm - das verbindet uns!
Die Decke in meinem Zimmer...
Die Äste sind kunstvoll über die tragenden Balken gelegt. Über den Ästen ist im oberen Stock eine Lehmdecke gezogen worden. Das Holz für die Decke musste bestellt und bezahlt werden - kann nicht einfach im Wald gesucht werden. Wenn im oberen Stock jemand geht oder Reis eingelagert wird, fällt Dreck aus der Decke - auch auf mein Bett. Das ist noch einige Zeit so, bis genügend Material und Geld vorhanden ist, um eine Deckenverkleidung anzubringen. Diese ist vorgesehen - aber eben: Bis heute hatte sie keine Priorität, da weder Zeit noch Geld...
Und: Es ging um das Dach über dem Kopf...! Da spielt ein Bisschen Dreck im Bett eine untergeordnete Rolle...!
Mein Zimmer - äusserst einfach - aber ebenso herzlich! Der Naturboden und die Naturwände sollen später mal mit Zement überzogen und die Wände farbig gestrichen werden. Aber alles zu seiner Zeit. Zement ist aktuell nicht nur schwer zu finden - Zement ist auch sehr teuer geworden! Ein 50 Kg Sack Zement kostet aktuell knapp 20 Franken...
Surats Schwester Pratiksha hat Wasser geholt - ihr Neffe Sulav wollte sie begleiten...
Die Familie schleppt unzählige Wasserkannen von der Wasserstelle zum Haus. Für den Haushalt, die Toiletten-spülung, die Baustelle und wen es dann mal wieder einen richtigen Bestand an Tieren zu versorgen gibt, schleppt man noch mehr - ein Büffel säuft einige dieser Kannen...
Pratiksha besucht noch das College. Ihr Tagespensum beginnt aber schon früh am Morgen vor dem Schulbesch mit Haus- und Hofarbeit. Bevor sie die 40 Minuten Fussmarsch den Berg hoch zum College unternimmt, hat sie gut und gerne schon zwei Stunden im Haushalt/körperlich auf dem Feld gearbeitet! Nach der Schule heisst es dann auch wieder: Haus- und Hofarbeit. Wann Hausaufgaben Platz haben? Zwischendurch!
Abends mit den Eltern und Surat bei der Kochstelle. Der Strom hat sich an diesem Abend immer mal wieder für kürzere oder längere Zeit verabschiedet. Wenn der Strom zurück wahr, wurde er mit einer kurzen "Segnungsgeste" begrüsst - ja Strom ist hier nicht selbstverständlich - auch wenn er wie bei uns aus der Dose kommt...
Surats Mutter kocht somit mit der Taschenlampe.
Strom hat die Familie übrigens erst seit sieben Jahren - sofern die Stromversorgng nicht unterbrochen ist. Längst nicht alle Dörfer in Nepal haben Strom. Es gibt diverse Häusern mit Solarzellen. Surats Familie fühlt sich privilegiert, Strom zu haben - fühlte ich mich das daheim auch? Nicht wirklich - wieso auch - ist doch selbstverständlich...!
02./03. November 2015
Surat führt mich in die nähere Umgebung. So auch zum Powerhouse - dem Wasser-kraftwerk, welches man von seinem Haus aus sehen kann. Selber war er auch noch nie hier - und ist ebenso gespannt wie ich. Hier gibt es einige Arbeitsplätze - wobei die Mitarbeitenden mehr mit Kartenspielen als mit Arbeit beschäftigt scheinen...
Ich sehe auch, wo die meisten Reisfelder von Surats Familie liegen - nämlich gute 450 Höhenmeter unter ihrem Haus, beim Fluss. Die Familie schleppt die ganze Ernte über diese Höhendistanz hoch zum Haus - auf schmalen, unwegsamen Trampelpfaden, in Flipflops oder "Badelatschen"... In einem Reisbauernleben werden Tonnen von Reis geschleppt. Selbst 10jährige Kinder schleppen bereits heftige Lasten - bei uns würde man die Behörden einschalten, wenn Kinder für solche Arbeiten eingesetzt würden...
Beim Powerhouse haben wir Glück und bekommen noch eine kleine Führung. Das Wasserkraftwerk läuft aktuell nur auf 2/3 seiner Kapazität - nicht genügend Wasser... Daher wohl auch die
regelmässigen Stromausfälle...
