Di

31

Mär

2015

BLOG IST ERÖFFNET...

Was wäre www.kirtap.ch ohne offiziellen Blog?? Eben!!

Daher habe ich heute den Blog eröffnet - wer mitreisen will ist herzlich willkommen. 

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Sa

04

Apr

2015

Aufbruch, Abschied, Tränen...

Seit Donnerstag, 02. April 2015 verabschiede ich mich auf dem Weg Richtung Osten täglich von Freunden und Familie, engsten Vertrauten, langjähriger Weggefährten. Ich habe mir das schon schwierig vorgestellt - aber es hat mich emotional doch heftiger überrollt, als ich mir das vorgestellt habe... In meinem ganzen Leben habe ich wohl noch nie so viel geweint, wie seit dem 02. April 2015...

Tausend Dank Euch allen, die zum Abschiedscafé gekommen sind. Es war wunderbar zu sehen, welch' vielfältige, genialen  Persönlichkeiten mich begleiten und tragen - und das schon seit vielen Jahren - ein Reichtum der ganz besonderen Art! Danke, dass Ihr vor der Reise für mich da wart - danke, dass wir uns nach meiner Rückkehr wieder begegnen werden!! Wie gesagt: Ein Reichtum der ganz besonderen Art!!

Ich habe die beiden ersten Etappen mit Rücken- und Gegenwind, Regen und Sonne bis Richterswil gut geschafft (OK, habe ja auch noch nicht ganz alles Gepäck dabei - die Tasche mit meinem mobilen Daheim kommt erst heute Abend dazu...). Aber es ist trotzdem gut zu merken, dass ich mit dem voll bepackten Velo wenigstens schon über den Hirzel gekommen bin - im Wissen darum, dass unterwegs noch ganz andere "Hügel" auf mich warten...

Ich berichte dann bei Gelegenheit mal ausführlich inkl. erster Fotos - aber ich habe aktuell weder die Zeit noch die Energie, mich aufwändig dem Internet zu widmen... 

Doch das muss noch gesagt werden: In Marbach, 53 Km hinter Bern, habe ich auf dem Weg nach Luzern bereits die ersten Weltenradler getroffen. Ein junges Paar aus Südkorea - unterwegs durch die Welt voller Freude und Lob über all die Begegnungen, die sie gemacht haben. Um eine Begegnung, eine Visitenkarte und eine Einladung nach Südkorea reicher, bin ich in Begleitung meiner Freunde dann weitergefahren... Wenn das kein gutes Zeichen zum Start meiner Reise ist...!

Herzliche Grüsse hinaus in die Welt...!



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So

05

Apr

2015

Grenzerfahrung...

Nach einem schlussendlich unerwartet hektischen Abschied von meinen Eltern und meiner Schwester mit Familie (mehr dazu dann im ersten Newsletter...) am Bahnhof Klosters bin ich mit der Rhäthischen Bahn nach Zernez und von dort aus mit dem Postauto (ja, ich gebe es zu...) über den Ofenpass nach Müstair gefahren. Der Vereinatunnel stand symbolisch für den Aufbruch in einen neuen Abschnitt - am Ausgang des Tunnels war ich definitiv alleine und definitiv unterwegs auf meiner Reise...

Im Tunnel selber flossen bei mir mal wieder die Tränen...

Das Wetter in Klosters war grässlich (Schneefall und kalt), Wetterapps haben über den Ofenpass schneebedeckte Strassen angezeigt. Daher habe ich mich bereits gestern entschieden, für mein Velo und mich im Postauto zu reservieren. Tatsächlich schien dann heute in Zernez die Sonne und die Ofenpasstrasse war durchgehend trocken... Wie auch immer - ich genoss die Fahrt über den Ofenpass im Postauto und in Sta. Maria wurden wunderbare Erinnerungen an Mountainbikeferien auf der Schmugglertour wach...

In Müstair habe ich dann mein gesamtes Gepäck auf mein Velo geschnallt. Und ich habe die erste Grenze passiert. Meine erste "Grenzerfahrung" auf meiner Reise...!!

Ich bin nun im Ausland und mein Schweizer-Fähnchen hat somit seine absolute Legitimation bekommen!! Wenn alle Grenzübertritte so problemlos verlaufen, freue ich mich jetzt schon auf die kommenden Grenzen...