Installiert und gesponsort wurde das Powerhouse von China. Tja, das ist eben so eine Sache in Nepal: Selber bringt die Regierung viele anstehende Projekte nicht auf die Reihe. Da helfen Indien und China dann gerne - suchen dann aber offenbar auch ihren eigenen Profit aus der Hilfe zu ziehen. Nepal ist ja von Indien und China vollständig umgeben - im Sandwich oder in der Zange zwischen diesen beiden Grossmächten.
China erhebt offenbar Anspruch auf den Mount Everst, den Nepal natürlich unter keinen Umständen an China abtreten möchte. Zu wichtig ist der Berg aus diversen Gründen für das Land.
Indien erhebt Anspruch auf Lumbini - den Geburtsort Buddhas. Auch diesen Ort will Nepal natürlich nicht abgeben, denn die Nepali sind stolz darauf, dass Buddha in Nepal geboren ist. Indien soll nun einen "neuen Geburtsort Buddhas" auf der indischen Seite errichten - hoffen wir mal, dass sich um den Geburtsort Buddhas kein heftiger Streit entwickelt...!!
Gleichzeitig ist Nepal auf die Hilfe und Unterstützung von Indien und China angwiesen - wird derzeit aber offenbar von Indern durch die Grenzblockade grad "ausgehungert" - in der Absicht eine Verfassungsänderung zu erzwingen. Schwierig... Es habe mal eine Zeit gegeben, so berichtet mir Surat, da habe Indien die Grenze zu Nepal für 13 Monate geschlossen - ...
Dazu muss man wissen, dass Nepal ja erst seit einigen Jahren keinen König mehr hat - sondern eine gewählte Regierung - deswegen aber nach wie vor kein wirklich funktionierender Staat und die Korruption alltäglich ist... Es gibt auch hier noch viel zu tun, sehr viel zu tun...
Es steht in Surats Gegend ein grosses Projekt an. Zwei Flusstäler, die sich unweit Surats Haus vereinen, sollen zu einem grossen Stausee umgenutzt werden. Surat steht dem Projekt interessiert offen gegenüber. Es könnte auch eine Chance sein, die Gegend für Touristen attraktiver zu machen, wenn ein schöner See da ist - und da könnte er allenfalls ein Business aufziehen...
Gleichzeitig weiss er, dass er einige Reisfelder dem Stausee opfern müsste - diese würden aber von der Regierung in der Regel zu attraktiven Konditionen entschädigt. Das Projekt steckt offenbar noch in den Kinderschuhen - nur habe Indien schon angemeldet, dass Indien das Projekt alleine realisieren wolle. Indien wolle offenbar nicht, dass andere Länder das Projekt mit-realisieren, da Indien dann den Strom nicht für einen Schnäppchenpreis für sich unter den Nagel reissen könnte... Es wird wohl noch ewig dauern, bis über das Projekt entschieden ist...
Ich befürchte, Nepal könnte es eines Tages gehen wie Tibet... - ob der Westen da was tut, wachsam ist??
Unter anderem an diesem Platz habe ich meine Eindrücke täglich "sacken lassen" - meditativ...
Nachgedacht über meine bisherige Reise, meine Zeit in Nepal, meine Weiterreise, meine Zukunft nach der Reise, das Glück in meinem bisherigen Leben, auf der Reise, das Getragen sein in meiner Beziehung, meiner Familie, meinem Freundes- und Bekanntenkreis, der daheim auch meine Spendenaktion so grossartig unterstützt - ...
Ich erlebe schöne und intensive Tage - sehe viele strahlende Menschen - und auch viel Armut - oder sehe ich Einfachheit, weil die Menschen hier mit ihrer Würde und Selbstachtung die Armut in Einfachheit wandeln? Tja - diese Frage blieb mir unbeantwortet!
04./05. November 2015
Surat und seine Familie sorgen sich um mich, weil sie zwischen Bauarbeiten und Reisernte eben stark beschäftigt sind und mich nicht in dem Masse betreuen können, wie sie das gerne möchten. Ich kann ihnen versichern, dass es mir gut geht - ich die Ruhe geniesse und vor allem auch geniesse mal wieder längere Zeit an einem Ort "stationär" zu sein. Ich bin in den letzten sieben Monaten ja so oft immer nur eine Nacht an einem Ort gewesen - so auch auf dem Trekking. Jeden Morgen packen - weiter - das zehrt auch. Und so geniesse ich es, hier in dieser wunderbaren Landschaft so fürsorglich aufgehoben zu sein.
Einzig beschäftigt mich, dass ich mir so nutzlos vorkomme, wenn ich die viele Arbeit der Familie sehe und nichts dazu beitragen kann. Immerhin gelingt es mir einige Male Wasser zu holen, bevor mir ein Familienmitglied den Eimer entreisst und selber zur Wasserstelle geht...
Surat versichert mir, dass ich nicht nutzlos sei - es sei eine sehr grosse Ehre für seine Familie, dass ich zu Besuch gekommen sei. Tja, so sind Wahrnehmungen unterschiedlich.
Über mein Smartphone kann ich meinen Blog via WhatsApp-Meldungen an meinen Pa füttern und verfolge die Spendenaktion. Wenn ich das Smartphone sorgfältig im richtigen Winkel in die richtige Richtung halte, habe ich Lesezugriff auf meine Mails und sehe, welche Spenden zugesichert werden. Das freut mich unbeschreiblich!! Es freut mich natürlich auch zu sehen wer spendet: Arbeitskollegen/Mitarbeitende meiner beiden letzten Arbeitsstellen, ehemalige Geschäftspartner, mir völlig unbekannte Menschen, die wohl über Freunde/Bekannte von mir auf meinen Blog und die Aktion aufmerksam gemacht wurden, Familienangehörige, Freunde, Bekannte und Freunde von Freunden, ehemalige Nachbarn von vor über 10 Jahren, eine Teilnehmerin aus einer Weiterbildung von vor fünf Jahren, mit welcher ich noch immer lose verbunden bin, Nacharn, Freunde und Bekannte meiner Eltern und meiner Schwester etc. etc. - darunter auch Menschen von denen ich weiss, dass sie selber eng durch müssen. Nie hätte ich eine so grosse Resonanz auf meinen Aufruf erwartet!! Es war mir auch nicht bewusst, wer alles meinen Blog liest - ich wusste nur, dass ich mit meinen täglichen Zugriffen auf meine Website sehr zufrieden bin...
Ich sitze da in dieser weiten, grünen Landschaft - und komme mir dabei so dankbar und gleichzeitig klein vor... DANKE!!
Ich kann Surat somit vor Ort die erste Tranche auszahlen. 700 Franken und 300 Euro. Er ist tief bewegt - von grosser Dankbarkeit erfüllt. Es fallen ihm und seiner Familie grosse Sorgen von den Schultern!! Sie fühlen sich geehrt, aus Europa so grosse Solidarität und eben auch Respekt vor ihrer Arbeit zu erhalten - und sie werden das Geld zweckgebunden einsetzen - das sind sie den Spendern und der Würde ihrer Familie schuldig!
Das Geld führte ich seit Istanbul cash mit mir rum, da hinter der Türkei der Geld bezug für Ausländer nicht (Iran) oder nur sehr schwer möglich ist (Turkmenistan, Usbekistan, Tajikistan - erst in Osh in Kirgistan gibt es wieder Geldautomaten, die mit ausländischen Karten funktionieren...). Ich lebte in den erwähnten Ländern - auch aus Angst, nicht gegnügend Cas dabei zu haben - sehr sparsam. Daher hatte ich noch so viel Cash dabei...
So wie Surat sich wiederholt, wiederhole auch ich mich gerne: DANKE, liebe Spenderinnen und Spender!! Surats Familie wird das Geld sorgfältig einsetzen, das weiss ich. Surat habe ich nämlich als "Rappenspalter" erlebt. Auf dem Trekking hat er mir sogar einmal "verboten" ein Mars zu kaufen, weil es in diesem Shop/diesem Ort zu teuer sei - es komme ein Shop/Ort wo ich billiger einkaufen könne. Dann sind wir eine knappe Stunde marschiert und ich kriegte mein Mars 20 Rappen billiger - das sind hier in Nepal gute 250 Gramm Reis, wenn man Reis mittlerer Qualität in Kathmandu im Laden kaufen muss. Surat weigert sich auch, mit mir Taxi zu fahren, da diese zu teuer wären. Wir warten jeweils auf den lokalen Bus - in der Hoffnung es komme ein solcher und es habe im oder auf dem Bus auch noch Platz - und sonst gehen wir zu Fuss. Surat meint: Wir haben Zeit - können zu Fuss gehen - warum also Geld ausgeben? Ich lasse mich gerne von Surat leiten - es ist spannend für mich zu sehen, wie er denkt und handelt - und zu erfahren, wie es für mich ist, wie Surat zu denken und zu handeln - oder das wenigstens zu versuchen...!