Tja, dann  und wollte mich nach Meran rollen lassen. Gemäss Karte geht es gute 70 Kilometer bergab. Geht es auch. Nur war auf der Karte der heftige Gegenwind nicht eingezeichnet, der durch das Vintschgau peitschte... Es war ein hartes Stück Arbeit, mich gegen den Wind die schlussendich knapp 80 Km nach Meran runter zu pedalen... Hat der Wind mal kurzfristig aufgehört, habe ich mit der gleichen Trittfrequenz LOCKER 10 km/h mehr auf dem Tacho ablesen können...

Wie auch immer - ich bin angekommen. Meran empfängt mich mit Wind und SONNE, BLAUEM HIMMEL, BLÜHENDER STRÄUCHER und Sicht auf schneebedeckte Berge... Wunderbar

Bin in einer Frühstückspension abgestiegen, in der ich mit meinem Tagesbudget knapp hausen kann und wo ich nun drei Tage bleiben werde, um mich nach all den emotionalen Strapazen der letzten Monate und Wochen - insbesondere den vielen schmerzhaften Abschiedssituationen der letzten Tage - sortieren und möglichst erfassen kann, dass ich nun tatsächlich frei in Zeit und Raum unterwegs bin auf dem Weg nach Singapur...

Herzliche Grüsse in die Welt hinaus von der Sonnenterrasse, wo ich um 17.15 Uhr noch immer ohne Jacke sitze und Café trinke und eben ein grosses und leckeres Stück Käsesahnetorte verdrückt habe...

Mein Freund Osch würde sagen: ALLES RICHTIG GEMACHT!!

 

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Mo

06

Apr

2015

Reisebericht 1 - Bern - Meran

23. März 2015 - 01. April 2015

Meine letzte Woche in Bern hatte es in sich. Die definitive Auflösung meines Haushaltes, verbunden mit Reinigungsarbeiten und Übergabe meiner Wohnung und vor allem das sorgfältige Hin-und-Her-Packen meines Gepäcks für die restliche Zeit in der Wohnung, die Zeit in der Jugendherberge und dann für die Reise, hat mich belastet - physisch wie psychisch. Hinzu sind die verschiedenen Abschiedssituationen gekommen, welche sich in den letzten Tagen in Bern eben auch gehäuft haben. Zudem war ich erkältet, hatte Hals- und Gliederschmerzen. Habe mich quasi ausschliesslich von Pretuval ernährt...

In der Jugendherberge in Bern habe ich mich soweit so gut eingenistet. Enorm habe ich mich über den spontanen Besuch eines ehemaligen Mitarbeiters gefreut, welcher sich von mir persönlich verabschieden wollte - eine grosse Freude auch zu sehen, dass es ihm soweit gut geht! Auch das ein sehr emotionaler Moment.

Am 01. April 2015 habe ich mich am Morgen noch spontan mit Christine zu einem feinen Mangodrink getroffen - quasi als Einstimmung auf Asien...

Dann noch die letzten administrativen Angelegenheiten erledigt und mich im Verlauf des Nachmittags ins Hammam in Bern begeben, wo ich mich entspannen und massieren lassen konnte. Ein Abschiedsgeschenk von meinen Arbeitskollegen ganz nach meinem Geschmack... Herzlichen Dank!!

Am Abend dann meine IKEA-Taschen gepackt, damit meine Eltern diese nach dem Abschiedscafé vom 02. April 2015 in der Jugi abholen können und meine Reiseausrüstung bereits mal ins Café Alpin gebracht und vor lauter Hin-und-Her-und-Herrjesses-und-überhaupt voll das Abendessen verpasst - es gab dann nur noch Brot aus dem Restaurant nebenan, eine Tüte Chips und zwei Schockoriegel vom Kiosk der Jugendherberge. Das fängt ja gut an...

Dann das Velo aus dem Veloraum der Jugi geholt, weil der am Morgen des 02. April 2015 noch nicht so früh zugänglich ist, wie ich aufstehen werde... Und ohne meine Velo kann ich ja schlecht auf eine Vetoweltreise... Passpartu, mein Velo, übernachtet mit mir im Zimmer.