Über die Auszahlung der ersten Tranche habe ich ja bereits berichtet. Auch dass es nun lange dauern kann/wird, bis wir über den Baufortschritt informiert werden, da Surat in Kathmandu auf Trekkings wartet und daheim die Reisernte erste Priorität hat und die Bauarbeiten somit eingestellt werden müssen. Zudem verfügt daheim niemand über ein Smartphone...
Begegnungen in Surats Umgebung...
Surat schaute gut zu mir - sehr gut! Jeden Abend - auch auf dem Trekking und auch bei ihm daheim - habe ich meinen Apfel - liebevoll angerichtet - serviert bekommen!
Nepal wird für mich auch als Land der Äpfel in Erinnerung bleiben. Vor dem Torong La habe ich viele Apfelplantagen gesehen - selbst auf hoher Höhe. Hinter dem Torong La waren es dann Orangenplantagen.
Sa
05
Dez
2015
JA!! Der Verkehr in Indien hat mich arg gefordert!!
Es ist nicht nur die Verkehrsdichte - es ist auch das Fahrverhalten der Inder, welches schlicht nicht vorhersehbar und für westlich geprägte Verkehrsteilnehmer - oder zumindest für mich - oft nicht nachvollziehbar ist - und damit auch immer mal wieder gefährlich wird, wenn man nicht wirklich jeden Bruchteil einer Sekunde höchst aufmerksam ist - und das macht müde, sehr müde...!!
Dazu kommt dieses ständige GEHUPE - es wird gehupt, damit der Vordermann weiss, dass er jetzt dann überholt wird - das macht ja noch Sinn. Es wird aber auch gehupt, weil - ja wieso eigentlich - dass gehupt ist? Mir schien es so...
Dann kommt der Staub dazu, der Dreck - und die Abgase. Mir brannten am Abend die Lungen - nicht weil ich mich so anstrengen oder verausgaben musste - weil ich so viel Abgase weggeatmet habe. Das war in Nepal alles noch absolutes "Zuckerschlecken", "Nasenwasser", "Kindergarten oder gar Spielgruppe" - hier in Indien ist es schlicht und einfach "HARD CORE!!!"... Und irgendwie einfach auch TO MUCH für mich - es macht wenig Spass., hier mit demVelo unterwegs zu sein...
Eigentlich wusste ich es ja - und trotzdem musste ich es im wahrsten Sinne er-fahren - aber es ist wunderbar, bin ich in Varanasi - ich habe da mit Passpartu noch was vor...!!
Meine ersten Meter in Indien - es war direkt hinter der Grenze eine GANZ ANDERE WELT, als noch in Nepal vor 20, 30, 40 Minuten... Immer wieder erstaunlich, welch unterschiedliche Welten auf den beiden Seiten einer Grenze liegen können...!!
Der Verkehr auf der rechten Strassenseite steht über KILOMETER - wartet auf die Abfertigung am Zoll nach Nepal...
Und es wurde immer vielfältiger, kreativer, lauter, staubiger, anspruchsvoller...
Einfahrt in Varanasi Video 1...
Der Rikschafahrer, den ich als Lotse durch die Stadt angeheuert habe, hat gut lachen...
Fürsorglich schaut er auch immer wieder zurück, ob der komische Touri noch da ist, den er führen soll - er wird sich seine Gedanken auch gemacht haben...
Einfahrt in Varanasi Video 2...
Unfassbar - Passpartu und ich mitten drin... - es war noch intensiver als es im Video wirkt...!! DAS KÖNNT IHR MIR GLAUBEN!!
Im Herrjesses übersetze ich dann "Altstadt" auch gleich wörtlich - war grad etwas viel gleichzeitig zu erledigen - filmen, Platz verteidigen, Gleichgewicht halten, freundlich plaudern... - der nette Inder aber hat verstanden und war froh, dass ich einen Lotsen hatte - sonst, so meinte er lachend, wäre ich wohl verloren gewesen... Dieses Gefühl hatte ich auch - nur lachte ich dazu nicht mehr...
Do
31
Dez
2015
Trucks mit langen Auflegern können die enge Kurve vor der schmalen Brücke gar nicht schaffen - daher werden sie einfach "angebaggert" und in die richtige Position "bugsiert" - die bereits lädierten Reifen leiden dabei noch mehr - alles sehr indisch - aber es funktioniert...