02. April 2015

Der Tag der Tage!! Nach einer unruhigen und quasi schlaflosen Nacht stehe ich um 05.30 Uhr auf, rüste mich, um pünktlich um 06.45 Uhr im Café Alpin zum Abschiedscafé einzutreffen. Kurz vor 07.00 Uhr treffe ich gemeinsam mit meinen Eltern und meiner Schwester mit Patenjunge ein. Wir haben noch einen kurzen Moment für uns, bevor die ersten Gäste kommen. Schön zu sehen, wer alles erscheint, kurz oder länger verweilt und sich mit einer herzlichen Umarmung verabschiedet. Was für ein Reichtum, so eine Runde voller Freunde!! Was für ein geniale Runde von Freunden und Bekannten, die sich da versammelt hat und mich die letzten Jahre getragen hat. WOW!! DANKE!!

Gute Stimmung unter den Gästen - ich bin aufgeregt, aufgekratzt!! Mein Leben zieht irgendwie an mir vorbei - gibt es doch unter den Gästen Menschen, die mich seit gut und gerne 30 Jahren begleiten, mit denen ich schon so lange verbunden sein darf. Wundervoll!

Ein Mitarbeiter meines letzten Arbeitsortes erscheint kurz im Café Alpin, drückt mir ein Pack Traubenzucker in die Hand, wünscht mir alles Gute, viel Glück - und verabschiedet sich (temporär).

Die Zeit rinnt mir durch die Finger - gegen 09.15 Uhr ist es soweit. Ich will mich von meinen Angehörigen und Freunden verabschieden und mit ihnen noch das Lied "Und wenn ich geh' " von Andrea Berg hören - die Emotionen überrollen mich, ich kann meine kurze Ansprache zum Abschied nur zu einem Bruchteil halten - dann viele Umarmungen, Tränen...

Dann will ich mich auf's Velo schwingen und nur noch losfahren - doch wo verflucht habe ich den Veloschlüssel?? Hektik. Ich finde den Schlüssel und rolle in Begleitung dreier Freunde los. Der Mitarbeiter mit dem Traubenzucker steht am Strassenrand, winkt mit hochgestreckten Daumen...

Ich rolle über die Nydeggbrücke, in meinem Kopf vermischen sich die Melodien von "E nöie Schritt tuet jedem gut" und "Und wenn ich geh"... Im Kreisel beim Bärengraben rechts, den Muristalden hoch - Richtung Singapur. 

Auf dem Weg nach Langnau machen wir noch spontan halt bei einem Freund - ein Abschied mehr.

Zu viert radeln wir Langnau entgegen. Rückenwind. Das Wetter zeigt sich bedrohlich bedeckt - doch kein einziger Regentropfen...

In Langnau essen wir was Kleines, verabschieden uns von Peter und weiter geht die Fahrt...

In Marbach, 53 Km nach Bern, treffen wir bereits die ersten Weltenradler. Sie sind aus Südkorea in die Schweiz geradelt - in ca. einem Jahr. Also sollte ich es in ca. einem Jahr auch nach Singapur schaffen... Die Freude über die Begegnung ist gross, die Stimmung ausgelassen, fröhlich. Sie schwärmen von den Ländern, die noch auf mich warten - ich habe mir ganz offensichtlich eine gute Reiseroute ausgewählt...

Sie fahren auch nach Luzern, wo sie bei einer Warmshower Adresse wohnen werden. Eine Begegnung und eine Visitenkarte reicher, radle auch ich in Begleitung meiner Freunde weiter.

Bis Schüpfheim kommen wir trocken voran. Dort müssen wir für die letzten Kilometer noch den Regenschutz anziehen. Hm - so habe ich das also auch schon mal gemacht. Gut so. Meine Begleiterin Barbara mit ihrer unerschütterlichen Fröhlichkeit meint, das sei doch nun ein ganz gutes Training für mich... Wer solche Freunde hat...

In der Jugi Luzern schnell duschen, umziehen und schon ist Zeit für ein gepflegtes Apéro in der Seebar des KKL. Ja, so ein Einstieg in eine Veloweltreise muss doch anständig begangen werden - wenigstens solange ich noch Budget habe... >:-))

Gemütliches und fröhliches Nachtessen beim Italiener...

03. April 2015

In Luzern heisst es dann schon wieder Abschied nehmen - ein ausserordentlich heftig emotionaler Morgen, den ich hier nicht näher teilen will.

Zum Abschied bekomme ich den Froschkönig auf das Veloschutzblech geklebt, damit ich nie vergesse, nach einer schwierigen Situation zu quaken (also zu fluchen...), meine Krone zu richten und meine Reise fortzusetzen. DANKE!!!

Zu dritt fahren wir Richtung See - dort trennen sich die Wege. Mein Weg führt nach links Richtung Zug - ein anderer Weg führt nach rechts. Und das schmerzt ungeheuerlich...!!

Für mich ist klar, dass mein neuer Begleiter einen Namen braucht - und nach wenigen Kilometern ist ebenso klar: Ich taufe ihn auf den Namen Lucky!!

Zusammen mit Barbara fahre ich in Richtung Zug, das Wetter wird sonnig, auch wenn mein Gemüt von dunklen Wolken und Herzschmerz überzogen bleibt. Die Fahrt dem Vierwaldstättersee entlang tut gut, sehr gut.

Kurz vor Zug habe ich die Wahl, mit meinem Abschiedskoller wirklich Richtung Koller zu radeln - oder aber nach Zug. Ich entscheide mich für Zug (und nehme den Abschiedskoller noch immer mit...). In Zug trinken Barbara und ich auf dem Landsgemeindeplatz bei herrlichem Sonnenschein Café, ich checke meine WhatsApp Mitteilungen und weiter geht die Fahrt über den Hirzel nach Richterswil wo wir gegen 16 Uhr ankommen, im Beizchen der Jugendherberge direkt am See etwas trinken, bevor wir einchecken können und anschliessend mit Freunden aus Zürich zum Nachtessen verabredet sind...

Ein gemütlicher und zumeist fröhlicher Abend beim Italiener - ich werde immer wieder vom Abschiedsschmerz des heutigen Morgens eingeholt...

04. April 2015

Barbara und ich starten in Richterswil nach dem Frühstück im Regen Richtung Landquart. Unterwegs revidiere ich meine Pläne schnell. Ich nehme den Zug nicht erst in Landquart. Bei diesem .... Wetter will ich den Zug in Richtung Klosters bereits in Sargans besteigen. Das Wetter ist garstig. Wirklich garstig. So entscheide ich mich, den Zug Richtung Klosters doch bereits schon in Ziegelbrücke zu nehmen - und nicht erst in Sargans und nicht erst in Landquart...

Von Ziegelbrücke aus hat Barbara auch gute Verbindungen zurück nach Bern. Selbstlos wie ich bin, habe ich auch das berücksichtigt... >:-)).

Wir treffen recht durchfroren in Ziegelbrücke ein. Eine knappe Viertelstunde später habe ich meinen Zug Richtung Sargans - Barbara etwas später den Zug in Richtung Zürich. Es reicht noch für ein schnelles, wärmendes Café im "Avec-Kiosk-Café" - eine letzte Umarmung - ein letztes Winken... Danke, Barbara, hast mich so lange, tapfer und fröhlich durch Regen und Sonne begleitet!!

In Klosters kämpfe ich mich den Berg hoch zur Jugendherberge. CheckIn ist erst ab 17 Uhr möglich. Meine nassen Kleider hänge ich mal im Korridor auf und schlage auch gleich ein Bild runter... Bingo! Ich dusche, treffe mich mit meinen Eltern, die extra nach Klosters gekommen sind. Wenig später trifft auch meine Schwester mit ihrer Familie ein. Da die Wetterprognosen für Sonntag wenig erfreulich sind entscheide ich mich, mit dem Postauto über den Ofenpass zu fahren und der freundliche Herr Schmid vom Bahnhof der Rhätischen Bahn in Klosters Platz druckt mir den Fahrplan aus, reserviert das Postauto - danke Herr Schmid, für diesen tollen Service!!

Meine Familie und ich geniessen ein letztes gemeinsames Abendessen...

 05. April 2015

Ja, so sah es am Morgen in Klosters aus - Schneefall, schneebedeckte Strassen und kalt...