Fotos aus dem Bundesstaat Manipur - hier gefällt mir Indien wiederum sehr gut - fröhliche, gastfreundliche Menschen - interessiert, aber nicht aufdringlich - saubere und gepflegte Landschaft und Dörfer - auch wenn sich die Strasse über weite Strecken immer mal wieder in Staub oder Matsch auflöst...
Sa
23
Apr
2016
LIebe Alle
Heute habe ich einen Tag der Extreme durchlebt.
Extrem traurig bin ich in den Tag gestartet. Ich habe den Verlust meines Velocomputers zu beklagen. Er hat alle meine Kilometer und Höhenmeter aufgezeichnet. Ich habe ihn wahrscheinlich gestern auf einem der Feldwege vor Portalegre verloren - er hüpfte in den letzten Wochen bei Erschütterungen vermehrt aus der Halterung. Er war für mich immer der "an-fassbare" Beweis, dass ich all diese Kilometer und Höhenmeter, die er für mich addiert hat, auch gefahren bin. Nun ist er weg... Das ärgert mich. Das stimmt mich sehr traurig. Ich habe ihn immer gehütet wie meinen Augapfel - nur gestern war ich ganz offensichtlich einen kurzen Moment nicht achtsam genug... Trauriger war ich nur, als ich Lucky den Froschkönigglücksbringer verloren habe...
Auch wenn die Kilometer für mich nicht die "Leistungsbedeutung" haben, wie für andere Radler, die ich getroffen habe, war der Velocomputer halt doch ein wichtiges Stück meiner Reise. NUR - mit dem Ende der Lebenszeit der Batterie im Computer, wären die Daten auch verloren gegangen. Auf der heutigen Fahrt habe ich mir dann gesagt: Ich weiss, welche Strecken ich gefahren bin - ich kann sowohl Velo- als auch Höhenkilometer rekonstruieren, habe ja auch die Aufzeichnungen in meinem MacBook - also lasse ich mit einem Lächeln los, was ich eh nicht festhalten kann...
Diese Haltung half/hilft bedingt über den Verlust hinweg...
Unterwegs kann ich mich ja nun mit Hilfe von Sandy orientieren - damit ich möglichst keine Abzweigung mehr verpasse...
Ja die Kilometer... Sie sind für mich nicht Ausdruck meiner Leistung - sie sind für mich Ausdruck der Distanz, des Weges, den ich gefahren, gereist bin - Ausdruck meiner Reise... - daher addiere ich sie für mich persönlich - führe keine öffentliche Statistik.
Extrem spannend war das Gespräch vor der Pension in Portalegre, als ich abfahren wollte. Ein Holländer - etwas älter als ich - hat mich angesprochen. Seine Frau und er sind auch mit den Velos unterwegs - in Richtung Lissabon. Er wird dann noch eine Velotour durch Portugal für sich alleine unternehmen - erstmals ohne seine Frau unterwegs. Cool! Wir plaudern viel über Gründe und Hintergründe unserer Reisen etc. - und schwups ist es 10 Uhr und ich MUSS los - es warten heute 100 km auf mich...!
Extrem mühsam ist die Wetterlage. Dunkle Wolken hängen über Portalegre und der Holländer hat mich auch nicht wirklich motiviert, als er mir sagte, gemäss seiner Wetterapp würde es spätestens ab 15 Uhr regnen... Na bravo!
Extrem mühsam auch der "Bergauf-Aufstieg" zur Grenze Portugal/Spanien. Fast wie die Grenze Tajikistan/Kirgistan liegt diese auch auf einem "Berg" - also schon nicht so dramatisch wie damals auf dem Pamir. Aber nach einem portugiesischen Frühstück grad einen solchen Anstieg in Angriff zu nehmen, geht schon in die Beine, den Magen und an die Motivation.... Immerhin weiss ich, dass ich heute Kekse dabei habe...
Ich quäle mich den Berg hinauf und überlege mir, mein Tagesziel heute nicht erreichen zu wollen und früher abzusteigen... Gleichzeitig bin ich froh, habe ich mir schon eine Unterkunft gebucht - genau aus dem Grund, dass ich mich motiviere - zwinge? - den Weg zu fahren und nicht schon wegen ersten dunklen Wolken und wenigen scheuen Regentropfen einzuknicken... Sonst komme ich ja nie nach Hause und ich habe wichtige Termine am 18. und 22. Juni 2016...