Da meine 6köpfige Familie es geschafft hat, sich in Klosters auf drei verschiedene Unterkünfte zu verteilen, haben wir am Morgen eine logistische Meisterleistung zu vollbringen, damit wir alle zur richtigen Zeit am richtigen Ort zum Frühstück eintreffen, mein Velogepäck dabei haben und das Velo am richtigen Ort zum Start wartet. Nun, wir bleiben, wie wir sind...Wir schaffen das locker, frühstücken gemeinsam und sind froh, durften wir schon etwas vor der offiziellen Frühstückszeit eintreffen. Danke Herr Mandl!!

Schlussendlich stehen wir dann viel zu früh am Bahnhof in Klosters Platz, wo ich den Zug um 09.01 in Richtung Zernez besteigen will. Auch da ändern wir uns/ich mich wohl nie mehr... Dafür haben wir Zeit, im geheizten Warteraum des Bahnhofs zu plaudern und uns zu verabschieden.

Die Computerstimme der RhB ruft unablässig aus, mein Zug fahre auf Gleis 1 statt Gleis 2. Diese Ansage irritiert, zumal der gedruckte Fahrplan auch sagt, dass der Zug auf Gleis 1 fahre. Wir schenken der sich laufend wiederholenden Ansage keine weitere Beachtung, warten auf Gleis 1 auf den Zug und ich finde es äusserst praktisch (!!), dass ich mit meinem Velo und der mobilen Haushaltung nicht noch durch die Unterführung auf Gleis 2 muss - sondern ganz einfach auf Gleis 1 warten und einsteigen kann. Dann fährt der Zug ein. Aber auf Gleis 2. Hektik bei mir, meiner Familie und den anderen Passagieren, die in Skischuhen nun huschhusch durch die Unterführung auf Gleis 2 springen müssen. Die Computerstimme wollte uns nämlich sagen, der Zug fahre auf Gleis 2 statt Gleis 1 - die Ansage war irgendwie falsch programmiert worden... 

Mein Vater springt mit meiner Zelttasche voraus, mein Schwager mit meinen beiden Vorderradtaschen hinterher, ich schiebe mein Velo durch die Unterführung, wo ich nochmals schnell, schnell meine humpelnde Schwester umarme, die nur noch ruft "geh, geh, sonst verpasst Du den Zug" - sie kann mit ihrem gebrochenen Fussgelenk unser Tempo schlicht nicht mithalten...

Auf Gleis 2 eingetroffen hilft ein Mitarbeiter der RhB, mein Velo inkl. Taschen in den Gepäckwagen verladen. Ich springe ebenfalls in den Gepäckwagen, Türe schliesst - ich eile aus dem Gepäckwagen zum Sitzplatz, öffne das Zugfenster und kann nochmals die Hände meiner Eltern, meines Schwagers und meines Patenjungen berühren, bevor der Zug so viel an Fahrt aufnimmt, dass meine Familie immer kleiner und kleiner wird - der Zug fährt eine Kurve - biegt in einen Tunnel ein - Tränen...

Danke, liebe RhB für diesen hektischen Abschied - wäre so nicht nötig gewesen...

Weiter möchte ich hier nicht auf die Verabschiedung von meiner Familie eingehen - es schmerzt und ich bin unendlich dankbar, dass wir diese Zeit in Klosters für uns noch hatten. DANKE!!

In Zernez scheint die Sonne, ich warte auf das Postauto über den Ofenpass. Die Passstrasse ist durchgehend trocken. Ich geniesse die Fahrt über den Pass im Postauto sehr, überlege nie, doch auszusteigen und mit dem Velo über den Pass zu fahren - es ist gut, wie es ist.

In Müstair lade ich mein Velo und mein Gepäck aus, belade das Velo und rolle nach einem Besuch in der Klosterkirche in Richtung Grenze. Mit dem 12-Uhr-Glockenschlag der Kirche überquere ich meine erste Grenze...

Nun bin ich alleine mit mir unterwegs, auf meiner Vetotour von Bern nach Singapur - im Ausland. Die Sonne scheint. Ein heftiger Gegenwind bläst mir ins Gesicht, ich muss selbst bergab pedalen, dass ich vorwärts komme...

Ein letzter Blick zurück Richtung Ofenpass, Heimat - ab jetzt bin ich irgendwie schon wieder auf dem Heimweg, einfach via Singapur oder so...

 

Danke, dass ihr mich ziehen lässt!! Danke, dass Ihr mich begleitet!! Danke für Eure guten Wünsche, all die Schutzengel, die mich begleiten!! Danke für die Zeit vor der Reise - und nach der Reise!!

Passpartu (mein Velo), Lucky der Froschkönig und ich vor dem ersten Grenzübertritt... Zoll in Müstair.

In Glurns (Bild oben) mache ich kurz Pause, esse eine Tomatensuppe und weiter geht die Fahrt in Richtung Meran. Es wird immer wärmer, sonniger - und bleibt heftig windig...

Glurns ist ein wirklich hübsches Örtchen!!

Das Vintschgau begrüsst mich mit Knospen und Blüten...

Auf dem wunderbar ausgebauten Radweg entlang der Etsch kämpfe ich mich gegen den Wind nach Meran. Begleitet von unzähligen Radfahrern - zumeist auf teuren MTBs in voller Ausrüstung auf dem Radweg unterwegs. Wahrscheinlich fahren sie ihr MTB ein, um dann in den Dolomiten in den nächsten Tagen richtige Touren zu unternehmen...

Nebst toll ausgebauten Radwegen empfängt mich das Vintschgau mit Frühlingsblüten und Schneebedeckten Bergen - sieht wunderbar aus, auch wenn mein Fotoapparat etwas Mühe hatte, sich zu fokussieren...

06. April 2015

Ausgeschlafen und nach einem reichhaltigen Frühstück schreibe ich Euch meinen ersten Reisebericht. Nicht jeder Bericht wird so detailliert werden. Aber die Abreise und die ersten Tage unterwegs mit all den Verabschiedungen waren halt schon sehr emotional. Und das Schreiben hilft mir grad, diese Emotionen zu verarbeiten - wenigstens die, die ich so öffentlich teilen will.

Nun gehe ich zurück auf mein Zimmer und wasche mal intensiv meine Velokleider - die trocknen bei der Sonne und dem Wind bestimmt schnell und gut  - so kann ich dann wieder blumig duftend die nächsten schweisstreibenden Kilometer unter die Räder nehmen. Aber erst ab Mittwoch. Bis dahin sortiert ich mich hier in Meran neu, lasse meine Emotionen sacken und plane die Route Richtung Slowenien etwas genauer...

Und vorher will ich noch das Städtchen Meran besuchen! Morgen fahre ich allenfalls mit dem Zug nach Bozen. Mit dem Velo fahre ich diese Strecke dann am Mittwoch - auf dem Weg nach Singapur...

 

Impressionen aus Meran folgen - ein wirklich putziges Städtchen - schön herausgeputzt, schöne Gassen, Plätze, Blumen, Palmen...

 

Liebe Grüsse

 

Patrik Kirtap

 

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Do

23

Jun

2016

HEIMKEHR AUF DEM SEEWEG...

 

Liebe Alle

Gestern sind Passpartu und ich in lieber Begleitung in Lausanne gut angekommen und wurden von meiner Kernfamilie herzlich begrüsst - es war sehr schön - emotional - einmalig - unbeschreiblich...

Heute geht es weiter bei schönstem Sonnenwetter Bern entgegen - die Heimat lockt und ruft - und doch ist es sehr komisch, gegen Bern zu radeln - wo dann das Abenteuer "Leben nach der Reise" beginnen wird...

Es geht mir sehr gut - bis später mal wieder ausführlicher...!!!

Freudig in die Welt hinaus!

Patrik Kirtap

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23. JUNI 2016

65 Wochen

unterwegs... 

 

* * *

02. Juni 2016

14 MONATE UNTERWEGS

 

SELFIEGALERIE

 

* * * 

 

***JUBILÄUM***

 

31.03.2016

52 WOCHEN

ON THE ROAD

Johor Bahru (Malaysia)

 

24.03.2016

Gründonnerstags-

Jahres-Jubiläum

(Malaysia)

 

02.10.2015

6 Monate

unterwegs

Bishkek (Kirgistan)

 

Cappuccino-Index

Ein Index aus der Wirtschaft - im wahrsten Sinne des Wortes...

Aktualisiert am

04. März 2016 aus Bang Sapahn