Unterwegs gönne ich mir einen Café, esse Kekse, trinke extrem viel Wasser, obwohl es gar nicht heiss ist... Im Gegenteil: Es ist kühl, so dass ich mein Langarmshirt aus dem Gepäck krame...
Ich erreiche die Grenze - endlich. Spanien. Mein 21stes Land seit dem Start, in welchem ich unterwegs sein darf. Der Grenzpunkt ist ein trostloser Punkt. Hier war wohl mal viel mehr los - davon zeugen das dem Zerfall geweihte grosse Restaurant und andere Infrastruktur...
Hinter der Grenze rollt es bergab - von alleine. Das macht Freude. Eine grosse Tankstelle mit Restauarant und Laden "zwingt" mich zu einem Halt. Mein erstes "Café olé" - also Milchkaffe etwas frei aus dem Französischen ins Spanische übersetzt.... Dazu ein mit Hühnchenfleisch gefülltes Pastetchen und eine Tüte Haribo Fruchtgummis - also wohl mehr Gummi als Frucht... Weiter geht die Fahrt talwärts. Ich weiss, dass ich diese Höhenmeter, die ich hier verliere, auf der heutigen Tagesetappe wieder bergwärts aufholen muss... Daher ist die Abfahrt nicht nur mit Genuss verbunden...
Mit Valencia de Alcantara erreiche ich den ersten "richtigen Ort" in Spanien. Ein schmuckes Städtchen - mit weniger schmuckem Neubaugebiet.
Extrem wunderschön wird hinter Valencia de Alcantara die Landschaft. Unglaublich wunderschön sogar!! Auf der gut ausgebauten Strasse bin ich quasi alleine Unterwegs. Pro Stunde vielleicht 10 Autos aus beiden Richtungen... Mich faszinieren die Wolkenbilder, die sich hier über der Extremadura am blauen Himmel formieren. Von Regen keine Spur. Es wird wärmer - trotz Wolken sogar sonniger - und auch jetzt, wo ich knapp vor 20 Uhr Lokalzeit den Blog tippe, ist es warm und ich sitze auf der Gartenterrasse bei einem Radler (Schweiz: "Panasch").
Die Fahrt durch die Extremadura ist einfach WOW WOW WOW WOW EXTREM SCHÖN - Erinnerungen an den Pamir werden wach. Da hingen die Wolken auch so tief über der wunderbaren Landschaft am blauen Himmel. Klar, auf dem Pamir war alles anders als hier, nicht so grün - aber keine Landschaft hinter dem Pamir hat mich so sehr an den Pamir erinnert, wie eben die Extremadura! Auch wenn die Strasse über Kilometer geradeaus - also schon bergauf/bergab aber eben in einer Geraden - führt, ist die Fahrt durch diese wunderbare Landschaft alles andere als langweilig. Selbst der dauernde Gegenwind kann meine gute Laune nicht trüben...!
Ich mache so viele Fotos wie schon ganz lange nicht mehr!
Die Hügel, die ich zu überwinden habe, gehen immer mehr und mehr in die Beine. Und dann erreiche ich um 17.30 Uhr endlich die ersehnte Kreuzung, wo es nach Brozas, meinem heutigen Tagesziel abzweigt. Ich weiss nicht, wann ich mich konditionell letztmals so sehr über eine Kreuzung gefreut habe... Es sind noch 10 Kilometer bis zum Tagesziel - für die ich satte 45 Minuten brauche...
In meiner Unterkunft finde ich eine Badewanne - und geniesse ein schönes Schaumbad, welches auch meiner Beinmuskulatur gut tut...
Nun Nachtessen - und dann schlafen - bestimmt gut und tief - es waren total 101 Km heute - bergauf-bergab - aber EXTREM WUNDERBARE KILOMETER!!!
Ich bin extrem zufrieden mit dem heutigen Tag - und das Wetter für die nächsten Tage sieht ebenfalls gut aus. Ich freue mich auf weitere Etappen durch diese wunderbare Landschaft - siehe Fotos unten...
Nach einem Tag der extreme - müde, aber entspannt - in die Welt hinaus!
ACH JA: Ich bin nun wieder in der CH-Zeitzone angekommen. Habe heute die letzte Zeitzonengrenze meiner Reise überquert - und darum habe ich für die 101 Kilometer bis zu meiner Unterkunft ja auch
sooo lange gebraucht - ich habe eine Stunde aufholen müssen...
Patrik Kirtap